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Das Uhrwerk des Bösen (eBook)

Die Chroniken der Westfal-Chaoten
eBook Download: EPUB
2016 | 7. Auflage
344 Seiten
TWENTYSIX EPIC (Verlag)
978-3-7407-7302-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Uhrwerk des Bösen -  Andreas Reuel
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Trist, hart und staubig ist der Alltag von vier ungewöhnlichen Freunden. Bis eines Tages, bei Arbeiten in den Stollen des Bergbauwerks des Örtchens Sankt Ohlberg, ein mysteriöser Raum entdeckt wird. Was Winfried Tretenville, der Magier der Kupferburg, dort vorfindet, bleibt vorerst ein Geheimnis. Doch sein Fund verschwindet über Nacht und besagtem Magier bleibt nichts anderes übrig als danach suchen zu lassen. Auf Empfehlung des Schichtleiters werden die vier Freunde um den Zwerg Tolumirantos Luck auf die Suche geschickt diesen Fund wieder zu beschaffen. Unverhofft ist diese Aufgabe nicht so leicht, denn plötzlich sind sie die Gesuchten. Ihnen bleibt keine andere Wahl, als ihre Unschuld zu beweisen und dabei gerät etwas großes ins Rollen.

Der Autor wuchs in Kornelimünster auf, einem historisch bekannten und idyllischen Örtchen, das zu Aachen gehört. Zu lesen begann er erst im Studium. Es entwickelte sich zu einer Leidenschaft und er begeisterte sich für Fantasyromane verschiedenster Autoren. Seine größten Vorbilder sind J.R.R. Tolkien und Andrzej Sapkowski. Inspiriert durch einige Fantasybücher, begann er seine eigenen Ideen niederzuschreiben. Das Uhrwerk des Bösen ist sein erstes Buch und der Beginn der Chroniken der Westfal-Chaoten.

Ein ungebetener Begleiter


Sie liefen und liefen. Allen voran Tolumirantos, der sich eine Fackel gebastelt und angezündet hatte. Der Gang schien endlos, ein in Bruchstein gemauerter Tunnel mit einer gewölbten Decke. Es roch nach Schimmel und die Sporen wimmelten wie große schwarze Ausschläge an den Wänden.

Andored musste von dem bissigen Rauch der Fackel husten. »Tolu, musst du so rennen? Mir brennt der Rauch in den Augen und in der Lunge.«

Der Zwerg blieb stehen, wandte sich um, funkelte ihn an und sagte: »Weißt du, wonach sich das anhört?«

»Nein.«

»Nach: Mi, mi, mi, mi, mi!« er lachte. Laut und gehässig. »Nichts für ungut mein Freund. Da vorne ist ein Portal und dahinter scheint ein Raum zu sein. Dort machen wir halt.«

Tomagril lachte und klopfte ihm tröstend auf die Schulter. »Komm Ando, das schaffst du noch. Nach dir.«

»Wie großzügig.«

Unverhofft war es nicht ein einfacher Raum. Es schien eine Art Flur zu sein, von dem genau vier Gänge abzweigten. Der Eine, ganz links, war unpassierbar, da Holzbretter und Geröll den Weg versperrten. Eine verschlossene Tür versperrte den Zweiten daneben. Also blieben Ihnen noch Zwei zur Auswahl. Beide lagen am Ende des Flures nebeneinander; ein Auf- und ein Abgang.

»Na toll. Ein Weg in den Himmel und einer in die Hölle.« sagte Tolumirantos unerfreut.

Es stellte sich nun die Frage, welchen der beiden Wege sie nehmen sollten.

Essenzeris traf ein. Schnaufend. Schwitzend.

Dagegen saßen die vier Freunde entspannt an den Wänden sich gegenüber und tranken gemächlich aus ihren Wasserschläuchen. Es wunderte sie nicht, dass der Adept ihnen gefolgt war. Eigentlich war es ihnen total schnuppe. Wer im Erzbergwerk arbeitete, musste schnell lernen sich mit unangenehmen Dingen abzufinden. So war es auch in diesem Falle. Sie taten einfach so, als sei er gar nicht anwesend.

