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E-Book 1-5 (eBook)

Al Capone Box 1 - Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
320 Seiten
Martin Kelter Verlag
978-3-7409-1666-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

E-Book 1-5 -  Al Cann
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FBI-Agent Eliot Ness, der große Gegenspieler von Al Capone Aufregende Action-Krimis aus Chicago um Bandenkriege und Frauenmörder, erzählt von einem Schriftsteller, der sich wie kein anderer in der großen, alten Gangster-Metropole auskennt: Al Cann weiß alles über den unbestechlichen FBI-Agenten Eliot Ness und den berüchtigtsten aller Gangster, den Italo-Amerikaner Al Capone, der nicht nur Chicago, sondern das ganze Land in Atem hielt. Die beiden großen Gegenspieler Eliot Ness und Alfonso Capone haben wirklich gelebt! Authentische Kriminalfälle halten unsere Leser in Atem, fesselnd, fast magisch beschrieben, daß es unter die Haut geht. Diese Krimiserie wird alle Krimifans begeistern und nachhaltig binden. Den fintenreichen und spannungsgeladenen Romanen mit wahrem Hintergrund kann niemand widerstehen. Das Duell zwischen Eliot Ness und Al Capone schreitet unaufhaltsam seinem Höhepunkt entgegen... Keine Leseprobe vorhanden. E-Book 1: Der Nebelmörder E-Book 2: Der Serienkiller von Chicago E-Book 3: Boss Drenkhan E-Book 4: Der perfekte Plan E-Book 5: Der Unheimliche vom Sherman Park

Seit Tagen hatte der Regen zum erstenmal ausgesetzt. Er schien in Chicago zum Winter zu gehören.

Da, wo sich der Tinley Creek unter der Straße am Howell Airport entlangzog, stand im tiefen Schlagschatten der Bäume ein Wagen. Es war ein Chevrolet mittlerer Qualität und nicht allerneuester Bauart. Hinter seinem Lenkrad saß ein Mann, der angestrengt quer über die Brücke zur anderen Straßenseite hinübersah. Er war mittelgroß, hatte schütteres aschblondes Haar und ein blasses Gesicht. Die dunklen Augen standen etwas vor und waren nun dünn mit Wimpern besetzt. Das Gesicht wirkte irgendwie schlaff und wies verweichlichte Züge auf. Der Mann trug einen dunkelgrauen Anzug, ein weißes Hemd und eine korrekt gebundene dunkelgraue Krawatte. Mit seinen kurzen, knotigen Fingern umspannte er das Lenkrad und blickte unverwandt auf das Liebespaar, das sich nicht eben zurückhaltend miteinander beschäftigte. Scharf und deutlich konnte er alles gegen den hellen Nachthimmel erkennen.

Robson Finder hatte schon eine Stunde hier gewartet. Es war sicher das fünfte oder sechste Mal, daß er hier herausgefahren war, um die Stelle drüben an der Brücke zu beobachten, wo er schon zweimal das Paar gesehen hatte.

Einunddreißig Jahre alt war Finder. Er stammte aus Plymouth im Staate Indiana. Seit einiger Zeit lebte er hier in Chicago bei der jüngeren Schwester seines verstorbenen Vaters, die ihn in ihrem Haus in den Hickory Hills aufgenommen hatte. Finder war eine Zeitlang drüben in Indiana Fotograf auf einem Flugplatz gewesen, wo man ihn jedoch wegen der schlechten Bilder nicht mehr länger beschäftigen wollte. Dann war er in eine große Firma eingetreten, bei der er in der Registratur gearbeitet hatte. Hier in Chicago hatte er auch rasch eine neue Stelle in einer Registratur gefunden. Es gehörte zu den Seltsamkeiten im Leben des einzigartigen Verbrechers Robson Finder, daß er in seiner Stellung durch den Tod eines älteren Kollegen aufgerückt und Abteilungsleiter geworden war. Er galt in seiner Firma als ein korrekter, ordentlicher, stets sauber gekleideter »junger Mann« – bei dem nur das Attribut jung nicht mehr ganz zu passen schien. Sein blasses Gesicht wirkte ältlich. Er sah aus wie ein Mann in den späten Vierzigern, wozu auch seine etwas steifen Bewegungen paßten. Er war an diesem Tag genau dreißig Jahre und elf Monate alt! Und was sehr viel wesentlicher war, als daß man ihn für einen korrekten Angestellten hielt, war die Tatsache, daß er bis zu diesem Tag als unbescholten galt.

