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Bis zum hellsten Morgen (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2023 | 1. Auflage
425 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1461-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Bis zum hellsten Morgen -  Brittainy C. Cherry
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Der größte Schauspieler der Welt hat einmal mir gehört, aber jetzt sind wir nichts als Fremde füreinander

Als Aiden Walters mir nach fünf Jahren wieder gegenüberstand, konnte ich es kaum glauben. Einst war er mein gewesen. Mein bester Freund, meine große Liebe. Doch inzwischen lag dem Oscarpreisträger die ganze Welt zu Füßen, und wir sprachen kein Wort mehr miteinander. Ich wollte ihn in die Arme schließen, ihn festhalten und ihm sagen, wie sehr ich ihn vermisste. Aber ein Blick in seine ozeanblauen Augen reichte, um zu wissen, dass ich ihm damals unwiderruflich das Herz gebrochen hatte und wir nie wieder zusammen sein würden. Doch ich sah darin auch den Jungen, den ich einst geliebt hatte und den es plötzlich mehr denn je vor der Welt zu beschützen galt ...

'Brittainy C. Cherry geht so besonders mit ihren Worten um, dass sie tief in die Seele treffen. Sie bricht dir das Herz, aber fügt die Stücke gleichzeitig wieder liebevoll zusammen.' CHAPTERS.ABOUT.ME

Abschlussband der emotionalen COMPASS-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Brittainy C. Cherry



<p><strong>Brittainy C. Cherry</strong> hat einen Abschluss in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin.</p>

Brittainy C. Cherry hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Wisconsin.

4


HAILEE

Sechzehn Jahre alt

Meine Eltern hatten mir beigebracht, was Liebe war. Mein Vater liebte meine Mutter über alles und sie ihn ebenso. Es war eine leise Liebe und eine laute. Eine sture Liebe und eine sanftmütige. Eine wilde Liebe und eine beständige. Ich wuchs in einem Zuhause auf, das mit bedingungsloser Liebe gesegnet war. Im Laufe der Jahre sah ich, wie sich das Leben meiner Eltern, ihre Körper, ihr Berufsleben, auf unzählige Arten veränderte, doch ihre Liebe zueinander veränderte sich nie.

Meine Mutter hätte fünfundzwanzig Kilo zunehmen können, und mein Vater hätte trotzdem nicht die Finger von ihr gelassen. Mein Vater hätte seinen Job verlieren können, und meine Mutter hätte ihn trotzdem so angesehen, als könnte niemand besser für seine Familie sorgen als er. Und wenn einer von ihnen einen Traum hatte, stand der andere an seiner Seite und feuerte ihn an. Sie unterstützten einander, selbst wenn es manchmal Enttäuschungen und Einschränkungen mit sich brachte. Es war eine ausgewogene Liebesgeschichte, bei der sich beide gleichermaßen wertgeschätzt fühlten.

Meine Vorstellung davon, was es bedeutete, einen Menschen zu lieben, hatte ich ganz sicher von meinen Eltern.

Und das war wohl auch der Grund, warum ich Aiden in der aktuellen Situation unterstützen würde – selbst wenn es ein paar Enttäuschungen und Einschränkungen mit sich brachte.

»Los Angeles? Für wie lange?«, fragte ich, als Aiden und ich in Sweatshirts und Jogginghosen im frostigen Gras saßen. Es war erst September, aber die Kälte war bereits bis nach Wisconsin gekommen. Wir befanden uns in der seltsamen Zwischensaison, in der man morgens fror, mittags komplett durchgeschwitzt war und bei Sonnenuntergang wieder anfing zu frieren. Aiden nannte es das Höllenloch, und ich konnte ihm nicht widersprechen.

»Vielleicht nur ein paar Monate, aber wahrscheinlich eher ein gutes Jahr«, sagte er.

Diese Worte brachen mir das Herz. Aiden hatte das beste Angebot seiner Schauspielkarriere bekommen und sollte eine der Hauptrollen in einer TV-Serie spielen, die in Burbank in Kalifornien gedreht wurde.

Über ein Jahr lang.

Ein ganzes Jahr!

Ich wollte wirklich nicht die Drama-Queen rauskehren, aber ich war nun mal ich und würde daher zumindest ein wenig dramatisch reagieren, denn ein ganzes Jahr ohne meinen besten Freund fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Wie sollte ich dreihundertfünfundsechzig Tage lang durchhalten, ohne dass er morgens neben mir an der Bushaltestelle stand? Ohne dass er neben mir im Gras lag? Ohne dass er mich in den Wahnsinn trieb?

