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James

Spiegel-Bestseller
Roman

***** 3 Bewertungen

Buch | Hardcover
336 Seiten
2024 | 1. Auflage
Hanser, Carl (Verlag)
978-3-446-27948-3 (ISBN)
CHF 36,90 inkl. MwSt
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"Everett ist ein Genie, ´James` sein Meisterwerk, das alles auf den Kopf stellen wird." Fatma Aydemir
Jim spielt den Dummen. Es wäre zu gefährlich, wenn die Weißen wüssten, wie intelligent und gebildet er ist. Als man ihn nach New Orleans verkaufen will, flieht er mit Huck gen Norden in die Freiheit. Auf dem Mississippi jagt ein Abenteuer das nächste: Stürme, Überschwemmungen, Begegnungen mit Betrügern und Blackface-Sängern.

Immer wieder muss Jim mit seiner schwarzen Identität jonglieren, um sich und seinen jugendlichen Freund zu retten.

Percival Everetts "James" ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.

Percival Everett, geboren 1956 in Fort Gordon/Georgia, ist Schriftsteller und Professor für Englisch an der University of Southern California. Er hat bereits mehr als dreißig Romane veröffentlicht. Für sein Werk wurde er mit zahlreichen Preisen geehrt, u. a. mit dem PEN Center USA Award for Fiction, dem Academy Award in Literature der American Academy of Arts and Letters, dem Windham Campbell Prize und dem PEN/Jean Stein Book Award. Auf Deutsch erschienen bislang „Ausradiert“ (2008), „God‘s Country“ (2014) und „Ich bin Nicht Sidney Poitier“ (2014). Bei Hanser erschienen zuletzt die Romane Erschütterung (2022) und Die Bäume (2023).

Nikolaus Stingl, 1952 geboren, übersetzte u. a. William H. Gass, Ben Lerner, Thomas Pynchon, Colson Whitehead und Emma Cline und wurde mit mehreren wichtigen Übersetzerpreisen ausgezeichnet.

"Huckleberry Finn und Tom Sawyer“ neuerzählt aus der Sicht des versklavten Jim

Mitreißender Abenteuerroman, der spielerisch die festgeschriebenen Mythen Amerikas untergräbt.

Eine unerhört provokante Reflexion auf Schwarze Identität in Amerika.

Ein maßgebliches Werk der amerikanischen Literatur des 21. Jahrhunderts.

„Witziger und dabei böser ist die amerikanische Gegenwartsliteratur lange nicht gewesen. Womöglich nicht mehr seit Mark Twain.“ Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine zeitung, 16.03.24

„Mit ‚James‘ revidiert Everett den amerikanischen Kanon auf subversive Weise und schafft dabei großartige Literatur. Sein kraftvoller Erzählfluss trägt die Tiefenschichten philosophischer Reflexion in sich, aber der Leser kann auch an der Oberfläche bleiben und sich von den überraschenden Wendungen der Geschichte mitreißen lassen.“ Martina Läubli, Neue Zürcher Zeitung, 16.03.24

„Ein meisterhaft komponierter, exzellent geschriebener, die twainsche Utopie weiterdenkender Roman… Eine grandios gebaute, satirische, anrührende, höchst unterhaltsame Abenteuergeschichte… Absolut zeitgenössisch, radikal, inspirierend.“ Ulrich Rüdenauer, SWR lesenswert, 17.03.24

„Ein glänzender Roman über die philosophische Aufklärung, die vor ihren eigenen Ansprüchen oft genug versagte.“ Adam Soboczynski, Die Zeit, 14.03.24

„Ein packender, einfühlsamer Roman.“ Peter Helling, NDR Kultur, 18.03.24

Erscheinungsdatum
Übersetzer Nikolaus Stingl
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel JAMES
Gewicht 428 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 21. Jahrhundert • Amerika • Huckleberry Finn • Klassiker • Politische Korrektheit • Rassismus • Twain
ISBN-10 3-446-27948-2 / 3446279482
ISBN-13 978-3-446-27948-3 / 9783446279483
Zustand Neuware
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5 Genial

