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Zayda (eBook)

Die Magierin von Irfen
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
1 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45211-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zayda -  Farina de Waard
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Die Dunkelheit erwartet dich ... Seit Zayda van Dymar denken kann, geistert ein Flüstern durch ihre Träume, das sie sich nicht erklären kann. Als sie im zarten Alter von zehn Jahren an einem Kriegerritual teilnimmt, um ihren älteren Brüdern nachzueifern, kommt ihr lange gehütetes Geheimnis ans Licht: In ihr schlummern magische Fähigkeiten. Nun muss Zayda sich entscheiden. Will sie sich wirklich den Plänen ihrer Eltern unterwerfen? Oder soll sie, entgegen aller Vernunft, eine Ausbildung zur Magierin beginnen? Zayda kann nicht anders, als dem Flüstern zu folgen. Mit Begeisterung stürzt sie sich in ihr neues Leben, ohne zu ahnen, dass noch etwas anderes in den Schatten der Ratkenstadt Irfen lauert. Etwas Dunkles, das nur darauf wartet, eine würdige Beute zu finden ... In »Zayda« - dem Prequel zu Farina de Waards preisgekrönter »Vermächtnis der Wölfe«-Reihe - entführt die Autorin ihre Leser in die Vorgeschichte der Welt Tyarul und eröffnet damit einen völlig neuen Blickwinkel auf eine mächtige Ratke, die zu Großem auserkoren ist. Denn Zayda kümmert es nicht, dass Frauen keine Krieger und Ratken keine mächtigen Magier werden können ...

Farina de Waard wurde 1991 in Freiburg geboren und wuchs bis zu ihrem 16. Lebensjahr im Markgräfler Land auf. Anschließend nahm sie die Chance wahr, ihr 11. Schuljahr in den USA im grünen Ohio zu verbringen. Nach dem dortigen High School Abschluss ging sie direkt an die Universität Freiburg, wo sie ihr Bachelorstudium in Umweltnaturwissenschaften abschloss. Sie zeichnete, malte und fotografierte schon immer gerne und mit 14 kam das Schreiben durch einen intensiven Traum hinzu. Seitdem arbeitet sie am »Vermächtnis der Wölfe« und hat im Dezember 2013 den ersten Teil der Reihe »Zähmung« im Fanowa Verlag selbst veröffentlicht.Im März 2015 überzeugte sie die 6-köpfige Jury des Indie Autor Preises und gewann den 1. Platz auf der Leipziger Buchmesse. Teil 2 der Reihe namens »Zorn« erscheint in Zusammenarbeit mit Droemer Knaur in diesem Sommer, während Farina de Waard schon am dritten Teil weiterschreibt.

Farina de Waard wurde 1991 in Freiburg geboren und wuchs bis zu ihrem 16. Lebensjahr im Markgräfler Land auf. Anschließend nahm sie die Chance wahr, ihr 11. Schuljahr in den USA im grünen Ohio zu verbringen. Nach dem dortigen High School Abschluss ging sie direkt an die Universität Freiburg, wo sie ihr Bachelorstudium in Umweltnaturwissenschaften abschloss. Sie zeichnete, malte und fotografierte schon immer gerne und mit 14 kam das Schreiben durch einen intensiven Traum hinzu. Seitdem arbeitet sie am »Vermächtnis der Wölfe« und hat im Dezember 2013 den ersten Teil der Reihe »Zähmung« im Fanowa Verlag selbst veröffentlicht. Im März 2015 überzeugte sie die 6-köpfige Jury des Indie Autor Preises und gewann den 1. Platz auf der Leipziger Buchmesse. Teil 2 der Reihe namens »Zorn« erscheint in Zusammenarbeit mit Droemer Knaur in diesem Sommer, während Farina de Waard schon am dritten Teil weiterschreibt.

