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Hard Land - Benedict Wells

Hard Land

Spiegel-Bestseller
Roman

***** 25 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
345 Seiten
2021
Diogenes (Verlag)
978-3-257-07148-1 (ISBN)
CHF 35,90 inkl. MwSt
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Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an.

Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt.

Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren, zog nach dem Abitur nach Berlin und entschied sich gegen ein Studium, um zu schreiben. Seinen Lebensunterhalt bestritt er mit diversen Nebenjobs. Sein vierter Roman, 'Vom Ende der Einsamkeit', stand mehr als anderthalb Jahre auf der Bestsellerliste, er wurde u.a. mit dem European Union Prize for Literature (EUPL) 2016 ausgezeichnet und bislang in 37 Sprachen veröffentlicht. Nach Jahren in Barcelona lebt Benedict Wells in Zürich.

Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.

»Niemand kann den ersten verliebten Sommer wiederholen. Doch in diesem Büchlein scheinen die Sonnenstrahlen der Jugend eingefangen zu sein und noch einmal hell zu leuchten.«

Erscheinungsdatum
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Original-Titel Hard Land
Maße 116 x 184 mm
Gewicht 327 g
Einbandart Leinen
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 80er Filme • 80er Jahre • All Age • Aussenseiter • Außenseiter • Berührend • Bestseller • Billy Idol • Booktok • BookTok Germany • Bruce Springsteen • Coming of Age • Dylan Thomas • eighties • Einsamkeit • Erwachsenwerden • Euphancholie • Euphorie • Ferien • Ferienjob • Film • Geheimnis • George Simmon • Joey G • Joey Goebel • John Green • John Hughes • Jugend • Jugendjury • Jugendliteraturpreis • Jugendroman • Junge • Junge deutsche Literatur • Kino • Klassiker • Kleinstadt • Krankheit • Leben • Lebensgefühl • Liebe • Literaturpreis • Melancholie • Missouri • Popkultur • Provinz • Pubertät • Schüchtern • See • Selbstfindung • Sommer • Springen • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Tod • USA • verliebtsein • Walt Whitman • witzig
ISBN-10 3-257-07148-5 / 3257071485
ISBN-13 978-3-257-07148-1 / 9783257071481
Zustand Neuware
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5 Mitreißende Coming-of-Age-Geschichte

von , am 26.07.2021

Von allein hätte ich mir diesen Roman eigentlich gar nicht gekauft. Nun war er aber in der Büchergilde Abobox und ich musste mich damit "arrangieren". So dachte ich jedenfalls. Aber diese Lektüre war definitiv mehr als nur ein notdürftiges Arrangement. Wells beschreibt sehr feinfühlig aus Sicht des 15-/16Jährigen Sam dessen Geschichte über Verlust, Liebe und Freundschaft in der Mitte der Neunziger Jahre.

Der Roman liest sich nicht nur leicht und fluffig runter, sondern entwickelt eine ungeahnte Tiefe, was die Charakterentwicklung Sams angeht. Man möchte fast sagen "süß", wie er die Geschehnisse des Sommers 1985 im Rückblick erzählt, Warum "süß"? Weil nur ein Jahr dazwischen liegt und er nur einen Sommer später - wie es Kinder und Jugendliche so an sich haben - auf die scheinbar weit zurückliegende Vergangenheit schauen. Nicht nur dieses Stilmittel sondern auch die Art von Sams Gedankengängen und Betrachtungen wirken äußerst authentisch. Und nicht nur Sams Erzählung wirkt authentisch, sondern auch das gesamte Feeling der 80's, das mit diesem Roman heraufbeschworen wird.

Mit hat an diesem Buch gefallen, dass Wells mit dem Thema "Coming-of-Age" auch kreativ auf der Metaebene umgeht. Nicht nur ist es Thema des Romans, sondern auch eines in der Geschichte um Sam immer wieder auftauchenden Gedichtband eines Poeten dieser kleinen, verlassenen Stadt in Missouri. Schön gemacht.

Insgesamt hat mir die Lektüre dieses "unerwarteten" Buches sehr gut gefallen. Ich hätte mir ein kleines bisschen mehr Unvorhersehbarkeit im Plot gewünscht, dabei handelt es sich jedoch um Jammern auf hohem Niveau. Ein empfehlenswertes, leichtes "Sommerbuch" für zwischendurch, was ich bei 4,5 Sternen ansiedeln würde.