Aber noch in dieser Stunde würde Robson Finder einen Doppelmord verüben!

Was ihn wirklich veranlaßt hatte, zu der einsamen Stelle an dem wenig benutzten Flugplatz hinauszufahren, ist niemals ermittelt worden. Man irrt auch, wenn man annimmt, daß er einer jener abartigen Typen war, denen es ein Bedürfnis ist, Liebespaare zu beobachten; nein, darum ging es Finder absolut nicht. Er hatte etwas ganz anderes vor…

Fast eine halbe Stunde verharrte er auf dem dunklen Flur hinterm Steuerrad und belauerte das Paar drüben, das sich völlig unbeobachtet fühlte.

Da ertönte in der Ferne das unverkennbare Signal eines Überlandbusses. Gleich darauf blitzten auch die Scheinwerfer durch die Bäume; die dünnen Strahlenfinger tasteten zu dem Paar hinüber, das sich von der Brücke gelöst und langsam an die Haltestelle gegangen war.

Mit einem ächzenden Rattern kam der uralte Bus heran und hielt. Noch einmal verabschiedete sich der junge Mann mit einem Kuß von der Frau, winkte ihr nach und blickte dem Bus nach.

Er stand noch einen Augenblick da, griff dann in die Taschen seines

Dufflecoats, nahm seine Zigaretten heraus, und gleich darauf blitzte das Feuerzeug vor seinem Gesicht auf. Dabei sah der Beobachter drüben, daß es gar kein so sehr junger Mann mehr war. Er wirkte etwas dicklich, war nicht sonderlich gut gekleidet und trug trotz der kühlen Witterung weder Hut, noch Schal, noch Handschuhe.

Als die Zigarette brannte, setzte er sich mit schleppendem Schritt in Bewegung.

Ohne ihn aus den Augen zu lassen, hatte Finder neben sich auf die Sitzbank gegriffen, seine braune viereckige Tasche herangezogen und einen Gegenstand aus ihr herausgeholt, der fortan das Symbol seines furchtbaren Lebens sein sollte. Es war ein Messer. Erst bei näherer Betrachtung konnte man feststellen, daß es kein gewöhnliches Messer war, sondern ein Skalpell, wie es Chirurgen für ihre Operationen benötigen.

Immer noch hatte Finder den Mann scharf im Auge. Mit der Linken griff er nach der Tür, öffnete sie und verließ den Wagen auf der Seite, die der Straße abgekehrt war. Er rechnete damit, daß der Mann drüben auf der anderen Brückenseite bliebe.

Aber das war ein Irrtum. Er kam herüber, und plötzlich sah er den Wagen. Er schien zu stutzen, ging dann aber weiter.

Mit eisiger Ruhe verharrte Finder hinter dem Fahrzeug und wartete, bis der Mann vorüber war. Dann machte er plötzlich einen Schritt nach vorn.

Der einundvierzigjährige Donald Lester hatte das Geräusch gehört und fuhr erschrocken herum.

»He, wohl übergeschnappt, was?« entfuhr es ihm.

Finder verharrte reglos auf der Stelle.

Lester, der in einer Fabrik drüben am Westrand der Stadt als Falzer arbeitete, riß die Augen weit auf, um die Gestalt des anderen besser erkennen zu können. Aber Finders Gesicht war im Dunkeln – und wenn der Arbeiter es jetzt gesehen hätte, würde er wahrscheinlich sehr erschrocken sein.

Tage, Wochen, ja, vielleicht Monate hatte Robson Finder auf diese Minute gewartet. Ein geradezu dämonischer Trieb hatte ihn dazu gebracht, die Tat, die nun vor ihm lag, zu planen und auch auszuführen. Es war eine so irrsinnige Tat, daß niemand sie zu begreifen vermochte. Seine Augen schienen aus ihren Höhlen treten zu wollen, und seine etwas vorstehende Unterlippe hing herunter. Sein Atem ging stoßweise.

Finder war aufs höchste erregt. Er hielt die Linke, für Lester unsichtbar, dicht neben dem Oberschenkel, die Hand um den Griff des Messers gekrampft. Kein Muskel rührte sich an ihm.

Da sagte Lester mit heiserer Stimme:

»Was wollen Sie, Mensch?!«

Finder rührte sich auch jetzt noch nicht.

In dem Arbeiter stieg Angst auf, die mit Wut gemischt zum Ausbruch kam. Er krächzte:

»Mann, sehen Sie bloß zu, daß Sie weiterkommen.« Dabei machte er den Fehler, auf Finder zuzugehen.

