Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
Lost in Fuseta - Gil Ribeiro

Lost in Fuseta

Spiegel-Bestseller
Ein Portugal-Krimi

***** 10 Bewertungen

(Autor)

Buch | Softcover
400 Seiten
2017
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
978-3-462-04887-2 (ISBN)
CHF 20,95 inkl. MwSt
  • Titel ist leider vergriffen;
    keine Neuauflage
  • Artikel merken
Ein hinreißendes deutsch-portugiesisches Ermittler-Trio betritt die Krimilandschaft. Bem-Vindo!
Das Septemberlicht an der Algarve ist von betörender Weichheit. Am Flughafen von Faro nehmen Sub-Inspektorin Rosado und ihr Kollege Esteves einen schlaksigen Kerl in schwarzem Anzug in Empfang: Leander Lost, Kriminalkommissar aus Hamburg, für ein Jahr in Diensten der Polícia Judiciária. Eine Teambildung der besonderen Art beginnt.
"Lasst uns die Besten austauschen" - so stand es in der Broschüre von Europol. Doch schon bald gibt der merkwürdig gekleidete Lost seinen portugiesischen Kollegen aus dem Küstenstädtchen Fuseta Rätsel auf: Warum spricht er schon nach drei Wochen Sprachkurs fließend Portugiesisch - und versteht dennoch keinen ihrer Witze? Warum starrt er die Menschen so komisch an - und ist dennoch von so rührend-altmodischer Höflichkeit?
Auf der schwierigen Suche nach dem Mörder eines Privatdetektivs, der mit seinem Boot auf einer vorgelagerten Atlantikinsel gestrandet ist, kommt das Trio nicht nur langsam den schmutzigen Geschäften eines Unternehmens auf die Spur, das die Wasserversorgung an der Algarve übernommen hat. Die vermeintlichen Defizite und Inselbegabungen des deutschen Kommissars entpuppen sich immer mehr als kriminalistischer Gewinn. Und Leander Lost erfährt im Laufe der Ermittlungen zum ersten Mal in seinem Leben, was es heißt, Teil eines Teams zu sein. Zumal Soraia, die hübsche und lebenskluge Schwester von Sub-Inspektorin Rosado, ein ausgeprägtes Interesse an ihm entwickelt ...
Spiegel-Bestseller

Gil Ribeiro, geboren 1965 in Hamburg, landete 1988 während einer Interrail-Reise quer durch Europa nur dank eines glücklichen Zufalls an der Algarve und verliebte sich umgehend in die Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Portugiesen. Seitdem zieht es ihn immer wieder in das kleine Städtchen Fuseta an der Ost-Algarve, wo ihm die Idee zu 'Lost in Fuseta' kam. In seinem deutschen Leben ist Gil Ribeiro alias Holger Karsten Schmidt seit vielen Jahren einer der erfolgreichsten Drehbuchautoren Deutschlands. 2010 waren drei Filme für den Adolf-Grimme-Preis nominiert, zu denen Schmidt das Drehbuch geschrieben hatte; für 'Mörder auf Amrum' erhielt er die Auszeichnung. Für 'Mord in Eberswalde' erhielt er 2013 den Deutschen FernsehKrimi-Preis, 2014 den Grimme-Preis. 2017 folgte der Grimme-Preis für den Fernsehfilm 'Das weiße Kaninchen'. 2011 erschien sein Mittelalter-Thriller 'Isenhart' bei Kiepenheuer & Witsch, 2017 folgte der erste Band von 'Lost in Fuseta'. Holger Karsten Schmidt lebt und arbeitet in Asperg in Baden-Württemberg.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Leander Lost ermittelt ; 1
Sprache deutsch
Maße 135 x 215 mm
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Historische Kriminalromane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Algarve • Algarve; Krimi/Thriller • Asperger • Austausch • Bestseller • Europol • Kriminalkommisar Lost • Luis Sellano • Portugal • Portugalkrimi • Portugal-Krimi • portugiesischer Krimi • Sommerurlaub • SPIEGEL-Bestseller • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-462-04887-2 / 3462048872
ISBN-13 978-3-462-04887-2 / 9783462048872
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:

3 Schwächer

von (Dresden), am 26.04.2018

Leander Lost ist immer noch im Austauschjahr in Portugal. Eine Kollegin der portugiesischen Polizei wird vermisst und später ermordet aufgefunden. Das scheint aber nicht das einzige Verbrechen zu sein...

