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Dunkle Pläne (eBook)

eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
287 Seiten
BookRix (Verlag)
978-3-7554-6713-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dunkle Pläne -  Oliver M. Pabst
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Im Jahr 2382 ist die USS Solace, befehligt von Captain Carlyle, in den Weiten des Alls unterwegs, als das Schiff einen verstümmelten Notruf empfängt. Ein Landeteam entdeckt in einem unterirdischen Labor auf Tau-Hydra IV drei Ermordete und eine Überlebende, welche sich mit einem unbekannten Virus infiziert hat. Carlyle ist sich sicher, dass die Wissenschaftler dort verbotene Biowaffen für die Sternenflotte entwickelt haben und will die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen...

Kapitel 3


 

Planetenoberfläche,

Tau-Hydra VI,

Hydra-Sektor

 

Die Ares stellte ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis und landete wenig später auf der unebenen Oberfläche des Planeten. Doch Carlyles Interesse galt nicht in erster Linie dem großen Shuttle. Als die Einsatzgruppe darauf wartete, dass sich die Tür des Frachtraums öffnete, lächelte er und lehnte sich im Pilotensessel des neuesten Bodenfahrzeugs zurück. Selca nahm neben ihm den Platz des Kopiloten ein und Hendricks saß hinten.

Der mit vier Rädern ausgestattete Wagen war offen. Zwei silbrig glänzende Stangen ragten hinter den beiden Passagiersitzen nach oben, formten einen gewölbten Überrollbügel und reichten über den Frontmotor hinweg. Im Heck befand sich eine Art Käfig. Dort konnten sich weitere Personen festhalten und die im Boden verborgenen Waffensysteme einsetzen, wenn das notwendig werden sollte. Schließlich öffnete sich die große Luke und gab den Blick frei auf eine Wüstenlandschaft: sandiger Boden, Felsbrocken und spärliche Vegetation unter einer unbarmherzig gleißenden Sonne.

Die Ares war in der Mitte eines Tals gelandet. In der Hitze flirrende Luft verwischte immer wieder die Konturen der fernen lehmbraunen Berge. Carlyle wagte es nicht, die Entfernung abzuschätzen, denn er wusste, dass Wüsten in dieser Hinsicht sehr trügerisch sein konnten. Er atmete tief durch. Die Luft war heiß und roch nach trockenem Gebüsch, im Innern des Fahrzeugs blieb es zum Glück angenehm kühl. Verspielt und ausgelassen beschleunigte Carlyle und genoss diesen Moment. Zu seiner großen Freude reagierte das Fahrzeug sofort. Der Motor brummte kraftvoll und der Wagen sprang praktisch aus dem Shuttle. Carlyle trat ganz plötzlich auf die Bremse, wodurch sich Selca und Hendricks in ihren Sitzen nach vorn neigten. Staub wirbelte auf. Die Vulkanierin nutzte den Schwung nach vorn, um ein Schaltelement am Armaturenbrett zu betätigen, während sich hinter ihnen die Luke der Ares schloss.

Selca sah auf die Anzeigen seines Tricorders.

»Die erste Signatur befindet sich westlich von uns, zwei Kilometer entfernt.«

Er nickte in die entsprechende Richtung.

»Dorthin, Sir.«

»Danke, Selca«, erwiderte Carlyle und erlaubte sich ein verschmitztes Lächeln. »Mal sehen, wozu dieses Ding fähig ist.«

Er gab Gas und ließ den Wagen halsbrecherisch schnell über die Wüstenlandschaft sausen, genoss den direkten Kontakt mit dem Boden, das jähe Schaukeln, hervorgerufen von Felsen und Mulden, die Vibrationen des Fahrzeugs. Selbst den Fahrtwind empfand der Captain als herrlich. Sein Lächeln wuchs in die Breite. Er wandte sich an Selca und Hendricks, um seine Freude mit ihnen zu teilen, aber ganz offensichtlich konnten sie der rasenden Fahrt nicht annähernd so viel Begeisterung abgewinnen wie der Carlyle. Die Vulkanierin hielt sich wie verzweifelt am Armaturenbrett fest und der Sicherheitsoffizier klammerte sich hinten an eine Stange des Überrollbügels. Seine Hände schlössen sich so fest darum, dass die Fingerknöchel weiß vortraten. Selca sprach, bevor Carlyle etwas sagen konnte.