5 Überzeugender Coming of age Roman

von , am 22.05.2021

Mit Hard Land ist Benedict Wells ein großartiger sogenannter "Coming of age" Roman gelungen. Obwohl diese Art von Geschichten, in denen die Hauptfigur viele Jahrzehnte jünger ist als ich, normalerweise nicht unbedingt in mein Beuteschema fällt, hatte ich mich aufgrund der zahlreichen Empfehlungen hierfür entschieden und habe dies nicht bereut! Der Autor präsentiert uns mit seinem Protagonisten einen schüchternen, liebenswerten Jungen mitten in der Pubertät und nimmt uns mit ins Jahr 1985. Wir befinden uns in Missouri, Sams Mutter ist schwer an Krebs erkrankt, lebt schon länger mit der Diagnose, und die Familie erwartet ständig das Schlimmste. Aus diesem Grunde hat keiner so richtig Zeit für die üblichen altersbedingten Alltagssorgen eines 15jährigen. Sam macht also vieles mit sich allein aus, ist ohnehin ein eher introvertierter Mensch, doch der Leser hat an seinen Gedanken und Problemen teil. Er übernimmt, um den Plänen seiner Eltern zu entfliehen, die ihn zu seinen Cousins aufs Land schicken wollen, die er nicht mag, einen Ferienjob im Dorfkino. Hier lernt er drei etwas ältere Jugendliche kennen, die er anhimmelt, in Kirstie, das einzige Mädchen, verliebt er sich sogar bis über beide Ohren. All dies wird von Benedict Wells mit einer, wie ich finde, extrem einfühlsamen und dabei packenden Art erzählt. Der Schreibstil ist extrem angenehm und flüssig, die Charaktere sind sehr gut und differenziert geschildert! Ich fühlte mich durchgehend gut unterhalten, bin neugierig auf den Autor geworden, somit wird dies nicht mein letztes Buch von ihm sein! Von mir eine ganz klare Leseempfehlung!

2 Leider nicht meins

von (Buseck), am 20.05.2021

Inhalt:
Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine Entführung zurück in die 80er Jahre. Was als tolle Idee daher kam, hat sich in der Umsetzung leider als nicht wirklich gelungen gezeigt. Insgesamt werden hier zu viele Klischees bedient. Allerdings wird schon der Eindruck erweckt, das jeder junge Mann genau diese Probleme in den 80er Jahren hatte. Klar jeder hat seine Erfahrungen während des Erwachsenwerdens gemacht, hat gelernt zu leben, zu lieben, Verluste zu erfahren, zu Lachen, zu Weinen etc.
Das Kino und die Kleinstadt hingegen werden sehr schön beschrieben und man hat sie bildlich vor Augen und fühlt sich auch aufgrund der entstandenen Bilder in die 80 er zurück versetzt.
Auch der Schreibstil konnte mich diesmal nicht wirklich überzeugen. Zu flach, zu langatmig und einfach viel zu klischeebehaftet.
Ich denke mit diesem Buch kann man eher jugendliches Publikum ansprechen, aber für Leute die selbst die 80 er erlebt haben, ist es einfach zu farblos.

Mein Fazit:
Gute Idee, doch leider in der Umsetzung ein Flop. Leider nur 2 Sterne

4 So fröhlich und düster wie das Erwachsenwerden

von , am 19.05.2021

Sams Geschichte spielt im Jahr 1985 in Missouri. Sam hat eine krebskranke Mutter, deren Tage täglich gezählt sein könnten, und einen langen Sommer vor sich. Um diesen nicht bei seinen gewalttätigen Cousins verbringen zu müssen, entscheidet er sich für einen Ferienjob im örtlichen Kino. Dort lernt er Cameron, Kirstie und Hightower kennen, zu denen er später interessante Freundschaften aufbaut.

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." (S. 11) - So beginnt der Coming-of-Age-Roman eines Autors, der erste Sätze liebt. Dieser Satz fasst die Handlung zugleich in wunderbar banal kurzer Form zusammen. Aber natürlich wird hier inhaltlich mit sehr viel Tiefe aufgefahren. Der Leser durchlebt erneut die Zeit, wie es war, 15 zu sein, mit allem was dazu gehört: Probleme mit den Eltern, die erste Liebe, Gedanken über Sex und das erste Mal, aber auch Mobbing, Ausgrenzung, Andersartigkeit. Benedict Wells greift in diesem Roman zahlreiche Jugendthemen auf, die vor dem Hintergrund der 80er Jahre noch einmal in einem anderen Licht stehen, jedoch damals genauso erwähnenswert waren wie sie es heute sind. Fast 40 Jahre später sind die Probleme von Teenagern immer noch die gleichen.

Sam lernen wir zunächst als ruhigen, verschlossenen Jungen kennen - der typische Außenseiter. Doch er macht in diesem Roman eine starke Entwicklung durch, was neben ihm noch für weitere der Charaktere des Romans gilt. Die Stimmung des Romans fängt positiv an. Sie ist erfühlt mit der Euphorie junger Menschen zum Beginn der Sommerferien, umso mehr wir jedoch hinter die Fassaden der Figuren gucken, desto ernster wird es auch. Zum Ende nimmt das Buch einen würdigen Abschluss, auch wenn ich leider sagen muss, dass es sich am Ende dann sehr gezogen hat.

Sehr gut gefallen hat mir aber, dass die Musik der 80er hier großen Raum einnimmt. Die im Roman genannten Lieder nebenbei zu hören, empfinde ich als absolutes Muss, denn es macht viel der Stimmung im Buch aus.

Zusammengefasst: Die Themen sind ernst, die Stimmung dabei mal locker, leicht und fröhlich, mal bitter. Benedict Wells trifft hier denselben Nerv wie es auch Filme wie der "Breakfast Club" tun und steht meiner Ansicht nach thematisch und inhaltlich den Popliterarten der 2000er in Nichts nach.

4 Back to the 80ies

von (Ilsenburg ), am 11.05.2021

Benedict Wells nimmt uns mit auf eine Reise zurück in die 80er Jahre in die Provinz von Missouri. Grady ist die für das Setting gewählte Kleinstadt, die auszusterben droht, weil die Fabrik vor Jahren geschlossen wurde, die Jungend folglich nach der Schule abwandert. Hier begleiten wir Samuel „Sam“ Turner, einen etwas seltsam wirkenden, ängstlichen Typen, beim Erwachsenwerden. Gleich im ersten Satz, „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“, wird das Grundgerüst der Handlung offenbart.

