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Marodierende Orks -  Anron Coris

Marodierende Orks (eBook)

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
293 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-1417-4 (ISBN)
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Nach der Niederlage fünf Jahre zuvor, sinnt der schwarze Fürst auf Rache. Orkhorden marodieren durch Ambar, überfallen Dörfer und ermorden Bauern. Es ist mysteriös, wie sie die riesigen Ebenen ungesehen überwinden. Sie erscheinen plötzlich und verschwinden wieder. Die Bevölkerung von Ambar lebt in Angst. Niemand ist mehr sicher. Erneut muss eine Allianz aller friedliebenden Völker Ambars gegen Orks und Schwarzalben antreten. Doch diesmal gilt es, die Orks zu finden und in mehreren Scharmützeln zu besiegen, bevor die letzte Schlacht vor den Toren von Mornost ausgefochten werden kann...

Anron Coris wurde im Jahre 972 des zweiten Zeitalters geboren. Er lebt in den Wäldern von Drûbâr im Nordwesten von Ambar. Aufgewachsen unter den Waldläufern, liebt er nichts mehr, als die Natur und die Wälder. Nachdem sein Ziehvater und Chronist der Waldläufer verstarb, übernahm er dessen Aufgaben. Seine Zeit verbringt er hauptsächlich mit dem Studium der alten Chroniken.

Prolog



Es war spät am Abend als Aaron in seinem Arbeitszimmer saß.

Draußen war es Herbst. Die Blätter fielen allmählich von den Bäumen, es wurde wieder kälter, stürmisch und regnerisch.

Die Mondsichel war durch die Wolken nur schwach zu erahnen. 

Der letzte Sommer war ungewöhnlich warm gewesen. Doch jetzt würde bald der Winter hereinbrechen.


Im Kamin loderte ein Feuer und füllte den Raum mit behaglicher Wärme. Das Knistern des brennenden Holzes unterbrach die Stille.

Aaron hatte sich in seinem Stuhl zurückgelehnt und überlegte.Er dachte über die Schlacht nach, die sich vor fünf Jahren ereignet hatte, als ein Bündnis aus Menschen, Elben und Zwergen gegen König Leuemar aufmarschiert war, um ihn zu stürzen, welche Rolle er dabei gespielt hatte und was er damals erlebte.

Der einstige König hatte Aaron aus seinen Diensten als ›Berater des Königs‹ entlassen. Doch jetzt, da der falsche König gestürzt war und der wahre König auf den Thron gesetzt wurde, hatte er sein Amt zurückbekommen.

Er hatte es nicht einfach als Berater - unter beiden Königen. Leuemar war selbstgerecht, machtsüchtig und gierig. Er beachtete keine Ratschläge. Ihn zu kritisieren war ein Fehler.

Der neue König Caéllon war bei den Waldläufern aufgewachsen und musste erst in sein Königsamt eingeführt werden. Er hoffte, ja flehte um Ratschläge, denn er war oft noch zu nachsichtig und teilweise naiv.


Damals, vor fünf Jahren, musste Aaron sein Heim, seine Stadt Caras-Harán und sein Land Thalatrién in aller Eile nach der angezettelten Revolte verlassen und zu den Elben und seinem Freund Aerandir nach Ondocaras im Lande Erynbar fliehen. Nach seiner Rückkehr fand er sein Heim zerstört.

Das Haus selbst stand noch, doch alles darin war zerschlagen worden.

Er hatte für sich und seine Frau Aleshia, sowie seine drei Kinder neue Betten, Möbel für Ess- und Wohnzimmer, als auch einen Stuhl und Schreibtisch für sein Arbeitszimmer vom Schreiner anfertigen lassen müssen.

Der Stuhl war bequemer als der alte und der Schreibtisch ein ganzes Stück größer. Das Arbeitszimmer war hell erleuchtet. Alle Kerzen im Lüster über ihnen waren angezündet worden. Die alte Sparsamkeit hatte er abgelegt.


Nur langsam kehrten die Erinnerungen zurück, die er versucht hatte zu verdrängen. Jetzt wollte und musste er sich erinnern. Je genauer desto besser.

Ihm gegenüber saß Byron und schrieb sich einige Notizen auf.