»Ich wundere mich immer wieder über die Neigung von Menschen, Fahrzeuge bei unsicheren Bodenverhältnissen mit hoher Geschwindigkeit zu steuern«, frotzelte Selca.

Sie sondierte mit seinem Tricorder die Umgebung; während der Captain noch etwas mehr Gas gab.

»Über die Anhöhe dort, Sir«, sagte sie schließlich. »Noch einen halben Kilometer.«

Nach Carlyles Meinung legten sie die Entfernung viel zu schnell zurück. Er hielt an, als Selca meinte, sie hätten die betreffende Stelle erreicht. Sie stiegen aus und der Captain gewann den Eindruck, in einen Backofen zu treten. Nicht eine einzige Wolke zeigte sich am Himmel und die Luft war völlig trocken. Die Sonne brannte regelrecht auf sie herab. Der Carlyle fühlte sich an Vulkan erinnert und fragte sich, wie die Bewohner dieser Welt überlebten. Selca behielt die Anzeigen des Tricorders im Auge.

»Interferenzen stören die Sondierungssignale, aber ich bin sicher, dass uns nur noch wenige Meter von der Signatur trennen.«

Carlyle wischte sich Schweiß von der Stirn, schritt langsam weiter, ließ den Blick über Felsen und ausgedörrten Boden gleiten. Er hielt Ausschau, aber wonach? Wovon auch immer die Signaturen ausgingen: Es konnte kaum das Werk der Einheimischen sein. Selca und Hendricks gingen ebenfalls los, in unterschiedliche Richtungen. Aus den Augenwinkeln nahm Carlyle ein Schimmern im Sand wahr und hob es auf. Es bestand aus dunklem, unpoliertem Metall, das Selca mit ihrem Tricorder scannte.

»Bei dem Fragment handelt es sich offenbar um Teile der vermissten USS Aeolus. Die ermittelten Daten zeigen ein deutliches energetisches Muster, das von Disruptorenergie stammte. Art unbekannt.«

Carlyle kehrte zum Wagen zurück und deutete auf die Ladefläche. Hendricks legte das Stück dorthin, dann nahmen sie wieder ihre Plätze ein. Einmal mehr blickte Selca auf ihren Tricorder.

»Die zweite Signatur befindet sich südlich von uns, einen Kilometer entfernt.«

Erneut gestattete sich Carlyle das Vergnügen, durch die Wüste zu rasen. Innerhalb einer Stunde fand die Einsatzgruppe in der Wüste ein wieder ein Trümmerteil. Carlyle sah nach hinten. Hendricks stand im Frachtbereich des Wagens, neben den einzelnen Teilen. Die Vulkanierin nahm eine weitere Sondierung vor.

»Von der letzten Signatur trennen uns etwa 100 Meter, Sir. Nach Norden.«

Der Captain fuhr los und hielt dann an. Zuerst sah er nur flirrende Luft, die vom heißen Boden aufstieg, aber dann bemerkte er ein kupferfarbenes Objekt im Sand. Sie stiegen aus und näherten sich dem Stück. Selca erreichte den Fundort als Erster und bückte sich, um ihn aus der Nähe zu betrachten. Offenbar lag das Teil schon seit einer ganzen Weile im Wüstensand. Staub bedeckte die schmutzige Metallfläche.

Plötzlich gab es einere Explosion hinter ihnen. Carlyle duckte sich instinktiv, drehte den Kopf und stellte fest, dass ein naher Felsblock auseinander geplatzt war. Eine Gruppe von Einheimischen näherte sich mit primitiven Wüstenfahrzeugen dem Sternenflotten-Trio. Auf dem Dach angebrachte Plasmawaffen feuerten. Diese hatten die Explosion verursacht.