Trotzdem lohnt sich die Lektüre, insbesondere für Liebhaber der Achtziger Jahre. Gemeinsam mit dem Ich-Erzähler, Sam, durchlebte ich erneut die Kinosituationen meiner Jugend. Ich fand es ganz wunderbar, den ein oder anderen Gedanken meinen jugendlichen Helden von damals, wie beispielsweise Marty McFly, zu widmen. Wie gern hätte ich ebenfalls eine amerikanische Highschool (wie im Film) besucht und mich auf Parties bei Freunden mit verreisten Eltern herumgetrieben. Der Autor transportiert durch seine Figuren sehr authentisch das Feeling dieser Zeit.

Neben Sam, der die Geschichte erzählt, gibt es noch drei weitere tragende Figuren, Kirstie, Cameron und Hightower. Kirstie ist draufgängerisch, aber auch geheimnisvoll, in jedem Fall unangepasst. Cameron stammt aus gutem Hause, soll die vom Vater vorgedachte Karriere einschlagen. Hightower ist der Sportler in der Runde. So dürften alle Leser:innen ihren Lieblingscharakter ausmachen können. Ich mochte neben Sam den eher stillen Hightower am meisten. Ich mag körperlich starke Typen, die, so wie er, auch zu ihren Gefühlen und Ängsten stehen können. Darüber hinaus fällt bei Anlage der Figuren ein Bemühen zur Berücksichtigung von Diversity und Genderverteilung auf.

Durch die Verbindung der Coming of Age Story mit ausgewählten Filmsequenzen und passenden Musiktiteln entsteht ein gefälliger Erinnerungsroman. Die Entwicklung des Romans war für mich schon aufgrund des ersten Satzes, aber auch in der Folge vorhersehbar. Dennoch bin ich insgesamt sehr zufrieden mit dem Roman. Die Wells‘sche Sprache ist mitreißend, lässt so schöne Zitate, wie auf Seite 111 entstehen: „Das liebe ich so an der Nacht“[…] „Es ist wie das Negativ des Tages, alles ist umgedreht. Die einen, die laut sind, werden leiser, und die, die tagsüber schweigen, hört man plötzlich.“ Die dramenhafte Aufteilung hat mir gefallen, auch die zweite Ebene des Romans, wo es um die literarische Besprechung eines Gedichtbands geht. Ich mag es sehr gern, wenn Literatur in Literatur auftaucht. Zudem hat Benedict Wells, unterstützt durch seine unzähligen liebevollen Details, meine Gefühlsebene derart intensiv angesprochen, dass mir mehrfach die Tränen gekommen sind.

Gern empfehle ich diesen Roman.

5 hervorragend

von , am 05.05.2021

Zur Zeit sind diese Coming-of-Age-Romane stark vertreten. Und sie sind genau mein Fall. Außerdem kenne ich Benedict Wells und schätze den Autor von Buch zu Buch mehr. Er beherrscht es, den Leser mit seinen Darstellern in den Bann zu ziehen, auch wenn die Handlung oft unspektakulär daher kommt.

Eindringlich wird in Hard Land die ganze Emotionsbandbreite eines heranwachsenden jungen Mannes geschildert. Sam erlebt in kurzer Zeit all die menschlichen Erfahrungen und Abgründe, die ein Roman dieses Genres haben muss. Von den Ängsten und Unsicherheiten eines Teenagers, den aufkommenden Gefühlen für das andere Geschlecht bis hin zur Ablösung von den Eltern. Er schildert das so glaubwürdig und empathisch, dass man traurig ist, wenn man die Protagonisten wieder verlassen muss, weil man sie ins Herz geschlossen hat und gerne weiter an ihrer Seite bleiben würde.

Wells entwickelt sich zu einem meiner Lieblingsautoren im deutschsprachigen Raum.

3 Gut aber den Hype verstehe ich nicht

von , am 20.04.2021

Hard Land ist ein typischer Coming of Age- Roman, der mit dem allerersten Satz direkt verrät, worum es geht. „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb“. Und so kann leider nicht viel Spannung aufkommen. Und auch die Parallelen zu unzähligen anderen Coming of Age-Romanen lassen sich nicht von der Hand weisen. Obwohl ernste Themen aufgegriffen werden, lässt sich der Roman sehr leicht lesen, was meiner Meinung nach an der fehlenden Tiefe liegt. Vieles bleibt oberflächlich und ungesagt.
Positiv herauszustellen ist hierbei, dass Wells einen sehr jugendlichen Schreibstil hat, was perfekt zum Protagonisten des Buches passt und man sich zweifelsohne so fühlt, als würde der 15-jährige Sam einen Einblick in sein Leben geben. Wells' Schreibstil ist das Highlight des Buchs. Es lässt sich sehr angenehm lesen und kann ziemlich schnell beendet werden. Allerdings musste ich mich aufgrund der oft sehr vorhersehbaren Entwicklungen immer wieder zum Lesen zwingen.

