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Die Spiele

Kriminalroman

**** 12 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
416 Seiten
2024 | 1. Auflage
DuMont Buchverlag
978-3-8321-6807-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Spiele - Stephan Schmidt
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»Wenn ich Ihnen einen Rat geben darf, drehen Sie mir nie den Rücken zu.«
September 2021. In Shanghai tagt das Internationale Olympische Komitee, um die nächsten Sommerspiele zu vergeben. Kurz vor der entscheidenden Abstimmung geschieht ein Verbrechen: Der mosambikanische IOC-Funktionär Charles Murandi wird ermordet in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Aufnahmen einer Sicherheitskamera belegen, dass sich der Journalist Thomas Gärtner zuletzt im Zimmer des Opfers aufgehalten und beim Verlassen unbekannte Dokumente mitgeführt hat. Im Verhör will er sich an nichts erinnern können.

Für die junge Konsularbeamtin Lena Hechfellner ein brisanter Fall: Sie weiß von Gärtners Bekanntschaft mit Murandi, und sie glaubt zu wissen, was in den Dokumenten steht, aber erfahren darf das niemand. So werden alle Beteiligten zu Figuren eines Spiels, dessen Regeln sie nicht kennen.

Die angereiste Bundeskanzlerin befürchtet das Schlimmste, ein zweiter Journalist wittert seine große Chance, und Lena gerät plötzlich selbst ins Visier der chinesischen Behörden. Erst ganz allmählich wird klar, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls tief in der Vergangenheit liegt: in einer Zeit, da ein Vertragsarbeiter in der DDR um seine Zukunft betrogen wurde und an der falschen Person Rache nahm.

STEPHAN SCHMIDT wurde 1972 im hessischen Biedenkopf geboren. Bereits als Student zog es ihn für je ein Jahr nach China, Taiwan und Japan. Nach der Promotion im Fach Philosophie folgte ein längerer Aufenthalt als Mitarbeiter an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Taipeh. Unter anderem Namen hat er bereits fünf Romane veröffentlicht, von denen drei auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis sowie der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Stephan Schmidt lebt mit seiner taiwanischen Frau in Taip

Stephan Schmidt hat einen meisterhaften Roman geschrieben, der weit in die Ferne und zugleich tief in die deutsche Geschichte führt: hochaktuell, fesselnd und faktenreich.

Der erste Kriminalroman unter Klarnamen von dem renommierten Autor und ausgewiesenem Asien-Kenner Stephan Thome.

Ein spektakulärer Mord in Shanghai, ein anderer vor Jahrzehnten in Afrika und eine Frau, die nie aufgehört hat, an Rache zu denken.

»Schnell wird klar, hier geht es nicht nur um einen Mord, möglicherweise nicht nur ums korrupte olympische Komitee, hier geht es um das Individuum und das System.« Sebastian Wellendorf, WDR5 SCALA »Eine sehr empfehlenswerte Lektüre!« Ingrid Mosblech-Kaltwasser, DER KULTUR BLOG

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo Gebunden,
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Maße 134 x 208 mm
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Außenpolitik • Buchpreis • China • DDR • Deniz Yücel • Ein-Kind-Politik • Gärtner • Gefangenenlager • Giftmord • Gott der Barbaren • Internationaler Krimi • IOC • Konsulat • Kriminalroman • Madgermanes • Merkel • Mord • Olympia • Olympischen Spiele 2024 • Olympische Spiele • Pflaumenregen • Pressefreiheit • Seehofer • Shanghai • Sport Krimi • Stephan Thome • Taiwan • Thomas Bach
ISBN-10 3-8321-6807-9 / 3832168079
ISBN-13 978-3-8321-6807-0 / 9783832168070
Zustand Neuware
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2 Ein Sachbuch im Krimigewand

von (Potsdam), am 14.02.2024

Hier haben wir von allem etwas: Ein wenig Krimi, ein wenig Liebesgeschichte, ein wenig Männerfreundschaft. Einen Bericht über die Arbeit von Journalisten und Diplomaten, Geheimdienst, Sport nicht zu vergessen. Denn die olympischen Spiele sind auch dabei, jedenfalls wird entschieden, wo sie demnächst stattfinden sollen. Das Ganze spielt in Shanghai 2021 und manchmal auch in Mosambik, aber dort um 1990 herum. Zwischen diesen beiden Orten, bzw. Ländern und den Zeiten wird auch wild hin und her geswitcht. Klingt das nach einer unbekömmlichen Mischung? * Ach ja, DDR habe ich noch vergessen. Nun, teils, teils.

