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Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? (eBook)

Spiegel-Bestseller
Wirkungsweisen, Schutz und Nebenwirkungen der Hoffnungsträger
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
143 Seiten
Quadriga (Verlag)
978-3-7517-1489-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Corona-Impfstoffe: Rettung oder Risiko? -  Clemens G. Arvay
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Die ganze Welt wartet auf einen Impfstoff gegen das Coronavirus. Doch kann uns ein Wirkstoff retten, der innerhalb weniger Monate entwickelt wurde und auf einer kaum erprobten Technik beruht? Wie funktionieren die modernen Vakzine? Wie hoch ist ihr Schutz? Wie stark sind die Nebenwirkungen? Und können Langzeitschäden ausgeschlossen werden? Der Biologe Clemens Arvay setzt sich differenziert mit den Corona-Impfstoffen auseinander. Wissenschaftlich fundiert beantwortet er alle wichtigen Fragen. Damit am Ende jeder für sich entscheiden kann: Soll ich mich impfen lassen oder nicht?



Clemens G. Arvay ist Biologe und Autor mit dem Schwerpunkt Gesundheitsökologie. Mit seinem Spiegel-Bestseller Wir können es besser hat er eine umfassende Abhandlung über die Corona-Pandemie aus ökologischer Sicht vorgelegt. Außerdem hat er sich als fundierter Kritiker der verkürzten Sicherheitstests für Corona-Impfstoffe einen Namen gemacht und darüber auch in medizinischen Zeitschriften publiziert. Arvay ist im renommierten österreichischen Forum Wissenschaft & Umwelt (FWU) für den Bereich »Biodiversität und Gesundheit« zuständig.

Clemens G. Arvay ist Biologe und Autor mit dem Schwerpunkt Gesundheitsökologie. Mit seinem Spiegel-Bestseller Wir können es besser hat er eine umfassende Abhandlung über die Corona-Pandemie aus ökologischer Sicht vorgelegt. Außerdem hat er sich als fundierter Kritiker der verkürzten Sicherheitstests für Corona-Impfstoffe einen Namen gemacht und darüber auch in medizinischen Zeitschriften publiziert. Arvay ist im renommierten österreichischen Forum Wissenschaft & Umwelt (FWU) für den Bereich »Biodiversität und Gesundheit« zuständig.

Biologie des Virus


Als Wissenschaft vom Lebendigen befasst sich die Biologie mit den Lebensformen, beginnend bei den Einzellern über Pflanzen bis hin zu Tieren und Menschen, sowie mit deren Entstehung, Entwicklung, Funktion und gegenseitigen Beeinflussung. Die Biowissenschaften werden daher heute im deutschsprachigen Raum auch als »Lebenswissenschaften« bezeichnet. Im englischen Sprachraum hat sich dafür der Begriff Life Sciences durchgesetzt.

Obwohl Viren formal nicht zu den Lebewesen zählen, sind sie Forschungsgegenstand der Biologie. Ihnen fehlen zwei wichtige Eigenschaften, um die wissenschaftlichen Kriterien für Lebensformen zu erfüllen. Erstens haben sie keinen eigenen Stoffwechsel. Sie können also keine Nahrung aufnehmen und verwerten. Bakterien und andere Einzeller hingegen sind dazu in der Lage. Zweitens können sich Viren nicht aus sich selbst heraus vermehren. Weder sind sie dazu fähig, sich zu teilen und dadurch als Klone zu vervielfältigen, noch haben sie die Fähigkeit zur Verschmelzung, also zur einfachen sexuellen Fortpflanzung. Bakterien beherrschen beides – Teilung und Verschmelzung.

Diese Defizite machen Viren in hohem Maße abhängig von einem Wirtsorganismus. Viren vermehren sich in den Zellen von Pflanzen, Pilzen, Tieren und Menschen. Darüber hinaus nutzen sie Bakterien und pflanzliche sowie tierische Einzeller als Wirtsorganismen. Sie begleiten die Evolution aller Lebensformen. Um sich zu vermehren und zu existieren, müssen sie in die Zellen ihrer Wirtsorganismen eindringen und diese dazu bringen, ihre Vervielfältigung zu übernehmen. Während Bakterien zu den Lebewesen zählen, sind Viren im Grunde nichts anderes als organische Partikel, die ihren eigenen Bauplan mit sich tragen.

Der Bauplan der Viren kann entweder als DNA oder als RNA vorliegen. Beides sind Nukleinsäuren. Das sind die Träger des genetischen Codes. DNA oder DNS steht für Desoxyribonukleinsäure (englisch: desoxyribonucleic acid). Jeder kennt die berühmte Doppelhelix-Struktur der DNA. Lassen Sie uns also in aller Kürze gemeinsam das Wissen aus dem Biologieunterricht auffrischen: Die beiden Stränge der DNA sind im Normalzustand ineinander verwoben wie zwei gegenläufige Wendeltreppen. Jeder der beiden Stränge weist eine spezifische Abfolge von Basen auf, sogenannten Nukleinbasen. Ihre chemischen Bezeichnungen lauten Adenin, Guanin, Thymin und Cytosin. Sie haben die Angewohnheit, stets mit einer bestimmten Base als Paar vorzuliegen, die sich folglich im gegenüberliegenden Strang der DNA befindet. Es liegen immer Adenin und Thymin sowie Guanin und Cytosin einander gegenüber. Wegen dieser Paarungsregel lässt sich der gegenüberliegende Strang auch dann rekonstruieren, wenn nur ein Strang vorhanden oder bekannt ist.

