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Perry Rhodan 3259: Detektiv der USO (eBook)

Perry Rhodan-Zyklus 'Fragmente'
eBook Download: EPUB
2024 | 1. Auflage
64 Seiten
PERRY RHODAN digital (Verlag)
978-3-8453-6259-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perry Rhodan 3259: Detektiv der USO -  Ben Calvin Hary
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Das Ende des 21. Jahrhunderts Neuer Galaktischer Zeitrechnung ist angebrochen. Mehr als dreieinhalbtausend Jahre von unserer Zeit entfernt lebt die Menschheit in Frieden. Zwischen den Sternen der Milchstraße herrschen keine großen Konflikte mehr. Wie es aussieht, könnte Perry Rhodan, der als erster Mensch von der Erde auf Außerirdische gestoßen ist, sich endlich seinem großen Ziel nähern: der alte Traum von Freundschaft und Frieden zwischen den Völkern der Milchstraße und der umliegenden Galaxien. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmung ein, man arbeitet intensiv und gleichberechtigt zusammen. Bei ihrem Weg zu den Sternen hat ein geheimnisvolles Wesen die Menschen begleitet und unterstützt: Es trägt den Namen ES, man bezeichnet es als eine Superintelligenz, und es lebt seit vielen Millionen Jahren zwischen Zeit und Raum. Rhodan sieht ES als einen Mentor der Menschheit. Doch ES weilt nicht mehr in der Galaxis - das Geisteswesen scheint in Fragmente zersplittert zu sein, die sich in verborgenen Fragmentrefugien ballen. Eines dieser Refugien befand sich in der Kondor-Galaxis, wurde offenbar aber bereits geborgen - oder entführt. Die Fährte führt Perry Rhodan in ein fremdes Universum. Atlan begleitet derweil ein anderes Fragment zurück in die Milchstraße. In der Heimatgalaxis der Menschheit schlägt unterdessen die Stunde für den DETEKTIV DER USO ...

1.

10. Oktober 2097 NGZ

 

Fünf Tage nach dem katastrophalen Unfall versammelte sich die halbe Galaxis auf der akonischen Zentralwelt.

Die Räterepublik trug Trauer. Adorhee tan Thanor, Priorrätin und damit die ranghöchste Beamtin der Akonen, war einem Unfall zum Opfer gefallen. Wer in der Milchstraße Rang und Namen hatte, war zu ihrem Staatsbegräbnis geladen.

»Akonen sind ja doch nicht so viel anders als wir Menschen«, sagte Ole Severim, während er an Monkeys Seite im Luxusgleiter durch die Metropole Ehembor schwebte. »Sie haben ihre ganze Hauptstadt in eine Trauerfeier verwandelt. So viel Gelb!«

Der Achtjährige hatte recht. Die Gleitertrasse verband den südlichen Raumhafen Sapurd mit dem Regierungszentrum. Sie bildete eine Achse, entlang derer sich Behörden und Ministerien wie an einer Kette aufreihten. Fahnen in sattem Ocker schmückten Fassaden und Fußgängertraversen, die sich als filigrane Brücken über die Mittelbahn spannten. Ein Meer aus Blumen und Folienschnipseln bedeckte den Plastbeton. Der Trauerzug erstreckte sich auf eine Strecke von anderthalb Kilometern.

»Die Akonen wollen, dass jeder sieht, wie deprimiert sie über das Schicksal ihrer Anführerin sind«, erklärte Monkey. »Sie fürchten, dass man sie sonst als ruchlose Monster wahrnimmt.«

Und dazu hatten die Bewohner des Khanonsystems auch jeden Grund. Die galaktischen Nachrichtenkanäle kannten seit Tagen kein anderes Thema. Auf den von Terranern bewohnten Welten kursierte manchmal das übliche Gerede: »Herzlos« seien sie, diese »akonischen Bastarde«.

»Sie lebt doch noch!«, wurde an Vurguzz-Stammtischen und beim Essen im Familienkreis gelästert – vielen Menschen war die akonische Mentalität unverständlich.

Kein anderes Besatzungsmitglied der UMA YOMIN hatte überlebt. Und Adorhee tan Thanor würde nie wieder aus dem Koma erwachen, in dem sie seither lag. Da stellten die Menschen sich die Frage: Wie konnte man jemanden begraben, bevor die lebenserhaltenden Maschinen abgeschaltet waren?

Erst vor zwei Tagen hatte der Priorrat das Ende der Animationsversuche verkündet. Für die akonische Bevölkerung war die Anführerin bereits gestorben. Das Klischee von den gefühlskalten Pragmatikern hielt sich nicht zuletzt wegen solcher Vorgänge in der Milchstraße seit Jahrtausenden, die Nachrichten befeuerten alte Vorurteile.