Erwachen


Zayda verbarg rasch das Gesicht unter ihrer Decke, als ihre Dienerin das Gemach betrat und die Vorhänge zurückzog. Mit den hereinfallenden Sonnenstrahlen verblassten auch die letzten Erinnerungen an den seltsamen Traum der letzten Nacht.

Sie hatte sich mit ihren drei älteren Brüdern gestritten, und irgendwann hatten sich alle angeschrien, bis ein Mann namens Mazuk hereinstürmte und den Streit beendete, ehe er weiter eskalierte. Seltsam, wie klar und deutlich dieses fremde Gesicht gewesen war, genau wie die Mimik ihrer Brüder.

Mazuk hatte sie ermahnt, Geduld zu haben, doch dazu hatte sie gerade nun wirklich keine Lust. Weshalb sollte sie auf einen Fremden aus einem Traum hören?

Sebila öffnete eines der Fenster, um frische Luft hereinzulassen.

»Guten Morgen, junge Herrin. Wollt Ihr nicht einen Blick hinauswerfen? Es ist so ein schöner Tag! Die Wolken spielen mit der Sonne, aber sie siegt.«

Zayda gab ein Murren von sich und vergrub sich tiefer in ihrem Kissen. Wenn es eines ganz sicher nicht werden würde, dann ein schöner Tag.

Heute war nämlich der verdammte Tag des Kriegerrituals. Die ganze Stadt würde am Nachmittag nach Blut riechen, bevor die großen Feuer der nächtlichen Feier den Geruch wieder verdrängten.

Und das Schlimmste war, dass sie zu all diesen Gerüchen beitragen wollte, es aber nicht durfte!

Sie konnte Sebilas tadelnden Blick auf ihrem Bett spüren. Wie eine schwere Hand, die über ihre Wange streichen wollte.

»Ach, Zayda. Hast du wirklich vor, den großen Tag deines Bruders schmollend im Bett zu verbringen?«

Der sanfte, freundschaftliche Ton ihrer Dienerin brachte das Mädchen dazu, sich trotzig aufzurichten. Die ältere Frau neben ihrem Bett sammelte gerade ein paar Kleidungsstücke vom Boden auf und lächelte milde. Eine Strähne ihrer braunen Locken hatte sich aus der Steckfrisur gelöst und wippte bei den geübten Bewegungen über ihre flachen Wangenknochen.

Zayda schnaubte.

»Das … ist gar nicht der Grund! Ich fühle mich heute nicht wohl, das ist alles. Ich habe Kopfschmerzen und will nicht hinaus ans Licht.«

»Natürlich«, murmelte Sebila so leise, dass man es eigentlich nicht hören konnte. Eigentlich.

»Lass mich allein. Ich will noch ein wenig schlafen.«

Als der Blick der Dienerin, die sich zuweilen eher wie eine Mutter und nicht wie eine Zofe verhielt, missbilligend wurde, seufzte Zayda.

»Bitte«, setzte sie nach.

Sebila nickte, schloss das Fenster und wandte sich zur Tür. »Ich halte etwas Grütze für dich in der Küche warm und entschuldige dich beim Frühmahl. Das ist im Übrigen schon fast vorbei, die anderen werden bald aufbrechen.«

»Danke.«

Kaum hatte Sebila die mit Schnitzereien reich verzierte Tür hinter sich zugezogen, ließ Zayda sich wieder in ihre Kissen fallen. Für gewöhnlich konnte sie stundenlang diese Schnitzereien von wilden Tieren und Kriegern bewundern, die das Holz beinahe zum Leben erweckten; heute war da jedoch nur diese nervende Wut in ihrem Bauch, die einfach nicht weggehen wollte.

Natürlich kannte sie die Regeln und Gesetze, doch sie waren dumm und ungerecht!

Den ganzen Tag über würde sie sich vorstellen, wie ihr Bruder Djark mit seinen dreizehn Sommern als einer der Jüngsten am Ritual teilnahm und Ruhm und Ehre erntete, so wie Darzir und Zeruk zuvor im Hochland. Ohne sie!