Die Basenpaare sind mit Wasserstoffbrücken miteinander verbunden, sodass die beiden Stränge der DNA-Doppelhelix zusammenhalten. Im menschlichen Genom liegen etwa drei Milliarden Basenpaare vor. Die Abfolge dieser Basen stellt den Code für die Herstellung von Eiweißverbindungen dar, also von Proteinen. Diese Codierung funktioniert nach einem ähnlichen Prinzip wie die Abfolge von Nullen und Einsen in der Computersprache. Im Fall der DNA werden anstatt Computerprogrammen Proteine codiert. Diese bauen unseren Körper auf und gewährleisten die Funktionen unserer Organe.

So besteht beispielsweise die menschliche Augenlinse aus einer hochkonzentrierten Lösung mit Proteinen. Ein spezielles Protein namens Alpha-A-Kristallin sorgt dafür, dass die Proteine unserer Augenlinse nie miteinander verklumpen. Das Strukturprotein von Bindegewebe, Haut, Fasern, Sehnen, Bändern, Knochen und Knorpeln ist das Kollagen. Es verleiht dem Gewebe Stabilität und Festigkeit. Für die Elastizität von Bindegewebe, Haut, Lunge und Blutgefäßen ist wiederum das Elastin zuständig – ein Protein, das elastische Fasern bildet und unserem Körpergewebe Spannkraft verleiht.

Manche Proteine sind äußerst komplex und funktionsfähig. So gehören etwa auch unsere Verdauungsenzyme zu den Proteinen. Der menschliche Organismus besteht nach aktuellen Schätzungen aus 100.000 bis 400.000 unterschiedlichen Proteinen. Sehr einfach gesagt: Unser Genom enthält Proteinbaupläne und somit die Rezepte für den Aufbau und die Funktionsweise unseres gesamten Körpers. Die Abfolge der Basenpaare ist der Code für diese Baupläne. Bei Tieren, Pflanzen, Pilzen und Bakterien ist es genauso.

DNA ist bei allen Lebewesen der Träger der Erbinformation. Auch manche Viren beruhen auf DNA. Beispiele für DNA-Viren, die in der Humanmedizin eine Rolle spielen, sind die Erreger der Pocken, Dellwarzen, Hepatitis B sowie Herpesviren, Adenoviren, Humane Papillomaviren (HPV) und das Epstein-Barr-Virus, welches das Pfeiffersche Drüsenfieber auslöst.

Die DNA-Doppelhelix

Im Pflanzenreich spielen zum Beispiel Geminiviren eine wichtige Rolle. Diese DNA-Viren befallen auch Garten- und Ackerpflanzen und lösen zunächst eine wellenartige Verzerrung des Blattes aus. Das Bohnen-Goldmosaik-Virus und das Tomaten-Goldmosaik-Virus sind Beispiele für Geminiviren, die im Blattgewebe zu goldgelben, mosaikartigen Verfärbungen führen. Diese Symptome sehen zwar schön aus, stören aber die Photosynthese, die im Blattgrün abläuft. Im fortgeschrittenen Stadium der Infektion bilden sich sogenannte Nekrosen, vertrocknete Stellen an den Blättern und am Stängel. Wenn diese auch die Gefäße der Pflanze betreffen – die sogenannten Leitbündel, in denen ähnlich wie in unseren Blutgefäßen Flüssigkeiten, Zucker und gelöste Nährstoffe transportiert werden –, kann die virale Infektion zum Absterben der Pflanze führen.

Anders als bei manchen Viren aus dem Tierreich geht von Pflanzenviren keine Gefahr für den Menschen aus. Deswegen wird ihr Einsatz bei Impfstoffen in der Humanmedizin erforscht. Pflanzliche Viren zeichnen sich durch ihre außergewöhnlich geordnete Struktur mit sich wiederholenden Mustern aus, vergleichbar mit dreidimensionalen geometrischen Formen oder Eiskristallen. Neue Biotechnologien setzen darauf, diese geordneten Strukturen für den Transport bestimmter Antigene in die menschliche Zelle zu nutzen, um eine Immunantwort auszulösen. Solche Impfstoffe auf Basis von Pflanzenviren könnten – sofern Sie sorgfältig ausgearbeitet und ausreichend getestet werden – in der Zukunft eine wichtige Rolle in der Impfstoffentwicklung spielen.