Er war ehemals Hauptmann der königlichen Reiterei und damit beauftragt gewesen, Aaron nach seiner Flucht wieder einzufangen, damit König Leuemar ihn hängen konnte. Doch er hatte sich dagegen entschieden und seinem König den Rücken zugewandt. Damals hatte er Aaron sowie den Verbündeten der Elben, Zwerge und Menschen anderer Länder dabei geholfen, den König zu stürzen, indem er Erkundungen einholte, die aufgedeckt hatten, dass der einstige König nicht der wahre Thronfolger war, sondern als Baby von einem Schwarzalben ausgetauscht wurde und dass die Revolte nicht von Aaron, sondern dem König selbst angezettelt wurde, um herauszufinden, welcher seiner Untergebenen und vor allem Soldaten loyal zu ihm standen. Jeder, der sich gegen den König stellte, wurde ins Verlies geworfen. Einige von ihnen wurden sogar gehängt.

In Caras-Harán hatte Byron sich in den letzten fünf Jahren nicht blicken lassen. Er war zu den Waldläufern gereist und musste sich erst mit deren Lebensweise anfreunden. Auch hatte er eheliche Verpflichtungen. Mit Carmina, der Tochter von Bryagon, dem Ältesten der Waldfläufer, war er den Bund eingegangen, nachdem er sich aus den Diensten des neu gekrönten Königs losgesagt hatte – er hatte ihm trotzdem zuvor die Treue geschworen – und kümmerte sich jetzt um die Belange der Waldläufer, die sich nicht zuletzt um die Erhaltung und Pflege von Pflanzen und Bäumen kümmerten. Vor allem aber verbrachte er viel Zeit mit seiner zweijährigen Tochter Caróle.


Nun hatte er damit begonnen, ein Buch zu verfassen. Es handelte vom Kampf um Thalatrién, die Absetzung des Königs und dem Sieg über die Schwarzalben und Orks.

Er wollte Aarons Version der Geschichte erfahren. Zuvor hatte er nur den Hauptmann und Heerführer Aramir aus dem Lande Sireduin gefragt.

Allerdings stellte sich heraus, dass Aramir zum Anfang der Geschichte nichts beitragen konnte. Nur zum späteren Verlauf, seinem Marsch nach Caras-Harán und der Schlacht konnte er etwas erzählen.

Für Byron war es jedoch besser, die Geschichte von Anfang an zu hören, um sich ein besseres Bild machen zu können.


Jetzt saßen sie zusammen und Aaron erzählte, wie es ihm während der Auseinandersetzung erging und was er alles erlebt hatte. Er erzählte so detailiert, wie er sich erinnerte.

Die Gedanken rasten durch seinen Kopf und formten Bilder vor seinem inneren Auge. Sie kamen und gingen so schnell, ohne die zeitliche Abfolge einzuhalten. Aaron musste seine Gedanken erst sortieren.

Byron war es wichtig, auch die Emotionen und Gedanken aufzuschreiben, die jeder Einzelne gehabt hatte, um die Geschichte abzurunden und sie nicht wirken zu lassen, wie eine zeitliche Abfolge der Ereignisse.

Mit Federkiel, Tinte und einem Stapel Papierbögen bewaffnet, statt des Schwertes, saß Byron an dem großen Schreibtisch und schrieb, so schnell er nur konnte. Aaron erzählte hastig. Mit geschlossenen Augen rief er immer wieder die Ereignisse in sein Gedächtnis und erzählte munter drauf los. Byron musste ihn von Zeit zu Zeit bremsen, damit er mit dem Schreiben hinterherkam.

Dabei schrieb er schon schnell und die Aufzeichnungen waren mehr gekritzelt, als ordentlich geschrieben. Aber es sollten ja auch nur Gedächtnisstützen sein. Das Buch wollte er zusammen mit Carmina in seiner Hütte bei den Waldläufern schreiben.


Aaron hatte seine Geschichte fertig erzählt und Byron hatte alles aufgeschrieben. Jetzt brauchte er noch einen Titel für das Buch.

»Ich weiß noch immer nicht, wie ich das Buch nennen soll«, sagte Byron. »„Der Krieg um Ambar“? oder „Die Schlacht um das Zepter“? oder vielleicht „Der Sieg über Orks und Schwarzalben“?«

Aaron überlegte. »Wie wäre es mit „Der falsche König“? Oder vielleicht „Das verwunschene Zepter“?«

Das gefiel Byron: »„Das verwunschene Zepter“. So werde ich das Buch nennen.«

In diesem Moment stürmten Aarons drei Kinder ins Arbeitszimmer.

