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Going Zero - Anthony McCarten

Going Zero

Spiegel-Bestseller

**** 31 Bewertungen

Buch | Hardcover
464 Seiten
2023 | 1. Auflage
Diogenes (Verlag)
978-3-257-07192-4 (ISBN)
CHF 33,90 inkl. MwSt
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Eine junge Bibliothekarin legt sich mit der digitalen Welt an. Nicht weil sie will, sondern weil sie es muss.
Hat man als Einzelner überhaupt eine Chance gegen das System? Eine junge Bibliothekarin aus Boston ist entschlossen, es zu versuchen - ihr bleibt keine Wahl. Und so greift sie zu, als sich die Einladung zu einem ungewöhnlichen Kräftemessen bietet: dem Betatest von FUSION, einem Projekt der US-Geheimdienste und des Social-Media-Moguls Cy Baxter. Wem es gelingt, 30 Tage unauffindbar zu bleiben, dem winken 3 Millionen Dollar. Doch Kaitlyn geht es um etwas anderes.

Anthony McCarten, geboren 1961 in New Plymouth/Neuseeland, schrieb als 25-Jähriger mit Stephen Sinclair den Theaterhit ›Ladies Night‹. Es folgten Romane und Drehbücher, für die er schon mehrere Male für einen Oscar nominiert war (u.a. zu den internationalen Filmen ›The Theory of Everything‹ und ›Darkest Hour‹ und ›Bohemian Rhapsody‹). Er lebt in London.

»Anthony McCarten hat ein Händchen für tolle Geschichten, kann ernste Themen mit viel Witz behandeln.«

Ein atemberaubender Tech-Thriller über die Energien, die das Zusammenspiel von Verzweiflung und Fantasie entfesseln kann. Wie viel ist die Privatsphäre wert – und ab wann fängt man an, sich zu verkaufen? Ein bahnbrechender neuer Roman vom Autor des Weltbestsellers ›Englischer Harem‹

»Anthony McCarten hat ein Händchen für tolle Geschichten, kann ernste Themen mit viel Witz behandeln.« Antje Deistler / Westdeutscher Rundfunk Westdeutscher Rundfunk

Erscheinungsdatum
Übersetzer Manfred Allié
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Maße 116 x 184 mm
Gewicht 403 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bestseller • Betatest • Bibliothekarin • CIA • Englischer Harem • Geheimdienst • Mark Zuckerberg • Millionenspiel • NSA • Privatsphäre • Sicherheit • Social Media • Social-Media-Mogul • Soziale Kontrolle • Spionage • The Circle • Thriller • Transparenz • Überwachung • Überwachungsgesellschaft • Und dann gabs keines mehr • Verfolgungsjagd • Verschwinden
ISBN-10 3-257-07192-2 / 3257071922
ISBN-13 978-3-257-07192-4 / 9783257071924
Zustand Neuware
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4 Schöne Grundidee, unterhaltsam, gelungene Spannungskurve, aber etw. unglaubwürdig

von , am 19.08.2023

Das Experiment „Going Zero“ hat sich für mich viel zu interessant angehört, als dass ich mir die Geschichte hätte entgehen lassen können! Ob das in unserem technisch voranschreitenden Zeitalter in den USA funktionieren kann, dass man untertaucht, ohne, dass einen CIA, FBI, NSA, militärischer Geheimdienst & Co. aufspüren können? Wenn immer mehr überwacht wird und wir alle Spuren hinterlassen?

Tatsächlich habe ich 3/4 des Buches am Stück gelesen, das mache ich selten und spricht damit sehr für die Spannungskurve der Geschichte. Immer wieder war ich gefesselt und wenn ich kurz davor war, mich zu langweilen, gab es doch wieder neue spannende Ereignisse oder Wendungen, die mich zum Geschehen zurücklenkten und meine Aufmerksamkeit aufrechterhielten. Daher würde ich sagen, dass der Roman Thriller-Elemente enthält, die ich als gelungen betrachte.

Am liebsten habe ich tatsächlich verfolgt, wie sich die Teilnehmenden die größte Mühe gaben, nicht entdeckt zu werden und welche Methoden und Ideen sie dabei anwendeten. Darüber hätte ich gerne noch mehr erfahren und hatte mir ausführlichere Schilderungen erhofft. Doch man darf nicht vergessen, was der Klappentext bereits ankündigt. Kaitlyn geht es bei der Teilnahme um etwas anderes. Und diese Geschichte hinter der Geschichte nimmt auch einen großen Teil des Buches ein.

Daher gibt es nach ca. 260 Seiten eine größere Wendung. Leider konnte mich diese jedoch nicht überzeugen. Sie wirkte auf mich unrealistisch und unglaubwürdig. Trotzdem konnte mich die Geschichte insgesamt gut unterhalten. Und sie regt zum Nachdenken an, bzgl. der Themen Überwachung, Sicherheit vs. Freiheit und den Spuren, die wir hinterlassen.

Auch wenn die größere Wendung in der Geschichte mich nicht überzeugen konnte und auf mich unglaubwürdig wirkte, konnte mich das Buch insgesamt gut unterhalten. Ich mochte die Grundidee der Geschichte und die Spannungskurve hielt mein Interesse und meine Aufmerksamkeit aufrecht. Daher gibt es von mir eine Empfehlung und 4/5 Sterne!

3 Realitätsnah

von , am 26.07.2023

Das ist der erste Roman, den ich vom Autor gelesen habe. Ich war sehr neugierig, da der Autor ebenfalls diverse Skripte zu bekannten Filmen geschrieben hat. Der Roman wird in kurzen Kapiteln aus wechselnder Sicht der Protagonisten wiedergegeben. Ich fand es spannend und beeindruckend, mitzuerleben wie das private Unternehmen von Cy Baxter Jagd auf die 10 "Zeros" macht, um sie vor Ablauf der 30 Tage zu finden. Gruselig muteten dabei die diversen Methoden und technischen Möglichkeiten an, insbesondere weil der Ablauf und die Technik bereits existieren. Insofern hat der Thriller eine realitätsnahe Komponente, die einen ein ums andere mal verunsichert und grübeln lässt. Insbesondere, wenn man an die aktuellen Entwicklungen im Bereich Social Media bedenkt. Die Protagonistin Kaitlyn Day schafft es mit großer Anstrengung immer wieder, den Fängen von Cy Baxter zu entwischen und der Roman gipfelt zuletzt in einer überraschenden Wendung. Den elaborierten Sprachstil empfand ich als angenehm, allerdings haben detailreiche Beschreibungen dazu geführt, dass eine "Hochspannung", in der ich nur so über die Seiten fliege, ausblieb. Der Thriller war packend und ich wollte stets wissen, wie es ausgeht, aber dennoch kam ich von der Seitenanzahl aufgrund der Dichte der Beschreibungen und Gedanken einzelner Figuren nur langsam voran. Hier hätte eine abschnittsweise Ausdünnung ein rasanteres Tempo ermöglichen können, denn ein Pageturner ist es leider nicht.

