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Faszinierende chemische Experimente (eBook)

Für Entdecker, Gesundheitsbewusste und Genießer
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
352 Seiten
Wiley-VCH (Verlag)
978-3-527-82202-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Faszinierende chemische Experimente -  Georg Schwedt
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Chemie ist überall, man muss nur danach suchen! Mit erstaunlich einfachen Experimenten lassen sich viele faszinierende Beobachtungen über die chemische Zusammensetzung unserer Welt machen. Die Untersuchungsobjekte liegen buchstäblich auf der Straße. Von der Münze in der Hosentasche bis zur Blume am Wegesrand, vom Mineralwasser im Glas bis zum Duschgel im Badezimmer, von der Büroklammer in der Schublade bis zur eigenen Schuhsohle - alles kann und darf auf seine chemischen Bestandteile hin untersucht werden. Die beschriebenen Musterexperimente lassen dabei viel Raum für eigene Versuche und Entdeckungen. Ganz nebenbei erfährt der Leser auch noch allerlei Wissenswertes über die Herkunft und Herstellung zahlreicher Waren und Produkte, mit denen wir tagtäglich zu tun haben.
Für die beschriebenen mehr als 150 Versuche und Versuchsreihen ist nur eine minimale Startausrüstung erforderlich, die in jedem mittelgroßen Chemiekasten enthalten ist. Die weiteren Reagenzien und Indikatoren werden nach den im Buch enthaltenen Vorschriften selbst hergestellt. Ein echtes Mitmach-Buch und eine Fundgrube für alle, die gerne experimentieren.

Der bekannte Chemieprofessor Georg Schwedt sucht - und findet - Chemie fast überall. Im Supermarkt, im Kochtopf, im Garten und in der Apotheke. In zahlreichen Sach- und Lehrbüchern, mit seinem Mitmachlabor SuperLab und Experimentalvorträgen zeigt er Jung und Alt, wie viel Spaß Chemie wirklich macht. Er arbeitet mit der "ExperimentierKüche" des Deutschen Museums in Bonn zusammen und bietet dort Lehrern, Schülern und jedem Neugierigen Wissenschaft zum Anfassen. Im Jahre 2010 erhielt Georg Schwedt den GDCh-Preis für Journalisten und Schriftsteller.

Vorwort: Von der Faszination eines Chemielabors
Das Konzept: Versuchsreihen zur Chemie im Alltag - als Hobby und für den Beruf
Aus der Geschichte - Vom chemischen Probierkabinett zum Experimentierkasten
Für Hobby-Chemiker - Beispiele aus der qualitativen Analyse
Für Gesundheitsbewusste - Heilwässer, Salze und pflanzliche Drogen (Phytopharmaka) aus Drogerie und Apotheke
Für Mineraliensammler - Nachweis chemischer Elemente in ausgewählten Mineralen
Für Ökonomen - Alltagsprodukte mit Geschichte
Für Genießer - Obst und Gemüse, Bier und Wein
Für Entdecker - Experimente auf botanischen Exkursionen

"Empfohlen für interessierte Laien, Biologie- und Chemielehrer." Beate Hörnig ,EKZ

"Schwedt gelingt eine umfassende Zusammenstellung von Experimenten, die zeigen wieviel Chemie in unserem Alltag steckt, ohne dass wir uns dessen bewusst sind."
spektrum.de

"Ein echtes Mitmach-Buch und eine Fundgrube für alle, die gerne experimentieren."
METALL

?Erklärtes ? und erreichtes ? Ziel des Buches ist es, nicht nur Experimente nach Anleitung durchzuführen, sondern zu eigenen Erkenntnissen zu gelangen.?
Radio UNiCC, 07.10.2020

Vorwort


Von der Faszination eines Chemielabors


Blicke ich zurück und frage ich mich, wann ich zum ersten Male die Faszination der Chemie erlebt habe, so muss ich die Drogerie und das Lebensmittelgeschäft meines Großvaters nennen. Dort habe ich zumindest das Stoffliche der Chemie kennengelernt, die Eigenschaften chemischer Substanzen, von Essigsäure, Alkohol und Farbenpigmenten, die letzteren rührte mein Großvater mit Leinöl selbst zu Farben an – und auch die Vorgänge der Fotochemie in der Dunkelkammer des Fotolabors, das Entwickeln eines belichteten Negativfilmes bis zum Fixieren der Fotos, ohne dass ich als Grundschüler mit dem Begriff Chemie etwas anfangen konnte.