»Dürfen wir mit zuhören?«, fragte Cellyn, sein ältester Sohn. Er war mittlerweile 17 Jahre alt.

»Wir sind gerade fertig geworden«, sagte Byron.«

»Ihr könnt euch aber gerne mit dazu setzen«, sagte Aaron.

Die drei nahmen am runden Tisch Platz, der neben dem Schreibtisch stand.

»Hast du ihm auch von den Elben erzählt«, platzte Megwyn heraus.

»Natürlich habe ich das«, antwortete Aaron wie selbstverständlich.

»Auch von der Frau mit dem dicken Bauch?«, fragte Megwyn und kassierte dafür einen Stupser mit dem Ellenbogen von Cellyn.

Megwyn war, wie sein Zwillingsbruder Rannyn erst fünfzehn Jahre alt.

Aaron schaute ihn nur fragend an. Byron schaute interessiert.

»Na, die Frau, die ein Kind bekommen hatte.«

»Ja, sie habe ich auch erwähnt. Aber wieso fragst du das?«

»Na, weil...«

»Bist du ruhig?!«, ranzte ihn Cellyn von der Seite an.

»... weil Cellyn mir ins Ohr geflüstert hatte, dass sie einen sehr dicken Bauch hatte und sie es gehört hatte.«

In diesem Moment schaute Aarons Frau Aleshia zur Tür herein.

»Da seid ihr also.« An Aaron gerichtet sagte sie entschuldigend. »Ich hatte ihnen gesagt, dass sie heute nicht hierher kommen sollen.«

»Ist schon gut«, meinte Aaron beschwichtigend. »Wir sind schon fertig. Setz dich doch auch mit her.«

»Ich habe Tee gemacht«, sagte Aleshia und betrat den Raum. Sie stellte für jeden eine Tasse Tee hin. Dann setzte sie sich mit zu den Kindern an den runden Tisch, an dem Aaron gern alte Geschichten vorlas. Seine drei Söhne liebten diese alten Erzählungen. Sie mochten Berichte über Schlachten aus alten, längst vergangenen Zeiten. Nur heute sollten sie nicht mit zuhören dürfen. Aleshia hatte Bedenken, dass die Kinder, auch wenn sie jetzt schon älter und fast im arbeitsfähigen Alter waren, verstört auf die Geschehnisse reagieren würden, da ihr eigener Vater darin verwickelt und auch in Gefahr war.

»Euer Sohn wollte gerade von einer Elbin mit dickem Bauch erzählen«, schaltete sich Byron jetzt ein.

»Ja, Faelandel, die Frau von Aerandir, dem Ältesten der Elben.«

»Also, Cellyn flüsterte mir ins Ohr, dass sie einen dicken Bauch hat«, wiederholte Megwyn unter bösen Blicken von Cellyn das eben Gesagte.

»Aber sie hatte es gehört und flüsterte Cellyn ins Ohr, dass sie schwanger war«, fuhr er lachend weiter fort.

Cellyn verpasste ihm dafür mit der Faust einen Schlag auf den Arm. Es war ihm peinlich diese Geschichte wieder aufgewärmt zu bekommen.

»Du hast damals einen ganz roten Kopf bekommen«, machte sich Megwyn weiter lustig.

»Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie so ein gutes Gehör hat.«

»Alle Elben haben ein derart gutes Gehör«, führte Aleshia an. »Was ich aber nicht wusste, dass Elbenfrauen während ihrer Schwangerschaft ihr sensibles Gespür für die Gefühle anderer Lebewesen verlieren. Ich musste damals ein sehr dringendes Bedürfnis erledigen, wollte aber nichts sagen in Vertrauen darauf, dass sie es spüren würde. Aber Nichts. Keine Reaktion. Später hat sie mir dann ihr Leid geklagt, was Elbenfrauen so alles durchstehen müssen, wenn sie schwanger sind. Und da erzählte...

Erscheint lt. Verlag 11.11.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7504-1417-3 / 3750414173
ISBN-13 978-3-7504-1417-4 / 9783750414174
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