»Kommen Sie!«, rief der Captain.

Er und seine Offiziere sprangen in den Wagen und der Captain beschleunigte sofort.

»Sollen wir es jetzt mit hoher Geschwindigkeit bei unsicheren Bodenverhältnissen versuchen?«, wandte er sich kurz an Selca und gab Vollgas.

Hinten betätigte Hendricks einen Schalter, der die Phaserkanone nach oben brachte. Carlyle hörte, wie der Sicherheitsoffizier ihre Verfolger unter Beschuss nahm. Es krachte, als einige der primitiven Fahrzeuge getroffen wurden und sich überschlugen.

Zwar war die Situation gefährlich, aber trotzdem spürte Carlyle wieder so etwas wie prickelnde Aufregung, als der Wagen mit Höchstgeschwindigkeit durch die Wüste raste, dabei gelegentlich den Bodenkontakt verlor und einige Meter weit flog. Er fuhr im Zickzack, um den Verfolgern das Zielen zu erschweren, während Hendricks immer wieder von der Kanone Gebrauch machte. Es dauerte nicht lange, bis sie in Sichtweite der Ares gerieten. Unglücklicherweise war sie von einem zweiten Kontingent der Fremden umgeben. Carlyle konnte jetzt Einzelheiten der Humanoiden erkennen. Sie hatten dunkle, olivgrüne Haut und ihre Gesichter erweckten den Eindruck, aus dem Felsgestein der Wüste gehauen zu sein.

»Miss Selca...«, begann Carlyle.

Mehr brauchte er nicht zu sagen. Die Vulkanierin verstand sofort und betätigte ein Schaltelement des Armaturenbretts. Die Ares startete, zur großen Überraschung der Fremden. Doch dann griff auch die zweite Gruppe der Einheimischen an. Gleichzeitig näherte sich die erste Gruppe von hinten. Plasmafeuer zischte. Primitive Motoren dröhnten. Kehlige Schreie erklangen. Carlyle nahm den Fuß nicht vom Beschleunigungspedal, obwohl heftige Erschütterungen ihn selbst und seine beiden Begleiter hin und her warfen. Die Aufregung hatte sich inzwischen gelegt und war der Anspannung gewichen. Er konzentrierte sich darauf, der fliegenden Ares zu folgen. Zwar lenkte Selca den Shuttle mit großem Geschick, aber die ständigen Plasmablitze hinderten ihn daran, die Ares lange genug anzuhalten, um dem Wagen die Rückkehr an Bord zu ermöglichen.

Hendricks schoss noch immer mit der Phaserkanone, ein Verfolgerwagen nach dem anderen stürzte um, aber immer mehr Bewohner dieser Welt kamen aus Verstecken hinter den Felsen, als wären ganze Schwärme von ihnen in unterirdischen Grotten versteckt. Carlyle gestand sich gerade ein, dass er zu wenige Vorsichtsmaßnahmen ergriffen hatte, um sich und seine Offiziere vor den Bewohnern des Planeten zu schützen, als er plötzlich einen Ausweg sah: eine Anhöhe in Flugrichtung der Ares.

»Miss. Selca...«, sagte er.

Sie folgte dem Blick des Captains, nickte und hatte verstanden. Carlyle drehte das Lenkrad des Wagens, änderte dadurch abrupt die Fahrtrichtung und hielt auf das neue Ziel zu. Selca beugte sich zum Armaturenbrett vor, betätigte die Schaltelemente und positionierte die Ares unmittelbar hinter der Anhöhe und öffnete die Luke ihres Frachtraums. Der Wagen...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2024
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte action • Biowaffen • Föderation • Freundschaft • Geheimlabor • Leichen • Mord • Planet • Raumschiffe • Roman • Science Fiction • Sternenflotte • Verschwörung • Virus • Weltaum
ISBN-10 3-7554-6713-5 / 3755467135
ISBN-13 978-3-7554-6713-7 / 9783755467137
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