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Orbita (eBook)

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2016 | 1. Auflage
388 Seiten
Georg Thieme Verlag KG
978-3-13-177341-8 (ISBN)

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Orbita -
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Selten und dabei vielschichtig: Orbitaerkrankungen gilt es interdisziplinär zu managen. Erstmals finden Sie alle Themen rund um die Orbita in einem Buch vereint: topografische Anatomie und pathophysiologische Aspekte, Untersuchungstechniken und Bildgebung, Traumatologie, Tumoren, entzündliche Erkrankungen, Fehlbildungen, Zugangswege, rekonstruktive Chirurgie und Komplikationsmanagement. Verlassen Sie sich auf exzellentes Spezialwissen aus den Fachgebieten HNO, Augenheilkunde, MKG-Chirurgie, Strahlentherapie und Onkologie. Das Autorenteam bringt langjährige Erfahrung als Kursleiter der Hannoverschen Orbitakurse ein. Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

Hans-Jürgen Welkoborsky, Burkhard Wiechens, Michael L. Hinni: Orbita – Interdisziplinäres Management der Orbitaerkrankungen 1
Innentitel 4
Impressum 5
Vorwort 6
Anschriften 7
Inhaltsverzeichnis 9
1 Topografische Anatomie der Orbita 17
Einführung 17
Form, Begrenzung, Öffnungen und topografische Beziehungen 17
Wände der Orbita 18
Foramina der Orbita 19
Topografische Beziehungen der Orbita 20
Schutzapparat des Auges 20
Septum orbitale 20
Augenlider 21
Inhalt der Orbita 23
Gliederung 23
Bindegewebige Strukturen 24
Pars bulbosa mit Bulbus oculi 26
Lage und Funktion der äußeren Augenmuskeln 28
Topografie der postseptal verlaufenden Leitungsbahnen 30
Beziehung zum Anulus tendineus communis 30
Extrakonal verlaufende „Leitungsbahnen in der oberen Etage (oberes Kompartiment) 30
Intrakonal verlaufende „Leitungsbahnen (mittlere Etage) 31
Extrakonal verlaufende „Leitungsbahnen (untere Etage) 34
Sekretorische, parasympathische Innervation der Tränendrüse 34
Literatur 35
2 Pathophysiologische Aspekte der Orbita 37
Einführung 37
Orbita als geschlossenes knöchernes Kompartiment 37
Intraorbitale Entzündungen 38
Intraorbitale „Druckerhöhungen 41
Pathophysiologie der „Orbitatraumen 42
Direkte und indirekte „Orbitatraumen 42
Abscherverletzungen des Nervus opticus 43
Literatur 43
3 Klinische Untersuchung von Patienten mit Orbitaerkrankungen 47
Ophthalmologische „Untersuchungsmethoden 47
Einführung 47
Anamneseerhebung 47
Inspektion 48
Palpation 48
Visusprüfung 49
Biomikroskopie der vorderen Augenabschnitte mittels Spaltlampe 49
Auskultation 50
Exophthalmometrie 50
Tonometrie 51
Motilitätsprüfung 51
Ophthalmoskopie 52
Perimetrie 53
Pupillendiagnostik 54
Bulbus- und Orbitasonografie 54
ICG-Angiografie und SD-OCT 54
Visuell evozierte Potenziale (VEP) 56
Biopsie 56
HNO-Untersuchungen 56
Embryologie der Orbita und des Auges sowie seiner Anhangsgebilde 56
Anamneseerhebung 57
Klinische Untersuchung 57
Apparative Diagnostik 60
Literatur 64
4 Bildgebende Untersuchungen der Orbita 67
Einführung 67
Konventionelle „Röntgenaufnahmen 67
Computertomografie (CT) 68
Röntgenologische Anatomie 68
Trauma 68
Tumoren 71
Magnetresonanztomografie (MRT) 73
Anatomie 73
Inflammatorische Erkrankungen 73
Tumoren 76
Positronenemissions„tomografie (PET) 80
Interventionelle Neuroradiologie bei Erkrankungen der Orbita 81
Ultraschalluntersuchung der Orbita 84
Untersuchungsbedingungen 84
Ultraschallanatomie 85
Ultraschalluntersuchungen bei Erkrankungen der Orbita 86
Literatur 89
5 Erkrankungen der Augenlider und des Bulbus 93
Erkrankungen der Lider 93
Entzündliche Erkrankungen der Lider 93
Maligne Tumoren der Lider 93
Erkrankungen des Bulbus 95
Glaukom 95
Erkrankungen der Kornea 100
Verschluss intraokularer und intraorbitaler Gefäße 106
Gefäßverschlüsse der Netzhaut und des Nervus opticus 106
Arterielle Gefäßverschlüsse der Netz-/Aderhaut 106
Venöse retinale „Gefäßverschlüsse 107
