›Papyrus‹ erzählt die Geschichte des Buches, eines Artefakts, das die Menschheit seit fast dreitausend Jahren fasziniert und das es in den unterschiedlichsten Formen gegeben hat: aus Rauch, Stein, Ton, Schilf, Seide, Leder, Holz und neu auch aus Kunststoff und Licht. Auf ihrer Entdeckungsreise führt uns Irene Vallejo von den Schlachtfeldern Alexanders des Großen und den Palästen der Kleopatra über die ersten Buchhandlungen bis in das unterirdische Labyrinth des heutigen Oxford und verbindet dabei gekonnt klassische Werke mit der Gegenwart: Seneca mit postfaktischer Wahrheit, Aristophanes mit der Provokation durch Karikaturen oder Sappho mit dem weiblichen Blick. Ein Sachbuch, das sich liest wie ein Abenteuerroman – und eine leidenschaftliche Hommage an die Welt der Bücher.
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 46/2022) — Platz 19
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 45/2022) — Platz 13
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 44/2022) — Platz 18
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 43/2022) — Platz 11
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 30/2022) — Platz 16
- Spiegel Bestseller: Sachbuch / Hardcover (Nr. 29/2022) — Platz 17
Irene Vallejo, geboren 1979 in Saragossa, studierte klassische Philologie an der Universität von Saragossa und Florenz. Dabei entdeckte sie ihre Leidenschaft für die Antike. ›Papyrus‹, ihr erstes Sachbuch, wurde in Spanien ein Bestseller und mit den wichtigsten Literaturpreisen des Landes ausgezeichnet. Auch in ihren zahlreichen Auftritten als Gastrednerin und wöchentlichen Kolumnen in ›El País Semanal‹ und ›Heraldo de Aragón‹ berichtet sie über ihre Passion für die Antike. Sie ist Autorin von zwei Romanen und einigen Kinderbüchern. Irene Vallejo lebt mit ihrer Familie in Saragossa.
»Eine glänzende Unterhalterin.« Rüdiger Schaper / Der Tagesspiegel Der Tagesspiegel
»Von der ersten Seite an fesselnd und herzerwärmend zugleich.«
Miguel Peromingo / Galore, Dortmund
»Unbedingt lesen.«
Sabine Weichelt / Freie Presse, Chemnitz
Erscheinungsdatum | 24.04.2022 |
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Übersetzer | Maria Meinel, Luis Ruby |
Verlagsort | Zürich |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | El infinito en un junco |
Maße | 116 x 184 mm |
Gewicht | 543 g |
Einbandart | Leinen |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Kunst / Musik / Theater ► Design / Innenarchitektur / Mode | |
Schlagworte | Alexander der Große • Alexandria • Allgemeinwissen • Antike • Bibliophil • Bibliothek • Bücher • Buchhandlung • Buchliebe • Buchliebhaber • Geschichte des Buches • Griechenland • Klassik • Kleopatra • Menschheitsgeschichte • Rom • Sappho • Übersetzer |
ISBN-10 | 3-257-07198-1 / 3257071981 |
ISBN-13 | 978-3-257-07198-6 / 9783257071986 |
Zustand | Neuware |
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4 Bücherwissen ohne Ende
von sbs, am 17.07.2022
Es beginnt schon spannend im alten Griechenland mit Buchjägern und der Bedeutung der Bücher als Statussymbol. Erklärungen zu Papyrus, Pergament, Schriftsysteme und so vieles mehr folgen - viel zu viel und viel zu umfangreich, um hier auch nur einen Bruchteil wiederzugeben. Was ich jedoch richtig gelungen fand, sind die Bezüge von der Antike in die Neuzeit. Interessant auch die Entstehung des Kugelschreibers und so vielem mehr. Auch autobiografische Züge sind im Buch enthalten und auch wenn sie nicht immer voranbringen, so passt es einfach zum Plauderstil, den die Autorin immer wieder einmal anschlägt und somit auch dafür sorgt, dass es nicht allzu trocken wird.
