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Fluch und Vorurteil (eBook)

Vampirroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
304 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95649-563-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Fluch und Vorurteil - Kerrelyn Sparks
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In der Nähe von Howard Barr fühlt sich Elsa zart und zerbrechlich. Kein Wunder, denn Howard ist ein Bär von einem Mann - im wahrsten Sinne des Wortes. Vor ihren Augen verwandelt er sich, und Elsa wird plötzlich mit der Existenz von Gestaltwandlern und Vampiren konfrontiert. Statt jedoch die Beine in die Hand zu nehmen und davonzulaufen, trifft sie sich weiterhin mit dem attraktiven Gestaltwandler, der eine wilde Sehnsucht in ihr weckt. Erst als sie von dem tödlichen Fluch erfährt, der auf ihrer Liebe liegen soll, ist Elsa verunsichert und geht auf Distanz. Dummerweise ist Howard aber einfach viel zu sexy, um ihm auf Dauer zu widerstehen ...
Wieder einmal erschafft Kerrelyn Sparks lebendige Charaktere, mit denen man atemlos mitfiebert bis zum ersehnten Happy End. Dabei ist ihre Geschichte nicht nur spannend, sondern vor allem von Herzen kommend und brillant geschrieben.
Guilty Pleasures Book Reviews
Wild About You ist eine spannende Story, gewürzt mit Humor und bevölkert von Charakteren zum Verlieben. Ein neuer, lebendiger und unterhaltsamer Roman aus Kerrelyn Sparks' erfolgreicher Vampir-Serie.
Long and Short Reviews



Kerrelyn Sparks unterrichtete Französisch und Geschichte an der High School, bis im Jahr 2002 ein Traum für sie in Erfüllung ging: Ihr erstes Buch wurde veröffentlicht. Mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern lebt die mehrfach preisgekrönte Bestsellerautorin im Großraum Houston, Texas, wo es sehr zur Enttäuschung ihrer Tochter keine Vampire gibt.

2. KAPITEL


Howard spähte über den Rand der Klippe. Selbst im trüben Licht eines wolkenverhangenen Mondes konnte er mit seinem scharfen Blick die zerklüfteten Felsen ausmachen, auf denen man vor all den Jahren Carly gefunden hatte, ihr Körper zerschmettert, ihr langes braunes Haar von Blut verklebt. Seine erste große Liebe, das Mädchen, das er einmal heiraten wollte. Ermordet in der Nacht ihres Abschlussballs.

Sein Blick richtete sich auf die kleine Ansammlung von Lichtern, die die kleine Stadt Port Mishenka an der Ostküste der alaskischen Halbinsel markierte. Zwanzig Jahre waren vergangen, seit er zum letzten Mal hier gewesen war, aber viel hatte sich nicht verändert. Die auffälligsten Lichter gehörten immer noch zum Footballfeld der High School. Dort war er früher einmal ein Held gewesen, aber jetzt würde ihn keiner der Einwohner mehr willkommen heißen. Nicht, solange sie ihn für Carlys Mörder hielten. Ihre Familie behauptete immer noch, er hätte sie zusammen mit ein paar Jungen von den Klippen geworfen.

Es war unmöglich, alle Anschuldigungen von sich zu weisen. Er hatte wirklich drei Jungen von den Klippen geworfen. Werwölfe. Bis vor drei Monaten hatte er sie alle für tot gehalten. Jetzt kannte er die Wahrheit. Der Schlimmste der drei hatte überlebt.

Er konnte es Carlys Familie nicht vorwerfen, dass sie sich gegen ihn gewendet hatten. Ihr Tod hatte ihnen das Herz gebrochen. So war es ihm selbst jahrelang ergangen. Er lebte mit einem gebrochenen Herzen und Schuldgefühlen, weil in den Behauptungen der Familie ein Funken Wahrheit steckte. Ihre Tochter war wegen ihm ums Leben gekommen. Sie war zur unschuldigen Schachfigur in Rhett Bleddyns Racheplänen geworden.

Es hatte ihm wenig Trost gespendet, zu glauben, Rhett umgebracht zu haben. Das Dreckschwein hatte den perfekten Weg gefunden, ihn zu quälen, indem er dafür gesorgt hatte, dass er sich für Carlys Tod verantwortlich fühlte.

Jetzt allerdings war die Wahrheit ans Licht gekommen. Rhett Bleddyn war noch am Leben.