Vordere ischämische „Optikusneuropathie (nicht arteriitisch/arteriitisch) 109
Okklusion orbitaler Gefäße 109
Literatur 110
6 Orbitale Komplikationen 113
Einführung 113
Intraorbitale Blutungen 113
Iatrogene Einblutungen 113
Einblutung in die Orbita 114
Akute Sinusitis 115
Pathogenese 115
Phaseneinteilung der orbitalen Komplikationen 115
Therapiemaßnahmen 117
Andere Ursachen 118
Orbitaemphysem 118
Dysthyreote Optikusneuropathie (DON) 118
Dentogene Abszesse 119
Infektion der Wangenhaut 119
Dakryoadenitis 120
Insektenstiche 120
Allergische Erkrankungen 121
Konjunktivitis 121
Außergewöhnliche Ursache 122
Zusammenfassung 122
Besonderheiten orbitaler Komplikationen bei Kindern 123
Literatur 123
7 Endokrine Orbitopathie 127
Ätiologie und Pathogenese 127
Ätiologie 127
Pathogenese 127
Klinische und laborchemische Untersuchungen 128
Klinische Untersuchungen 128
Laborchemische und „bildgebende Untersuchungen 130
Klinische Empfehlungen für die Praxis 130
Ophthalmologische Befunde und Komplikationen 131
Einteilung von Befunden und Zeichen 131
Sicca-Symptomatik 131
Lidretraktion 132
Zeichen der klinischen Aktivität 132
Exophthalmus 132
Lagophthalmus 133
Ptosis 133
Expositionskeratopathie 133
Strabismus 133
Kompressive „Optikusneuropathie 134
Glaukom 134
Therapie 135
Immunsuppressive Therapie 135
Radiotherapie 136
Orbitadekompression 141
Lidchirurgie 148
Literatur 151
8 Traumatologie und traumatische Optikusneuropathie (TON) 157
Einführung 157
Anamnese 157
Klinische Untersuchung 157
Apparative Diagnostik 157
Symptome 157
Weichteilverletzungen der Orbita 159
Riss-Quetsch-Wunden 159
Orbitale Fremdkörper 159
Orbitawandfrakturen 159
Mediale Orbitawandfraktur 159
Laterale Orbitawandfraktur und Jochbeinfraktur (laterale „Mittelgesichtsfraktur) 160
Isolierte Orbitabodenfrakturen 163
Blow-out-Fraktur 163
Blow-in-Fraktur 165
Orbitadach 166
Orbitadachfrakturen 166
Kombinierte Frakturen 167
Kombinierte Frakturen des Mittelgesichts, der knöchernen Orbita und der Schädelbasis 167
Verletzungsfolgen 169
Traumatische „Optikusneuropathie (TON) 169
Orbitaverletzungen bei Kindern 171
Orbitafrakturen 171
Literatur 171
9 Pathologie der Orbita 175
Einführung 175
Allgemeines 175
Anmerkungen zur Klassifikation 175
Entzündungen 176
Akute Entzündungen 176
Chronische Entzündungen 176
Systemische Erkrankungen mit Beteiligung der Orbita 177
Morbus Basedow 177
Weitere Erkrankungen 177
Neoplasien 177
Tumoren des Nervus opticus 177
Tumoren von Konjunktiva und Karunkel 180
Tumoren der Augenlider 186
Tumoren der Tränendrüsen 194
Tumoren des Tränengangsystems 196
Tumoren des Weichgewebes der Orbita 197
Tumoren des Augapfels 202
Weiterführende Literatur 204
10 Orbitale Fehlbildungen 207
Angeborene orbitale „Fehlbildungen 207
Hypertelorismus 207
Hypotelorismus 207
Zyklopie und Synophthalmie 207
Anophthalmie und „Mikrophthalmie 208
Gesichtsspalten 208
Kraniosynostosen 208
Syndrome des 1. und 2. Kiemenbogens 211
Erworbene orbitale „Fehlbildungen 212
Traumatisch bedingte orbitale Fehlbildungen 212
Tumorbedingte orbitale „Deformitäten 214
Literatur 216
11 Tumoren der Orbita und des Bulbus 219
Maligne Tumoren des Bulbus 219
Bulbustumoren mit potenzieller Beteiligung der Orbita 219
Intraokulare Metastasen 224
Tumoren der Tränendrüsen und ableitenden Tränenwege 230
Tumoren der Tränendrüsen 230
Tumoren der ableitenden Tränenwege 231
Tumoren der Nasennebenhöhlen mit Übergreifen auf die Orbita 231
Symptome 232
Pseudotumoren 233
Benigne Tumoren der Nasennebenhöhlen mit Orbitabeteiligung 234
Maligne Tumoren der Nasennebenhöhlen mit Orbitabeteiligung 235
Infiltration der Orbita 237
Therapie der malignen Tumoren 237
Prognose 238
Literatur 238
12 Tumoren der frontoorbitalen Schädelbasis, der Nervi optici und der intrakraniellen Sehbahn 243
Einführung 243
Meningeome der Frontobasis und der Orbita 243
Maligne Neoplasien der Frontobasis und der Orbita 246
Gliome der Nervi optici und der intrakraniellen Sehbahn 248