Ich fand dieses Buch schwächer als sein Vorgänger. Das lag vor allem daran, dass sich im großen Mittelteil die Ermittlungen ewig lang hinzogen und wegen der ausschweifenden Erklärungen zu allen möglichen Sachen und auch zu den Besonderheiten von Aspergern oft langweilig wurden und gar keine Spannung mehr da war. Hier hätte eine Straffung gut getan. So wurde in meinen Augen viel verschenkt und das Buch ist für mich ein durchschnittlicher Krimi. Gut getroffen sind dagegen wieder die Schilderungen von Land und Leuten, das wirkt sehr authentisch.

5 Wunderbare neue Krimiserie mit Urlaubsfeeling

von , am 21.06.2017

Im Rahmen eines Austauschprogrammes kommt Kriminalkommissar Leander Lost nach Portugal in das nette Städtchen Fuseta. Dort soll er ein Jahr lang mit seinen beiden portugiesischen Kollegen, Sub-Inspektorin Graciana Rosado und ihrem Kollegen Carlos Esteves, Kriminalfälle lösen.
Kaum dass Lost angekommen ist, gibt es auch schon den ersten Mordfall, ein Privatdetektiv wurde ermordet auf einem Boot aufgefunden.

Das Buch war wirklich eine Entdeckung für mich und wäre es beinahe nicht geworden, da ich Lost anfangs nicht als Namen sondern als "Verloren in Fuseta" übersetzt hatte. Ich fand den Titel komisch und habe mich dann gar nicht mehr mit dem Buch beschäftigt, obwohl das Cover sehr schön ist, man fühlt sich wie im Urlaub, wenn man es ansieht.
Durch die Empfehlung einer Freundin habe ich dann doch noch mal ein Auge auf das Buch geworfen und es glücklicherweise auch gelesen. Und ich habe es kein bisschen bereut. Es ist eine Perle unter den vielen 08/15 Kriminalromanen, die man sonst oft zu lesen bekommt.

Leander Lost hat das Asperger-Syndrom, das war mir von Anfang an klar, seine Kollegen mussten das allerdings erst mal herausfinden, sehr zum Leidwesen von Carlos...
Das Buch lebt von der Andersartigkeit Leanders, es kommt zu allerlei Missverständnissen, die manchmal ernst ausfallen, aber auch oft sehr amüsant sind. Der besondere Humor des Buches macht es für mich zum Highlight.
Sowohl Leander, als auch seine beiden portugiesischen Kollegen, samt deren Familie wirken lebendig, wirklichkeitsnah und sind äußerst sympathisch.
Der Mordfall ist spannend, hat einige Wendungen und lässt den Leser rätseln und mit fiebern.

Fazit:
Der spannende Kriminalroman verbindet portugiesisches Flair mit einer Portion Humor, einfach wunderbar. Ich kann es jetzt schon kaum abwarten, würde am liebsten sofort die Fortsetzung lesen!

5 Mord an der Algarve

von (xxx), am 16.06.2017

Die Einwohner von Fuseta sprachen von einem Schwarzen Mittwoch als ihr Polizist Rui Aviola nach Deutschland flog, um dort im Rahmen eines Austauschprogramms zu arbeiten. Im Gegenzug kommt aus Deutschland Leander Lost nach Portugal in das Fischerdörfchen Fuseta. Seine neuen Kollegen Graciana Rosado und Carlos Esteves holen ihn vom Flughafen ab. Er soll in der Villa Elias der Familie Rosado untergebracht werden. Kaum angekommen, werden sie zu einem Todesfall gerufen und Leander Lost lässt es sich nicht nehmen, gleich mit zu fahren. Der Privatdetektiv Markus Conrad, kurz O Olho genannt, wurde tot in einem Boot aufgefunden. Zuerst ging man von einem Unfall aus, doch dann stellte sich heraus, dass er durch Fremdeinwirkung gestorben ist.