Die ersten drei Viertel – bis auf die Leseprobe – sind recht zäh und nahmen mir fast jegliche Freude am Lesen. Das letzte Viertel ist dann leidlich spannend, leider mit einem Logikfehler, auf den ich hier nicht eingehen kann, sonst würde ich zu viel verraten. Da hat das Lektorat wohl was übersehen.

Die ausländischen Protagonisten, die hier in China die Machtspiele spielen, sind alle Säufer, bis auf die deutsche Diplomatin Lena. Zwischendurch gibt es noch einen ziemlich überflüssigen Besuch der deutschen Langzeitkanzlerin mit ihrer Truppe in Shanghai. Mit echten Namen der Truppe. Seltsam.

Zum Thema Männerfreundschaft: Der deutsche Journalist Thomas Gärtner und der Schwarze Charles Murandi aus Mosambik befreundeten sich vor siebenundzwanzig Jahren in Afrika. CM hat mal in der DDR gearbeitet und ist dabei, wie viele seiner Kollegen, betrogen worden. Finanziell. 2021 bestellt CM TG nach Shanghai, verspricht ihm dabei die Übergabe wichtiger, geheimer Papiere, bzw. Verträge. Um dieses Motiv herum rankt sich die Handlung.

Wer also hat Charles Murandi in Shanghai ermordet und warum? Thomas Gärtner wurde von den Hotelkameras gesehen, als er das Zimmer seines Freundes verließ, mit Papieren in der Hand. Es gibt auch noch einen anderen deutschen Journalisten, Sascha Daniels, der sich legal im Land aufhält – im Gegensatz zu Gärtner, der sich sein Visum rechtswidrig erschlichen hat.

Ein paar andere Figuren schleichen auch noch durch Shanghai: Da gibt es Kommissar Luo, seinen Vorgesetzen Herrn Pan, Lenas Vorgesetzten Dr. Hirsch, Lenas Haushaltshilfe Yaya, die neugierige Verkäuferin Tante Wu etc. In Mosambik gibt es auch noch so einiges an Personal, nebst Hund Lupo.

Fazit: Trotz bildschönem Cover konnte der Roman mich überhaupt nicht überzeugen und ich empfand das Lesen als Qual, habe oft an Abbruch gedacht. Denn die zähe, verworrene Handlung mit lauter saufenden, teils sexbesessenen, unsympathischen Protagonisten hat mir keinen Spaß bereitet. Ich finde den Roman nicht empfehlenswert.

3 Shanghai-Nights - Was ist wirklich in der Nacht auf den 2. September 2021 passiert?

von , am 13.02.2024

So schillernd und bunt das Cover des Kriminalromans daherkommt, genau so bunt stellte ich mir tatsächlich auch die Ausarbeitung desselbigen vor.
Der Teasertext als solches klang für mich unheimlich spannend.

Schmidt verwebt ein Stück deutsch-deutscher Geschichte, den sogenannten Madgermanes in der damaligen DDR, von denen wahrscheinlich sehr viele von uns aktiv noch nichts gehört haben mit einem fiktiven Mordfall im fernen Osten Asiens.
Vielleicht gleich eines Vorab für Leseinteressierte dieses Romans: Einen Thriller darf man hier nicht erwarten. Das Genre Kriminalroman trifft es ziemlich gut, welches auch auf dem Cover prangt.

Wie bei Kriminalfällen und deren Ermittlung üblich zieht sich mitunter diese Arbeit ganz schön in die Länge. Dabei sind wir meiner bescheidenen Meinung nach bereits beim vielleicht größten Manko des vorliegenden Romans. Über weite Strecken tappte ich irgendwie komplett im Dunkeln und mir fehlte ganz einfach in weiten Teilen auch eine gewisse Grundspannung im Plot.