Schlussendlich beendete ich den Roman mit einem flauen Gefühl - die Grundidee, Sicherheit mit Überwachung der individuellen Freiheit gegenüberzustellen, ist wichtig und hier erschreckend realitätsnah aufgearbeitet worden.

5 Überwachungsstaat

von (Oberhausen), am 04.07.2023

Going Zero ist ein spannender Roman des Autors Anthony McCarten. Er wirft die Frage auf, ob sich ein Einzelner vor einem Staat verstecken kann, wenn dieser alle legalen und illegalen Mittel benutzt um einen aufzufinden. Verpackt ist dies in einem Betatest von FUSION, einem Projekt der US-Geheimdienste und des Social-Media-Moguls Cy Baxter.

Die Charaktere werden für mich gut ausgearbeitet und die Hintergedanken werden plausibel erklärt. Fasziniert war ich von den unterschiedlichen Aufspürmethoden die angewendet wurden und wie sorglos man mit den eigenen Daten umgehen kann. Ein Staat der die Aktivitäten seiner Bürger derart überwachen kann und will ist für mich beängstigend. Der Schreibst ist für mich gut lesbar und die Spannungsmomente überzeugen mich. Für mich war es eine interessante und spannende Lektüre.

5 Klingt nach

von , am 22.06.2023

Das Setting des des Romans erinnerte mich gleich an das TV-Format Celebrity Hunted, bei der mehrere Prominente versuchen, sich 10 Tage unerkannt in Deutschland zu bewegen. Diese Version ist ein vielfaches spannender: Die Jagd soll 30 Tage dauern und die Jäger sind bereit ein vielfaches mehr an Überwachungsinstrumenten einzusetzen. Zehn Personen nehmen die Herausforderung an von heute auf morgen zu verschwinden. Ein spannender Gedanke, da jeder heutzutage mit Smartphone und Co. ausgestattet ist. Jeder der "Zeros" konnte sich im Vorfeld eine Strategie überlegen und ich war fasziniert, welche Ideen sich der Autor einfallen lies (z. B. das Untertauchen als Obdachloser).

Nachhaltig stieß mich der Autor auf die Probleme der heutigen Zeit: die Möglichkeit der ständigen Überwachung, Waffenmissbrauch oder die wachsende Macht der Tech-Firmen.

4 Going Zero – Luft nach oben

von (Neresh.), am 13.06.2023

Das Cover efällt mir gut, gerade durch die Schlichtheit.

Die Geschichte bietet ein spannendes und unglaublich interessantes Katz und Maus Spiel. Das Ende ist dann in meinen Augen etwas fraglich. Oder besser gesagt ich kann es so nicht ganz verstehen. Für mich werden auch zwei unglaublich stupide Klischees eingebaut (dem Ende zu) die man bestimmt besser hätte lösen können.

Fazit: Ein durchaus interessanter und spannender Thriller, der für mich dem Ende zu etwas an Qualität verloren hat. Von mir 3,5 Sterne die ich dann aufrunde.

5 Klassebuch

von , am 19.05.2023

Ich liebe die Bücher von Anthony McCarten. Und ich finde seine Filme (Die dunkelste Stunde, die Entdeckung der Unendlichkeit, zwei Päpste) einfach Klasse. Er hat eine ganz eigene Art zu erzählen, finde ich. Da ist so eine Wärme und Empathie für die Hauptpersonen. Ihr Schicksal geht einem nah. Dazu immer ein Plot, der durch Raffinesse, Wendungen und sich stetig steigernde Spannung besticht. Auch die Themen sind klug gewählt und sprechen mich an. Die Mischung aus Aktualität aber auch den ganz exzentiellen Fragen des Lebens, das macht diesen Autor aus.

Going Zero ist dafür ein wunderbares Beispiel. Oberflächlich geht es um eine neu entwickelte Super-Software. Das ultimative Spionage-Beobachtungs-Programm. Big Brother sozusagen. Aber unter dem doppelten Boden dieser Story geht es um die Freiheit des Menschen, sein Recht auf Privatsphäre, um die Frage, darf der Staat wirklich alles von mir wissen und ist es nicht mein gutes Recht ihm manches einfach vorzuenthalten. Ein Klassebuch. Ein richtiger McCarten halt.

3 Totale Überwachung

von , am 17.05.2023

Das Buch greift ein Thema auf, dass in anderen Ländern bereits Wirklichkeit ist/wird: die Überwachung der kompletten Bevölkerung unter dem Deckmantel der Sicherheitswahrung. Und mit den fortschreitenden technischen Entwicklungen wird das Thema immer brisanter. In der Geschichte wird aufgezeigt, wie wir schon heute überwacht werden, was in Zukunft vielleicht noch möglich wird, aber auch wie man sich der Überwachung entziehen könnte. Wenn man viel beachtet und auf vieles verzichtet.

Kaitlyn als Protagonistin hat mich emotional wenig berührt. Man fragt sich genauso wie Cy, warum sie für den Test ausgewählt wurde und wie sie sich so gut schlagen kann. Es wird sehr schnell deutlich, dass sie nicht wegen des Preisgeldes oder der Herausforderung mitmacht. Es steckt etwas anderes dahinter. Die anderen Teilnehmer bekommen nur kurze Auftritte. Man erfährt gerade das nötigste von ihnen, als Charaktere bleiben sie daher fern.

Das Buch ist spannend geschrieben, mit kleineren Längen, aber das Tempo wird meistens hochgehalten. Der Autor hat einen großen Twist, den Kaitlyn betrifft, mit eingebaut, der auf jeden Fall überraschen kann.

Der Schreibstil hält sich mit Beschreibungen zurück, er ist eher knappgehalten. Manchmal hat man eher das Gefühl, ein besser ausgearbeitetes Drehbuch zu lesen. Vollends konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Es fängt stark und interessant an, aber die Faszination hält nicht an. Man baut keine Verbindung zu den Charakteren auf und der Verlauf erinnert an einen Hollywood-Action-Streifen.

4 die totale Kontrolle

von , am 16.05.2023

Der Thriller hat mich fasziniert, er ist locker geschrieben und legt ein hohes Tempo vor. Gleichzeitig erfährt man viel Wissenswertes über Überwachungsmethoden die heutzutage schon im Einsatz sind und andere, die hoffentlich nie zum Einsatz kommen werden.