5 Glaubwürdige Charaktere zeichnen diesen Coming-of-Age-Roman aus

von , am 15.04.2021

Dieser Coming-of-Age-Roman behandelt mit einer Leichtigkeit schwierige Themen, die wirklich bemerkenswert ist. Neben der normalen Orientierungslosigkeit und damit verbundener Unsicherheit, dem ersten (unglücklichen) Verlieben und Auflehnung gegen die Eltern geht es hier auch um Tod und Trauer, wirtschaftlichen Niedergang, Mobbing, Rassismus, Bisexualität... Trotz dieser Masse an Themen, die mit einer Selbstverständlichkeit in die Handlung einfließen, wirkt es nicht überfrachtet.

Das liegt hauptsächlich an den glaubwürdigen Charakteren, die die Handlung zum Leben erwecken. Sie haben Ecken und Kanten, auch die selbstbewusst wirkenden Freunde haben tiefe Verletzungen und Unsicherheiten erlebt. Dabei beschränkt sich der Autor nicht nur auf die Hauptcharaktere, auch die Nebenfiguren werden liebevoll und detailliert entwickelt.

Hinzu kommt die wirklich gelungene Beschreibung des Ortes Grady. Diese langweilige Kleinstadt, die eigentlich dem Untergang geweiht ist und doch für ihre Bewohner so wichtig ist, dass sie versuchen, sie am Leben zu erhalten.

Auch wenn „Hard Land“ für mich nicht ganz das Niveau von „Das Ende der Einsamkeit“ erreicht, kann ich den Roman uneingeschränkt empfehlen. Er ist trotz seiner schweren Themenanteile wunderbar leicht zu lesen, das Ende ist hoffnungsvoll ohne in Kitsch abzudriften. Ein Kunststück, das nicht jedem Autor gelingt.

5 Ergreifend

von (Rastede), am 13.03.2021

Lange von mir ersehnt ist er nun endlich da, der nächste Roman von Benedict Wells. „In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb.“ Was für ein erster Satz! Der Satz, der den gesamten Inhalt des Buches umschreibt. Das Schöne und die knallharte Wahrheit.
Der Roman spielt im Jahre 1985 und schildert die Ereignisse eines Sommers. Sam wird in diesem Sommer 16 und steht an der Schwelle des erwachsen Werdens. In der Schule ein Außenseiter lernt er bei seinem Nebenjob im örtlichen Kino drei Jugendliche kennen, die soeben die Schule abgeschlossen haben und nach den Ferien den Ort zum Studieren verlassen werden. Unter diesen Jugendlichen ist auch Kirstie, in die sich Sam verliebt und von der er seinen ersten Kuss bekommt. Sam verlebt mit seiner Clique einen traumhaften Sommer. Alles könnte so schön sein, wenn seine Mutter nicht unheilbar an Krebs erkrankt wäre und ausgerechnet am Abend von Sams Geburtstag verstirbt. Die erste große Liebe und der Tod der Mutter sind die Themen, die diese Geschichte beherrschen. Wells spielt stark mit den Emotionen seiner Leser. So manches Mal stockte mir der Atem und ich mochte kaum weiterlesen.
Der Sommer 1985 war mein 18. Sommer. Sehr gut kann ich mich in dem Geschilderten des Buches wiederfinden. Beim Lesen wurde meine Erinnerung wieder lebendig. Die Gerüche und Gefühle von damals waberten wieder in mir hoch. Wells schreibt außerordentlich lebendig. Es scheint, als hätte er an jedem Satz stundenlang gefeilt. Keine Formulierung ist dem Zufall überlassen. Viele Fäden verbinden sich am Schluss zu einem großen Ganzen. Wells ist ein hervorragender Beobachter. Ein Buch, das ich mir in kleine Häppchen aufgeteilt habe, damit der Lesegenuss möglichst lange anhält. Ein echtes Lese-Highlight. Ich bin gespannt, ob das in diesem Jahr noch überboten werden kann!

5 Eine zu Herzen gehende Geschichte - ausgezeichnet erzählt!

von (Penzberg), am 13.03.2021

Sam ist fünfzehn und leidet: seine geliebte Mutter ist lebendbedrohlich erkrankt, sein Vater kommt mit der Situation nicht zurecht und seine ältere Schwester ist längst auf und davon. Er ist einsam und sehnt sich nach Zuneigung und Anerkennung. Als er einen Ferienjob in einem alten Kino annimmt, lernt er eine eingeschworene Gruppe Gleichaltriger kennen – die nach und nach zu echten Freunden werden. Mit ihnen erlebt Sam den Sommer seines Lebens…
Benedict Wells ist einfach ein begnadeter Erzähler. Und die Zeit des Erwachsenwerdens hat immer etwas Magisches. Man entwächst der Kindheit, der Schule, den Eltern und muss nach einiger Orientierungslosigkeit seinen Weg finden. Die Familie prägt den Menschen und gibt Halt, aber mit Freunden teilt man Erlebnisse, Erfahrungen und Geheimnisse. Sam’s Geschichte ist sicher kein Einzelfall, und man wünscht sich Freunde wie diese!
Benedict Wells kann wunderbar formulieren: traurige, sehr berührende Szenen werden schnörkellos und völlig ohne Kitsch erzählt, witzige und humorvolle Erlebnisse ohne unnötigen Überschwang – und trotzdem fühlt man sich hingezogen und berührt, mitgenommen und einbezogen. Dieser eigentlich kurze Lebensabschnitt weist alles auf, was das Leben zu bieten hat: Liebe und Tod, Freunde und Vergänglichkeit, Glück und Verlust. Und strahlt doch tiefe Zuversicht aus.
Eine zu Herzen gehende Geschichte - ausgezeichnet erzählt!

