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Krankenhausarbeit digital -

Krankenhausarbeit digital (eBook)

Betriebliche Digitalisierungsprozesse mitarbeiterorientiert gestalten
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
200 Seiten
Kohlhammer Verlag
978-3-17-039902-0 (ISBN)
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Digitale Technik gewinnt in der Arbeitswelt Krankenhaus zunehmend an Bedeutung. Die erfolgreiche Gestaltung betrieblicher Digitalisierungsprozesse ist jedoch kein Selbstläufer. Betriebliche Digitalisierungsprozesse sollten ganzheitlich gestaltet werden: unter Einbindung aller Berufsgruppen, partizipativ und mitarbeiterorientiert, prozessübergreifend und unter Berücksichtigung spezifischer struktureller und organisatorischer Voraussetzungen. Das Werk zeigt auf, welche Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung aus Sicht unterschiedlicher Berufsgruppen existieren. Außerdem wird entlang konkreter Handlungsfelder aufgezeigt, mit welchen konkreten Strategien, Verfahren und Instrumenten Krankenhäuser betriebliche Digitalisierungsprozesse mitarbeiterorientiert gestalten können.

Laura Schröer, Sozialwissenschaftlerin, Christoph Bräutigam, Pflegewissenschaftler, und Christopher Schmidt, Sozialwissenschaftler, sind als wissenschaftliche MitarbeiterInnen am Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen Bocholt Recklinghausen tätig. Michaela Evans, Sozialwissenschaftlerin, ist Direktorin des Forschungsschwerpunktes 'Arbeit und Wandel' am Institut Arbeit und Technik der Westfälischen Hochschule.

Vorschau auf das Buch


Das Buch gliedert sich in vier Teile. Der erste Teil dient der Einführung in die Thematik. Christopher Schmidt, Christoph Bräutigam, Alfons Schröer, Laura Schröer und Florian Meiners skizzieren einleitend den Stand der Digitalisierung im Krankenhaus. Das Thema wird in den Kontext der historischen Abfolge der technologischen Entwicklung seit dem 19. Jahrhundert eingeordnet. Anschließend werden die Besonderheiten des Untersuchungs- und Gestaltungssettings Krankenhaus, insbesondere im Gegensatz zu Betrieben der Industrie, und die digitale Entwicklung darin beleuchtet. Wesentlich ist die Erkenntnis, dass es bei der »Digitalisierung« des Krankenhauses weniger darum geht, die technische Entwicklung zu fokussieren, als die Wechselwirkungen von Mensch, Technik und Organisation in den Blick zu nehmen. Weiterhin zeigt der Beitrag überblicksartig die für den Einsatz in Kliniken entwickelten digitalen Anwendungen auf und thematisiert deren Verbreitung und Verwendung. Schließlich wird das Thema der Auswirkungen auf die Arbeitsprozesse sowie der Chancen und Risiken der Digitalisierung des Krankenhauses skizziert – Aspekte, die in folgenden Beiträgen immer wieder aufgegriffen werden.

Im zweiten Teil zu dem Thema »Innovationsfähigkeit und -bereitschaft in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung am Beispiel von digitalen Veränderungsprojekten – Einflussfaktoren und Wirkungszusammenhänge« widmen sich sechs Beiträge aus unterschiedlichen Perspektiven verschiedenen Aspekten digitaler Innovation. Hier finden sich sowohl theoretisch-konzeptionelle als auch praxisbezogene Texte mit Projektbezug. Im ersten Beitrag »Partizipative Innovationsstrukturen zur Entwicklung von Digitalisierungsprozessen in Krankenhäusern« von Anja Burmann, Wolfgang Deiters und Sven Meister betonen die Autor:innen die Notwendigkeit, Innovationsvorhaben aus Sicht der bestehenden Prozesse sowie der mit diesen interagierenden Menschen zu denken und den Prozess partizipativ zu gestalten. Vorgestellt werden die Instrumente »Zukunftswerkstatt digitales Krankenhaus« und »Digital Health Maturity Index«, mit dem der organisationale Reifegrad bezüglich der Digitalisierung bestimmt werden kann. Abschließend beschreibt der Text die Erfolgsfaktoren für den digitalen Wandel und bezieht sich dabei auf die drei Betrachtungswinkel: strategische Zielsetzung, Change-Management und Digitalisierungsdimension.