Von den 10 Zeros lernt man nur die Bibliothekarin Kaitlyn Day gut kennen, die anderen neun werden in kurzen Kapiteln abgehandelt. Irgendwann wird klar, dass Kaitlyn ihre eigenen Ziele verfolgt und eine besondere Motivation hat. Neben ihr hat Cy eine Hauptrolle. Er wird als das Wunderkind beschrieben, das sagenhaft clever, aber nie wirklich erwachsen geworden ist.

Das Buch ist ein Pageturner, es gibt einige Wendungen, die mich total überrascht haben. Einzig das Ende hat mich nicht ganz überzeugt, deswegen ein Stern Abzug. Alles in allem ist "Going Zero" sensationell spannend. Kopfkino pur.

5 Packende science fiction - oder doch realer Thriller?

von , am 15.05.2023

Kaitlyn ist eine sympathische Hauptfigur, die es nach dem Vorbild "David gegen Goliath", gegen die Macht eines ganzen Landes aufnimmt. Sie scheint gebrochen, einsam und als hätte sie nichts zu verlieren. Im Gegensatz zu den anderen Zeros, deren Beweggründe und Lebensrealitäten anschaulich beschrieben werden, bleiben ihre Beweggründe lange unklar. Unklar bleibt auch wegen der Andeutung ihrer psychischen Erkrankung lange, ob alles wirklich geschieht, oder ob sie es psychotisch erlebt. Es scheint alles möglich.

Der Roman, ob real-Thriller oder science fiction entwickelt bereits am Anfang einen großen Sog und eine knisternde Spannung. Es ist unglaublich real, was das Sozial-Media-Unternehmen mit ihren gesammelten Datenbergen und den extrem findigen Techniker*innen ans Licht bringen kann. Nichts bleibt verborgen, alles wird ans Licht gezerrt, in die Einzelteile zerlegt, Zusammenhänge hergestellt, alles bis ins Kleinste analysiert, sodass der Staat handhabe gegen alles und jeden hat. Die Geschichte bekommt einen derben Geschmack von Orwells 1984 und ist auch ähnlich bedrückend. Das macht es auch so spannend und greifbar.

Anthony McCarten gelingt es, wie in seinen anderen Romanen, unser soziales Gefüge und unser gesellschaftliches Leben und Streben infrage zu stellen. Die Moralische Frage drängt sich auf. Alles kommt auf den Prüfstand. Mit seinen klugen existenziellen Fragen regt er nachhaltig zum Nachdenken an. Es gelingt im hervorragend die Einzelnen glaubwürdig in das Geschehen zu bringen und deren Möglichkeiten sich zu verhalten auszuloten. Schwierige Entscheidungen müssen getroffen werden, manchmal mit dem Risiko um das eigene Leben. Denn das Experiment wirkt sich nicht nur auf die Versuchspersonen aus, es bringt auch das schlimmste aus den Beteiligten hervor, löst eine Dynamik aus, die die Kraft hat, alles zu zerstören.

Packender Thriller mit science fiction-Anteilen, nach dem Vorbild George Orwells. Ein Roman zum Nachdenken.

5 Erschreckend echt!

von , am 02.05.2023

Was sich am Anfang gar nicht so interessant für mich angehört hat, konnte mich allerdings schon in der Leseprobe positiv überraschend und auch das Buch war ein echter Pageturner. Die Spannung konnte hier im gesamten Buch aufrechterhalten werden und der Perspektivwechsel zwischen der Protagonistin Kaytlin (Zero 10) und den Machern von Worldshare als ihre Verfolger hat mir richtig, richtig gut gefallen.

Fazit: Ein unglaublich spannender und hochaktueller Thriller in Sci-Fi-Manier, den ich unbedingt zum Lesen empfehle!

4 Thematisiert

von , am 02.05.2023

Das Buch passt perfekt in die heutige Zeit und ist eine Mahnung vor einem Leben als gläserner Bürger. Es nimmt deutlichen Bezug auf reale Ereignisse, Institutionen und Personen. Besonders in Cy Baxter erkennt man Parallelen zu echten Tech-Milliardären.
Das Buch legt großen Wert darauf die Gefahren von totaler Überwachung und unbedachter Datenweitergabe in den Mittelpunkt zu rücken. Es schafft diese Thematik in eine spannende Idee zu verpacken, die vor allem ab der Hälfte der Geschichte an Fahrt und Spannung aufnimmt. Einige Kleinigkeiten wirken nicht bis zum Ende durchdacht, aber das ist bei einem Buch wie diesem auch schwierig und verzeihbar.
So macht das Lesen Spaß und regt vor allem zum Nachdenken an. Ob es allerdings eine Verhaltensveränderung bewirkt ist fraglich. Das Buch ist jedem zu empfehlen, der nach einem lockeren Spannungsromane mit Botschaft sucht.

5 Spuren verwischen im Überwachungszeitalter

von , am 01.05.2023

Zu beschreiben, was genau diesen Roman so absolut spannend und genial macht, wäre in sich schon ein riesiger Spoiler und würde anderen Lesenden sicher das Erlebnis verderben. Daher nur so viel: Aus der relativ direkt wirkenden Handlung eines sozialen und technologischen Experiments wird durch unglaublich geschickt eingebaute Twists und Switches ein zunehmend schneller, atemloser Polit- und Agententhriller, bei dem immer schwerer wird, zwischen Jägern und Gejagten zu unterscheiden.

Auch die Themen und aufgeworfenen moralischen und ethischen Fragestellungen machen "Going Zero" so fesselnd und einnehmend:
Wie viel Überwachung sollten Menschen zum Wohle der Gesamtheit, für ein "Greater Good" akzeptieren, wie viel Privates auf- und preisgeben müssen, ja sogar wollen, wenn sie ja als die "Guten" nichts zu verbergen haben?
In einer Welt, in der sich immer mehr Menschen den technischen Möglichkeiten der Beobachtung und Datensammlung bewusst sind und auf Privatsphäre bedacht sind, gleichzeitig aber eine nie dagewesene Menge an Daten bereitwillig der ganzen Welt zur Verfügung stellen - wer sollte da über diese Daten verfügen? Der Staat und seine Organe sollten es nach Meinung der Meisten nicht sein, aber warum sollten diese Informationen in der freien Wirtschaft besser aufgehoben sein? Und selbst wenn man wollte, kann man überhaupt noch komplett unsichtbar sein, keine Spuren hinterlassen?

Hochaktuelle Thematik zum Mitdenken, mit eher skizzierten, aber psychologisch faszinierenden Charakteren, und absolut spannend aufgebaut: Ein echter Pageturner!