Die Handelnden selbst werden sehr ausführlich beschrieben und je weiter das Buch voran schreitet, desto plastischer wirken auch deren Charakteren, allerdings fehlte mir tatsächlich irgendwie immer der direkte Bezug zu den Handelnden und ich beäugte die Situationen quasi jeweils aus der Distanz heraus. Es gab bei mir leider nie eine wirkliche Identifikation mit den Handelnden und ihrem zugehörigen Tun.

Die recht vulgäre Sprache, gerade wenn es um sexuelle Aktivitäten im Roman ging, hat mich irgendwie komplett abgestoßen und passt auch nicht so ganz zum anderen Stil der Erzählweise.

Der Kriminalroman zeigt deutliche Licht- und Schattenseiten. Beispielsweise hätte ich mir fast noch mehr zum historischen Hintergrund zu den Madgermanes gewünscht. Gleichzeitig hätte aber auch der ganzen Erzählweise mehr Drive und vor allem Spannung gut getan.

Die Erzählsicht selbst wechselt quasi immer zwischen unterschiedlichen Perspektiven und Zeiten. Gerade in dieser Hinsicht haben mich diese sehr flotten und vielschichtigen Perspektivwechsel ehrlicherweise immer mehr verwirrt und vom Grundkonzept her zu stark abgebracht. In dieser Hinsicht wäre vielleicht weniger dann am Ende mehr gewesen.

Alles in allem ein akzeptabler Kriminalroman, der vom Cover her schillernd bunt angeteasert wird und beim Lesen dann leider sehr schnell abflacht und auch irgendwie versandet.

4 Mögen die Spiele beginnen

von (Wien), am 08.02.2024

Das Cover ist außergewöhnlich auffällig gestaltet, es steht symbolisch für die asiatische Metropole und "Shanghai bei Nacht" Den Autor kannte ich bisher noch nicht, jedoch habe ich mir von der Leseprobe her einen spannenden Krimi versprochen. Vorweg, so ganz glücklich war ich nicht mit diesem Buch. Ich finde es sehr komplex geschrieben, es ist ein großer Teil politisches Geschehen hineingepackt, viele (fiktive) Protagonisten erinnern manchmal an reale Personen; und all das überlagert meines Erachtens den Kriminalroman gewaltig. Alles in allem sehr viel Inhalt und Stoff, was es anfangs nicht leicht machte, in das Buch einzusteigen, noch dazu, da es verschiedene zeitliche Ebenen gibt. Auch der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig und auf einige Sequenzen hätte ich gerne verzichten können, bzw wäre weniger mehr gewesen. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es auch eine anspruchsvolle und interessante Lektüre, welche einen Einblick in die Mentalität und politischen Beziehungen Deutschland-Afrika-China gibt.

4 Gefangen in China

von , am 05.02.2024

Kaum hat man das Buch aufgeschlagen, ist man angekommen im Buch und in der Story. Man wird mitgenommen, wenn die unterschiedlichen Charaktere ihre jeweiligen Sichtweisen darlegen. Man bekommt das Hintergrundwissen, das man benötigt, um die Zusammenhänge zu verstehen. Dabei schafft es der Autor mit jeder einzelnen Person, eine gewisse Verbindung zwischen ihr und dem Leser aufzubauen.
Ebenso ausgeklüngelt wie die Charaktere selbst ist die Geschichte und die Handlung. Sehr tiefgründig und in weite Teile der Persönlichkeiten hineinreichend passen die Einzelteile schön zueinander.

3 Konnte mich nich überzeugen

von , am 05.02.2024

Das Cover lässt bereits auf den außergewöhnlichen Schauplatz Shanghai schließen. Allerdings hat mich das Cover nicht sofort in seinen Bann gezogen.

Es geht hierbei um den Mord an dem IOC-Funktionär Charles Murandi und dessen Aufklärung. Es wurde sich ziemlich schnell auf einen mutmaßlichen Täter festgelegt. Bei dem Täter soll es sich um den Journalisten Thomas Gärtner handeln. Zeitgleich tagt das internationale olympische Komitee.

Die Thematik ist mal etwas anderes und auch der Schauplatz ist gut gewählt. Auch die politische und geschichtliche Einbindung hat mir gut gefallen. Es wurden viele verschiedene Bereiche erörtert. Insbesondere auch die Ausbeutung der Gastarbeiter bzw. Vertragsarbeiter in der DDR.