An Darzirs Prüfung vor fünf Jahren konnte sie sich nur schemenhaft erinnern – und auch bei Zeruk zwei Jahre später war es anders gewesen. Sie lebten noch nicht in der großen Stadt Irfen, und die kleine Schwester der drei hatte noch nicht entdeckt, was für Kräfte tief in ihrem Inneren schlummerten. Sie hatte die Flüsterfunken noch nicht gespürt.

Nein, sie hatte es als selbstverständlich angesehen, dass die Jungen im Herbst für einen Tag verschwanden und blutverschmiert zurückkehrten – als Männer und als Krieger.

Zayda hingegen durfte nicht an dieser wichtigen Erprobung teilnehmen … ihre Mutter hatte auf ihre drängende Nachfrage klipp und klar erwidert, dass es dazu nicht kommen würde. Niemals.

Und dennoch: Sie brächte Schande über die Familie, wenn sie fernblieb.

Mit einem Ruck warf sie das Laken zurück, sprang auf und grub ihre nackten Zehen in das Wolfsfell, das auf dem Boden lag.

Sie liebte dieses Gefühl von rauem, wildem Haar unter ihren Sohlen; doch noch mehr liebte sie die Kräfte, die sich in einem leuchtenden Kern in ihrem Inneren gesammelt hatten. Wie ein brummender Bienenschwarm aus magisch tanzender Glut.

Zayda schloss die Augen und spürte, wie nach und nach kleine Funken in ihrem Bewusstsein erwachten. Sie schlichen sich über ihre Arme und Finger aus ihrem Körper, bis sie unsichtbar durch die Luft schwebten. Zayda konnte die tanzenden, zuckenden Bewegungen der Energie genau fühlen, wie ein kühles Kitzeln in ihrem Verstand, das ihre Welt erweiterte. Bis das untere Stockwerk als sanft wabernde Wahrnehmung in ihrem Geist auftauchte.

Sebila war bereits im großen Speisesaal angekommen und sprach mit ihren Eltern! Sie konnte deutlich spüren, wie die Dienerin in Richtung ihres Zimmers gestikulierte und sie offensichtlich gerade entschuldigte.

»Verdammt«, flüsterte Zayda und schlug die Augen wieder auf. Jetzt konnte sie nicht mehr einfach mitgehen. Wenn sie nun hinuntereilte und sich dem Prunkzug anschloss, würden ihre Eltern sofort merken, dass sie ihr Unwohlsein nur vorgetäuscht und sie belogen hatte.

Und eine junge Dame aus gutem Hause durfte nicht lügen, wenn es um solch wichtige Angelegenheiten ging.

Zähneknirschend wandte sie sich dem Spiegel zu und steckte ihre Haare hoch, nachdem sie sie zu einem Zopf gebunden hatte. Aus den Tiefen einer Truhe zog sie die alte Übungskleidung hervor, die sie bis vor Kurzem für die Kampflektionen getragen hatte. Bis ihre Mutter sagte, dass sich das für eine junge Dame nicht länger ziemte.

Sie rümpfte die Nase beim Schnuppern an der Hose – stinkig und schmutzig, so wie sie die Sachen wutentbrannt weggepackt hatte, als man ihr sagte, die Lektionen seien von nun an vorbei.

Jetzt waren sie genau das Richtige.

Zuerst ließ sie das Nachthemd achtlos auf den Boden fallen; dann entschied sie sich für eine etwas subtilere Vorgehensweise, schnappte noch ein paar weitere Kleider und stopfte alles unter ihre Bettdecke, bis es der Form eines Körpers ähnelte.

Mit einem zufriedenen Nicken schlüpfte sie in die alten Sachen und betrachtete sich im Spiegel. In der schmucklosen Tunika und ohne ihre auffallend lange Haarpracht sah sie wirklich wie ein hagerer Junge aus. Ein Schmollen wollte sich auf ihren schmalen Lippen ausbreiten, doch sie gönnte ihren Brüdern keine Bestätigung, nicht einmal dann, wenn sie allein war. Immer wieder hatten die drei sie damit aufgezogen, dass sie sich endlich wie ein Mädchen benehmen sollte – wenn sie schon nicht wie eines aussah.