5 wunderbar

von , am 28.04.2023

Die Ausgangssituation ist spannend und wer Anthony McCarten kennt weiß, dass er beim Erzählen mit verschiedenen Handlungssträngen ein hohes Tempo vorlegen kann. Auch seinen ausgefeilten Schreibstil stellt er hier wunderbar vor. Vor allem mit der Bibliothekarin Kaitlyn weckt sofort die Sympathien der Leserschaft. Schnell wird klar, dass sie keineswegs ein dummes graues Mäuschen ist, sondern ziemlich ausgebufft darin, die scheinbar allmächtige Fusion-Software auszutricksen. Mit wunderbar kleinen und klugen Tricks, ohne Technik nur mit Frechheit und Schläue.

Ich mag einfach, wie McCarten erzählt. Der feinsinnige Humor, der immer wieder mal aufblitzt, die Verzweiflung der Fusion-Programmierer, Kaitlyns Ruhe und Engergie. Das gibt ein wunderbar rundes Leseerlebnis.

5 Myriaden von Kreisen

von , am 28.04.2023

Der neuseeländische Schriftsteller und Drehbuchautor Anthony McCarten hat mit seinem neuen, filmreifen Politthriller "Going Zero" eine höchst spannend-rasante und packend konstruierte Geschichte mit sehr aktuellen Themen verstrickt KI, Datenschutz, der gläserne Bürger und mächtige, machthungrige Konzerne. Aus abwechselnden Perspektiven beleuchtet McCarten dieses fulminante und wendungsreiche Katz-und-Maus-Verfolgungsspiel dabei sind manche Versuche der Zeros, der Überwachung zu entkommen sehr grotesk-humorvoll, während sich Zero-Kandidat und Bibliothekarin Kaitlyn Day als äußerst raffiniert und sehr gut vorbereitet entpuppt. Mit Kniff und Tricks entgeht sie den Zugriffen der Baxter-Gruppe, versteckt sich unter anderen in Wäldern und Stück für Stück wird ihre eigene Geschichte und Mission dahinter aufgerollt. Cy Baxter hat sie immens unterschätzt, doch er ist bereit, mit gefährlichen und unlauteren Mitteln zu kämpfen.

Mit erschreckend realitätsnahen Fakten zur technologischen KI-Überwachung wie Social Media, Kameras, Telefondaten, Krankenakten, Fotos, Kontobewegungen, persönliche Biografien sowie Geschmacksvorlieben etc. und einem unglaublich szenischen Gespür für Details, Stimmungen und Schauplätze hat Anthony McCarten einen soghaft-temporeichen und mitreißenden Thriller entworfen, der kaum aus der Hand zu legen ist. Der twistreiche und gesellschaftskritische Plot ruft nach einer schnellen Verfilmung und einen oberen Rang auf der Bestseller-Liste und öffnet mit bester Unterhaltung verblüffend die Augen, wie Tag für Tag im Internet Myriaden an Daten von uns allen gesammelt werden.

4 Zero 10 taucht ab

von (Köln), am 28.04.2023

Anthony McCartens Paranoia-Tech-Dystopie "Going Zero" fängt im Kleinen an und baut ihre Bedrohung Seite um Seite immer dichter und gefährlicher auf. Damit gelingt dem Autor ein Thriller, der Zukunftsvisionen wie Orwells "1984" mit Pageturnern vom Schlage John Grishams oder Michael Crichtons verschmilzt und mit seiner hochintelligenten Dynamik und packender Schreibe auch den skeptischsten Adrenalinjunkie aus dem Sessel hebt. Den Sternabzug gibt es einzig und allein für einige dieser typischen Implausibilitäten, die man heutzutage wohl in jedem zu ambitioniert konstruierten Bestseller vorfindet, aber für jeden Thrillern sollten derlei Kleinigkeiten das Vergnügen auf keinen Fall schmälern. Hochspannungslektüre für Strandkorb und Ferienhaus-Terrasse - auch zu Hause mehr als nur genießbar!

4 Abwechslungsreich erzählte, intensive Menschenjagd mit überraschenden Wendungen

von (Berlin), am 27.04.2023

Mich erinnert die Handlung von Going Zero ein wenig an den Action-Film Klassiker Running Man mit Arnold Schwarzenegger bzw. an die Serie Most Dangerous Game mit Christoph Waltz, die allerdings von Anthony McCarten in seinem Roman in konsequenter Weise, was die technischen Möglichkeiten des heutigen Überwachungsstaats betrifft, modernisiert werden.

Der Autor ist bemüht, seine Figuren nicht in gut und böse unterteilt anzulegen. Dennoch sind die Sympathien von Anfang an klar verteilt. Sie gehören der Gruppe der Normalen, die am Going Zero Betatest teilnehmen. Das gilt für die psychisch ein wenig instabile, manchmal ziemlich eigenartige Katelyn, die als Bibliothekarin unterschätzt wird, aber auch für Rose Yeo, die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern ist, und für den ältesten Teilnehmer im Feld, den Veteranen Ray Johnson, der komplett analog lebt und dessen bescheidene Ansprüche wie realistische Einschätzung seiner Chancen mir gefallen haben. Diesen Underdogs habe ich in diesem ungleichen David-gegen-Goliath-Wettstreit von Beginn an die Daumen gedrückt.
Der Roman ist von Anthony McCarten so angelegt, dass durch seinen Aufbau die Spannung von Anfang an hochgetrieben wird. Da dauert es nur wenige Seiten, bis der Going Zero-Betatest und damit die Jagd auf dessen zehn Teilnehmer startet. Zudem wechselt der Autor von Kapitel zu Kapitel die Sichtweise zwischen Verfolger und Verfolgten. Dabei beweist er besonderes Geschick darin stets aus der Perspektive zu berichten, die die Ereignisse besonders überraschend werden lässt.

Im weiteren Verlauf dieses Romans sorgt der kontinuierliche Wechsel der Perspektiven zwischen Fusion-Zentrale und Betatest-Teilnehmer für eine abwechslungsreiche Erzählweise. So wird die Spannungskurve vom Autor hochgehalten. Dazu trägt auch bei, dass die meisten der zehn Teilnehmer gleich bei deren ersten oder spätestens dem zweiten Auftreten von der Fusion-Zentrale entdeckt und den auf ihren Kommandos hin agierenden Zugriffsteams gestellt werden.
Die Kehrseite der Medaille des hohen Spannungslevels ist, dass viele der an sich interessant angelegten Nebenfiguren wenig in Erinnerung bleiben, da Anthony McCarten diesen kaum Raum gibt. Dabei verschenkt der Autor viel Potenzial, was besonders schade bei den als Sympathieträger angelegten Figuren von Rose Yeo und Ray Johnson ist. Ich hätte aber auch gern mehr über Maria Chan, die als ehemalige Studentenaktivistin aus Hongkong im Asyl in den USA lebt, oder die früher so engagierte Polizistin Catherine Sawyers erfahren. Denn Anthony McCarten hat es geschafft, eine wirklich bunt gemischte Gruppe von zehn im Betatest Gejagten zusammenzustellen, aus der er nur leider zu wenig herausholt. Da hätte mir besser gefallen, wenn der Autor sich bis zum Start des Tests mehr Zeit gelassen hätte, indem er seine Nebenfiguren ausführlicher vorgestellt und mir die Möglichkeit gegeben hätte, diese besser kennenzulernen.