Und das Spiel hatte von Neuem begonnen. Leider hatte Rhett den Heimvorteil. Vor Kurzem zum Rudelführer von ganz Alaska erklärt, hatte er Hunderte von Werwölfen in seinem Team. Howard konnte sich nur an wenige Wer-Bären aus seiner schwindenden Inselgemeinschaft wenden. Was ihm an Unterstützung fehlte, musste er durch überlegenes Timing und Strategie ausgleichen.

Und was Timing anging, wurde es langsam Zeit, dass die zwei Männer, die gerade den Berg hochkletterten, endlich bei ihm ankamen. Der Geruch nach Werwolf stieg zu ihm hinauf, und Howard schloss instinktiv seine Faust um den aus Holz geschnitzten Wanderstock, den er sich von seinem Großvater ausgeliehen hatte. Der Stock war dick genug, um ihn als Waffe zu benutzen, und über einen Meter neunzig lang, sodass er direkt auf Höhe seiner Augen endete.

Er lockerte seinen Griff. Dieser Werwolf war einer der wenigen Lykaner, die er als Freund bezeichnete. Werwölfe gingen immer davon aus, dass sie den empfindlichsten Geruchssinn hatten, aber in diesem Punkt waren die Wer-Bären ihnen voraus. Er konnte Phils Duft aus zwei Meilen Entfernung erkennen. Nicht, dass Phil normalerweise anders riechen würde als andere Werwölfe. Der Einfluss seiner Frau, Vanda, war es, der ihn einzigartig machte. Sie sorgte dafür, dass er irgendein besonderes Shampoo benutzte.

Offensichtlich hatte Phil die Witterung von Howard aufgenommen und spürte ihm nach. Was dem Werwolf nicht klar sein dürfte, war, dass Howard in dieser Nacht gefunden werden wollte. Das gehörte alles zu seiner Strategie.

Phils Begleiter ließ sich etwas schwerer ausmachen. Das Fehlen eines starken Geruchs ließ auf einen Vampir schließen. Der Geruch nach feuchtem Schaf deutete auf einen Kilt tragenden Schotten hin, der in einen Regenschauer geraten war. Aber welcher schottische Vampir genau? War Angus so sauer, dass er persönlich gekommen war?

Sie bewegten sich leise den Bergpfad hinauf, so als glaubten sie, sich an einen Wer-Bären heranschleichen zu können. Der Gedanke brachte Howard zum Lächeln. Das leise Rascheln von einem Kilt und das Knirschen von Phils Stiefeln waren unverwechselbar.

Er entschied, dass es nicht Angus sein konnte. Phil hatte die Führung übernommen, und das hätte er kaum getan, wenn der Boss bei ihm gewesen wäre. Ian oder Robby? Oder vielleicht war es Connor, der nach langen Flitterwochen endlich wieder zur Arbeit gekommen war.

Howards Lächeln verblasste. All die anderen Männer heirateten und bekamen Kinder. Für ihn war diese Art häuslicher Glückseligkeit unwahrscheinlich. Es gab zwar einige weibliche Wer-Bären auf der Insel, aber die waren entweder vergeben oder mit ihm verwandt.

Sein Blick wanderte zurück zu den Felsen, auf denen Carly vor zwanzig Jahren gestorben war. Sie hatte ihm vollkommen vertraut, auch nachdem er ihr gestanden hatte, dass er ein Wer-Bär war. Seit ihr hatte er keine sterbliche Frau mehr kennengelernt, der er sein Geheimnis hätte anvertrauen können.

Es hatte eine Zeit gegeben, in der die Schuldgefühle und der Schmerz über Carlys Tod ihn fast zerstört hätten. Während des College und seine ganze Footballkarriere über hatte er zugelassen, dass er litt, um sich selbst zu bestrafen. Doch als die Jahre verstrichen, hatte die Last seiner Schuld sich langsam verändert. Statt sich schuldig zu fühlen, weil er vergessen wollte, fühlte er sich jetzt schuldig, weil er sich kaum noch an ihr Gesicht erinnern konnte. Wie grausam das Leben war, dass sie den Preis für Rhett Bleddyns Wut hatte zahlen müssen.

Der Tod war noch viel zu gut für Rhett. Howard wollte sehen, wie das kranke Schwein litt. Er musste behutsam und im Geheimen vorgehen, um seine Leute zu beschützen, war aber überzeugt, es mit der richtigen Strategie schaffen zu können. Und wenn er Rache für Carly genommen hatte, konnte er vielleicht endlich seine Schuld ablegen. Er war lange genug verbannt gewesen.