5 Zwei Seiten eines Sommers

von , am 09.03.2021

Benedict Wells erzählt in seinem neuen Roman über einen 15jährigen Teenager, Samuel Turner. Der Sommer im Jahr 1985 verändert das ganze Leben von Sam, er ist zum ersten Mal verliebt und wird mit einem sehr schmerzhaften Verlust konfrontiert.
Sam findet über einen Ferienjob Zugang zu einer Clique, mit der er fortan seine Zeit verbringen wird. Er teilt mit seinen neuen Freunden positive Erlebnisse, aber auch seine Ängste und Sorgen.
Benedict Wells beschreibt eindrucksvoll die Gefühlswelt des jungen Sam. Authentisch schildert er die emotionale Ambivalenz: die Höhenflüge und die Unbeschwertheit der Jugend und andererseits die Verletzbarkeit und den Schmerz. Sam schwankt in diesem Sommer zwischen Euphorie und Melancholie. Glück und Unglück liegen nah beieinander.
Wells lässt mit seiner atmosphärischen und bildhaften Sprache die 80er auferstehen und versetzt den Leser in jene Zeit.
Für mich ist es der bisher beste Roman des Autors und ich empfehle ihn sehr gern weiter.

5 Danke für die Zeitreise

von , am 09.03.2021

Diesmal hat sich Benedict Wells eine interessante Zeit und Ort ausgewählt: Missouri, 1985. Er erzählt die Geschichte eines pubertierenden jungen Mannes, der in diesem Sommer 1985 viel durchmachen muss, gleichzeitig aber auch eine neue bunte Welt der Freundschaft und Liebe kennenlernt.
Der Roman ist wie einer der großartigen Filme aus den 80ern z.B. „The Breakfast Club“, einer meiner Lieblingsfilme. Empfehlen zu dem Buch sind die zwei Musikplaylist, die Benedict Wells zusammengestellt hat. Die Titel kommen in verschiedener Form auch im Buch vor. Die Musik unterstützt das Buch, denn sie hat mich in die richtige Stimmung gebracht.
Benedict Wells gelingt es wie auch schon in seinen vorhergehenden Roman sehr authentisch darzustellen. Sie haben Ecken und Kanten und ich kann mich gut in ihre Entscheidungen reinfühlen. Auch die Beschreibung des kleinen Ortes in Missouri ist gekonnt. Ich habe mich in den Film „Stand by me“ zurückgesetzt gefühlt. Ich denke auch dass Benedict Wells genau das wollte, denn es fühlt sich genau so an wie eine Hommage an die Coming of Age Filme und auch die Musik der 80er.
Vielen Dank Benedict Wells, vielen Dank, dass du mich mit deinem Buch wieder in meine Kindheit zurückgebracht hast. Auch wenn ich erst 1980 geboren bin, haben mich die 80er stärker geprägt als die Neunziger, vor allem was Musik und Film angeht, deshalb hat mich dieses Buch so sehr an meine Jugend erinnert. Ich habe das Buch einfach genossen.

5 Intensiv erzählt

von , am 08.03.2021

Benedict Wells hat einen wunderbaren Coming of Age - Roman geschrieben. Er führt in die USA der 80er Jahre, nach Grady, einem öden Ort, der seine besten Jahre hinter sich hat. Im Mittelpunkt der Handlung steht der 15jährige Sam, ein eher introvertierter und schüchterner Junge. Sam beginnt in dem alles entscheidenden Sommer einen Ferienjob in einem alten Kino und lernt neue Freunde kennen, die etwas älter als er sind: Cameron, Hightower und Kirstie, in die er sich verliebt. Parallel dazu wird die Geschichte von Sams Mutter erzählt, die unheilbar krank ist. Benedict Wells schildert authentisch die Zerrissenheit von Sams Gefühlswelt, er ist verliebt, euphorisch und energiegeladen und gleichzeit traurig und melancholisch, weil seine Mutter sterben wird. Zwischen diesen beiden extremen Polen bewegt sich Sam.
Wells hat eine perfekte Handlung komponiert und erzählt die Geschichte in einem leichten Ton. Der Roman zieht einen innerhalb kürzester Zeit in seinen Bann. Die Figuren sind liebevoll und genau gezeichnet.
Hard Land ist eine großartig erzählte Geschichte und ein absolutes Lesehighlight.

5 Einen Sommer lang

von (Leipzig), am 08.03.2021

Nicht noch ein „Coming of Age“ Roman könnte man bei der Beschreibung des Inhaltes denken. Doch was Benedict Wells aus diesem Thema gemacht hat ist anders, besonders.
Wir begleiten den 15jährigen Sam bei seinem Sommer des Erwachsenwerdens. Er möchte von zu Hause fliehen und alles hinter sich lassen.
„... einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt.„
Doch auch Geheimnisse und unschöne Erlebnisse begleiten ihn. Gefühle erwachen, die vorher nicht da waren und Sam muss lernen mit diesem umzugehen.