Dieser Wunsch wird dadurch verstärkt, dass die Figuren der Fusion-Zentrale und allen voran deren Chef Cy Baxter erstaunlich blass geblieben sind. Beim arbeitssüchtigen, von seinen Wutausbrüchen getriebenen Silicon-Valley-Milliardär Cy, der sein Unternehmen Worldshare, die Muttergesellschaft von Fusion, einst als begabter Programmierer aufgebaut hat, hätte ich eine schillernde, charismatische Figur erwartet. Doch nach seiner Vorstellung wirkte er auf mich konturlos und hinterließ kaum Eindruck. Auch die in diesen Kapiteln geführten Diskussionen, die um Datenschutz und den Überwachungsstaat kreisten, kratzten leider nur an der Oberfläche. Da hätte mir eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesen Themen besser gefallen. Und an Cys zwar überraschender Entwicklung im weiteren Verlauf des Romans hat mich gestört, dass diese für mich wenig nachvollziehbar gewesen ist, da die nicht zur vorigen Charakterisierung Cys passen wollte.
Die Figur von Cy leidet zudem darunter, dass ich den genialen IT-Mogul zuletzt etwa bei Jennifer Egan in Gestalt von Bix Bouton, dem Gründer eines sozialen Netzwerks, schon weit eindrucksvoller erlebt habe. Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass sich Anthony McCarten mit der Charakterisierung von Cy ein wenig schwer getan hat. So hätte mir der Roman besser gefallen, wenn der Autor sich weniger auf Cy konzentriert hätte und stattdessen mehr von den zehn Teilnehmern am Betatest erzählt hätte.

Die zentralen Wendungen in diesem Roman konnten mich überraschen, auch wenn sie zuvor angedeutet wurden. Dabei sind diese derart durchdacht, dass sie höchstens in unbedeutenden Details nicht absolut konsistent sind, obwohl sie alles zuvor Erzählte auf den Kopf stellen. Zudem hat Anthony McCarten ein starkes Ende für seinen Roman gefunden, das bei mir wohl noch länger nachwirken wird und von einem passenden, zeitlich in der Zukunft angesiedelten Epilog abgerundet wird.

3 Versteckspiel für Erwachsene - Die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen

von , am 26.04.2023

Die Idee des aktuellen Romans "Going Zero" von Anthony McCarten ist vielleicht nicht ganz neu aber dennoch sehr clever gewählt und hat nach meiner ganz persönlichen Meinung eigentlich unheimliches Potenzial ein richtiger Pageturner zu werden.
Das ganze beschriebene Szenario rund um den drei Millionen US-Dollar-Gewinn beim Versteckspiel für Erwachsene klingt bereits durch den Teasertext unheimlich spannend. Kaitlyn blieb mir über weite Teile des Buches leider irgendwie ein Buch mit sieben Siegeln. Ich hätte mir dort persönlich sehr viel mehr Nähe zum Charakter hin gewünscht. Auch die ab und an sehr kurzen eingestreuten Episoden zu den anderen neun Teilnehmern bleiben quasi nur ganz kurze Gedankenblitze, die meiner Meinung nach dann fast komplett untergehen und den anderen Teilnehmern überhaupt nicht gerecht werden.
Täuschungsmanöver, Haken, Finten und falsche Fährten sind hier in der Handlung dann wirklich Programm.
Ich persönlich hatte zum Charakter von Kaitlyn Day dann eine bestimmte Vorahnung, die sich dann zum Schluss hin auch so bewahrheitete.
Das Buch hat nach meiner Meinung sehr viel Potenzial verschenkt. Ich hätte mir persönlich sehr viel mehr Nähe zu den Charakteren gewünscht und auch die emotionale Ebene kommt meiner Meinung überhaupt nie richtig zur Geltung, bei solch einem grenzwertigen Experiment.
In der aktuellen Fassung lässt mich das Buch arg zwiegespalten zurück und ich hadere auch ehrlich gesagt mit dem Roman. Die Dramatik rund um die (totale) Überwachungstechnik wirkt erschreckend real. Die eigebundenen Charakteren wie auch die Handlung selbst sind allerdings ausbaufähig.

4 Unter Beobachtung

von , am 26.04.2023

Das Thema von "Going Zero" ist höchstinteressant und superspannend. Ein Staat, welcher die Bürger überwacht, um Sicherheit im Staat weitestgehend gewährleisten zu können. Inwieweit dies möglich ist, soll anhand eines Projektes getestet werden. Mit dabei ist die Bibliothekarin Kaitlyn Day, die gewiefter ist als anfangs gedacht. Auch ihre Beweggründe sind anders als zu Beginn vermutet.

Ich war teils sehr überrascht von der ein oder anderen Wendung. Für mich war die Handlung wenig vorhersehbar. Das Ende war ein wenig erschreckend, und dennoch realistisch.
Mir waren die Kapitel allerdings insgesamt etwas zu kurz. Im ersten Teil hat es immer ein wenig gedauert, bis ich wieder eine Orientierung hatte, aus welcher Perspektive nun berichtet wird... Und schon hat wieder ein neues Kapitel begonnen Das hat mich im Großen und Ganzen etwas im Lesefluss gestört.
Das Cover ist relativ schlicht, deutet aber auf simple Art auf den Inhalt hin.
Die Überwachung ist leider auch außerhalb des Buches allgegenwärtig… das kann man heutzutage nicht mehr leugnen.

4 Was bedeutet Privatsphäre heute noch?

von , am 23.04.2023

Der Roman ist durchgehend spannend und hat viele Wendungen, die jederzeit zum Weiterlesen anregen. Die Zeichnung der einzelnen Personen hat mir sehr gut gefallen. In einigen Fällen hätte ich mir gewünscht, dass technische Einzelheiten im Detail beschrieben werden, hier merkt man, dass der Autor sehr oberflächlich bleibt. Ingesamt ein gutes Buch, das die Frage aufwirft "Was bedeutet Privatsphäre heute noch?"