Die Kulisse indes sprach für die Verehrung, die das Volk seiner Regentin entgegenbrachte. Normalerweise wären die Abgesandten am Raumhafen in den Käfigtransmitter gestiegen und direkt zum Veranstaltungsort gewechselt.

Stattdessen bildete Monkeys Gleiter mit zwei Dutzend weiteren eine Kolonne, an deren Ziel ein Empfang für die Staats- und Trauergäste stattfinden sollte. Passanten säumten die Allee, die meisten trugen blassgelbe Tuniken. Ihre Häupter waren geneigt, viele hielten einander bei den Händen. In der Menge bemerkte Monkey ein Mädchen. Verunsichert presste die Kleine sich an ihre Mama und wies mit dem Finger auf den Gleiter. Die Mutter zwang ihren Arm herab und flüsterte ihr etwas ins Ohr, vermutlich einen Tadel.

»Bei uns zu Hause wären ihre Klamotten schwarz, nicht wahr?« Ole kletterte halb über Monkeys Schoß, drückte sich die Nase am Glassit platt und starrte auf die Menge hinaus.

»Derlei Assoziationen unterscheiden sich zwischen den Kulturen. Auf Terra steht Gelb für die Hoffnung. Den Jülziish gilt die Gelbe Kreatur als Symbol der Missgunst, der Lüge oder des Schreckens. Bei den Akonen ist es die Farbe der Trauer.« Der USO-Chef schob den Jungen sanft auf seinen Sitz zurück und sicherte ihn mit dem Gurtfeld, sodass er nicht länger im Fahrzeug herumkroch. Den Öffner sperrte er mit der Kindersicherung.

Protestierend stemmte Ole sich gegen die unsichtbare Fessel, bis er es aufgab und schmollend die Arme verschränkte. »Menno! Du bist blöd.«

»Du wolltest mich unbedingt begleiten. Nun benimm dich!«

Der Himmel mochte wissen, wie die gereifte akonische Kultur auf einen umherturnenden Jungen inmitten der staatlich verordneten Niedergeschlagenheit reagieren würde. Mit Protesten war nicht zu rechnen – Kinder waren eben Kinder, in der Liga ebenso wie im Rest der Lemurischen Allianz. Wohl aber mochte jemand die Brauen heben und sich wundern, wieso er den Jungen überhaupt mitschleppte.

Leicht war es ihm nicht gefallen. Zuhause hatte Ole ihn bekniet, gebettelt und gequengelt: »Lass mich nicht allein mit diesen vertrockneten Geheimagenten!«

Quinto-Center, wo der Junge mittlerweile in Monkeys Privatquartier lebte, war sicher nicht der richtige Ort für ihn. Es war nur logisch, dass der Lordadmiral seinen Klagen stattgab; wurde ein Agent rastlos, schickte man ihn in einen Einsatz – zur Not eben in einen, bei dem es sich um bloße Beschäftigungstherapie handelte. Nach dem Trauma, das Ole kürzlich durchstanden hatte, wollte er ihn sich nicht selbst überlassen.

Also waren sie gemeinsam in die NIKE QUINTO gestiegen und aufgebrochen.

Gelandet waren auf Galazin allerdings zwei USO-Raumer: Zusätzlich zu dem Flaggschiff stand auf dem zweiten, nördlichen Raumhaften die FÜRST ALONCHES, ein – für alle Fälle – getarntes Beiboot der NIKE QUINTO, dessen wirklicher Name RATBER TOSTAN lautete. Der topsidische Kommandant der RATBER TOSTAN hatte den Befehl erhalten, bis auf Weiteres abzuwarten. Man wusste schließlich nie, wann man ein trojanisches Pferd brauchte.

Monkey und das Kind waren gleich nach der Landung aufgebrochen. Beim anstehenden Trauerempfang im Galaktotel tan Thruu würde Monkey auf Ole aufpassen und ihn danach einer Betreuerin übergeben, die ihn durch die Stadt führen und ihm die akonische Kultur nahebringen sollte. Am Begräbnis selbst würde der Kleine selbstverständlich nicht teilnehmen – dazu war er zu jung.

Die Gleiterkolonne erreichte den Regierungsbezirk in der Stadtmitte. Dort schwenkte sie in den Drorah-Ring, der das Zentrum umgab und das Akonium vom Rest der Metropole trennte. Auf der entgegengesetzten Seite lag das Galaktotel – ein fünfhundert Meter hoher Prachtbau, errichtet, um Abgesandte aus allen Winkeln der Galaxis zu beherbergen. Ehembor war mit knapp zwölf Millionen Einwohnern eher klein, umgab sich jedoch mit all dem Pomp, der einer galaktischen Hauptstadt zustand.