Dies ist der Auftakt einer neuen Reihe und der doppeldeutige Titel hat mich schon angesprochen. Zu Beginn werden die handelnden Personen kurz vorgestellt und man bekommt einen ersten Blick auf die Unterschiede verbunden mit Vorurteilen zwischen Deutschen und Portugiesen. Leander Lost ist ein sehr ungewöhnlicher Kommissar. Er trägt trotz der Hitze einen schwarzen Anzug und weißes Hemd mit einer schmalen Lederkrawatte. Seine Kollegen können ihn schwer einordnen, so dass erst nach und nach klar wird, dass Leander Lost ein Autist ist. Der Autor hat die Stärken und Schwächen des Autismus wunderbar gezeichnet, dieses war für mich sehr aufschlussreich. Aber auch die anderen Protagonisten waren gut beschrieben und ich habe sie in mein Herz geschlossen.

Der Erzählstil ist leicht und mit einer Prise Humor gewürzt. Da ich die Algarve kenne, gefallen mir auch die Landschaftsbeschreibungen und man hat beim Lesen das Gefühl einen Abstecher in den Urlaub zu machen.

Eine neue Serie, die Lust auf mehr macht und auch nicht Krimiliebhaber werden ihre Freude an dem Buch haben.

4 Portugiesische Idylle

von , am 07.06.2017

Gil Ribero alias Holger Karsten Schmidt hat als Drehbuchautor schon einige Erfahrung. Das merkt man diesem Roman „ Lost in Fuseta“ an, ich kann ihn mir gut als Verfilmung vorstellen.
Der portugiesische Ort wird wie eine schöne Urlaubsidylle beschrieben, Da bekommt man gleich Lust da Urlaub zu machen. Obwohl die deutschen Touristen nicht so gut wegkommen.
Die portugiesische Mentalität wird durch ihre Gastfreundschaft und Freundlichkeit hervorgehoben.
Die Protagonisten bestechen durch grandiose Dialoge, witzig und nachdenklich zugleich.
Zwischen Hamburg und Fuseta kommt es zu einem Austausch ihrer „besten“ Polizisten.
Der Hamburger Kommissar Leander Lost wird von seinen neuen Kollegen Sub-Inspektorin Rosado und ihrem Kollege Esteves am Flughafen abgeholt. Die Drei bilden jetzt ein Team. Anfangs haben beide Seiten so ihre Probleme miteinander.

Der Autor hat sich da einiges einfallen lassen, das ich immer wieder schmunzeln musste.
Dieser Krimi ist für mich mehr ein interessanter Roman über Land und Leute in Fuseta.
Der Krimiplott kommt auch nicht zu kurz. Die Ermittlungen bringen einige Verwicklungen zu Tage.
Dies war ein wunderschöner kurzweiliger Krimi mit tollen Protagonisten, der mich gut unterhalten hat.

5 Ich hoffe auf Nachschub aus Fuseta!

von , am 26.05.2017

Ich bin ja nicht die Krimileserin schlechthin. Für mich muss ein Krimi schon das gewisse Etwas haben, damit er mich begeistert. Und genau dieses gewisse Etwas bietet dieses Buch: Protagonisten, die bis in die "Nebenrollen" so verdammt gut heraus gearbeitet wurden, dass ich sie sofort in mein Herz geschlossen habe.
Alles beginnt mit einem Austauschprogramm von Europol, bei dem die "besten" Polizeikräfte für 1 Jahr ihren Arbeitsplatz tauschen sollen. So kommt Leander Lost an die portugiesische Algarve, während ein dortiger Kollege seinen Dienst in Hamburg verrichtet.
Schnell stellt sich heraus, dass Lost etwas speziell ist. Er hat Portugiesisch in 3 Wochen fließend gelernt, hat ein fotografisches Gedächtnis und deutliche Probleme mit der Entschlüsselung der Mimik seiner Mitmenschen. Außerdem ist er nicht imstande zu lügen, was die Zusammenarbeit auch nicht unbedingt einfacher gestaltet. Kurz gesagt: Er ist ein Asperger-Autist.
Bald nach seiner Ankunft wird jemand aus dem Ort getötet und Lost nimmt mit seinem Team Carlos und Graciana die Ermittlungen auf.