Das Gespür für die Beschreibungen von noch so kleinen Emotionen lässt den Leser direkt an der Geschichte teilhaben. Man hat das Gefühl nicht nur Leser, sondern einer der Begleiter von Sam zu sein. Auch die Beschreibungen der 80er Jahre, der Ortschaften und weiteren Protagonisten was so glaubwürdig, dass ich das Gefühl hatte selbst in dieser Zeit gelebt zu haben und mich daran erinnern zu können.

Von mir gibt es für dieses wirklich tolle Werk 5 Sterne.

5 Ein denkwürdiger Sommer

von , am 01.03.2021

Sam, ein zurückhaltender fünfzehnjähriger Teenager, wird von den Ereignissen des Sommers 85 regelrecht überrollt. Zu seiner eigenen Überraschung gelingt es dem schüchternen Außenseiter endlich Freunde zu finden. Diese entführen ihn in eine vollkommen neue Welt, die er wie ein nasser Schwamm aufsaugt. Während Sam dabei auf der einen Seite ein vollkommen neues Bewusstsein entwickelt, kämpft er auf der anderen noch immer mit den Dämonen seiner Kindheit. Es beginnt ein unaufhaltsamer Reifeprozess, der neben schmerzhaften Erfahrungen, zahlreiche erhebende Momente beinhaltet und sein ganzes bisheriges Leben auf den Kopf stellt. Danach ist nichts mehr wie es einmal war und alles kommt ganz anders als er es sich vorgestellt hat.

FAZIT
Eine Coming-of-Age-Geschichte, die Erinnerungen an die eigene Jugendzeit weckt und Wünsche und Träume, die man längst vergessen hat wieder lebendig werden lässt.

5 lebensklug

von , am 26.02.2021

Zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit lese ich einen Roman, in dem ein junger Mann den Sommer seines Lebens erlebt. Nach dem Roman "der große Sommer" von Ewald Arenz jetzt von Benedict Wells "Hard Land". Beide Bücher haben sehr viele Paralellen und im ersten Augenblick könnte man sagen, hoppla, das hab ich doch alles schon mal gelesen. Aber dem ist bei weitem nicht so. Denn beide Autoren beherrschen die Klaviatur des Schreibens hervorragend. Und sie spielen aufs vortrefflichste mit den Emotionen des Lesers.

Wells beschreibt mit einer wundervoll eindringlichen Art und einer Sprache, die so schlicht wie treffend daherkommt. Er braucht keine 5 Seiten, dass man Sam, den Held, ins Herz schließt und sich im nahe fühlt. Die Jugend kommt ebenso gut rüber wie die Ernsthaftigkeit der Gefühle. Freude und Liebe, Ungeduld und Langeweile, Angst und Hoffnung, alles steckt in diesem scheinbar so dünnen Büchlein. Gehaltvoll ist es und mit so viel Tiefgang und Lebensklugheit, dass es eine wahre Freude ist. Ein wirklich toller Autor.

5 49 bewegende Geheimnisse

von , am 25.02.2021

Benedict Wells hat einen tief berührenden, euphancholischen Coming-of-Age-Roman geschrieben, der klug und feinfühlig komponiert die intensiven Gefühlskapriolen eines Teenagers aufzeigt, der schon früh einen sehr schmerzlichen Verlust verkraften muss und sich zum ersten Mal richtig verliebt. Trauer und Energie, Wut und Freude, Tränen und Lachen geben sich hier die Hand. Mit viel nostalgischer Liebe zu den Kinofilmen und der Musik der 80er-Jahre entführt der Autor soghaft und szenisch in eine warme, melancholisch-humorvolle Geschichte, in die man als Leser tief eintaucht und am liebsten immer weiter lesen möchte, so wachsen die liebevoll erschaffenen Charaktere ans Herz. Die schöne, schlichte und doch präzise mit tollen bildhaften Sätzen gespickte Sprache wird clever mit dem atmosphärischen Plot verwoben, der sich getreu nach Morris in 49 Kapiteln unterteilt. Dieser Clou hat mir sehr gut gefallen, da es in beiden „Hard Lands“ um einen Jungen geht, der erwachsen werden muss.

"Sie lachten immer wieder, doch ich spürte ihre Wehmut vor dem Aufbruch: jeder Abschied eine Narbe. Jeder große Moment nur noch ein Bild im Rückspiegel, das immer kleiner würde."
S. 262

Wells hat einen eigenen, unverkennbaren flotten literarischen Sound gefunden – über Joey Goebel hat er mal gesagt, er beneide jene, die seine Geschichten zum ersten Mal lesen dürfen – dies gebe ich weiter an „Hard Land“: Wie sehr freue ich mich für die, die diesen mit viel Menschlichkeit, Wärme, Fragiles und Schönes ausgestatteten Roman das erste Mal lesen!

