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Access - als Erste am Unfallort! -

Access - als Erste am Unfallort! (eBook)

Schnellstmöglicher Zugang und Rettung von Unfallopfern
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
96 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-76291-3 (ISBN)
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Stabilisierung von verletzen Patienten und Sicherung von Unfallstellen Rettungsdienste werden bei Verkehrsunfällen mit den verschiedensten Szenarien konfrontiert. Eine Vielzahl von schweren und tödlichen Verkehrsunfällen ereignet sich auf Landstraßen - hier sind die hauptberuflichen Rettungsdienste häufig vor den Einheiten einer, oft ehrenamtlich gestellten, Feuerwehr vor Ort. Wenn die Unfallopfer im Unfallfahrzeug eingeklemmt oder nur schwer zugänglich sind, dann ist es wichtig, die Situation auch mit schnell verfügbaren Mitteln souverän zu bewältigen. Rettungskräfte, die zuerst den Unfallort erreichen, können wertvolle Minuten sparen, wenn sie mit einfachen Techniken schnellstmöglich einen Zugang zu den Unfallopfern ermöglichen können: Sichere Organisation an der Einsatzstelle: schnell beurteilen und absichern, Patientensituation erfassen und entscheiden: Notrettung (Sofortrettung), Schnelle Rettung versus Schonende Rettung (Zeitverzug), Fahrzeug stabilisieren, Sicherheitssysteme erkennen und ggf. deaktivieren (z.?B. Airbag-Systeme), Erkennen eines alternativen Antriebs (Elektro/Gas u.a.), Befreiung eingeklemmter Personen ohne Einsatz von hydraulischen -Rettungsgeräten, Technische Rettung: Materialien und Werkzeuge nutzen, die sich ohne -großen Aufwand mitführen und am Unfallort einsetzen lassen, Befreiung und Rettung einer Person: Schritt-für-Schritt. Dieses Buch soll dazu beitragen, Wartezeiten an der Einsatzstelle zu reduzieren und die Zeit effektiv zu nutzen. Dies gilt auch für Feuerwehren und andere Kräfte sofern der Rettungsdienst noch nicht vor Ort ist. Denn die reibungslose Zusammenarbeit aller beteiligten Rettungsteams ist essenziell für das Gelingen eines Einsatzes!

|11|1  Beurteilung der Einsatzstelle


Deutsche Übersetzung und Bearbeitung: Dominik Hundseder

Theoretische Ziele

Nach dem Lesen dieses Kapitels solltet ihr in der Lage sein, …

eine Einsatzstelle sicher und schnell beurteilen zu können.

die Anzahl der zu behandelnden Patienten richtig einzuschätzen und eine erste Sichtung durchgeführt haben.

mindestens zehn mögliche Gefahren an einer Unfallstelle aufzuzählen.

ein instabiles Fahrzeug zu erkennen.

frühzeitig zu erkennen, wenn eine Situation außer Kontrolle gerät.

die Funktionsweisen der verschiedenen Fahrzeugsicherheitssysteme in ihren Grundlagen zu benennen.

den Stellenwert des frühzeitigen Lokalisierens aller Fahrzeugsicherheitssysteme, insbesondere in neueren Fahrzeugen, zu erkennen.

bauliche Besonderheiten von Hybridfahrzeugen und die damit einhergehenden Herausforderungen für Einsatzkräfte zu beschreiben.

Praktische Fähigkeiten

Nach dem Kurs solltet ihr in der Lage sein, …

eine Einsatzstelle sicher und schnell zu beurteilen.

ein kleineres Kraftstoffleck zu beheben.

Fahrzeugsicherheitssysteme zu erkennen und bei Bedarf deaktivieren.

Hybridfahrzeuge zu identifizieren und zu sichern.

1.1  Beurteilung der Einsatzstelle


Die Beurteilung einer Verkehrsunfallstelle sollte einem festen Ablauf folgen, um ihre Sicherheit einzuschätzen und möglichst schnell einen präzisen Überblick über die gesamte Szenerie zu bekommen.

Besondere Herausforderungen (z. B. die Notwendigkeit einer technischen Rettung) sollten frühestmöglich erkannt und kommuniziert werden.

Von enormer Wichtigkeit ist die Frage nach der Patientenanzahl – je nach Einsatzsituation muss bis zum Eintreffen übergeordneter Führungsdienste (z. B. Organisatorischer Leiter) vom ersteintreffenden Rettungsmittel neben der medizinischen Erstversorgung eine vorläufige Einsatzführung etabliert werden.

Um ggf. auch Patienten, die sich nicht mehr im Unfallfahrzeug befinden, und Gefahren im näheren Umfeld zu erkennen, muss die Einsatzstelle zu Fuß großzügig umrundet und einem 360-Grad-Scan unterzogen werden (s. Abbildung 1-1).