Ulrike Höhmann und Daniela Schmitz beschäftigen sich in ihrem Beitrag »Digitale Innovationskompetenz: Herausforderung nicht nur für pflegerische Führungskräfte« am Beispiel der Digitalisierung mit einer Konzeption der Innovationskompetenz für das Pflegemanagement. Als Ziel wird eine zum pflegerischen Berufsverständnis sinnkohärente Gestaltung digitaler Innovationsprozesse präsentiert, die Chancen und Risiken der Innovation kritisch reflektiert. Dabei sind insbesondere spezifische, die Berufspraxis verändernde Eigengesetzlichkeiten der (digitalen) Technik zu beachten. Für die erfolgreiche Bewältigung dieser anspruchsvollen Herausforderung bedarf es auf Seiten des Pflegemanagements verschiedener Kompetenzbündel, die die Autorinnen benennen und begründen. Diese werden erforderlich aufgrund der »datensetzenden Macht« der Technik und des Charakters digitaler Innovationen als soziale Innovationsprozesse. Schließlich wird ein erprobtes Praxiskonzept zur Stärkung dieser digitalen Innovationskompetenzen vorgestellt.

Der sich anschließende Erfahrungsbericht »Technikentwicklung: Alltagsprozesse automatisieren im Krankenhaus – Erfahrungsbericht des Klinikum Aschaffenburg-Alzenau mit den Partnern TLGG Consulting und Servicetrace« von Hubertus Schmitz-Winnental, Thomas Hagemeijer, Maria Huschka, Rudolf Kergaßner zur Prozessautomatisierung im Krankenhaus führt auf die Ebene der konkreten betrieblichen Umsetzung. Anschaulich beschreiben die Autor:innen das systematische Vorgehen bei der Automatisierung von Krankenhaus-Prozessen mit dem Ziel der Entlastung der Beschäftigten.

Im vierten Text dieses Teils wird der Frage nachgegangen, ob Künstliche Intelligenz (KI), hier bezogen auf die Dokumentation von stationären Aufnahmegesprächen mithilfe eines Spracherkennungsprogramms, die Pflege verändert. Der Beitrag »Verändert KI die Pflege? Voraussetzungen für die Implementierung von Deep-Learning-Spracherkennung in der Pflegedokumentation« von Ingolf Rascher, Alexander Schmidt und Heinrich Recken stellt das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) geförderte Projekt »Sprint-Doku« vor und berichtet von Ergebnissen des entsprechenden »Experimentierraumprojektes«. Gedanken zum Verhältnis von Technik und Pflege runden den Beitrag ab.