Der Roman ist voller guter Ideen und auch detailreicher Schilderungen, die jedoch nie zu ausschweifend geraten. Da schreibt jemand, der sein Fach versteht. Man spürt, wie sehr Ribeiro dieses kleine Land liebt und schätzt. Es ist ein Vergnügen, seinen Beschreibungen und Erklärungen zu folgen und man fühlt förmlich das Licht und die Wärme dieses Landes.
Der Kriminalfall ist fern jeder Action und weit entfernt von einem Thriller. Aber genau das gefällt mir. Die Ermittlungen sind abwechslungsreich und entbehren manchmal nicht einer gewissen Komik. Ich könnte mir dieses Buch sehr gut verfilmt vorstellen und hoffe wirklich auf eine Fortsetzung, denn so ein Jahr kann durchaus eine Menge Stoff bieten. Ist doch für den ersten Fall dieses Teams gerade mal eine Woche vergangen.

Fazit: Für mich volle Empfehlung für Freunde sanfter Krimis, die erfreulicherweise weg sind vom Mainstream-Thriller mit viel Blut und Gänsehaut.
...und natürlich für Portugal-Fans, die hier voll auf ihre Kosten kommen!

4 Krimi mit sehr liebenswertem Ermittler

von (Hannover), am 30.04.2017

Leander Lost, ein Kommissar aus Hamburg, wird im Zuge eines internationalen Austauschprogramms für ein Jahr nach Portugal versetzt. Dort geschieht direkt am Tag seiner Ankunft ein Mord, sodass er direkt in die Ermittlungen involviert wird. Leander Lost sticht dabei jedoch immer wieder zwischen seinen portugisischen Kollegen hervor, da er anders ist. Zum einen trägt er selbst im Hochsommer immer einen schwarzen Anzug und zum anderen kann er absolut nicht lügen, was seine Kollegen das eine oder andere Mal in Bedrängnis bringt.

Inhalt:
Der Inhalt und besonders das Ende des Buches haben mir gut gefallen. Leanders Lost ist mir ab der ersten Seite ans Herz gewachsen, da ich sein "Anderssein" sehr sympathisch finde. Besonders am Anfang des Buches musste ich des öfteren über sein Verhalten oder seine Aussagen schmunzeln. Auch fand ich faszinierend, wie er seine besonderen Eigenschaften bei der Mördersuche einbringen konnte. Für mich sticht dieser Krimi durch die Außergewöhnlichkeit von Leander Lost aus der Menge der mir sonst bekannten Krimis heraus.

Aufbau und Schreibstil:
Das Buch ist in insgesamt 7 Abschnitte geteilt, die jeweils einen Tag der Mordermittlungen beschreiben. Die Abschnitte an sich wiederum sind in Kapitel unterteilt, die insgesamt recht kurz sind.
Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen. Das Buch liest sich gut und flüssig. Der Erzählstil ist dabei so lebendig, dass ich mir alles sehr gut bildlich vorstellen konnte. Das Buch ist allerdings nicht besonders spannend, sondern besticht eher durch die Ermittlungen. Am Ende gibt es dann eine unerwartete Wendung, was mir sehr gut gefallen hat.

Charaktere:
Die Charaktere, vor allem Leander Lost, haben mir gut gefallen. Leander Lost habe ich, wie bereits erwähnt, sehr lieb gewonnen. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass er nun zu meinen Lieblingsermittlern gehört. Auch die anderen beiden Ermittler seines Teams haben mir gut gefallen, allerdings nicht so gut, wie ihr deutscher Austauschkollege.

Cover und Klappentext:
Das Cover finde ich für einen Krimi sehr ungewöhnlich, da es sehr idyllisch aussieht und absolut nicht düster wirkt, wie es bei Krimicovern sonst der Fall ist.
Der Klappentext des Buches hat mich beim ersten Lesen neugierig gemacht. Ich finde ihn gut geschrieben. Er gibt den Inhalt des Buches richtig wieder, ohne falsche Erwartungen zu wecken.

Fazit:
Der Krimi hat mir gut gefallen, das einzige, was ihm ein bisschen fehlt ist die Spannung. Der Ermittler Leander Lost hat mir jedoch so gut gefallen, dass ich dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen kann.

5 Leander Lost ermittelt

von , am 03.04.2017

Gil Ribeiro führt seine Leser nach Portugal, wo Kriminalkommissar Leander Lost im Rahmen eines Austauschprogramms arbeiten wird. Seine neuen Kollegen Graciana und Carlos warten am Flughafen auf ihn. Während der Fahrt kommt die Unterhaltung ins stocken, die Kollegen unterhalten sich der Landessprache, nicht wissend, dass Leander sie verstehen kann. Es ist ihnen peinlich, als er sagt, dass er Portugiesisch kann. Schon auf der Fahrt zu seiner Unterkunft kommt der erste Einsatz für Leander und Kollegen. So unterschiedlich die Ermittler sind, im Verlauf wachsen sie zusammen um den Fall gemeinsam zu lösen.