Eine kühle Brise wehte von der Mishenka-Bucht hinauf, und er schloss die Augen, um sich ganz auf den Duft konzentrieren zu können – eine herrliche Mischung aus salzigem Meer und grünem Wald. Zuhause. Er atmete tief durch, um den tröstlichen Duft in seine Seele sickern zu lassen, und ein neues Gesicht tauchte in seinen Gedanken auf. Elsa. Wunderschöne Elsa. Jeden Tag drang sie mehr und mehr in seine Gedanken ein. Leider bewies das nur, dass es egal war, wie sehr er versuchte, ein kluger Stratege zu sein, er blieb ein Dummkopf.

Elsa Bjornberg war eine Berühmtheit, eine atemberaubende, herzzerreißende Schönheit, die für ihre Karriere um die ganze Welt reiste. Warum sollte sie irgendeinen Typen von einer gottverlassenen Insel in Mishenka Bay, Alaska, kennenlernen wollen? Besonders einen Typen, der zu groß geraten war und sich ab und zu in einen echten Bären verwandelte. Die grausame Wahrheit war, dass sie sich nie begegnen würden. Er wusste schon seit Monaten, dass seine Besessenheit von ihr lächerlich war. Armselig. Kindisch. Es war peinlich, also hielt er sie geheim.

Und trotzdem fühlte er sich immer wenn er sie im Fernsehen sah zu ihr hingezogen. Nicht nur leicht angetan, sondern auf irgendeine Weise unwiederbringlich mit ihr verbunden. Es ergab keinen Sinn, aber das zu wissen, ließ das seltsame Gefühl auch nicht verschwinden.

Das leise Rascheln von Schritten hinter ihm ließ ihn erstarren. So ein Mist, er hatte sich ablenken lassen. Er verbarg seinen Schrecken, indem er den Stock in die Luft schwang und ihn sich über die Schultern legte, wo er ihn mit beiden Händen festhielt.

Ihnen den Rücken zugekehrt, lauschte er aufmerksam, während er zum Mond hinaufblickte, eine matte Silberscheibe, von Wolken verhüllt. In der morgigen Nacht war Vollmond. Wenn alles nach Plan verlief, sollte ihm ein Touchdown gelingen. „Hallo, Phil.“

Seinen Worten folgte ein Augenblick des Schweigens und dann ein Rauschen, als Phil Jones vernehmlich ausatmete. „Woher wusstest du, dass ich es bin? In Alaska wimmelt es von Werwölfen.“

„Die benutzen aber alle nicht so ein schickes Mädchen-Shampoo.“ Howard lächelte, als er zur Antwort ein leises Knurren hörte.

Ein leises mechanisches Klicken kam von dem Vampir hinter ihm. Konnte es Dougal Kincaid sein? Der Vampir hatte vor ein paar Jahren seine rechte Hand in einem Gefecht verloren, und vor Kurzem hatte Roman ihm eine mechanische angefertigt.

„Dougal?“ Howard drehte sich um und lächelte breiter, als er sah, dass er richtiggelegen hatte. „Schön, euch wiederzusehen. Ihr seid gestern Abend angekommen?“

Der Schotte legte den Kopf schräg und betrachtete ihn. „Hat dir das jemand erzählt?“

„Nein. Gestern Abend hat es geregnet, und dein Kilt riecht noch nach nassem Schaf.“

Dougals Mund verzog sich amüsiert. „Dich erwartet Ärger mit Angus, das ist dir hoffentlich klar.“

„Nicht genug Ärger, wenn er nur euch beide geschickt hat.“

„Glaub mir, er ist stinksauer“, knurrte Phil und strich sich dann die langen, zerzausten Haare über die Schultern. „Es ist günstiger, dasselbe Shampoo wie meine Frau zu benutzen.“

„Ich verstehe.“ Howard lächelte ihn mitfühlend an. „Ich werde es nicht mehr erwähnen, wenn du deswegen so … empfindlich bist.“

Phil kniff die Augen zusammen.

Dougal lachte auf. „Wir haben den Befehl, dich sofort zu Romatech zurückzubringen.“

Howard nickte, immer noch lächelnd. „Viel Glück damit.“

Phil schnaubte. „Was zur Hölle hast du vor, Howard?“

„Ich dachte schon, ihr fragt nie. Ich brauche mehr Spieler in meinem Team.“

...

Erscheint lt. Verlag 10.6.2016
Reihe/Serie Love at Stake
Übersetzer Justine Kapeller
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte Fantasy • Fluch • Gestaltwandler • Liebe mit Hindernissen • Paranormal Romance • Vampire
ISBN-10 3-95649-563-2 / 3956495632
ISBN-13 978-3-95649-563-2 / 9783956495632
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