5 Ganz großes Kino

von , am 24.02.2021

Es war mir ein großes Vergnügen, wieder einen Roman von Benedict Wells zu lesen. Auch mit „Hard Land“ ist ihm erneut ein grandioses Buch gelungen.
Es geht um den Jugendlichen Sam, der im Jahr 1985 in Missouri den Sommer seines Lebens erlebt. In diesem Sommer stirbt seine schwerkranke Mutter, zu der er eine ganz besondere Bindung hat. Gleichzeitig lernt er - der Außenseiter - aber auch neue Freunde durch einen Ferienjob im Kino kennen, erlebt mit ihnen eine außergewöhnliche Zeit, verliebt sich und wird erwachsen.
Die Geschichte ist von vorne bis hinten durchdacht und ein außerordentliches Lesevergnügen. Benedict Wells erzählt unglaublich authentisch die Geschichte des Erwachsenwerdens aus Sams Perspektive und verbindet jugendliche Leichtigkeit mit schmerzlichen Erfahrungen. Insbesondere seinem Protagonisten Sam verleiht er eine eindrucksvolle Tiefe und Vielschichtigkeit. Durch seinen Schreibstil und Sams Erlebnisse kann man die Jugendzeit noch einmal miterleben. Das Buch hat mich begeistert! Unbedingt lesen!

5 Ein Sommer wie kein anderer

von , am 24.02.2021

„Hard Land“ ist ein wunderschöner Coming-of-Age Roman, manchmal urkomisch, dann wieder herzzerreißend traurig. Benedict Wells versteht es wie kein anderer, mit Worten zu malen, Stimmungen zu erzeugen und seine Leser in den Bann zu schlagen. Ich hätte ewig weiterlesen mögen, allerdings ist das Ende absolut perfekt. Ein beeindruckender Roman, der noch lange in mir nachwirken wird!

5 Die 80iger was für ein Jahrzehnt

von , am 24.02.2021

Benedikt Wells ist mit "Hard Land" wieder mal ein Meisterwerk gelungen. Wie kann ein junger Mann geboren 1984 so gekonnt und authentisch über die 80iger Jahre schreiben und was es bedeutet hat in dieser Zeit Teenager zu sein. Scheint so als ob der Ausspruch des österreichischen Rocksängers Falco: "Wer sich an die 80iger erinnern kann, hat sie nicht miterlebt" auch in diesem Fall zutrifft nur eben andersrum.
Dieses Buch hat eine tragische Handlung, ist dabei hinreichend komisch, und enthält liebevoll gezeichnete Figuren. Eine Hauptfigur mit der man mitfühlt, die man aber auch bewundern kann und bei der man sich mitfreut wenn es ihr gelingt Grenzen zu überwinden, Freundschaften zu schließen. Mit ihr gemeinsam meistert man schwierige Situationen, ist zum ersten Mal verliebt, hört die Musik und sieht die Filme der damaligen Zeit.
Das alles kann ein gutes Buch und das halten wir hier in Händen.

5 Summer of 85

von , am 24.02.2021

Grady, Missouri, Sommer 1985. In dieser Kleinstadt wächst Sam auf und dieser Sommer wird anders, als alle andere. Erfolgreich wehrt er sich dagegen, zu seinen Cousins nach Kansas geschickt zu werden, die ihn eh nur piesacken würden. Da jobbt er lieber im Metropolis, dem Kino der Stadt, das allerdings am Ende des Jahres schließen wird. Aber er braucht Ablenkung, denn seine Mutter ist an Krebs erkrankt und es gibt nur eine 30%ige Überlebenschance, aber hey, seine Mutter ist eine Kämpferin. Sam ist ein schüchterner Einzelgänger, der von Panikattacken befallen wird und sich vor ganz vielen Dingen ängstigt. Doch in diesem Sommer wächst er über sich hinaus. Er lernt Kirstie, Cameron und Brandon kennen, die am Ende des Sommers auf College gehen und noch möglichst viel Zeit im Kino verbringen. Ganz langsam freundet sich Sam mit ihnen an und verliebt sich in Kirstie. Benedict Wells hat einen wunderbaren Schreibstil und seine Geschichten sind fantastisch. Gerade aufgrund der oftmals beschriebenen alltäglichen Ereignisse. Hier fühlt man sich in die 80er Jahre und in die Jugend zurück versetzt. Hard Land ist der Titel einer Gedichtsammlung eines ehemaligen Bewohners und die Verknüpfung mit dieser Anthologie nimmt immer mehr, ganz sachte, Raum ein. Ein Highlight für mich.

5 sensibler Entwicklungsroman

von , am 24.02.2021

Der jugendliche Sam wird in einer kleinen US-Provinzstadt Mitte der 80er Jahre groß. Man kann ihn zurecht als einen Eigenbrötler und Außenseiter bezeichnen und einen der seinen Platz in der Gesellschaft sucht. Er ist hin und hergerissen zwischen den großen familiären Problemen, die gezeichnet ist von der Arbeitslosigkeit und Ablehnung des Vaters und der tödlichen Krankheit der Mutter, seiner eigenen Schüchternheit und der Verliebtheit in die Tochter des Besitzers des Kinos, wo er einen Ferienjob angenommen hat.
In dieser Spannung macht Sam in diesem Sommer wichtige Erfahrungen. Großartig ihn dabei zu begleiten.
Hard Land so der Titel des Romans und zugleich auch eines Gedichtes, das dem jungen Sam beim Aufräumen in die Hände fällt und in dem sich sein Leben widerspiegelt. Große Fragen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens und des Lebens insgesamt werden in dem großartig erzählten Werk angesprochen: Die Frage nach dem ersten Erwachen der Liebe, der Suche nach einem Platz im Leben und all der Härte des Todes und Abschiednehmens. An mancher Stelle habe ich mich gefragt ob mit der großen Gesamtschau der Themen, Wells nicht zu stark versucht alle Bereiche abzudecken, aber letztlich gelingt es ihm auf sehr einfühlsame Weise erzählerisch die Entwicklungsaufgaben des Erwachsenwerdens sehr sensibel nachzuzeichnen, eine berührend gezeichnete Geschichte und wir als Leser sind Begleiter dieses schönen und traurigen Schauspiels.