Ich fand es total überraschend, dass der Autor unter einem Pseudonym schreibt, so musste ich feststellen dass ich von ihm schon ein Buch gelesen habe, welches mir total gut gefallen hat.

Er hat einen wunderbar anschaulichen Schreibstil, schreibt witzig, mit Humor und zeichnet die Protagonisten so fein, dass ich nach kurzer Zeit eine ganz genaue Vorstellung von ihnen hatte. Leander Lost ist ein sympathischer Typ, der unter dem Asperger-Syndrom leidet und einige "Macken" hat, so z. B. das zählen von Ecken. Auch Graciana und Carlos waren mir sympathisch, ich konnte mit ihnen bei dem Fall mitfiebern.

Portugals Landschaft ist schön eingefangen, genauso wie die Stimmung. Im Fall geht es um Korruption, ein ganz aktuelles Thema. Insgesamt fand ich den Reihenauftakt rundum gelungen, ich werde den nächsten Teil auf jeden Fall auch noch lesen.

5 Nicht verloren in Fuseta

von , am 31.03.2017

Leander Lost ist Teilnehmer eines Europol-Programms, bei dem die Länder sich ihre besten Beamten gegenseitig austauschen. So nimmt das Dorf Fuseta von dem (vor allem bei den Damen) allseits beliebten Rui Aviola Abschied und begrüßt Leander durch eine Abordnung seiner künftigen Kollegen am Flughafen.
Nicht ohne Witz und eine ordentliche Portion trockenen Humor stellt uns der Autor einen neuen Krimihelden vor, der natürlich gleich nach seiner Ankunft mit dem Tod eines bekannten Privatdetektivs konfrontiert wird.
Bald schon stoßen die neuen Kollegen auf Leanders Eigenheiten und schnell finden sie heraus, dass er Autist ist.
Um sich in bestimmten Situationen zu beruhigen, zählt er z.B. überall Ecken. Weiterhin verfügt er über ein fotografisches Gedächtnis, das für den Fortschritt der Ermittlungen von Bedeutung sein wird. Aber neben seinen eher liebenswerten Ticks- gleiche Hemden, Schuhe und Krawatten- gibt es auch Nachteile seiner Inselbegabungen, die ihn und seine Kollegen in so manche schwierige Situation bringen und das Projekt des Austauschs fast zum Scheitern verurteilen.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten macht sich das neue portugiesisch-deutsche Team gemeinsam auf den Weg, die schmutzigen Geschäfte eines Wasserversorgers aufzudecken und einen Mörder zu finden.
Dem Autor gelingt es, mit seinen Figuren zu überzeugen. Authentisch lässt er sie mit all ihren menschlichen Stärken und Schwächen agieren. Weiterhin bringt er dem Leser eine wunderschöne Gegend an der Atlantikküste nahe, die er mit guter Beobachtungsgabe beschreibt und bestimmt bei dem einen oder anderen den Wunsch aufkommen lässt, seinen nächsten Urlaub dort zu planen.
Der Roman ist nicht ein weiterer in der unendlichen Reihe von Regionalkrimis. Er geht tiefer und lebt vor allem von den wunderbaren Figuren, von denen ich Leander besonders ins Herz geschlossen habe und am Schluss sagen kann, dass sein Name „Lost“ nicht Programm ist, sondern ganz im Gegenteil-hat er doch das erste Mal in Portugal das Gefühl, Teil eines Teams zu sein. Er ist nicht verloren, sondern hat eine Menge neuer Freunde gefunden.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung.

5 Leander Lost ermittelt

von , am 27.03.2017

Gil Ribeiro führt seine Leser nach Portugal, wo Kriminalkommissar Leander Lost im Rahmen eines Austauschprogramms arbeiten wird. Seine neuen Kollegen Graciana und Carlos warten am Flughafen auf ihn. Während der Fahrt kommt die Unterhaltung ins stocken, die Kollegen unterhalten sich der Landessprache, nicht wissend, dass Leander sie verstehen kann. Es ist ihnen peinlich, als er sagt, dass er Portugiesisch kann. Schon auf der Fahrt zu seiner Unterkunft kommt der erste Einsatz für Leander und Kollegen. So unterschiedlich die Ermittler sind, im Verlauf wachsen sie zusammen um den Fall gemeinsam zu lösen.