Mit wem sollte ich die Sterne zählen?

Allein bei dem Gedanken daran hätte ich am liebsten losgeheult, aber das würde ich natürlich nicht tun. Ich musste mich mit ihm freuen, und ich freute mich mit ihm. Das war eine gigantische Chance. Aiden hatte bereits in der letzten Staffel der Serie mitgespielt, aber nicht als Reocurring Character. Das war eine richtig große Sache – er hatte so hart dafür gearbeitet und jeden Erfolg verdient.

Trotzdem …

Er würde mir fehlen.

Die meisten Leute hatten viele Freunde und so in ihrem Leben, aber ich nicht. Ich hatte keine anderen Menschen. Ich hatte nur einen, und der würde unsere kleine Stadt verlassen, um ein Star zu werden.

Mir war klar gewesen, dass dieser Tag kommen würde. Aiden war einfach zu talentiert, zu gut, um nicht eines Tages der hellste Stern am Hollywood-Himmel zu werden. Doch ich wünschte, er könnte an zwei Orten gleichzeitig sein.

»Ich sag ja nicht gern etwas Nettes zu dir, weil ich weiß, wie sehr du dein Ego aufblasen kannst …«, erklärte ich.

»Oh ja, es ist gigantisch. Und es wächst mit jeder Minute.«

»Ich weiß. Dein Kopf ist schon ganz dick vor lauter Großspurigkeit. Aber dieses eine Mal werde ich dir etwas Nettes sagen, und wenn du es jemals noch mal erwähnen solltest, schlag ich dir gegen den Hals.«

»Verstanden.«

Meine Finger spielten mit dem frostigen Gras, und ich zuckte mit den Schultern. »Ich bin stolz auf dich. Du wirst unglaubliche Dinge tun, und du wirst unendlich viele Fans und so haben, aber du sollst wissen, dass ich immer dein größter Fan sein werde.«

Er grinste und sah mich aus schmalen Augen an. »Ist meine Hailee da gerade etwa emotional geworden?«

Meine Hailee.

Wieso flatterte es in meiner Brust, als er das sagte?

Ich reckte die Faust und schüttelte sie. »Direkt auf die Halsschlagader, Aiden.«

Er hob abwehrend die Hände. »Schon gut.«

Normalerweise war Aiden der Emotionalere von uns beiden. Die enge Verbindung zu seinen Gefühlen hatte ihm sicher auch bei der Schauspielerei geholfen. Für mich dagegen war es eine echte Herausforderung, mich zu öffnen und so zu riskieren, verletzt zu werden. Wir waren in so vielen Punkten verschieden. Ich war eine Typ-A-Persönlichkeit, die alles in ihrem Leben vorausplante. Tortendiagramme und Statistiken waren meine liebsten Ausdrucksmittel. Aiden dagegen gehörte zum Typ B, der sich einfach treiben ließ – womit er mich manchmal schier wahnsinnig machte.

Versteht mich nicht falsch, ich konnte mich auch treiben lassen – solange ich wusste, wohin der Strom floss und wie schnell er war und wie lang und wie chaotisch er aufgrund elementarer Gleichungen werden konnte, und solange ich seine Vor- und Nachteile kannte, und warum zur Hölle wollte irgendjemand sich überhaupt treiben lassen, wo man doch im Voraus planen und für jede Eventualität gerüstet sein konnte?

Jedenfalls … ich war cool, ruhig und gefasst. Keine große Sache.

»Weißt du was?«, fragte Aiden. »Ich glaube, das ist das Netteste, was jemals jemand zu mir gesagt hat. Das kann nur bedeuten, dass du mich vermissen wirst.«

Ja.

Das werde ich.

Mehr als Worte ausdrücken können.

Ich könnte auf der Stelle anfangen zu heulen, wenn ich nur daran denke.

Ich verdrehte die Augen. »Vermissen ist ein ziemlich großes Wort und eine schwache menschliche Regung, die die Leute davon abhält, sich auf ihr Leben zu konzentrieren.«

Aiden lächelte. »Ich werde dich auch vermissen, Hails.«

»Wann fliegst du?«, fragte ich.

»Ehrlich gesagt schon morgen.«

Morgen?

So wie in … der Tag nach heute?