5 Ein kluger und zeitloser Coming-of-Age Roman

von , am 24.02.2021

„Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst.“

Viel treffender kann man diesen Roman nicht zusammenfassen. Quasi das literarische Pendant zu Klassikern wie „Zurück in die Zukunft“ oder dem schon zitierten „Breakfast Club“.
Benedikt Wells übertrifft sich mit seinem neuen Roman „Hard Land“ selbst.
Ein unfassbar kluger Roman, der von Lebensweisheiten nur so übersprudelt, ohne je dabei altklug zu wirken.
Wir begleiten den 15-jährigen Sam in der für ihn wahrscheinlich wichtigsten Phase – dem Erwachsenwerden. Sam ist ein absolut gelungener Protagonist, seine Gedankenwelt und seine Gefühle werden von Wells so eindrücklich und nahbar beschrieben, wie es selten vorkommt. Man erlebt die schönen und traurigen Momente mit ihm mit, oder durchleidet sie eher, während man mit Sam durch einen Sommer in den 80er in Missouri streicht.

Obwohl der Roman vor nun mehr zwanzig Jahren spielt, scheint er nie verstaubt oder durch die zeitliche Distanz nicht nahbar zu sein. Nein, Wells beschäftigt sich in seinem neusten Meisterwerk mit den Problemen des Erwachsenwerdens, die sich auch heute nur minimal von denen Jugendlicher in den 80er unterscheiden und so bleiben Sams Probleme und Herausforderungen nachvollziehbar und „nachfühlbar“. „Hard Land“ beschäftigt sich absolut zeitlos mit den Fragen und Herausforderungen des Erwachsenwerdens.

Die Nebenfiguren sind so liebevoll und durchdacht konstruiert, dass man über jeden einzelnen von Ihnen einen eigenen Roman lesen wollen würde.
Sams Geschichte und die seiner Freunde ist nicht unbedingt überraschend oder besonders „aktionreich“, so verrät er schon in seinem besonderen ersten Satz, das quasi wichtigste Ereignis des Sommers. Aber durch Wells unaufgeregte Art sie zu erzählen, wird sie unglaublich besonders und niemals langweilig. Der Schreibstil ist durchgehend großartig, es lässt sich nicht nur gut lesen, sondern man hat das Gefühl, das jeder Satz gut durchdacht ist und genau dorthin passt, wo er steht.
Das Cover ist typisch für den Diogenes Verlag schlicht gehalten, wobei es für mich sicherlich noch passendere Gestaltungen gegeben hätte.

Für mich bis hierher das literarische Highlight 2021, da Benedikt Wells absolut gerechtfertigt zu den größten deutschen Schriftstellern der Gegenwart gezählt.

4 Ein zu Herzen gehender Roman

von , am 24.02.2021

Dieser sehr sensible und für mich hoch emotionale Roman hat mich sehr berührt und auch teils betroffen gemacht. Er zeigt auf, wie schwierig es ist mit sich ins Reine zu kommen und Erwachsen zu werden. Der Schreibstilkönnte für dieses Thema nicht besser sein. Die Handlung und die Handlungsorte entstanden sehr real vor meinem geistigen Auge. Die verschiedenen Emotionen kamen sehr gut bei mir an und ich habe das eine oder andere Tränchen verdrückt. Ein sehr zu Herzen gehender Roman.

5 Ein faszinierendes Werk

von , am 24.02.2021

Um nicht in den Sommerferien zu seinen brutalen Cousins aufs Land zu müssen, nimmt der 16 jährige Sam einen Ferienob im Kino an. Sam ist ein schüchterner Einzelgänger mit einer Angststörung. Sein einziger Freund war ein paar Jahre zuvor weggezogen.
Im Kino lernt er die abenteurfreudige Kirstie und ihre Freunde Brad (Hightower) und Cameron kennen. Sie sind etwas älter als er, nehmen ihn aber in ihren Kreis auf, als sie con der schweren Krebserkrankung seiner Mutter erfahren. Sam blüht mit ihnen auf, verbringt seine Freizeit mit ihnen, geht feiern, und verliebt auch in Kirstie.:. Und wird enttäuscht. Er lernt, selbstbewusster zu werden, versuche seine Ängste zu überwinden.
Doch dann stirbt seine Mutter ausgerechnet an seinem Geburtstag.
Die weitere Geschichte beschreibt seine Zerrissenheit zwischen dem für ihn aussergewöhnlichen Sommer, der Trauer, dem Abschied und der Veränderung, dem “coming of age”, die ihn selbst geprägt hat.
Wells schafft es, den Leser in seinem Werk in die Gefühlswelt von Sam hinein zu ziehen. Sam’s Ängste und Selbstzweifel, die Zweifel eines Teenagers, werden mit grausamer Deutlichkeit gezeichnet.
Ein sprachliches Meisterwerk, das mich voll und ganz überzeugt hat.
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