4 Ultimative Überwachung

von (Ilsenburg ), am 22.04.2023

Von den Charakteren her fühlte ich mich niemandem besonders nah. Die ausgeschiedenen Kandidaten hatten zwar Namen, blieben allerdings dermaßen blaß, dass sie für mich eher Nummern waren. Selbst bei der Hauptfigur Kaitlyn war es eher ein Mitfiebern aus dem Wettbewerb heraus als echte emotionale Zuneigung. Ablehnung empfand ich im Verlauf gegenüber dem Silicon-Valley-Wunderkind Cy Baxter, obwohl Nerds es eigentlich immer leicht mit mir haben.

Trotzdem hat mir der Roman gefallen. Die inhaltliche Idee ist zwar nicht ganz neu, aber es lohnt sich, immer mal wieder die Facetten der totalen Überwachung zu betrachten. Zudem war er spannend geschrieben und ließ sich ein bisschen wie im Rausch lesen. Ich liebe kurze Kapitel und Szenenwechsel, die den ein oder anderen Cliffhanger ergeben.

5 Totale Überwachung

von , am 20.04.2023

"Going Zero" hat mich von der ersten Seite an abgeholt. Es geht um ein Sicherheitsprojekt, bei der 10 Personen versuchen 30 Tage unterzutauchen und nicht gefasst zu werden. Überwacht und gejagt werden die Kandidaten von Cy Baxter und seinem Konzern. Sofern alle Probanden gefasst werden, erwartet der Konzern ein Vertrag über 90 Milliarden Dollar von der Regierung, bei der das Unternehmen den Geheimdienst unterstützen soll. Eine der Kandidaten ist Kaitlyn (Zero 10), die es Cy Baxter mächtig schwer macht. Von Seite zu Seite wird die Sache brisanter und ein Wettlauf gegen Zeit beginnt.

Anthony McCarten führt einem vor Augen, inwieweit der Datenmissbrauch sich auf jeden Einzelnen auswirkt und wie gläsern der Mensch geworden ist. Das Buch habe ich in kurzer Zeit durchgelesen und hat mich auf keiner Seite gelangweilt.
Ich habe diesen Thriller geliebt und kann ihn wirklich nur weiterempfehlen.

5 Orwells Warnung

von (Freiberg), am 19.04.2023

Der Autor Anthony McCarten hat mit "Going Zero" einen faszinierenden Thriller geschrieben, in dem er, sehr nah an der Realität, die Möglichkeiten eines totalen Überwachungsstaates aufzeigt, in dem es kaum noch Bürgerrechte und Datenschutz mehr gibt, und dem der einzelne Mensch hilflos ausgeliefert ist, was bereits heute in totalitären Staaten wie China oder Russland teilweise gängige Staatsdoktrin ist.

10 willkürlich ausgewählten Personen winkt ein 3-Millionen-Dollar Gewinn, wenn sie innerhalb von 30 Tagen nicht aufgespürt werden. Dies alles ist eingebettet in eine hochspannende, teilweise dramatische Handlung, die in erschreckender Weise dem Leser die Gefahren einer volltechnisierten Zukunft vor Augen führt. Diese Menschenjagd hält die Spannung durch kurze Kapitel und wechselnde Schauplätze ständig hoch und nimmt im letzten Buchdrittel eine erstaunliche und unerwartete Wendung, die zum Weiterlesen bis zum Höhepunkt des logischen Endes förmlich zwingt.

Mich hat dieser Techno-Psycho-Thriller voll überzeugt, und ich kann ihn allen Lesern, die durchgehende Spannung lieben, wärmstens empfehlen!

5 Leben wir bereits im totalen Überwachungsstaat?

von , am 17.04.2023

Im neuen Thriller von Anthony McCarten steht ein Experiment des Social-Media-Moguls, Milliardärs und Chef des Tech-Konzerns Fusion, Cy Baxter, im Mittelpunkt. Um die amerikanischen Geheimdienste von seinem neusten Überwachungsprogramm zu überzeugen, hat Baxter einen Wettbewerb ausgelobt, an dem sich zehn sorgfältig ausgewählte Personen 30 Tage lang versteckt halten müssen, ohne digitale Fußabdrücke zu hinterlassen. Gelingt ihnen das, ohne aufgespürt zu werden, winkt ihnen jeweils ein Preisgeld von sage und schreibe drei Millionen Dollar.

Die Protagonistin hierbei ist außer Cy Baxter die 30jährige Bibliothekarin Kaitlyn, die an dem Experiment teilnimmt, und von der der Medienmodul denkt, sie wäre eine der einfach gestricktesten Kandidatinnen und mit Sicherheit für ihn und sein Team innerhalb kürzester Zeit zu finden. Doch natürlich kommt es anders als man denkt, und Kaitlyn entwickelt sich als richtig harter Brocken, bleibt für Baxter tatsächlich nahezu unauffindbar und scheint ihn immer wieder an der Nase herum zu führen. Denn wie wir nach und nach erfahren, treibt die Bibliothekarin nicht unbedingt in erster Linie das Preisgeld an, sie verfolgt ganz andere Ziele.

In recht kurzen Kapiteln, die aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Teilnehmer bzw. Baxter selbst erzählt werden, was die Sache sehr spannend und abwechslungsreich macht, erfahren wir nach und nach, wie Kaitlyn und die anderen neun Teilnehmer, jeder auf seine Art und Weise, versuchen, den Überwachungssystemen zu entkommen. Keine Kreditkarten, keine Handies, alles, womit man digitale Spuren hinterlässt, gilt es zu vermeiden, und somit gestaltet sich heutzutage das Leben tatsächlich schwierig.

In flüssigem spannenden Schreibstil schildert McCarten dieses Experiment. Ich als Leser wollte natürlich wissen, wie sich dieser Plot entwickelt, was letztendlich dahinter steckt und konnte deshalb das Buch kaum aus der Hand legen. Ein bisschen fehlte mir zugegebenermaßen die Nähe zu den neun anderen Teilnehmern, deren Geschichte und Beschreibung immer nur kurz angerissen wurde. Das Ganze hätte für meinen Geschmack ruhig um einige hundert Seiten länger und ausführlicher sein können. Im letzten Drittel gibt es eine dramatische Wendung und alles nimmt nochmal zusätzlich an Fahrt auf. Ich fand die Idee des Thrillers wirklich spannend und originell, auch wenn sie durchaus noch ausbaufähig gewesen wäre. Trotzdem gibt es von mir eine unbedingte Leseempfehlung!