1.2  Gefahren an der Einsatzstelle


An jeder Unfall- und Einsatzstelle treten Gefahren auf. Die meisten werden durch den Unfall oder die Kollision selbst verursacht. Darüber hinaus sehen sich Einsatzkräfte jedoch auch einigen natürlichen Gefahren ausgesetzt, die möglicherweise den Unfall ausgelöst haben oder diesen beeinflussen – im folgenden Kapitel werden einige der häufigsten Gefahren an Unfallstellen näher beleuchtet.

|12|1.2.1  Stromleitungen

Der Umgang mit Stromleitungen, insbesondere wenn diese beschädigt sind und/oder herunterhängen, gehört nicht zum Tagesgeschäft im Rettungsdienst – diese Gefahr muss frühzeitig erkannt werden und die entsprechenden Fachdienste müssen zwingend nachgefordert werden. Die einzige Maßnahme durch den Rettungsdienst sollte hier das weiträumige Absperren der Einsatzstelle sein.

Herunterhängende Hochspannungsleitungen oder beschädigte Erdkabel, die vor allem bei Dunkelheit schwer zu erkennen sind, stellen eine besondere Gefahr dar: Im Umfeld der Eintrittsstelle des Stroms in den Erdboden kann ein Spannungstrichter entstehen.

Neben herabhängenden Hochspannungsleitungen oder Erdkabeln kann dieses Phänomen auch bei beschädigten Transformatoren auftreten. Diese Transformatoren sind entweder an Masten verbaut oder freistehend – wenn im Rahmen einer Kollision ein solcher Mast beschädigt wird oder gar umfällt, stellt dies eine relevante Gefahr für die Rettungskräfte dar.

Da Stromleitungen häufig unterirdisch verlegt sind, sind immer mehr Transformatoren auf Bodenniveau verbaut. Auch von diesen geht bei Unfällen eine nicht unwesentliche Gefahr aus, nämlich wenn ein Fahrzeug diese beschädigt oder auf einem solchen zum Stehen kommt.

Von elementarer Wichtigkeit während der Beurteilung der Einsatzstelle ist daher auch der Blick unter und über bzw. auf ein verunfalltes Fahrzeug.

Zwar sind Abschalteinrichtungen verbaut, sodass die Transformatoren bei Beschädigung stromlos geschaltet werden, eine absolute Sicherheit gibt es jedoch nicht. Sobald eine derartige Gefahr erkannt wird, darf bis zur Freigabe der Einsatzstelle durch die Feuerwehr oder den zuständigen Fachdienst ein Sicherheitsabstand von mindestens 20 Metern nicht unterschritten werden.

|13|1.2.2  Kraftstoffe

Kommt ein Fahrzeug abseits einer befestigten Straße (insbesondere auf Schutt oder Geröll) zum Stehen oder war die Leitplanke an der Kollision beteiligt, sind meist auch Kraftstoffleitungen beschädigt – Funkenbildung sollte darum vermieden werden.

Hat der Tank ein Leck, tritt höchstwahrscheinlich bereits vor Eintreffen der ersten Rettungsmittel Kraftstoff aus. Während der Beurteilung der Einsatzstelle sollte insbesondere auf größere Mengen an ausgetretenem Diesel oder Benzin geachtet werden.

Je nach Größe des Lecks kann dieses unter Zuhilfenahme von Dichtungsmasse verschlossen werden – sofern es sich um einen Metalltank handelt. Moderne Tanks sind jedoch häufig aus anderen Materialien gefertigt.

Fahrzeuge mit alternativen Antrieben – Gas oder elektrischer Strom – bedürfen besonderer Beachtung. Hier ist es mitunter deutlich schwerer, eine Leckage des Kraftstoffsystems festzustellen – dazu später in diesem Kapitel mehr.

Sofern nur eine Kraftstoffleitung betroffen ist, diese gerissen ist oder sich gelöst hat, lässt sich die Leitung oft leicht durch Einführen eines Golf-Tees in die offenen Enden verschließen.

Achtung: Grundsätzlich sind zwei Dinge zu beachten:

1.)

Bei noch eingeschalteter Zündung wird die Kraftstoffpumpe weiter Kraftstoff durch das System pumpen.

2.)

Unabhängig davon, ob es gelingt, eine Leckage zu beheben oder nicht, ist als oberste Priorität immer auf den Eigenschutz zu achten.

1.2.3  Instabilität

Ein Fahrzeug ist nach einer Kollision grundsätzlich als instabil einzuschätzen. Sofern sich noch verletzte Personen im Fahrzeug befinden, kann durch Bewegung des Autos eine mögliche Verletzung verschlimmert werden. Unabhängig von Lage oder Position eines verunfallten Fahrzeugs muss eine Bewegung des Fahrzeugs (z. B. durch die Federn oder eine Lageänderung durch Abrutschen) durch Unterbauen und Stabilisieren verhindert werden, bevor sich Rettungskräfte – auch im...

Erscheint lt. Verlag 11.9.2023
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
ISBN-10 3-456-76291-7 / 3456762917
ISBN-13 978-3-456-76291-3 / 9783456762913
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