Mit einem Schnauben schob sie die lästigen Erinnerungen fort und band sich noch ein altes Lederband um die Stirn, das ihren hohen Haaransatz und den Zopf hinten verbergen sollte.

Sie sah in ihren Kampfsachen also wie ein Junge aus? Dann würde sie das heute zu ihrem Vorteil nutzen!

Nachdem sie die Truhe erfolglos weiter durchwühlt hatte, fand sie ihren alten Überwurf mit Kapuze schließlich in den Tiefen des Schranks und warf ihn sich über die Schultern. Das Teil hatte sie seit dem Jagdausflug im vorletzten Herbst nicht mehr getragen, doch es passte noch einigermaßen.

Jetzt war ihre Tarnung perfekt.

Grinsend drehte sie sich einmal im Kreis, dann ließ sie ihr Spiegelbild zurück. So würde sie in der Menge nicht auffallen – und solange ihre Eltern und die Bediensteten sie nicht erkannten, wenn sie zufällig in ihrer Nähe stand, würde alles gut gehen.

Vorsichtig trat sie an die prunkvoll geschnitzte Tür und lauschte. Im Haus war es still, doch das mochte nichts heißen. Nachdem sie ihre magischen Funken achtsam vorausgeschickt hatte, erwachte die Welt in rauschenden Schlieren und Farben. Sie nahm den Flur wahr, die knisternden Flämmchen der Kerzenständer, eine Maus, die unter den blank polierten Dielen entlanghuschte. In der großen, weiten Eingangshalle standen ihre Eltern und ließen sich von Sebila ihre Mäntel bringen.

Zayda verzog das Gesicht. Ihre Mutter war wütend, das konnte sie deutlich an der roten Farbe erkennen, die für alle anderen unsichtbar um ihren Kopf schwebte. Doch sie schien nicht den Wunsch zu hegen, ihren Aufbruch zu verschieben. Djark stand bereits mit geschwellter Brust am Eingang, eine Hand lässig auf seinen Dolch gelegt, den Vater ihm zum zwölften Namenstag geschenkt hatte.

Zayda wurmte es, dass sie vermutlich niemals solch einen Dolch erhalten würde. Mutter würde dafür sorgen, dass sie als Tochter des Hauses ein edles Kleid erhielt – oder allerhöchstens ein kleines Messer, das sie in ihrem Stiefel verstecken könnte.

Sie unterdrückte ein Seufzen und wartete ab, bis ihre Eltern sich ausgehfertig gemacht und anschließend Djark in ihre Mitte genommen hatten. Er strahlte jetzt tief unterdrückte Nervosität aus und strich sich einmal mit einer fahrigen Bewegung durch das dunkle, lange Haar, das ihm immer so schmierig in die Stirn hing.

Auch Zeruk hatte sich zu der Gruppe gesellt, und Sebila schloss als Letzte der Gesellschaft die Tür.

Zaydas Brüder schienen eindeutig ungehalten zu sein, dass sie fernblieb … Sie konnte es an der Anspannung ihrer Muskeln wahrnehmen. Doch vielleicht waren sie auch einfach nur nervös, weil nun der Jüngste endlich an der Reihe war?

Sie wollte sich gerade hinaus auf die Galerie wagen und allein hinausschleichen, als...

Erscheint lt. Verlag 15.11.2018
Reihe/Serie Das Vermächtnis der Wölfe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte epische Fantasy • Fantasy • Fantasy-Saga • Flucht • High Fantasy • historische Fantasy • Königin • Kopfgeldjäger • Magie • Magierin • Wölfe • Zayda • Zenay
ISBN-10 3-426-45211-1 / 3426452111
ISBN-13 978-3-426-45211-0 / 9783426452110
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