5 Ein modernes Katz- und Mausspiel

von , am 16.04.2023

Anthony McCarten hat sich selbst übertroffen. Was für ein genialer Roman!
Auch das Cover ist perfekt und in seiner Schlichtheit aussagekräftig genug, es passt ideal zum Inhalt.
Mich erinnert "Going Zero" ein wenig an "Hand aufs Herz", ebenfalls von Anthony McCarten. Die Struktur der Grundidee scheint ähnlich zu sein, doch der Aufbau dieser Geschichte ist ein völlig anderer. Die echte Realität ist messerscharf in diesem Roman enthalten und wird offensichtlich als Spiegel vorgehalten. Langsam in eine atemlose Spannung hineingezogen, kann man diese Verfolgungsjagd nicht mehr beiseite legen.

Erschreckend wie durchsichtig ein jeder von uns geworden ist! Überall hinterlassen wir Spuren ohne es zu merken und ohne je zu vermuten, wo wir sie überall hinterlassen, wo sie später wieder auftauchen können, was mit ihnen geschieht und wer davon profitieren kann!
Individualität und eigenbestimmtes Leben geht immer mehr verloren, auch weil zu wenig darüber nachgedacht wird, wie man mit sich, seiner Um-welt und seinen Daten umgeht…

Going Zero könnte einen neuen Begriff im Umgang mit einer gewissen Lebensweise prägen. Bemerkenswert auch, dass der Roman im Deutschen seinen Original-Titel behalten durfte, es hätte nichts besser gepasst!
Ich werde nun wohl öfter mal Going Zero sein.

5 Spannender Spionagethriller

von , am 10.04.2023

Der neuseeländische Schriftsteller Anthony McCarten versteht es wie kein zweiter einen ungewöhnliche Stoff aufzugreifen und diesen in eine hochspannende Lektüre umzumünzen. Ob es um die Flucht in ein Videospiel geht (Ganz normale Helden) oder Vielehe und Rassismus (Englischer Harem), McCarten ist bei der Auswahl seiner Themen so vielseitig wie kaum ein anderer. Auch seine Drehbücher überzeugen und brachten ihm immerhin schon eine Oscar-Nominierung ein.

Am Anfang dachte ich schon: Die nächste Dystopie. Aber dieses Buch hat es faustdick hinter den Ohren und entpuppt sich als veritabler Spionagethriller in der (geistigen) Tradition John le Carrés. Vielleicht nicht ganz der Großmeister, aber durchgehend spannend und gut geschrieben. Man fiebert mit der Protagonistin und ich habe das Buch dieses Wochenende überall mit hingenommen, sogar zum Zähneputzen, was als gutes Zeichen gelten darf. Die enthaltene Technologiekritik ist dabei fundiert, ohne dogmatisch zu werden.

Daher eine uneingeschränkte Empfehlung für einen gut recherchierten und überaus spannenden Thriller, der das Messer an der Naht von Social Media und Geheimdienstarbeit ansetzt und kräftig zusticht.

P. S. Die erwartbare Verfilmung soll unmittelbar bevorstehen.

4 Ist die Zukunft doch nicht so weit entfernt?

von , am 10.04.2023

Das ist ein sehr unterhaltsames Buch mit einigen Twists, das zum Nachdenken anregt, da wir heute schon so fortschrittliche Technik haben, dass so ein Projekt wie FUSION gar nicht einmal so abwegig erscheint.

3 Der gläserne Mensch

von , am 10.04.2023

Im Mittelpunkt steht, neben Cy Baxter auch Kathlyn, eine unscheinbare Bibliothekarin. Zero 10. Während das Untertauchen und Auffinden der neun anderen Probanden nur grob umrissen wird, wird Kathlyns Flucht, ihr Vorgehen und Antrieb genauer durchleuchtet. Die Kapitel ähneln hierbei einen Countdown der 30 Testtage, die großteils aus Sicht Cy Baxters oder der der Probanden die Handlung, deren Beweggründe und Vorgehensweisen wiedergeben.
Bei dieser Suche kommt ausgeklügelte Technik zum Einsatz, Hier fragt man sich unweigerlich, wieviel davon schon der Realität entspricht und tatsächlich schon eingesetzt wird. Die Macht der Daten, deren Missbrauch und Manipulierbarkeit wird im Buch auf erschreckende Weise gezeigt und setzt sich mit den Vor- und Nachteilen eines gläsernen Menschens auseinander.
Dennoch verlor für mich die Handlung immer mehr an Bedeutung und konnte mich rasch nicht mehr fesseln. Letztendlich lief doch alles auf das immer wiederkehrende Prinzip einer Jagd hinaus. Untertauchen, Aufspüren, Ergreifen.
Hier änderte dann auch der Wechsel der Handlung nach circa der Hälfte des Buches nicht mehr viel. Zeigt er doch auch nur eine weitere Einsatzmöglichkeit des Fusion-Systems auf.
Ich weiß nicht, was ich erwartet habe. Doch eindeutig fehlt mir hier was. Etwas das mehr hergibt als das Dilemma des gläsernen Menschen, ausgeschlachtet in Dutzend Varianten.

5 Daten – Labyrinth - Wie entkomme ich der Totalüberwachung?

von , am 09.04.2023

Der Roman beginnt sehr spannend und literarisch gut beschrieben: Der alte Spiegel in dem herunter gekommenen Wohnhaus von einer der ausgewählten Teilnehmerinnen, die – wie sich herausstellt – die Wichtigste sein wird. Wer seinen Roman mit einem alten Spiegel beginnen lässt, der versteht etwas von Effekten
Wie sieht man Menschen, wie beurteilt man sie? Die Bibliothekarin, die von Menschen umgeben ist, tagtäglich.. Wie entkommt man der Überwachung?

Ich hab's gleich ausprobiert - Mobiltelefon zu Hause gelassen, im Grünen gelaufen (keine Kameras, keine Drohnen). Sie ist sehr smart, Kaitlyn. Ihre Vorgehensweise zeugt von guten Überlegungen... Ich wünsche mir sehr, dass Kaitlyn es schafft und denen die Nase zeigt... Neue Instrumente der Überwachung werden eingesetzt, z. B. Clear voyant (eine Software, die eruiert wie ein Mensch reagiert aufgrund der bereits vorliegenden Fakten); Weeping angel (eine durch 'mal ware' installierte Überwachung von Gesprächen durch TV Apparate)... ich würde sagen, alles schon machbar und vermutlich auch schon eingesetzt. Zumindest aus einer TV Doku weiß ich, dass in China solch eine Totalüberwachung bereits existiert: Da gibt es Bonuspunkte für Leistung und soziales Verhalten.