Bei der überwiegenden Anzahl der Viren liegt der Bauplan als RNA oder RNS vor. Dieses Akronym steht für Ribonukleinsäure (englisch: ribonucleic acid). Die RNA ist ähnlich aufgebaut wie die DNA, liegt aber in der Regel nur als einzelner Strang vor. Davon gibt es Ausnahmen, denn RNA kann abschnitts- oder zeitweise auch doppelsträngig vorliegen. Eine kleine Anzahl von RNA-Viren verfügt sogar generell über ein Genom aus doppelsträngiger RNA.

Wie die DNA besteht die RNA aus einer Abfolge von Basen. Drei davon sind dieselben wie in der DNA: Adenin, Guanin und Cytosin. Nur die vierte Base heißt in der RNA nicht Thymin, sondern Uracil. Das Prinzip ist dasselbe: Die Abfolge der Basen der RNA stellt den Code für die Herstellung von Proteinen dar.

Im Fall der RNA-Viren ist der gesamte Virus-Bauplan in der RNA codiert. Man spricht daher von viraler oder genomischer RNA, um zu verdeutlichen, dass hier die RNA der Träger der Erbinformation ist. Wie wir noch sehen werden, gibt es verschiedene Formen und Stadien von RNA, die im Rahmen genetischer Prozesse eine Rolle spielen. In der Biologie werden sie voneinander unterschieden, indem Kleinbuchstaben vorangestellt werden. Das Genom der RNA-Viren wird als vRNA bezeichnet (für »virale RNA«).

Die RNA liegt meist als einzelner Strang vor

Beispiele von RNA-Viren in der Humanmedizin sind die Erreger von Masern, Mumps, Tollwut, Polio, Ebola, Hepatitis A, C und E sowie Rhinoviren, Influenzaviren, Parainfluenzaviren und HI-Viren. In der Pflanzenwelt befällt das Zucchini-Gelbmosaik-Virus die gesamte Familie der Kürbisgewächse einschließlich Zucchini-, Gurken- und Melonenpflanzen. Es handelt sich um ein RNA-Virus, das Symptome wie Gelbfärbung der Blätter auslöst und zu stark deformierten Früchten und Kümmerwuchs führt, wenn es nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Dieser Erreger kann daher schwere Ernteausfälle verursachen.

Das Genom der Coronaviren liegt als virale RNA (vRNA) vor und ist von einer Hülle umgeben, in die Proteine eingelagert sind (z. B. Stachelproteine).

Der humanpathogene Erreger SARS-CoV-2, der die Lungenkrankheit COVID-19 auslösen kann, gehört zur Familie der Coronaviren. Auch diese zählen zu den RNA-Viren, wobei die virale RNA bei ihnen als Einzelstrang vorliegt. Coronaviren sind, wie alle Viren, so klein, dass sie nur mit einem Elektronenmikroskop sichtbar gemacht werden können. In einer Maßzahl ausgedrückt beträgt ihr Durchmesser ungefähr 120 Nanometer oder 0,00012 Millimeter. Ihre Form ist kugelig, ähnlich wie auf den Abbildungen zu sehen, die uns seit Anfang 2020 in den Medien fast täglich begegnen. Die virale RNA (vRNA) des Coronavirus befindet sich ringförmig angeordnet etwa in der Mitte des Partikels und ist von einer Hülle umgeben, die sehr einfach aufgebaut ist. Sie besteht aus einer doppelten Lipidschicht. Lipide sind chemische Verbindungen, die sich in Wasser nicht lösen. Sie bilden in der Biologie zum Beispiel Trennschichten zwischen verschiedenen Bereichen einer Zelle oder eben Umhüllungen. Solche Trennschichten und Umhüllungen nennt man Membranen. In die Hülle des Coronavirus sind Proteine eingelagert, die dem Virus seine charakteristische Oberfläche verleihen. Darunter befinden sich auch die Stachelproteine...

Erscheint lt. Verlag 18.2.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Medizinische Fachgebiete Innere Medizin Pneumologie
Schlagworte Angela Merkel • Arzneimittelforschung • astrazeneca • Biontech • Corona-Maßnahmen • Covid-19 • curevac • EMA • Genetische Impfstoffe • Gesundheit • Gesundheitspolitik • Impflicht • Impfskepsis • Impfstoff • Impfstoffe • Impfstoffstudie • Impfstoffzulassung • Impf-Verordnung • Impfzwang • Jens Spahn • Lobbyismus • lockdown • Medizin • moderna • mRNA-Impfstoffe • neue Impfstoffe • Notfallzulassung • Oxford-Impfstoff • Pandemie • Pharmaindustrie • Rudolf Anschober • SARS-CoV-2 • Sebastian Kurz • Shutdwon • Ugur Sahin • Vektorimpfstoffe • Vorsorgeprinzip • Wir können es besser
ISBN-10 3-7517-1489-8 / 3751714898
ISBN-13 978-3-7517-1489-1 / 9783751714891
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