Leider konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen. Ich bin auch mit den Charakteren nicht so recht warm geworden.

4 Eine vielseitige Verstrickung

von , am 29.01.2024

Das Buch ist auf viele Weisen vielschichtig geschrieben. So wird der Leser zum einen fast allen Charakteren des Buches an die Seite gestellt und bekommt Einblick in fast alle Gedankenstränge der Personen. Zum anderen wird der Leser immer wieder in den Zeiten zurückgeworfen. Auf diese Weise erfährt er von den Geschehnissen vor dem Mord, von Dingen, die vor Jahren passiert sind, und natürlich alles, womit sich das Buch in der gegenwärtigen Situation beschäftigt. Was sich zunächst verwirrend und viel anhört, hat der Autor sehr schön und schlicht gelöst. Auch die Charaktere sind sehr passend gewählt, sodass ich mich als Leser in jeden der einzelnen hineinversetzen und die Handlungen nachvollziehen konnte.
Ebenfalls sehr gut gelungen ist dem Autor die Verbindung zwischen allen Strängen, die detaillierte Beschreibung dessen, wie alles zusammengehört und an sich einfach das große Ganze Bild, da gezeichnet wird.
Ein gutes Buch, das meiner Meinung nach mehr verbirgt als es auf den ersten Blick preisgibt.

4 Inside China

von , am 24.01.2024

Der Kriminalroman handelt von einem Kongress zur Vergabe der Olympischen Sommerspiele, der in Shanghai stattfindet. Ausgerechnet der IOC-Funktionär Charles Murandi aus Mosambik wird dabei tot aufgefunden.

Dieses Buch ist kein gewöhnlicher Kriminalroman, sondern vielmehr eine Beschreibung der chinesischen Staatsvorgänge – manches Mal vergleichbar mit den früheren DDR-Methoden. Man taucht tief in die Gedankengänge der Protagonisten ein und bleibt doch gleichzeitig außen vor. Der Autor Stephan Schmidt lebt selbst seit Jahren in Asien, so dass er diese Erfahrung genau passend hat einfließen lassen.

3 Sehr verstrickte politische Story

von , am 23.01.2024

Das Cover hat mich total angesprochen und ein Krimi der in China spielt hat sich auch sehr vielversprechend angehört. Allerdings ist die Story echt verzwickt und es gibt sehr viele Zeitsprünge. Zum Ende hin macht zwar alles Sinn, anfangs ist es aber schwer in die Story wirklich reinzukommen. Es werden sehr viele politische Hintergründe genau beschrieben und es handelt nur am Rande von dem Mord als solches und der Auflösung. Teilweise war ich auch genervt von der Ausdrucksweise und einigen Schimpfwörtern die ständig wiederholt werden. Ein Großteil der Geschichte spielt sich in China ab und es wechselt immer wieder nach Mosambik. Hier werden sehr viele Rückblicke detailliert beschrieben. Ein Journalist reist ohne ein korrektes Visum zu haben nach China um an eine Story zu kommen, dort wird er verhaftet ohne jegliche Beweise.

4 Interessanter Politkrimi

von , am 20.01.2024

Das Cover mit der grell bunten Leuchtreklame in Shanghai ist schön und hat mich in den Bann gezogen. Der Schreibstil von Stephan Schmidt gefällt mir, er ist zugleich anspruchsvoll und interessant. Von Beginn an wird Spannung aufgebaut. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven und Zeiten erzählt – vor und nach dem Mord.

Ein interessanter Politkrimi. Historische Personen sind in die Geschichte eingeflochten, z. B. die (ehemalige) Bundeskanzlerin Angela Merkel. Thematisiert wurde u. a., dass die mosambikanischen Vertragsarbeiter in der DDR um ihren Verdienst betrogen wurden.