Anthony McCarten schafft es mit "Going Zero" großartig den lesenden Menschen zu unterhalten, aber intelligente Unterhaltung. Oft genug musste ich innehalten, trotz des Sogs der Geschichte, um nachzudenken... tatsächlich, jaja, das könnte mir auch passieren... Es wird in der kritischen Öffentlichkeit schon einiges intensiv diskutiert...
Im Roman lässt McCarten unterschiedliche Personen erzählen, dieser Wechsel erhöht die Spannung, denn schnell möchte der Lesende doch wissen, wie geht es mit Person A weiter, schafft sie das Versteckspiel.... Doch dann kommen Kniffe und Neues zur Sprache, was zu Beginn nicht zu erahnen war. Keine ist so raffiniert und vorbereitet wie K. Im Roman handelt es sich um Totalkontrolle, Totalüberwachung und dem Ausmerzen der Privatsphäre
Doch mehrmals musste ich lauthals lachen, wenn Zeros es schafften die Suchkräfte aufs Glatteis zu führen. Mein Humor! Ein unglaublich spannender Roman, der einem das gesamte Datenkraken - Netzwerk wieder einmal vor Augen führt.

Autor Anthony McCarten war mir kein Begriff bislang. Doch nach der Leseprobe und dem Klappentext fand ich seine Schreibe, Stil und Inhalt, so interessant, dass ich über ihn recherchierte. Internet sei Dank (und der Totalüberwachung von fast jedem Menschen), dass ich über ihn viel fand – muss ja sein, denn er will durch seine Bekanntheit Geld verdienen. Und jetzt haben wir eine Verbindung – in einem seiner Bücher ist eine Bekannte von mir namentlich erwähnt, mit Dank und der Erlaubnis, dass er ihren Namen benutzen darf in seinem Roman... Das hat den Ausschlag für mich gegeben sein Buch lesen zu wollen (was das wohl über mich sagt... ?)

Umschlagsbild - langweilig, aber durch den stilisierten Daumenabdruck (oder doch eher ein Labyrinth?) doch passend.

5 Spannende Jagd nach den Teilnehmern

von , am 09.04.2023

Was für ein interessanter Thriller. Alle Datenspuren auf null reduzieren und 30 Tage unentdeckt bleiben. Es gibt Spielteilnehmer und Jägerteams und natürlich ein Preisgeld. Die Leseprobe konnte mich schon gleich überzeugen und hat mich sehr neugierig gemacht auf diesen interessanten Thriller. Man ist sofort drin in der Story und ich war unglaublich gespannt auf diese ungewöhnliche Jagd nach den Spielteilnehmern. Wer wird es wohl schaffen das Preisgeld einzusacken? Cy Baxter gibt der Bibliothekarin Kaitlyn Day keine Chance, doch sie schafft es, ihn und die Jägerteams zu überraschen. Aber auch andere Teilnehmer haben sich vorbereitet, denn es geht immerhin um 3 Millionen Dollar Preisgeld. Kaitlyn geht es jedoch noch um etwas anderes.
Ein wirklich spannender und rasanter Thriller mit einem erschreckenden Szenario. Totale Überwachung, keine Privatsphäre mehr. Die Teilnehmer versuchen die Jägerteams auszutricksen. Manche schlauer, andere weniger. Einiges humorvoll beschrieben. Auch Profis sind dabei. Wieviel Überwachung ist heutzutage wirklich möglich? Wirklich erschreckend. Die Handlung ist durchgehend spannend und der Thriller lies sich wunderbar leicht und flüssig lesen.
Die Charaktere sind sehr gut dargestellt. Kaitlyn gefiel mir von Anfang an. Aber auch die anderen Figuren passen. Cy Baxter, ein ziemlich unsympathischer Typ. Dem Autor ist hier ein unglaublich spannender und unterhaltsamer Thriller gelungen, den ich mir sehr gut als Film vorstellen könnte oder noch besser als Serie. Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung. Das Cover ist schlicht und unauffällig, der Fingerabdruck passt jedoch zum Thema, also eigentlich doch okay.

5 Absoluter Pageturner

von , am 03.04.2023

Das Cover hat mich sofort angesprochen und ich habe es ganz schnell mit dem Fingerprint in Verbindung gebracht und so startete ich auch in das Buch, doch mir war nicht im Geringsten klar, in welchem Umfang wir Spuren hinterlassen oder welche Muster es aus der Gesichtserkennung, des Fingerprints, etc. noch an an uns, zu erkennen gibt. Was mir klar war, dass es ganz schlecht ist mit Karte zu bezahlen, mein Handy quasi ein Tracker ist ebenso wie ein Auto....... aber war mir klar, dass auch mein Gang analysiert werden kann oder das auch Dinge, die ich vor langer Zeit gekauft oder nicht gekauft habe, Hinweise geben? Mit seinem Buch zeigt der Autor auf, was uns alles zum "gläsernen" Menschen macht bzw. welche Methoden es gibt Menschen aufzuspüren.... okay.... die Drohnen waren heftig.... aber ganz einfache Mechanismen wie Stromverbrauch u. v. m. sowie das soziale Umfeld oder Gewohnheiten können auch anderen Personen einen Hinweis auf uns bzw. wo wir sind, geben. In diesem Roman werden alle möglichen Ressourcen genutzt und das ganze Leben/ die Geschichte der Versuchspersonen durchleuchtet. Es war spannend und beängstigend zugleich, denn in mir kam immer wieder die Frage auf, in wie weit wir in Deutschland noch davon entfernt sind. Datenspeicherung... nur ein Stichwort!
Der Autor steigert das Szenario insofern, als dass die junge Bibliothekarin Kaitlyn für das Projekt ausgewählt wird und sich alles inklusive Suche nach ihr ganz anders entwickeln wird, als die Initiatioren erwarten. Dieser Probandin geht es nicht ums Geld und die Motive der anderen Mitwirkenden bzw. Mitarbeitenden inklusive Cy Baxter werden nach und nach sichtbar.
Es war ein atemberaubender Thriller inklusive einem indirekten Plädoyer für Zivilcourage. Fünf Sterne!

5 Leseempfehlung

von , am 03.04.2023

Aus den unterschiedlichen Perspektiven werden die Jäger und die freiwillig Gejagten beobachtet. Eine unscheinbare Bibliothekarin entwickelt sich alsbald zu einer ausgefuchsten Gegnerin, die die Softfirma immer wieder austrickst und ihren Fingerabdruck im System so klein hält, dass die Suchsoftware Probleme hat sie zu identifizieren. Wer am Ende gewinnt, wird hier nicht verraten.

Ein typischer McCarten-Roman, finde ich. Klug zusammengebaut, interessanter Plot und ein humorvoller leichtgängiger Erzählstil, der mehr Tiefgang hat, als man im ersten Augenblick meinen möchte. Von mir eine unbedingte Leseempfehlung
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