Aber Essenzeris war nicht dumm. Er bemerkte es, überlegte… etwas länger. So Lange das die vier Männer irgendwann neugierig hinüber blinzelten und jeden Moment ein höllisches Gebrüll erwarteten. Doch es geschah nichts. Man hätte im letzten Winkel des Flures eine Maus furzen hören können, so still war es nun. Irgendwann glaubte Andored sogar, er könne das Rattern der Zahnräder im Kopf des Adepten hören. Jedoch wurde ihm gleich bewusst, dass es nur Einbildung war.

Essenzeris überlegte immer noch. Schließlich stemmte er entschlossen beide Hände in die Hüften und sprach: »Man hat mir den Auftrag erteilt, euch als Gruppenführer zu begleiten. Ich sage, wo es lang geht. Mir wurde aufgetragen, euch in dem Falle, wenn ihr mir nicht gehorchen solltet, darauf hinzuweisen, dass, wenn ihr nicht meinen Aufforderungen folge leistet, ihr auch keine Belohnung sehen werdet. Der Magus will die Expedition genauestens beobachtet und ständig wissen, wo wir uns befinden. Ihr solltet also ebenfalls darauf Acht geben, dass mir nichts geschieht. Ich bin Tretenvilles Sicherheit, dass dieser Auftrag gelingt.« bekundete der Adept aufgeplustert. Nun hatte er Sie. Er war der Kommandant und sagte von nun an, wo es lang ging. So dachte er jedenfalls.

»Pah!« sagte der Zwerg empört. »Mir doch egal, was der Magus will.« und machte somit den Wunsch des Adepten im nu zunichte.

»Ist das nicht sonst Medjevs Spruch?« fragte Andored und bekam einen Schlag in den Nacken.

»Hey!« protestierte Medjev von gegenüber.

»Unterbrich mich nicht, Ando.« erwiderte Tolumirantos ernst. »Und du Fleischmütze, sei still, wenn Erwachsene sich unterhalten.«

»Was? Fleischmütze?« Medjev wollte es sich diesmal offensichtlich nicht gefallen lassen und erhob sich. »Hör mal du kleiner Pimpf, ich zieh dir gleich die Hammelbeine lang.« drohte der große Kerl grinsend (Er konnte einfach nicht ernst bleiben).

»Meine Hammelbeine treten dir gleich so was von in den Arsch.« erwiderte Tolumirantos aufgebracht »Ich meine es ernst Medjev, keine Zeit für Neckerei. Also setz‘ dich wieder!«

»Ja, Medjev. Mach Platz wenn Herrchen das sagt.« neckte Tomagril weiter und fing sich direkt einen Fußtritt vom Zwerg. Doch für Medjev war dies die auslösende Gelegenheit auf den noch sitzenden Elb loszugehen. Andored stand da und kicherte amüsiert, fing sich jedoch gleich wieder, weil ihm die heikle Lage, in der sie nun steckten, erschreckend bewusst wurde. Ihm fiel auf, dass der Adept auf einmal verschwunden war.

»Leute! Hey!« rief er. Die anderen drei Raufbolde hielten kurz Inne und schauten mit unschuldigen Blicken zu ihm auf »Wo zur Hölle ist der Depp hin?«

»Oh!« wunderte sich der Zwerg, schaute an des Elbs‘ Beine vorbei und brüllte: »Da, der Penner haut uns einfach ab.«

Andored wandte sich zu den Gängen um und sah den Lichtschein ebenfalls. Er konnte es nicht fassen. Wegen so einer kindischen Rauferei hatten sie wieder ein weiteres Problem. Doch andererseits hatte sich somit die Frage geklärt, welchen Weg sie nun nehmen sollten.

»Hinterher!« rief Medjev und rannte los, ohne auch nur auf die Reaktion der Anderen zu warten.

»Ich wäre sowieso nach unten gegangen.« meinte der Zwerg in aller Ruhe und klopfte sich den Staub von der Hose.

»Jaja.« erwiderte Tomagril neckend. Er hatte noch nicht genug.

»Jungs, hebt euch das für später auf. Lasst uns los gehen.« sagte Andored, schulterte seinen Rucksack und verschwand die Treppe hinab.

»Tztztz. Unser Kamerad sollte Lehrer werden.« äußerte sich Tolumirantos schmunzelnd.

Wenig später offenbarte sich folgendes Bild; Medjev wartete mit Essenzeris im Schlepptau auf die anderen Drei.