Gefäßmalformationen 248
Andere Läsionen 248
Literatur 251
13 Intrakonale Orbitatumoren 253
Einführung 253
Anatomie 253
Diagnostik 253
Klassifizierung von Tumoren 255
Orbitatumoren 256
Benigne Tumoren 256
Primäre maligne Tumoren 256
Sekundäre Orbitatumoren 259
Ästhesioneuroblastom 259
Nasopharynxkarzinom 260
Metastasierende Tumoren 260
Chirurgische Ansätze im Bereich der intrakonalen Orbita 261
Fazit 261
Literatur 261
14 Strahlentherapie orbitaler Erkrankungen 263
Einführung 263
Technik 263
Perkutane Strahlentherapie (EBRT) 263
Strahlentherapie maligner Neoplasien der Orbita 267
Metastasen im Bereich der Orbita 267
Orbitalymphome 269
Aderhautmelanome 272
Retinoblastom 276
Strahlentherapie benigner Erkrankungen der Orbita 277
Optikusscheidenmeningeom 277
Idiopathische Entzündung der Orbita 278
Choroidale Hämangiome 278
Pterygium 280
Altersbedingte Makulade„generation (AMD) 280
Radiogene Nebenwirkungen und Toxizitäten im Orbitabereich 282
Augenlid 282
Tränendrüsen 282
Konjunktiva 283
Kornea 283
Iris 283
Linse 283
Retina 284
Nervus opticus 284
Radiogene Tumorinduktion 284
Literatur 285
15 Tränenwegchirurgie 289
Allgemeine „Tränenwegchirurgie 289
Anatomische Grundlagen 289
Untersuchung der Tränenwege 289
Kongenitale „Tränenwegstenosen 291
Erworbene Tränenwegstenosen 294
Dakryozystorhinostomie (DCR) 297
Einleitung 297
Ätiologie von „Tränenabflussstörungen 297
Präoperative Diagnostik 298
Operative Technik der „Dakryozystorhinostomie 298
Alternative Verfahren 302
Nachsorge 302
Tränenwegstents 303
Komplikationen 303
Ergebnisse 304
Literatur 305
16 Lidchirurgie im Rahmen orbitaler Erkrankungen 309
Anatomie 309
Traumatologie 309
Anamnese 309
Untersuchung 309
Diagnostische Maßnahmen 311
Operative Versorgung von Lidverletzungen 311
Rekonstruktion von „Liddefekten 314
Defekte der anterioren Lamelle der Periorbitalregion 314
Durchgreifende Defekte des Unterlids 317
Oberlid 318
Lateraler Lidwinkel 320
Medialer Lidwinkel 320
Fazialisparese 321
Nicht permanente Fazialisparese 322
Persistierende Fazialisparese oder -paralyse 322
Narbenektropium, Narben„entropium, narbenbedingter Lagophthalmus 324
Literatur 326
17 Anästhesiologische Aspekte der Orbitachirurgie 329
Einführung 329
Klinische Anatomie 329
Klinische Physiologie 330
Hämodynamik 330
Intrakranieller Druck (ICP) 330
Intraokularer Druck (IOP) 331
Klinische Pharmakologie 331
Sedativa 331
Hypnotika 331
Inhalationsanästhetika 332
Analgetika 332
Muskelrelaxanzien 333
Klinische Anästhesiologie 333
Präoperative Vorbereitung 333
PONV 334
Sicherung der Atemwege 334
Lagerung 335
Beatmung 335
Kreislaufmanagement 336
Temperaturmanagement 337
Monitoring 337
Ausleitung und postoperative Phase 337
Neuroprotektion 338
Literatur 339
18 Chirurgische Zugangswege zur Orbita 341
Einführung 341
Endonasaler „transethmoidaler Zugangsweg 341
Indikationen 341
Durchführung 341
Komplikationen 342
Transantraler Zugangsweg 343
Indikationen 343
Durchführung 343
Komplikationen 343
Laterale Orbitotomie 344
Indikationen 344
Durchführung 344
Komplikationen 345
Anteriore Orbitotomie 346
Transpalpebraler Zugangsweg 346
Transkonjunktivaler Zugangsweg 350
Vergleich des transkonjunktivalen vs. transpalpebralen Zugangswegs 351
Transkranielle extra- und intradurale Zugänge 352
Einführung 352
Frontolaterale Kraniotomie 353
Frontale unilaterale „Kraniotomie 354
Supraorbitaler „Schlüssellochzugang 354
Bifrontale Kraniotomie 355
Exenteratio orbitae 357
Enukleation 357
Exenteratio orbitae 357
Literatur 359
19 Rekonstruktive Orbitachirurgie 363
Einführung 363
Grundsätzliches zur „Orbitarekonstruktion 363
Entwicklung der „rekonstruktiven Orbitachirurgie 363
Form- und Volumenwiederherstellung der Orbita 364
Digitale 3D-Analyse und virtuelle Modelle 367
Individualisierung von Implantatmaterialien für die „Orbitarekonstruktion 370
Korrektur des medianen Telekanthus in der Hammer-Technik 370
Literatur 372
Sachverzeichnis 373