An diesem Buch habe ich eine gefühlte Ewigkeit gelesen. Normal ist das ja kein gutes Zeichen, aber hier ist es nicht ganz so dramatisch, denn das Buch ist einfach nur extrem umfangreich und auch inhaltlich teils fordernd (wenn man mal wieder von einem Zeitsprung überrascht wird, der Schreibstil ist an sich durchgängig gut, leicht verständlich), sodass man nicht einfach mal so 100 Seiten und mehr an einem Stück liest. Die Zeitreise ist mehrheitlich spannend, man merkt dem Buch im positiven Sinne an, dass die Autorin sehr viel recherchiert hat. Neben den Griechen sind auch die alten Römer zentral - als altem Lateiner war mir das natürlich ein wenig näher.
Und dennoch habe ich auch Kritik, denn manches hätte deutlich straffer sein können, mit mehr Struktur, weniger Wiederholungen und ich hatte aufgrund des Titels schon etwas andere Erwartungen – in Summe hat mich aber nichts davon extrem gestört, sodass ich nur einen Stern abziehe.
Man muss schon einiges an Interesse mitbringen, auch an der Antike, um mit diesem Buch warmzuwerden. Dazu benötigt man noch einiges an Durchhaltevermögen, aber es lohnt sich.
5 Einzigartige Zeitreise
von Karl, am 19.06.2022
Es ist beeindruckend, wie viel Recherche die Autorin in dieses Buch gesteckt hat und wie sie Fakten mit Fiktion und autobiografischen Elementen verbindet. Das Buch steuert immer wieder neue, überraschende Stationen an. Es zoomt ganz nahe an das Leben einzelner Menschen heran, greift ungewöhnliche, verborgene Fakten heraus und gibt allem eine persönliche Note. Das macht alles anschaulich, nahbar und einprägsam. Außerdem ist das Buch dadurch abwechslungsreich und vermittelt Gedanken und Wissen, das mir tatsächlich überwiegend unbekannt war.
Wegen dieser großen Menge unterschiedlichster Informationen kämpft das Buch aber auch immer mit Übersichtlichkeit und seinem roten Faden. Tatsächlich geht letzterer zunehmend verloren. Eigentlich sollte der Fokus des Buches auf einer Zeitreise ins antike Griechenland und Rom liegen. Doch das Buch springt gerade im zweiten Teil über Rom immer häufiger und länger in der Zeit. Auch diese Exkurse sind interessant und unterhaltsam, aber dem Buch geht dabei leider etwas an Kontinuität verloren. Vielleicht ist das Buch – trotz der vielen spannenden Informationen – einfach zu dick.
Abgesehen davon bin ich aber begeistert. Das Buch ist in seiner ganz eigenen Art zwischen Sachbuch und Unterhaltung einzigartig und trifft ins Herz der meisten Buchbegeisterten. Auch in meins. Ich hab es genossen mit dem Buch durch die Zeit zu springen und werde sehr viel aus dieser Reise durch die Welt der Bücher mitnehmen.
4 Über die Geschichte der Welt der Bücher
von Maria_21, am 14.06.2022
Die Autorin Irene Vallejo, gewährt in „Papyrus“ spannende Einblicke in die Geschichte des Buches und entführt in eine ferne Vergangenheit.
Die Erzählung beginnt mit Alexander der Große (336 v. Chr. bis 323 v. Chr.), der nicht nur den Traum hatte, die Welt zu erobern, sondern auch alle Bücher der Welt in der ersten Bibliothek in Alexandria zusammenzutragen. Auch wenn Alexander nie in den Genuss kam, das Ganze zu bewundern (er war zu sehr damit beschäftigt, die Welt zu erobern), so hinterließ er der Welt damit doch ein wunderbares Geschenk.
Die berühmte Bibliothek von Alexandria, für die Marc Aurel, Kleopatra tausende Bücher geschenkt hat und über den Palast der Papyri in Herculaneum die Stadt die 79 nach Christus vom Vesuv verschüttet wurde. Die Autorin hat tief Recherchiert und all ihr Wissen, gekonnt wiedergegeben.