Als ich im Gymnasium war, bekam ich aufgrund meines Interesses an chemischen Experimenten das erste Chemielabor, den Chemiebaukasten All-Chemist von Kosmos, der mich eine Zeit lang beschäftigte. Jedoch ließ dieses erste Interesse im Sommer nach, da ich mich dann dem Botanisieren zuwandte. Es entstand eine Pflanzensammlung, ein Herbarium mit weit über hundert Exemplaren, das ich noch heute besitze. Aus dieser Beschäftigung ergab sich auch meine erste Veröffentlichung zum Thema „So legt man ein Herbarium an“, die mit der Autorenangabe „vom Jungreporter Georg Schwedt“ in der Jugendzeitschrift „Die Rasselbande“ am 8. Oktober 1958 erschien.

Die Chemie wurde erst dann wieder von größerem Interesse, als der Chemieunterricht in der 9. Klasse des Gymnasiums begann – und dieses Interesse vor allem am Experimentieren ist bis heute geblieben.

Die besondere Faszination lag und liegt für mich darin, das Handwerkliche – das Experimentieren – mit dem Theoretischen – der Wissenschaft – zu verbinden. Diese Kombination, in der Pädagogik von Pestalozzi als „Anschauung ist das Fundament aller Erkenntnis“ oder auch „mit Kopf, Herz und Hand“ bezeichnet, hat den Ausschlag gegeben, dass ich dieses Fach studiert und im Beruf über vier Jahrzehnte ausgeübt habe.

Das spezielle Interesse an der Literaturgeschichte, das sich in der Oberstufe durch einen besonders guten Deutschlehrer entwickelte, hat sich später darin gezeigt, dass ich u. a. auch über die Chemie in der Literatur geschrieben und publiziert habe.

Als ich mein Studium begann, waren die chemischen Praktika – im Unterschied zu heute – täglich von 8–18 oder 19 Uhr geöffnet. Wir Studenten bekamen einen Laborplatz zugeteilt, den wir täglich benutzen konnten. Nach einer mehr kursförmigen Einführung in das experimentelle, d. h. qualitativ-chemische Praktikum, konnten wir überwiegend selbst unsere Arbeitszeit zur Lösung der gestellten praktischen Aufgaben (ohne Praktikumsskript!) einteilen. Und so lernte ich sehr schnell, mich selbst zu organisieren und mir auch Freiräume für den Besuch fachfremder Vorlesungen zu verschaffen. Diese freie Arbeitsweise nach einer langen, viel zu langen Schulzeit hat mich auch motiviert, schwierigere Aufgaben, deren Lösung nicht immer gleich gelang, zu vollenden.

Abb. 1 Chemielabor bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts von William Foster (1869–1937; Chemieprofessor an der Princeton University) (William Foster, Welt und Wunder der Chemie, München 1931).

Während meines Studiums war ich einige Zeit in der wissenschaftlichen Dokumentation der damaligen Verkaufsgemeinschaft Deutscher Kaliwerke (Kali und Salz) in Hannover tätig – in einem Hochhaus, das heute zur Tierärztlichen Hochschule gehört. Nach bestandenem Vordiplom in Chemie hatte ich dort das Angebot, im Unternehmen zu bleiben und ich war sogar für die stellvertretende Abteilungsleitung vorgesehen. So gern ich diese Arbeiten systematischer Literaturrecherchen und der Dokumentation von Publikationen aus Fachzeitschriften vieler unterschiedlicher Wissenschaftsgebiete auch ausgeführt habe, damals noch manuell mit Sichtlochkarten, so ließ mich die Faszination eines Chemielabors nicht los. Im Büntehof (heute ebenfalls zur Tierärztlichen Hochschule gehörig), einer angeschlossenen landwirtschaftlichen Versuchsanstalt (von Kali und Salz), fanden regelmäßig Kolloquien statt, zu denen mich mein Abteilungsleiter stets mitnahm. Auf dem Weg dahin kamen wir auch an den Gebäuden mit den chemischen Laboratorien vorbei, in die ich hineinsehen konnte und die meine Entscheidung bestimmten, meinen beruflichen Weg nicht in der wissenschaftlichen Dokumentation, überwiegend am Schreibtisch, zu gehen, sondern darüber erst nach einem Abschluss des Chemiestudiums zu entscheiden (Abb. 1).

Auch als Hochschullehrer habe ich stets in einem kleinen Privatlabor neben meinem Dienstzimmer experimentiert. Auf diese Weise entstanden auch die ersten Experimente mit Supermarktprodukten für das Schülerlabor Super Lab im Institut für Anorganische und Analytische Chemie der TU Clausthal.

Noch heute, nachdem ich diese Möglichkeit, in einem eigenen Labor zu experimentieren, nach dem Ausscheiden aus dem aktiven Berufsleben nicht mehr habe, faszinieren mich Chemielaboratorien – vom modernen Forschungslabor in einer Universität bis zu den historischen Chemielaboratorien in Museen.