1 Topografische Anatomie der Orbita


A. Schmiedl

1.1 Einführung


Die Orbita (Augenhöhle) ist die knöcherne Grundlage für die Halterung und Lagerung des Augapfels (Bulbus oculi) und seiner Hilfsorgane. In der Orbita finden sich alle Weichteile des Sehapparats. Sie ist charakterisiert durch viel Inhalt in einem kleinen knöchern begrenzten Raum und durch teils dünne Wände zu den Nasennebenhöhlen (NNH). Sie ist Durchgangsstraße für Leitungsbahnen für die bzw. aus der Gesichtsregion. Aufgrund der zahlreichen Gefäße (ca. 10 Äste der A. ophthalmica, 2 große Venen mit zahlreichen Zuflüssen) kann es bei Eingriffen zu nicht unerheblichen Blutungen kommen. Außerdem befinden sich 5 Hirnnerven mit ihren Ästen sowie vegetative Nervenfasern in der Orbita, die bei Eingriffen gefährdet sind.

Merke

Eingriffe an der Orbita sind immer riskant, da durch sie zahlreiche Gefäße und Nerven führen und es zu nicht unerheblichen Blutungen kommen kann.

1.2 Form, Begrenzung, Öffnungen und topografische Beziehungen


Die Orbita liegt unterhalb der vorderen Schädelgrube (Fossa cranii anterior, ▶ Abb. 1.1) und hat die Form einer vierseitigen Pyramide, deren Basis sich zum Gesicht hin öffnet (Eingang der Orbita, Aditus orbitalis, ▶ Abb. 1.2). Die Achse verläuft von der Pyramidenbasis (vorn außen) nach hinten medial zum Canalis opticus an der Wurzel des kleinen Keilbeinflügels (Pyramidenspitze). Da somit die Spitzen der beiden Augenhöhlen medial liegen, sind die Längsachsen beider Orbitae nach außen gerichtet und die laterale und mediale Wand bilden miteinander einen Winkel von ca. 45° ( ▶ Abb. 1.1, ▶ Abb. 1.2). Die durchschnittlichen Maße der Orbita ( ▶ Tab. 1.1) verdeutlichen, dass hier nicht viel Platz ist. Am weitesten ist sie 1 cm hinter dem vorderen Orbitarand. Der Abstand zwischen Bulbusrückseite und Öffnung des Canalis opticus beträgt 18 mm ▶ [1].

Schädelbasis mit Orbita.

Abb. 1.1 Einseitig eröffnet; links: Pars orbitalis ossis frontalis, Periorbita und Fettkörper entfernt.

1 N. opticus

2 A. ophthalmica

3 N. abducens

4 N. oculomotorius

5 N. trigeminus

Knöcherne Orbita, rechts.

Abb. 1.2 Ansicht von schräg vorne.