Aus mühsam restaurierten alten Texten und aus Büchern der Gegenwart erzählt die Autorin immer im Zusammenhang zu dem Thema Lesen von Büchern und der Faszination des Vorlesens. Als Beispiel nimmt sie das Buch "Der Vorleser" von Bernhard Schlink und schildert, welche besondere Bindung zwischen Leser und auch zum Buch, entstehen kann.
Erstaunlich finde ich die Einblicke in die Geschichte des Buches, darüber, wie die Schrift entstand, was für eine Macht die Schreiber damals hatten und wie sich die Gestalt des Buches mit den Jahrhunderten veränderte.
Mit Sicherheit gibt es noch viel mehr Nennenswertes aus diesem umfangreichen Sachbuch, zu erwähnen, was aber fast unmöglich ist.
Fazit: Der Autorin ist es mit ihrer Recherche und Liebe zum Buch, gelungen, mich in eine ferne Vergangenheit zu entführen und spannende Einblicke in die Geschichte des Buches zu geben. Der Anfang des Buches fällt etwas schwer, da die Kapitel in diverse Unterkapitel nummeriert eingeteilt und ohne eine eindeutige Überschrift, versehen sind. Es dauert eine Weile bis man sich daran gewöhnt hat. Ansonsten ein informatives Buch zu einem schönen Thema!
Von mir 4 von 5 Sternen.
5 El infinito es un junco - Unendlich ist ein Schilf
von LindaRabbit, am 12.06.2022
Das wunderbare Sachbuch 'Papyrus' von Irene Vallejo, über die faszinierende Geschichte der Bücher, ihrer Sprache und der immens wichtigen Bedeutung von Literatur, erzählt im Epilog von dieser Begebenheit in den USA.
Im Untertitel heißt es: "Die Geschichte der Welt in Büchern" - es ist keine bloße Geschichte über Bücher, sondern die Verbindung der Geschichte der Welt mit der geschriebenen Sprache. Auf 745 Seiten, im handlichen und griffigen Format, auf dünnem Papier, erzählt uns die Autorin wunderbare Begebenheiten rund um das Buch. Weltgeschichte anders dargestellt. Dazu kommt ein einfaches, doch sehr schönes Umschlagsbild, mit einer gold-grünen Darstellung einer Papyruspflanze.
Als Auftakt steht die berühmte Bibliothek in Alexandria, ab dann führt das Buch in einer Jahrtausende langen Suche nach Büchern, Geheimnissen, Offenbarungen der Bücher (und ihrer Gefährlichkeiten) durch die Welt und die Weltgeschichte. Mittels lebendiger Geschichtsschreibung, witzigen Anekdoten und Anregungen für das weitere Lesen (auch der Klassiker) erweitert sich mein Repertoire an zitierfähigen Zitaten massiv. Erstes Einritzen auf Steintafeln, über Papyrus und Entwicklung des Alphabetes, der Druckmaschinen (Gutenberg) bis zu den eBooks, von den ersten Schriftstellern bis zur neueren Deutungen antiker Klassiker - Vallejo hat alles in ihrem Buch versammelt.
Ein umfangreiches Quellenverzeichnis und eine ebenso umfangreiche Auflistung weiterführender Literatur regt zum Weiterlesen an, wenn Vallejos Buch nicht genügt. Nicht umsonst ist dieses vergnügliche Buch preisgekrönt. Ein Lesevergnügen und Wissens- und Informationsreservoir. Ich kann nur sagen: Lesen!
3 Erwartungen nicht erfüllt
von khaleesi, am 10.06.2022
Das Buch ist toll aufgemacht, das edle schlichte Cover mit Goldelementen wirkt sehr ansprechend, das goldene Lesebändchen passt super zu dem Gesamtbild.