Die aktive Gestaltung der Digitalisierung des Krankenhauses erfordert eine systematische betriebliche Personalentwicklung, die Lernen im Prozess der Arbeit mit der beruflichen Entwicklung für alle Beschäftigten ermöglicht. Wolfram Gießler und Peter Dehnbostel zeigen auf, welches Verständnis der Personalentwicklung im Krankenhaus hierzu notwendig ist und welche praktischen Beispiele es schon gibt. Ausgehend von einer Skizze der bisher defizitären Einbindung der Digitalisierung in die berufliche Qualifizierung, wird in ihrem Text mit dem Titel »Welche Personalentwicklung braucht die Digitalisierung?« eine erweiterte, arbeitsbezogene Personalentwicklung als Mittlerin zwischen Digitalisierung und Beruflichkeit vorgestellt. Diese basiert auf grundlegenden Neuausrichtungen in der betrieblichen Bildungsarbeit. Anhand zweier Lernorganisationsformen (Lerninseln und interprofessionelle Ausbildungsstation) machen die Autoren deutlich, wie in der betrieblichen Praxis konkret formale Bildung und arbeitsintegriertes Lernen verknüpft werden können. Anschließend gehen Alfons Schröer, Laura Schröer, Christopher Schmidt und Christoph Bräutigam im letzten Beitrag des zweiten Teils erneut auf die Experimentierräume ein. In ihrem Beitrag »Innovationsgehalt DigiKIK: Erfahrungen zum Experimentierraum« stellen sie das Projekt DigiKIK vor. Dieses setzte ein modulares und integriertes Gestaltungskonzept um, das neue betriebliche Strukturen, Verfahren und Instrumente für eine vorausschauende Personalarbeit implementieren sollte. Ausgehend hiervon verknüpfte das Projekt technologische und soziale Innovationen in der betrieblichen Personalarbeit für Krankenhäuser im digitalen Wandel. In der wissenschaftlichen Ausrichtung des Vorhabens ging es darum, das Wissen um den Zusammenhang zwischen digitalem Technikeinsatz, subjektiven Nutzungspraktiken und Kompetenzen der Beschäftigten mit Blick auf die Arbeitsbelastungen zu vertiefen.

Der dritte Teil (Beruflichkeit, Organisation und Arbeit im digitalen Transformationsprozess – Anforderungen aus Perspektive unterschiedlicher Berufsgruppen im Krankenhaus) des Bandes vereint drei weitgehend theoretisch-konzeptionelle Beiträge, die verschiedene professionelle Perspektiven aufzeigen.

In »Herleitung zu Berufen und Tätigkeitsfeldern der Gesundheitswirtschaft in der digitalen Transformation« leiten Silke Völz und Laura Schröer in den Schwerpunkt ein, indem sie mögliche Auswirkungen von Digitalisierungsprozessen im Gesundheitswesen auf Berufe und Tätigkeiten darstellen. Insbesondere Substitutionspotenziale, also die Möglichkeit, menschliche Arbeit mit Computern bzw. computergestützten Maschinen zu ersetzen, werden immer wieder debattiert. Die Autorinnen hinterfragen in ihrem Beitrag, inwiefern auch Arbeitstätigkeiten im Setting Krankenhaus automatisierbar sein könnten. Zudem ergänzen sie, inwiefern sich durch die Digitalisierung neue Chancen und Anforderungen für Beschäftigte ergeben können. Des Weiteren weisen sie auf die besonderen Rahmenbedingungen in der Organisation Krankenhaus hin, vor dessen Hintergrund der digitale Wandel stattfindet und gestaltet werden muss.

Lena Marie Wirth und Manfred Hülsken-Giesler werfen ihren Blick weit über den üblichen Horizont des Themas Digitalisierung der Pflege hinaus. In ihrem Beitrag »Alles eine Frage der Haltung? Pflegefachpersonen im Spannungsfeld von ethischen, technologischen und wirtschaftlichen Anforderungen« reflektieren sie die Implikationen der Ökonomisierung der Pflegearbeit, die ihren Ausdruck u. a. in der mit der Digitalisierung einhergehenden Standardisierung von Arbeitsinhalten und -prozessen findet. Sie stellen fest, dass die ökonomischen, digitalen und ethischen Anforderungen die Sorgearbeit Pflege zunehmend verändern. Das erzeugte Spannungsfeld und resultierende Belastungen der Pflegepraxis werden anschaulich dargestellt. Vor diesem Hintergrund wird der Professionalisierungsdiskurs der Pflege mit Blick auf ein vermarktlichtes Umfeld reflektiert. Insbesondere wird die Bedeutung der pflegerischen Haltung betont, die neben dem Wissen und Können professionelles Handeln in der Pflege konstituiert.

»Was wir (nicht) über die digitale Transformation der alltäglichen Arbeit in der Pflege wissen« ist der Beitrag von Julia Bringmann und...

Erscheint lt. Verlag 6.3.2024
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
ISBN-10 3-17-039902-0 / 3170399020
ISBN-13 978-3-17-039902-0 / 9783170399020
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