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Akte Nordsee - Der Teufelshof (eBook)

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
352 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7517-4203-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Akte Nordsee - Der Teufelshof -  Eva Almstädt
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Anwältin Fentje Jacobsen ist auf die Hochzeit ihres Freundes aus Kindertagen eingeladen. Als eine Nachbarin am nächsten Morgen das frisch vermählte Paar auf dem Hof der Familie aufsuchen will, findet sie die Eltern des Bräutigams ermordet, den Sohn schwer verletzt vor. Nur die Schwiegertochter konnte sich retten.

War es ein Überfall oder ein Familiendrama? Als die Polizei Letzteres vermutet, will Fentje die Unschuld ihres Freundes beweisen. Dabei trifft sie auf den Journalisten Niklas John, der im Interesse der überlebenden Ehefrau ganz eigene Ziele verfolgt.

Dieses Mal werden sie bestimmt nicht gemeinsam ermitteln. Aber dann bricht ein Feuer aus ...



Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Sie ist Autorin der erfolgreichen Ostseekrimireihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki und lebt in Hamburg. Akte Nordsee - Der Teufelshof ist der zweite Roman ihrer neuen Reihe um die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John.

Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Sie ist Autorin der erfolgreichen Ostseekrimireihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki und lebt in Hamburg. Akte Nordsee - Der Teufelshof ist der zweite Roman ihrer neuen Reihe um die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John.

1. Kapitel


Diana Hoops klopfte an die Tür. Als niemand reagierte, kamen ihr Zweifel. In der Aufregung hatte sie gar nicht darüber nachgedacht, wie unpassend ihr unerwartetes Auftauchen sein könnte. Es war ja der Morgen nach Hennings und Annas Hochzeitsnacht. Wie peinlich, das frisch vermählte Paar so früh zu stören! Doch die Zeit drängte, und Hennings Eltern, Lucy und Gustav Fehnsen, waren ja auch noch da.

Sie hämmerte nochmals gegen das Holz und drückte dann die Klinke herunter. Die Hintertür war unverschlossen. Diana betrat den Vorraum zur Küche. An der großen Vordertür des Bauernhauses, die die Nachbarinnen, sie eingeschlossen, mit einer Girlande aus Eichenlaub, roten Rosen und winzigen Stramplern geschmückt hatten, war sie wie gewohnt vorbeigegangen. Die Babysachen würde das Paar definitiv bald gebrauchen können. Es hieß, Anna sei im vierten Monat schwanger, doch aus Gründen, die Diana nicht nachvollziehen konnte, wurde nicht offen darüber geredet. Sie verzog das Gesicht. Das war ihr zu kompliziert. Mit Hennings Braut war sie ohnehin noch nicht richtig warm geworden. Wie schade, dass Anna sich nichts aus Pferden machte.

»Moin! Ich bin’s, Diana«, rief sie beim Betreten der Küche.

Keine Antwort.

Dass Lucy, Hennings Mutter, um halb neun morgens noch schlief, schien ihr höchst unwahrscheinlich zu sein. »Ich brauche nur mal kurz eure Hilfe!« Zwei ihrer Pferde, noch dazu die Jährlinge, waren ausgebrochen, und ihr Mann Lennard, der ihr normalerweise geholfen hätte, sie wieder einzufangen, war in aller Frühe nach Hohenlockstedt gefahren.

Ihr blieb nichts anderes übrig, als Henning oder an diesem besonderen Morgen vielleicht besser Gustav und Lucy zu bitten, ihr kurz zu helfen. Die Pferde tummelten sich sicher gerade auf einer der saftigen Weiden des Fehnsen-Hofs – zumindest hoffte Diana das. »Gustav? Lucy?«

Im Haus war es ungewohnt still. Die Küche sah so sauber und aufgeräumt aus, wie sie es erwartet hatte, bis auf ein paar bräunliche Schmutzflecken und ein winziges gelbes Blatt auf den hellen Fliesen. Über einer Stuhllehne hing Hennings dunkelgraues Jackett mit einer welken Blüte im Knopfloch. Eine Menükarte des Hochzeitsessens und etwas Tischschmuck hatten ebenfalls den Weg hierhergefunden und waren achtlos auf dem Esstisch abgestellt worden. Das frisch vermählte Paar war also heil nach Hause gekommen. Das war gut.

Die Eltern des Bräutigams hatten bereits um kurz nach elf Uhr das Fest verlassen, während das Brautpaar bis nach vier Uhr in der Früh im Gasthof geblieben war. Anna und Henning hatten jede Sekunde ihrer Hochzeitsfeier ausgekostet und beinahe den ganzen Abend getanzt.