4 Bauernopfer oder Mörder?

von , am 20.01.2024

Der Titel des Romans bezieht sich auf die Olympischen Spiele und deren Vergabe, über die in Shanghai abgestimmt wird. Die Geschichte ist interessant, aber trotzdem kam über viele Seiten hinweg, vor allem in der Mitte des Buchs, keine Spannung auf. Was mich außerdem irritiert hat, ist die Mischung aus Fakten, Halbwahrheiten und Fiktivem, wobei man sich nie sicher sein kann, was was ist. Manche Personen werden namentlich genannt, beispielsweise Regierungssprecher Seibert oder Horst Seehofer. Heißt das, die beschriebenen Anekdoten und Situationen entsprechen der Wahrheit? Was "die Kanzlerin" anbelangt, so versichert der Autor, dass es sich um eine fiktive Person handelt. Seltsam nur, dass sie sich Gedanken über das Ende ihrer Amtszeit macht.
Vieles in diesem Kriminalroman wird nur angedeutet und ich habe mich oft gefragt, was denn nun wirklich passiert ist. Nicht nur Gärtner gerät ins Visier der chinesischen Behörden, ein zweiter Journalist wird an der Ausreise aus China gehindert. Über sein weiteres Schicksal erfährt man allerdings nichts, es sei denn ich habe es überlesen, denn zugegebenermaßen wollte ich die letzten Seiten einfach nur hinter mich bringen.
Alles in allem finde ich den Roman durchaus lesenswert, zumal er eine Vielzahl an brisanten Themen anspricht. Aber vielleicht ist genau das auch der Grund, weshalb mir der Roman ziemlich überfrachtet und stellenweise zu langatmig erschien.

2 Sachlich, wenig spannend

von , am 17.01.2024

Eigentlich als Kriminalroman auf dem Buch-Cover angekündigt, entpuppt sich der Roman beim Lesen als eine recht spannungsarm geschriebene Erzählung ohne echte Höhepunkte. Dennoch hat die Lektüre einige interessante und geschichtlich relevante Handlungsstränge zu bieten. Ich hatte bislang noch nie von den sogenannten "Madgermanes" gehört.
So werden in Mosambik rund 15.000 Vertragsarbeiter bezeichnet, die seit 1979 in der damaligen DDR arbeiteten. Sie wurden nach der Wende durch die Bundesrepublik ausgewiesen. Die DDR blieb diesen Arbeitern den größten Teil ihres zustehenden Lohns schuldig.

Aufgrund des sehr sachlich und ausgesprochen nüchtern gehaltenen Schreibstils benötigt es einiges an Konzentration um der verzweigten, zunehmend komplexer werdenden Handlung überhaupt folgen zu können.
Leider ziehen sich zudem einige Passagen enervierend langatmig dahin, die Erzählung kommt hier kaum voran. Nur mit einer gehörigen Portion Geduld und Selbstdisziplin bleibt man bis zum Schluss dieses Romans dabei.
Da auch die handelnden Personen eher blass charakterisiert bleiben, fällt die Immersion mit der Handlung und eine Identifikation mit den Protagonisten deutlich schwer.

Fazit: Für einen Kriminalroman leider zu langatmig und dabei auch nicht wirklich spannend und überzeugend. Eine eher sachlich abgehandelte Mordermittlung. Schade.

5 Internationale Verstrickungen

von , am 13.01.2024

Das Buchcover ist auffällig und auf den zweiten Blick sehr passend. Das für Europäer geheimnisvolle und schillernde Shanghai. Dort tagt das Internationale Olympische Komitee zur Vergabe der Sommerspiele für das Jahr 2032. Bewerber sind Afrika und Europa. Aus diesem Anlass treffen sich dort der mosamikanische IOC-Funktionär und der deutsche Journalist Thomas Gärtner. Beide haben große Pläne und beide haben sich verkalkuliert.
Die Geschichte beginnt aber schon früher mit den Wendezeiten 1990. Es geht um die mosambikanischen Vertragsarbeiter in der DDR, die einfach im Einigungsvertrag vergessen wurden, um Entwicklungshilfen für Afrika früher und heute, um das schwerfällige Europa, das sich rasant entwickelnde China.
Der Roman gibt glaubwürdige Einblicke in fremde Länder, deren Politik und Geschichte, in Intrigen, Staatsinteressen, persönliche Machenschaften und Zusammenhänge, von denen kaum jemand eine Ahnung zu haben scheint.
Es liest sich sehr spannend und sehr interessant und sehr überzeugend.
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