Der Mann aus den Hickory Hills hatte in eisiger Ruhe bis zu diesem Augenblick gewartet. Dann stieß er zu. Die Spitze der Klinge traf auf den Oberschenkel des anderen auf, und mit einem Ruck riß der Verbrecher das teuflisch scharfe Instrument hoch.

Lester taumelte zurück und stieß einen markerschütternden Schrei aus. Dann brach er zusammen, schrie stöhnend weiter, schlug mit dem Kopf auf den harten Boden und rutschte schließlich zur Seite, wo er nur noch röchelte.

Wie versteinert stand Finder da und blickte aus harten Augen auf den Unglücklichen nieder, der hier am Straßenrand vor ihm sein Leben aushauchte.

Finder rührte sich immer noch nicht. Da drang plötzlich ein Geräusch an sein Ohr, das ihn aus seiner Erstarrung riß. Fast hätte er das Auto überhört, das herankam. Die Scheinwerfer tasteten sich durch das Unterholz und geisterten über die nächste Kurve auf dem Asphalt bis zur Brücke hinüber. Noch war der Wagen etliche hundert Yards entfernt und hatte die Kurve nicht erreicht.

Eine wilde Panik erfaßte den Verbrecher. Er bückte sich nieder, packte den Reglosen, zerrte ihn von der Straße weg um den Wagen herum, stieß den Kofferraumdeckel auf und hob den Mann von der Erde auf. Der Körper des Reglosen schien Bleigewicht zu haben. Aber die Angst gab Finder doppelte Kräfte. Er zwängte den Toten in den Kofferraum und wollte den Deckel zuschlagen. Aber es ging nicht. Irgend etwas klemmte. Finder riß den Deckel noch einmal hoch, um ihn mit aller Wucht nach unten zu schlagen. Wieder ohne Erfolg.

Jetzt hatte der Wagen drüben die Kurve erreicht. Mit ratterndem Motor kam er näher. Sein Scheinwerferlicht fraß sich grell über die Straße, erfaßte auch diese Seite der Brücke und das Auto.

Schweiß stand dem Verbrecher in großen Tropfen auf der Stirn. Er hatte den Atem angehalten und preßte beide Hände auf den Kofferraumdeckel, der sich nicht schließen lassen wollte.

Jetzt war der schwere Wagen herangekommen. Ein Diesel, der mit tuckerndem, asthmatischem Motor bis auf die Höhe des Chevrolets fuhr und dann plötzlich mit quietschenden Bremsen und dröhnendem Aufbau anhielt. Aus dem Fahrerfenster blickte der Schädel eines Mannes hervor.

»Was passiert?«

»Ja«, entfuhr es Finder. Und im nächsten Augenblick hätte er sich für diese idiotische Antwort selbst ohrfeigen mögen.

»Nein, nein, es ist alles in Ordnung.«

»Geht der Deckel nicht zu?« fragte der Mann oben vom Fahrersitz her.

»Doch, doch, schon.«

»Warten Sie, ich werde helfen.«

Finder hatte das Gefühl, daß er tausend Klafter tief in den Boden versinken müßte. In diesen Sekunden, in denen der Lkw-Fahrer Eddie Jackson, ein siebenundzwanzigjähriger bulliger Mensch, vom Fahrerhaus stieg und die wenigen Yards bis zu dem Chevrolet hinüberging, war eisige Leere im Gehirn des Mörders. Er begriff weder, was geschehen war, noch, was jetzt geschehen würde.

Da war Jackson neben ihm. Groß, breit, etwas plump. Er meinte mit gutmütiger Stimme:

»Na, dann lassen Sie mich mal ran.«

Er riß den Deckel hoch – und hielt wie versteinert inne.

Der Verbrecher war einen halben Schritt zurückgetreten und hatte den Atem angehalten. In seiner linken Hand war immer noch das Skalpell.

»He!« stieß der Lkw-Fahrer da mit heiserer Stimme...

Erscheint lt. Verlag 29.3.2017
Reihe/Serie Al Capone
Al Capone Box
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 5er Box • Box • Boxen • Butler Parker • Chicago • Gangster • Geisterkrimi • Krimi • Krimireihe • Martin Kelter Verlag • Michigan • Mord • Prohibition • Thriller • Wolkenkratzer
ISBN-10 3-7409-1666-4 / 3740916664
ISBN-13 978-3-7409-1666-4 / 9783740916664
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