Diana ging weiter in Richtung Diele und rümpfte unwillkürlich die Nase. Sie war weiß Gott nicht zimperlich, aber zu den normalen Gerüchen eines Landhaushaltes mischte sich ein anderer, ebenfalls vertrauter Geruch … Wie früher donnerstags bei Dianas Eltern. Seltsam, die Fehnsens schlachteten doch nicht mehr selbst.

»Lucy? Gustav? Wo seid ihr denn?« Diana fühlte sich mit einem Mal unwohl in ihrer Haut. Sie stieß die nur angelehnte Tür zum Wohnzimmer auf.

Ihr unsteter Blick streifte die zwei Sofas aus dunkelrotem Leder, den Couchtisch mit der Marmorplatte, die Messingstehleuchten. Alles sah hell und aufgeräumt aus, und der seltsame Geruch aus der Diele war hier kaum noch wahrnehmbar. Stattdessen roch sie dezent Möbelpolitur und Kaminholz.

Diana schüttelte den Kopf über ihren kleinen Panikanfall. Henning und seine frisch angetraute Frau Anna lagen sicherlich noch im Bett. Aber wo steckten Hennings Eltern? Gönnten sie dem jungen Paar nur ein wenig Privatsphäre an ihrem ersten Morgen nach der Hochzeit? Dann sollte sie das wohl auch besser tun.

Doch wenn Diana die Pferde nicht schnell wieder eingefangen bekam, musste sie die Polizei verständigen. Und der Dorfsheriff war sowieso nicht so gut auf sie zu sprechen. Lieber wollte sie die Angelegenheit mit Nachbarschaftshilfe lösen. Diana überlegte, wen sie sonst noch um Unterstützung bitten könnte, als sie ein Geräusch über sich hörte.

Ein leises Scharren, kaum wahrnehmbar, wenn es nicht so leise im Haus gewesen wäre. Merkwürdig.

»Hallo? Ist da wer? Ich bin’s, Diana!«

Nichts. Erlaubten die sich einen Scherz mit ihr? Schwer vorstellbar. Jetzt wieder zu gehen und so zu tun, als wäre sie nie hier gewesen, war allerdings auch keine Option. Diana blieb nichts anderes übrig, als das Risiko einzugehen, ihre Nachbarn nach ihrer Hochzeitsnacht gleich nackt oder spärlich bekleidet auf dem Flur zu überraschen.

Diana war jedoch nicht zart besaitet. Entschlossen stieg sie die Treppe hinauf ins Obergeschoss. Der obere Flur hatte kein natürliches Licht, und im Dämmerlicht meinte sie, den seltsamen Geruch noch intensiver wahrzunehmen. Diana tastete erfolglos nach einem Lichtschalter. Vor ihr auf dem Boden lag etwas. Sie machte einen raschen Schritt darauf zu, rutschte weg, schrie erschrocken auf und fiel auf etwas. Auf einen leblosen Körper?

Entsetzt ertastete sie, auf was oder besser, auf wen sie gefallen war. Sie fühlte kühle Haut, feste Muskeln, strubbeliges, strohiges Haar. Hennings Haar? »O Gott! Nein!« Hastig rappelte Diana sich auf und hielt sich an der Wand fest.

Ihre Augen hatten sich inzwischen so weit an das Dämmerlicht gewöhnt, dass sie ihre eigenen Fingerabdrücke auf der weißen Raufasertapete sehen konnte, als sie die Hand sinken ließ. Wie peinlich!, war ihr erster, unsinniger Gedanke. Erst dann wurde Diana klar, dass das Klebrige, das sie an den Fingern spürte, Blut sein könnte – Hennings Blut.

Sie ließ sich mitten in die bereits angetrocknete Lache auf die Knie fallen und beugte sich zu dem jungen Mann, strich ihm über das Gesicht. »Henning? Mein Gott! Was ist passiert? Kannst du mich hören, Henning?«, stieß sie mit bebender Stimme hervor. »Ich bin’s, Diana!« Sie setzte noch ein optimistisches »Es wird alles wieder gut!« hinzu.

Diana nahm sein Handgelenk und ertastete Hennings Puls. Seine Haut war feucht. Sie beugte sich vor, hielt Ohr und Wange nah an seinen Mund und seine Nase. Erleichterung durchflutete sie. Sie vernahm Atemgeräusche, spürte einen leichten Lufthauch. Er war bewusstlos, doch er atmete, er lebte. Diana rief sich ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse in Erinnerung und versorgte Henning, so gut es ging. Dann zog sie ihr Handy hervor und wählte mit zitternden Fingern den Notruf.