1a Os frontale, Pars orbitalis

1b Os frontale, Proc. zygomaticus

2a Os sphenoidale, Ala minor

2b Os sphenoidale, Ala major

3 Os zygomaticum

4a Maxilla, Facies orbitalis

4b Maxilla, Proc. frontalis

5 Os palatinum, Proc. orbitalis

6 Os lacrimale

7 Os ethmoidale, Lamina orbitalis

8 Canalis opticus

9 Fissura supraorbitalis

10 Fissura infraorbitalis

11 Sulcus/Canalis infraorbitalis

12 Foramen zygomaticofaciale

13 Foramen supraorbitale

14 Incisura frontalis

15 Foramen ethmoidale posterius

16 Foramen ethmoidale anterius

17 Foramen infraorbitale

Tab. 1.1 Maße der Orbita ▶ [3].

Detail

Größe

Durchmesser vertikal

35 mm

Durchmesser horizontal

40 mm

mediale Wand

45–50 mm (Rand des Os lacrimale bis Fissura orbitalis superior)

laterale Wand

40 mm (Orbitarand bis Fissura orbitalis superior)

Tiefe

45–55 mm (Rand bis Canalis opticus, bis zur Orbitaspitze)

Volumen

30 ml

1.2.1 Wände der Orbita


Ein aus 3 Knochen gebildeter knöcherner Orbitarand (Margo orbitalis) begrenzt den Aditus orbitalis. Hierbei bildet das Os frontale den oberen Augenhöhlenrand (Margo supraorbitalis), das Os zygomaticum lateral und die Maxilla medial den unteren Augenhöhlenrand (Margo infraorbitalis).

Insgesamt 7 verschiedene Knochen bilden die Wände der Augenhöhle ( ▶ Abb. 1.2) ▶ [4], ▶ [6], ▶ [10].

Das Orbitadach besteht größtenteils aus der konkav gewölbten Pars orbitalis ossis frontalis. Der hintere 1,5 cm breite abgeflachte Teil des Dachs wird von der Ala minor ossis sphenoidalis gebildet. Beide Knochen sind normalerweise kräftig ausgebildet und brechen nicht bei Gewalteinwirkung auf die Orbita. Vorne oben medial befindet sich eine schmale Grube für den Rollknorpel (Trochlea), der der Sehne des M. obliquus superior als Hypomochlion dient ( ▶ Abb. 1.15). Vorne oben lateral liegt die große Fossa lacrimalis.

Die laterale Wand der Orbita wird größtenteils von der Ala major ossis sphenoidalis gebildet. Vorne sind noch das Os zygomaticum und der Proc. zygomaticus ossis frontalis an der Wandbildung beteiligt. Das Os zygomaticum verdickt sich nach kaudal, bildet die vordere Krümmung der Fissura orbitalis inferior ( ▶ Abb. 1.3) und trennt die Orbita vom Unterhautfettgewebe der Wangen ▶ [3]. Etwa 4–5 mm hinter dem lateralen Orbitarand befindet sich ein kleiner Höcker (Withnall-Tuberkel) ▶ [15], mit dem das laterale Lidbändchen, das Lockwood-Ligament und das Kontrollband des M. rectus lateralis (Check-Ligament) sowie Anteile der Aponeurose des M. levator palpebrae superioris verbunden sind. Die laterale Wand ist vorne recht dick und schützt die Orbita vor lateralen Traumata. Der hintere Anteil der lateralen Orbitawand ist bedeutend dünner und wird daher als Zugang bei der lateralen Orbitotomie genutzt ( ▶ Abb. 1.3) ▶ [3]. An der Seiten- und Rückfläche der lateralen Orbitawand liegt der M. temporalis, der die Fossa temporalis unterhalb des Arcus zygomaticus ausfüllt. An die laterale Orbitawand grenzt die Squama temporalis, die die laterale Wand der mittleren Schädelgrube bildet. Zwischen der für die Osteotomie geeigneten lateralen Begrenzung der Augenhöhle und der Begrenzung der mittleren Schädelgrube beträgt der Abstand bei Männern nur 12–13 mm, bei Frauen nur 7–8 mm ▶ [12].

Laterale Wand der Orbita.

Abb. 1.3 

1 Sutura sphenosquamosa

2 Ala major ossis sphenoidalis

3 Sutura sphenozygomatica

4 Fissura orbitalis inferior

5 Fossa pterygopalatina

6 Os zygomaticum

7 Fossa infratemporalis

8...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2016
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Medizinische Fachgebiete Augenheilkunde
Schlagworte Auge • Entzündung • Neurochirurgie • operativ • Orbita • Orbitachirurgie • Strahlentherapie • Traumatologie • Tumor • Zugangswege
ISBN-10 3-13-177341-3 / 3131773413
ISBN-13 978-3-13-177341-8 / 9783131773418
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