von , am 17.02.2024

Ich liebe den Schreibstil und die Bücher von Percival Everett und somit war ich sehr neugierig auf seine Version/Adaption der Geschichte von Huckleberry Finn, Tom Sawyer und Jim, auf den wir hier eine ganz neue Sicht bekommt. Denn Jim erzählt seine Geschichte - die Percival Everett als Hommage an Mark Twain sieht, wie er im Nachwort schreibt.
Ich erinnere mich gut an die Originale, da ich als Kind diverse Hörspiele davon hatte. Und so gab es für mich immer wieder Aha-Momente und ich erinnerte mich daran, wie diese Szenen bei Mark Twain waren. Und bei diesem Buch hatte ich immer wieder das Gefühl, dass sie so doch viel überzeugender sind.
Jim und die anderen Sklaven sind überhaupt nicht dumm und sie können auch völlig akzentfrei sprechen, aber weil sie eben dem Bild entsprechen wollen und sich hinter den Rücken ihrer Besitzer über diese lustig machen, verhalten sie sich so klischeehaft. So tut Jim zu Beginn nur so, als würde er schlafen, als Tom und Huck ihm Streiche spielen.
Nichtsdestotrotz darf man bei all dem Spaß nie vergessen, dass es um ernste Themen wie Rassismus, Menschenhandel, Sklaverei, Erniedrigung,... geht. Und dieser Spiegel wird uns immer wieder vorgehalten.
Natürlich kann man dieses Buch auch lesen, wenn man die Vorlage nicht kennt, aber ich denke, dann ist es nur halb so gut.
Für mich ist das Buch mein erstes Highlight in diesem Jahr.

5 Zeitgeschichte neu betrachtet

von , am 12.02.2024

Percival Everetts "Erschütterung" hatte mich überzeugt, dass er zu Unrecht ein unbeschriebenes Blatt für mich war. Nun kommt also mit "James" ein weiteres Werk auf den Markt, das es sich zu lesen lohnt – oder nicht?

Hätte man mich gefragt, ob ich "Tom Sawyers bzw. Huckleberry Finns" Abenteuer aus einer anderen Perspektive lesen wollte, ich hätte wohl (dankend?) abgelehnt. Doch letztlich ist Everetts "James" nichts viel anderes und nach der Lektüre bin ich dankbar, dass mir das zuvor nicht bewusst war. Denn ja, Everett hat diesen Klassiker auf den Kopf gestellt, wie es der Klappentext konstatiert. Und ja, er hat auch einen DER Romane unserer Zeit, allemal des Jahres 2024 geschrieben. Und ich bin dem Verlag dankbar, dass er sicherlich diskutierten "Versuchungen", gewisse Wörter nicht zu verwenden, widerstanden hat. Denn nur so wird das ganze Ausmaß des Leids, der Resilienz der Menschen, die unter Diskriminierung, Unterwerfung usw. dieses unmenschlichen Systems in den USA des 19. Jhs litten, deutlich. Streckenweise erinnert man sich daran, dass das Thema auch heute noch nicht vollständig der Vergangenheit angehört – und wie viele Jims sich auch heutzutage noch etwa auf den Weltmeeren, auf Baustellen oder in Minen befinden. Normalerweise schätze ich allzu einfachen Schreibstil nicht, doch hier nutzt Everett ihn als Stilmittel, um eine Entwicklung aufzuzeigen und schon früh wird Jims Sprachgewalt in seinen selbstreflektierenden Passagen ja deutlich. Zugleich bringt Everett damit eine Komik rein, die man für dieses ernste Thema nicht erwartet. So ertappt man sich beim Lesen bei einem breiten Grinsen, das einem im nächsten Moment auf dem Gesicht gefriert. Diese so schonungslose Geschichte, die der Menschheit so unbarmherzig und zugleich heiter den Spiegel vorhält, kommt unscheinbar daher, ist aber zweifellos große Literatur.

5 Großartig

von (14482 Potsdam), am 11.02.2024

Es passiert höchst selten, dass ein Buch mich so fesselt, dass ich es ohne Unterbrechung von Anfang bis Ende lese. Percival Everett ist es mit seinem Roman "James" gelungen, dass ich dieses Buch nicht aus der Hand legen konnte ohne es beendet zu haben. Dieser Autor hat eine wunderbare Art seine Geschichte zu erzählen, die nie langweilig wird.
Es wird wohl kaum jemanden geben, der den erfolgreichsten Roman von Mark Twain "Die Abenteuer des Huckleberry Finn" nicht kennt. Everett erzählt diese Geschichte neu aus der Sicht des des Sklaven Jim.
Jim ist ein liebender Familienvater und sehr intelligent. Er hat sich das Lesen und Schreiben beigebracht. Um sich und seine Familie nicht zu gefährden muss er diese Tatsachen vor den Weißen verheimlichen.
Als er verkauft werden soll, beginnt seine abenteuerliche Flucht, bei der Huck immer wieder an seiner Seite ist.
Tolles Buch!
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