Eine nüchterne, vertrauenerweckende Stimme versprach ihr, dass gleich Hilfe kommen würde. Sie musste zuerst ihren Namen und die Adresse des Unglücksortes angeben. Mit bebender Stimme schilderte sie Hennings Zustand und was sie bereits unternommen hatte, um ihm zu helfen.

»Wissen Sie, ob es vielleicht noch mehr Verletzte gibt?«, wurde sie schließlich gefragt.

Der Schreck fuhr ihr nochmals in die Glieder. Noch mehr Verletzte? »Ich … nein … Weiß ich nicht!«, stieß sie hervor.

»Schauen Sie bitte nach, ob noch jemand Hilfe braucht.«

»Aber ich muss doch ihm helfen!«

»Schauen Sie zuerst überall nach.«

Diana rappelte sich mit zittrigen Knien auf, diesmal darauf bedacht, nicht wieder die Tapete zu berühren. Doch welchen Unterschied machte das noch? »Ich gucke jetzt in die Zimmer«, sagte sie. Der ruhig klingende Mann am anderen Ende der Leitung gab ihr die dazu nötige Entschlossenheit.

Diana stieg vorsichtig über Henning hinweg, der beinahe den gesamten Flur blockierte. Sie wusste nicht, welche Tür zu welchem Zimmer gehörte. Obwohl sie die Familie Fehnsen und deren Hof von Kindheit an kannte, war sie noch nie hier oben gewesen. Die erste Tür öffnete sich zu einem Raum mit einem großen, zerwühlten Doppelbett. Eines der Fenster stand offen. Das Geräusch, das Diana gehört hatte, musste von dem Fensterflügel verursacht worden sein. Dem Brautkleid, das wie ein Wasserfall aus Tüll und Seide über einen Sessel floss, nach zu urteilen, war es Hennings und Annas Zimmer. Doch von der Braut selbst gab es keine Spur. Wo mochte sie nur sein?

Diana wankte zurück, stieß nacheinander die Türen zu einem Badezimmer, hellblau gekachelt, zu einem Gästezimmer und einer kleinen Putzkammer auf. Vor der letzten Tür zögerte sie. Noch einmal rief sie zögerlich: »Lucy? Gustav?« Sie lauschte, erwartete längst keine Antwort mehr. Das Haus war still. Zu still.

Sie war nicht der Typ, der Unangenehmes hinauszögerte. Entschlossen drückte Diana die Klinke herunter. Direkt vor ihr befand sich das altmodische Doppelbett aus dunklem Eichenholz. Lucy und Gustav lagen nebeneinander. Sie auf der Seite, das lange Haar zu einem festen Zopf geflochten, er auf dem Rücken. Die Bettdecke sah zerwühlt aus, und zwei obszön anmutende dunkelrote bis schwarze Flecken befanden sich jeweils etwa in Brusthöhe. Es sah so aus, als wären sie im Schlaf erschossen worden. Das war doch nicht möglich! Nicht hier, in Nordfriesland.

Die blassen, starren Gesichter ihrer toten Nachbarn würde Diana nie vergessen. Denn Gustav und Lucy Fehnsen waren tot. Daran gab es keinen Zweifel.

Sie hielt noch immer das Handy umklammert und hob es nun langsam ans Ohr, als wöge es mindestens fünf Kilo. »Ich bin jetzt im zweiten Schlafzimmer«, sagte sie mit einem Schluchzen. »Hier sind zwei Tote. Es gibt einen Verletzten und zwei Tote auf dem Hof. Wo die Frau ist, die auch noch hier wohnt, weiß ich nicht.«

»Asyl?« Bendix stand barfuß, in Jogginghose und T-Shirt vor seiner Schwester und blickte sie treuherzig an.

Mit einem Schulterzucken ließ Fentje ihn eintreten. »Was treibt dich zu mir? Mein Kaffee oder meine...

Erscheint lt. Verlag 26.5.2023
Reihe/Serie Fentje Jacobsen und Niklas John ermitteln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Anwältin • Bauernhochzeit • Bauernhof • Blanker Hans • Blaues Gift • Cold Case • der Blanke Hans • Ermittler • Ermittlerduo • Erster Fall • Fentje Jacobsen • Hochzeit • Husum • Journalist • Kalter Grund • Kanzlei • Krimis • Mordermittlung • neuer Fall • Niklas John • Nordfriesland • Nordseekrimi • ostseeblut • Ostseefalle • ostseefluch • Ostseekreuz • Ostseerache • Pia Korittki • Reporter
ISBN-10 3-7517-4203-4 / 3751742034
ISBN-13 978-3-7517-4203-0 / 9783751742030
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