Ich fand es total überraschend, dass der Autor unter einem Pseudonym schreibt, so musste ich feststellen dass ich von ihm schon ein Buch gelesen habe, welches mir total gut gefallen hat.

Er hat einen wunderbar anschaulichen Schreibstil, schreibt witzig, mit Humor und zeichnet die Protagonisten so fein, dass ich nach kurzer Zeit eine ganz genaue Vorstellung von ihnen hatte. Leander Lost ist ein sympathischer Typ, der unter dem Asperger-Syndrom leidet und einige "Macken" hat, so z. B. das zählen von Ecken. Auch Graciana und Carlos waren mir sympathisch, ich konnte mit ihnen bei dem Fall mitfiebern.

Portugals Landschaft ist schön eingefangen, genauso wie die Stimmung. Im Fall geht es um Korruption, ein ganz aktuelles Thema. Insgesamt fand ich den Reihenauftakt rundum gelungen, ich werde den nächsten Teil auf jeden Fall auch noch lesen.

4 Deutsch-portugiesische Ermittlungen

von , am 17.03.2017

Lost – der Name ist Programm. Als Leander Lost aus Hamburg am Flughafen von Faro von seinen Kollegen der Polícia Judiciária empfangen wird, fühlt er sich wirklich ziemlich verloren. Im Rahmen eines Austauschprogramms von Europol soll er ein Jahr in dem kleinen Städtchen Fuseta an der Algarve verbringen, während ein portugiesischer Kollege in Hamburg Erfahrungen sammeln soll. Sub-Inspektorin Graciana Rosado und ihr Kollege Carlos Esteves finden Leander Lost von der ersten Minute an merkwürdig. Nach nur wenigen Wochen Sprachkurs spricht er fast perfekt ihre Sprache, versteht aber weder Ironie noch Witze. Dies führt zu recht amüsanten Dialogen. Was sie zunächst für eine typisch deutsche Eigenheit halten, erweist sich als Asperger-Syndrom. Leander Lost besitzt ein fotografisches Gedächtnis und kann zwei Seiten eines Telefonbuchs in einer Minute auswendig lernen. Allerdings kann er die Mimik der Menschen nicht entschlüsseln, versteht keine Zwischentöne und kann vor allem nicht lügen. Damit stößt Lost seine Mitmenschen regelmäßig vor den Kopf und denunziert sogar ungewollt seine neuen Kollegen. Doch Graciana Rosado hat ein großes Herz und viel Menschenverstand. Sie erkennt Losts Schwächen, aber auch seine Stärken. Und sie hat eine Schwester, Soraia, die sich sehr für den seltsamen Deutschen erwärmen kann.
Schon wenige Stunden nach Leander Losts Ankunft wird ein Privatdetektiv tot in seinem Boot aufgefunden und bald stellt sich heraus, dass es sich um Mord handelt. Als Rosado, Esteves und Lost das Büro des Detektivs untersuchen wollen, werden sie angegriffen und das Büro in Brand gesetzt. Die Spuren führen zu einer Firma, die die Wasserversorgung in der Region übernommen und offenbar so einiges zu verbergen hat. Und bald zeigt sich, dass das Trio auch in den eigenen Reihen ermitteln muss.
Neben der Krimihandlung erfährt man auf anschauliche und unterhaltsame Weise viel über die Algarve und ihre Bewohner, ihre Herzlichkeit und ihre Traditionen. Aber auch der Außenseiter Lost mit seinen merkwürdigen Verhaltensweisen wird dem Leser zunehmend verständlicher und sympathischer. Die Aufdeckung des Verbrechens gerät dabei fast schon zu Nebensache, was der Unterhaltsamkeit aber keineswegs abträglich ist.
Kein hochspannender Thriller, aber ein lesenswerter, unterhaltsamer Krimi mit interessanten Charakteren.
Mehr entdecken
aus dem Bereich
Kommissar Dupins zwölfter Fall

von Jean-Luc Bannalec

Buch | Softcover (2023)
Kiepenheuer & Witsch (Verlag)
CHF 24,90