Zehn Minuten später landeten sie auf einer Plattform, die halbkreisförmig aus der Fassade ragte. Eine Posbi-Delegation schwebte über den Rand und setzte dicht neben ihnen auf – es waren klassische, non-humanoide Konstruktionen, Jahrhunderte alt und ehrwürdig. Dank ihrer eingebauten Antigravgeneratoren benötigten sie keine Gleiter.

Monkey und Ole stiegen aus und ließen das Begrüßungszeremoniell über sich ergehen. Monkeys Hand ruhte auf Oles Schulter und war bereit, notfalls zuzupacken. Das Treiben zwischen den landenden Fahrzeugen und die Aliens, die ihnen entstiegen, waren interessanter als die Rede, die ein ältlicher Regierungsbeamter hielt. Aufgeregt blickte das Kind um sich, zeigte auf einen Cheborparner, dann auf einen Jülziish, dessen alterspinkes Fell im weißblauen Morgenlicht weithin schimmerte – die Herrlichkeit von Gatas hatte ihre ehrwürdigsten Vertreter entsandt.

Ein Antigravlift brachte sie auf die Dachterrasse, wo die Trauergäste in Grüppchen beieinanderstanden. Abgesandte der Kristallrepublik sprachen mit dem Repräsentanten des Sternengeleges der Topsider. Dienstroboter schwebten zwischen Sprechern des Dritten Galaktikums, verteilten traditionelle Häppchen und rotgelben Symka-Sirup.

Monkey nahm einen Drorah'schen Hummelspieß und für Ole eine Handvoll Süßfäden – weder er noch der Junge waren hungrig, aber die Höflichkeit gebot es. Auf Getränke verzichteten sie – der Sirup galt als berauschend. Monkeys Zellaktivator hätte den Effekt gemildert, doch wozu ein Risiko eingehen? Ein Geheimdienstchef musste seine Sinne stets beisammenhaben. Für den Knaben war der Drink ohnehin ungeeignet.

Vor der Brüstung stieß Monkey zur terranischen Delegation. Homer G. Adams stand mit dem Rücken zur Botschafterin der Liga und unterhielt sich mit dem Residenten Cascard Holonder. Beide genossen den Ausblick über die geschmückten Dächer. Das Sonnenlicht spielte mit den Verzierungen ferner Wohntürme. Im Norden landete ein Walzenraumer der Mehandor.

Die Begrüßung war einigermaßen herzlich. Holonder ging vor Ole in die Knie und betrieb kindgerechte Konversation: »Von dir habe ich schon viel gehört, junger Mann. Hat der alte Knochen dich tatsächlich du dieser drögen Veranstaltung mitgeschleppt?« Vor dem riesenhaften Ertruser wirkte das Kind winzig.

Ole lachte. »Herr Kameraauge wollte mich daheim lassen. Ich musste ihn praktisch zwingen.« Er klang stolz – vermutlich, weil er es geschafft hatte, den USO-Chef zu erweichen. Gleich darauf wandte er sich an den buckligen Mann an Holonders Seite. »Wow! Du bist Gershwin Adams.«

»Homer Gershwin Adams«, korrigierte Monkey.

Oles Patzer war verzeihlich – die meisten lebenden Terraner wussten oft nicht, was bei so prominenten Personen der eigentliche Rufname war. Wie oft hatte jemand aus lauter Ehrfurcht vor den arkonidischen Adelstiteln Atlan lediglich als da Gonozal oder – schlimmer – der Gonozal bezeichnet?

Der Aktivatorträger winkte ab. »Ich reagiere auf beides. Sei gegrüßt, Ole Severim. Ich habe von dir gehört. Passt du auch gut auf unseren Lordadmiral auf?«

Monkey lauschte dem Austausch schweigend. Die meisten waren so viel besser im Umgang mit dem Kleinen als er! Er fragte sich, warum der Junge sich ausgerechnet ihn »ausgesucht« hatte.

Ole plapperte, die Erwachsenen...

Erscheint lt. Verlag 1.2.2024
Reihe/Serie Perry Rhodan-Erstauflage
Verlagsort Rastatt
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Erstauflage • Perry Rhodan • Science Fiction
ISBN-10 3-8453-6259-6 / 3845362596
ISBN-13 978-3-8453-6259-5 / 9783845362595
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