So wie in … weniger als vierundzwanzig Stunden?

So wie in … Oh nein. Mein Herz. Es fühlte sich an, als würde es jemand in zwei Teile zerreißen. Zuerst langsam, dann unglaublich schmerzhaft und schnell.

So also fühlte sich ein gebrochenes Herz an. Es überraschte mich, wie leise ein Herz brechen konnte, wenn andere Menschen dabei waren. Und ich konnte verstehen, warum manche Menschen dieses Gefühl vermieden und sich entschieden, gar nicht erst zu lieben. Aiden wusste nicht mal, dass alles in mir schmerzte, während ich da neben ihm saß, dass alles in mir in den tiefsten Abgründen der Traurigkeit versank. Ich konnte nicht länger sitzen bleiben, denn sonst würde ich anfangen zu weinen. Und wenn ich weinte, würde Aiden sich schlecht fühlen. Aber ich wollte nicht, dass er sich schlecht fühlte, denn auf ihn wartete etwas Wunderbares. Und doch fühlte es sich an, als wäre der beste Tag seines Lebens zugleich mein schrecklichster, und ich war mir nicht sicher, wie ich damit umgehen sollte.

Gefühle und dieser ganze Kram – igitt!

Ich stand auf, klopfte mir den Schmutz von meinem halb nassen Po und schickte mich an, zu meinem Fenster zu gehen.

»Warte! Wo zum Teufel willst du hin? Wir sind doch gerade erst gekommen.«

»Ich muss noch Hausaufgaben machen.«

Er zog eine Augenbraue hoch. »Aber … ich habe dir gerade gesagt, dass ich morgen wegfliege.«

»Ja, ich hab dich gehört.«

»Willst du nicht noch ein bisschen zusammen abhängen? Vor meinem großen Abschied morgen früh?«

Morgen früh?

Ich hatte nicht mal mehr bis zum Nachmittag?

Tränen. Sie schrien förmlich danach, freigelassen zu werden.

»Schon okay, Aiden. Ich wünsche dir einen guten Flug. Wir sehen uns in einem Jahr.«

»Hailee, warte …«

Ich wartete nicht. Ich ging in mein Zimmer, schloss erst das Fenster, ließ dann auch das Rollo runter und weinte. Aiden klopfte noch eine Weile an meine Scheibe und schrieb mir mehrere Nachrichten, doch ich antwortete nicht.

Aiden: Ich fahre morgen früh um sieben. Wehe, du bist nicht da, um mir Tschüss zu sagen, Hails. Bis morgen.

Am nächsten Morgen war ich noch immer nicht bereit, mich von ihm zu verabschieden. Mama saß auf meiner Bettkante, und Dad lehnte im Türrahmen.

»Du solltest rübergehen, Hailee. Sie werden jeden Augenblick losfahren«, sagte Mama.

Dad nickte. »Ich habe gesehen, wie sie ins Auto gestiegen sind.«

»Ist schon okay«, sagte ich und schlang die Arme um mein Kissen. »Ich sehe ihn ja, wenn er zurückkommt.«

»Hailee …« Mama seufzte. »Du wirst es bereuen, ihn nicht noch einmal in den Arm genommen zu haben. Er ist dein bester Freund.«

Wusste sie nicht, dass ich das wusste? Und ich wusste auch, dass eine Umarmung sich jetzt wie ein endgültiger Abschied anfühlen würde. Wenn Aiden Erfolg hatte – und er würde Erfolg haben –, würde er weitere Angebote bekommen und noch mehr Gründe haben, nicht zurückzukehren. Er ließ mich mit einem stillen Gebet und dem Wunsch zurück, dass wir wenigstens unser letztes Schuljahr gemeinsam...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2023
Reihe/Serie Compass
Übersetzer Katia Liebig
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Northern Stars
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Anna Todd • Deine Worte in meiner Seele • dramatisch • Durch die kälteste Nacht • Emma Scott • Emotional • Gegen den bittersten Sturm • Glück • Große Gefühle • Laura Kneidl • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Nähe • Neuanfang • New Adult • Romance • Romance Elements • Romantik • romantisch • Über die dunkelste See • Verliebt in Mr Daniels • Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt • Wenn Donner und Licht sich berühren • Wie die Ruhe vor dem Sturm • Wie die Stille vor dem Fall
ISBN-10 3-7363-1461-2 / 3736314612
ISBN-13 978-3-7363-1461-0 / 9783736314610
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