»Ich hab ihn erwischt.«

»Gut gemacht. Aber warum liegt er so reglos auf dem Boden?« wollte Andored wissen. Tolumirantos und Tomagril kamen langsam herbei und begannen zu kichern. Sie ahnten scheinbar schon, was geschehen war.

»Der wollte nicht hören und hat gezappelt wie ein Fisch. Da hab ich ihm Eine gegeben.« antwortete der große Medjev unbekümmert und zuckte die Schultern.

Tomagril hockte sich zu dem Adepten, drehte ihn um und fragte verwundert: »Hattest du keine Angst, dass der dich verzaubert?«

Medjev lachte auf: »Keine Chance. Ich war zu schnell für ihn. Hab ihm die Beine weggegrätscht.«

»Uuuugh!« machte der Zwerg schauspielerisch nachempfindend. »Davon wird er was länger haben. Wecke ihn auf Toma. Gib acht auf seine Hände und halte sie ihm fest, damit er uns keinen zauberhaften Unfug beschert.« forderte er den Elb auf.

Es brauchte schon die dritte Ohrfeige, bis der Adept aufwachte. Tolumirantos witzelte bereits nach der Ersten über Tomagrils schwaches Händchen und es wäre beinahe wieder zur Rangelei gekommen. Aber nur Beinahe. Langsam öffnete Essenzeris die Augen, blinzelte und redete wirr. Nach einem Schluck Wasser war er wieder fast der Alte und fragte was passiert sei. Die vier Freunde spielten mit und erzählten ihm, er wäre gestolpert und hätte sich stark den Kopf gestoßen. Der Adept hielt sich die Stelle am Kopf und bekundete, dass er ziemliche Kopfschmerzen habe, woraufhin gleich alle etwas lauter miteinander sprachen. Nachdem sie es dem Adepten damit ein klein wenig heimgezahlt hatten und er kurz vor einem Tränenausbruch stand, wandte sich der Zwerg mit ruhigem Ton an ihn und sprach: »Könnten wir uns darauf einigen, dass wir zusammen bleiben und unsere nächsten Schritte gemeinsam besprechen, bevor jeder in sein Unglück läuft? Ich muss zugeben, dass auch wir uns ziemlich daneben benommen haben. Wir hatten einen schlechten Start. Diesen Auftrag können wir nur erledigen, wenn wir zusammen halten.« Tolumirantos reichte Essenzeris die Hand »Friede?«

Der Adept nahm das Angebot an. Warum auch nicht. Er fand, dass sich der Status Quo zu seinen Gunsten verändert hatte. Für ihn konnte es nicht besser kommen, denn er hatte die Männer da, wo er sie haben wollte. Ihm wurde schwindelig und schlecht. Gleich darauf erbrach er vor Andoreds Füßen, der ihm gerade aufgeholfen hatte. Der Elb bekam vor Wut einen roten Kopf, doch Tolumirantos beruhigte ihn. Oder versuchte es zumindest.

»Lass gut sein, Ando. Er hat ganz schön eine auf den Kopf bekommen. Das Zeug kannst du abwaschen.«

»Spinnst du? Das frisst sich ins Leder rein. Die Stiefel kann ich wegschmeißen, wenn es eingezogen ist.«

Auf das Kommando des Zwerges marschierte die Hanse weiter. Sie gingen lange Zeit durch die Finsternis, nur mit einer einzigen Fackel voraus, durchquerten Flure, von denen gelegentlich andere Räume abzweigten, die tief im Schatten des Berges lagen. Ihr Weg führte tiefer hinab, ab und an wieder hinauf, wand sich um tödliche Schluchten auf schmalen Pfaden. Die Wände wurden plötzlich zu grob gehauenen Stollen; ungleich, verworren und kantig. Stalagmiten hingen von der ungleichen Höhlendecke, von denen gelegentlich Wasser tropfte und Stalagnate...

Erscheint lt. Verlag 23.11.2016
Reihe/Serie Die Chroniken der Westfal-Chaoten
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • Amulett • Elben • Fantasyroman • Magie • Zwerge
ISBN-10 3-7407-7302-2 / 3740773022
ISBN-13 978-3-7407-7302-1 / 9783740773021
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