Zum Abschluss dieses sehr persönlichen Vorwortes möchte ich noch einen Liebig-Schüler zu Wort kommen lassen, Friedrich Schoedler, der 1875 in Westermann’s Jahrbuch der Illustrirten Deutschen Monatshefte. Ein Familienbuch für das gesamte geistige Leben der Gegenwart einen sehr ausführlichen Bericht über „Das chemische Laboratorium unserer Zeit“ veröffentlichte.

Er begann mit der „Schwarzen Küche“ der Alchemisten (u. a. im Deutschen Museum in München zu sehen) und den Darstellungen in der Malerei. Dann führte er die Laboratorien bedeutender Chemiker des 18. Jahrhunderts wie von Gay-Lussac in Paris oder Berzelius in Stockholm an.

Und danach liest man:

Wie sieht ein modernes Laboratorium aus und wie der darin arbeitende Laborant? Was für Geräth und Material begegnet man daselbst und was thut der Chemiker darin?

In der That, nur Wenige aus dem nicht betheiligten Publicum werden diese Frage annähernd zu beantworten wissen – zu voller Befriedigung Keiner. Das Laboratorium unserer Zeit übt an sich keine Anziehungskraft aus, es waltet kein mystischer Zauber über demselben und noch weniger ein poetischer Hauch, es liefert uns weder ein stimmungsvolles Genrebild, noch eine wirkungsvolle Figur.

Wer gern einmal Einsicht nimmt von den wissenschaftlichen Instituten unserer Universitäten oder polytechnischen Schulen, der betrachtet sich wohl etwa das physikalische Cabinet mit seinen glänzenden Apparaten, oder die Sternwarte mit den stattlichen Fernrohren, oder den botanischen Garten, die Bibliothek, die Zeichensäle und Modellsammlungen – alles ansprechende und in ihren Zwecken leicht erfaßliche Institute. Aber das „chemische Laboratorium“ – ja, da könnte es passiren, daß beim Versuch, auch diesem einen Besuch abzustatten, schon beim ersten Schritt die dem Neugierigen entgegenkommende Atmosphäre denselben gründlich zurückschreckt.

Dennoch müssen wir behaupten, daß das chemische Laboratorium mit seinem Zubehör jetzt zu einer der bedeutendsten und interessantesten wissenschaftlichen Werkstätten unserer Hochschulen geworden ist. Wir sagen absichtlich: „jetzt geworden ist.“

Ich habe diesen Textauszug deshalb gewählt, um zuerst einmal deutlich zu machen, dass in der Mitte des 19. Jahrhunderts ein solcher Bericht in einer Zeitschrift erschien, die sich an den Bildungsbürger wandte – übrigens war vor diesem Beitrag ein Text von Wilhelm Raabe aus seiner Erzählung „Höxter und Corvey“ abgedruckt. Andererseits zeichnet er ein Stück Chemiegeschichte, hier des chemischen Laboratoriums, das Schoedler als Liebig-Schüler verständlicherwei­se im Folgenden ausführlich am Beispiel des Liebig’schen Laboratoriums in Gießen vorstellt. Als Liebig-Museum ist es bis heute erhalten geblieben und auch wenn die Laboratoriumsgeräte überwiegend aus neuerer Zeit stammen, vermitteln doch die Räumlichkeiten noch einen faszinierenden Eindruck aus dieser frühen Zeit der Chemie als Wissenschaft.

Abb. 2 Titelseite des Chemischen Experimentierbuches von O. Nothdurft.

Und weiter ist von Schoedler zu lesen:

… Kenntniß der Stoffe und ihrer Eigenschaften, vertraut sein mit den Gesetzen ihrer Verbindungsweisen, gleichsam wie von Liebig gesagt wurde – „mit einem jeden Körper auf Du und Du zu stehen“ – das ist heutigen Tages die Aufgabe Tausender Chemiker und solcher, die es werden wollen …

Und diese Aussage ist auch das Motto dieses Buches. Die chemischen Eigenschaften derjenigen Stoffe, denen wir in unserem Alltag ständig begegnen, lassen sich auch in einfach durchführbaren Versuchen und in jeder Küche – mithilfe weniger Gerätschaften, der Ausstattung des Kosmos Chemie-Labors C 2000 (Stuttgart) – erforschen. Dazu liefert dieses Buch die Informationen und Anleitungen.

Bevor der erste Chemiebaukasten von Kosmos in Stuttgart zu Weihnachten 1926 auf den Markt kam, erschien 1913 ebenfalls in Stuttgart in der Union Deutsche Verlagsgesellschaft das...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Chemie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Anorganische Chemie • Chemie • Experiment • Organische Chemie
ISBN-10 3-527-82202-X / 352782202X
ISBN-13 978-3-527-82202-7 / 9783527822027
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