Der Inhalt hat mich dann leider etwas enttäuscht. Die Autorin erzählt ohne Punkt und Komma oder einen roten Faden über das Lesen und Bücher. Sie bleibt dabei vorrangig in der Antike und dem römischen Reich stecken, sie macht ab und an mal ein paar Exkurse in die Moderne. Da hatte ich mir bei rund 660 Seiten mehr Struktur gewünscht. (Die restlichen rund hundert Seiten sind Danksagung und Quellenverzeichnis)
Mich hat das Buch nicht wirklich überzeugt, das liegt vor allem daran, dass meine Erwartungen aufgrund des Untertitels andere waren und auch daran, dass mir das Thema zu ausgewalzt erzählt wird.
3 Unstrukturiert
von buchina, am 09.06.2022
Schon nach den ersten Sätzen merkte ich, das ist kein gewöhnliches Sachbuch. Es wirkt teilweise romanhaft, wenn sie z.B. die Jagd der Buchsammler des alten Alexandria beschreibt. Es folgen interessante Fakten, aber auch immer wieder persönliche Einschübe aus eigener Erfahrung und Bezüge zur Jetztzeit. Was fehlt ist ein roter Faden. Das Buch hat mich etwas an meine mündliche Abschlussprüfung erinnert, der Kopf ist voll mit ungemein viel Wissen und man möchte gerne zeigen, wieviel man weiß und redet ohne Punkt und Komma. Mein Professor hat mich zum Glück unterbrochen und mich wieder in die Spur gebracht. Bei dem Buch hat das scheinbar keiner getan (wo war das Lektorat?).
Auch wenn von der Geschichte des Buches gesprochen wird, konzentriert sich die Autorin sehr auf die Antike, Rom, Griechenland. Auch wenn sie es liebt immer wieder Einschübe aus der heutigen Populärliteratur zu nehmen, fand ich das oft nicht passend.
Auch wenn ich einiges an neuen Informationen bekommen habe und ich auch öfter einen Aha Moment hatte, bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Ich brauche einfach mehr Struktur, ob Roman oder Sachbuch egal. Aufbau und Schreibstil haben mir nicht zugesagt. Schade, denn die Idee des Buches gefällt mir.
3 Leider die Erwartungen verfehlt
von cjaay, am 29.05.2022
5 Geschichte in den schillerndsten Farben
von Moe, am 27.05.2022
Sachbücher sind leider oft als trocken und langweilig verschrien, solange man nicht selber gerade für das besprochene Thema brennt. Dass das anders geht, dürfte die Autorin mit diesem Werk allen Skeptikern beweisen. Man stelle sich einen Vortrag eines Dozierenden vor, der nicht nur ganz viel Expertise besitzt, sondern vor allem für das von ihm präsentierte Thema brennt – und diese Leidenschaft mit noch mehr Leidenschaft den Zuhörenden zu vermitteln vermag. Wir alle kennen Filme, in denen ein (neuer) Lehrer das Klassenzimmer betritt, die schlafenden Schüler mit monumentalen Reden und ungewöhnlichen Lehrmethoden wachrüttelt und diese sich plötzlich für etwas zu interessieren beginnen, das sie vorher stöhnend über sich ergehen ließen. Nun, Vallejos Methoden sind nicht allzu ungewöhnlich (sie lässt Geschichte lebendig werden und spinnt immer wieder einen Bogen zur Gegenwart), aber dieser oft portraitierte Erweckungsmoment kam mir beim Lesen in den Sinn.
Zugegeben, ich war schon vorher sehr an Geschichte, Literatur und der Entstehungsgeschichte von Büchern und Sprachen interessiert. Dennoch möchte ich behaupten, dass die Autorin es vermag, fesselnd zu erzählen, ohne in irgendeiner Art und Weise reißerisch zu sein. Sie erbaut vor unseren Augen die Bibliothek von Alexandria, nur um sie wieder in Trümmern zerfallen zu lassen. Sie verdeutlicht, dass das obsessive Sammeln von Gegenständen kein Phänomen unserer Neuzeit ist, sondern dass Bibliotheken ohne Besessenheit vermutlich niemals entstanden wären. Sie führt uns durch zahlreiche Kriege, denen das Medium Buch ausgesetzt war. Und daraus resultierend: Sie illustriert, wieso das Buch unsterblich ist. Und das, obwohl aufgrund von Massenproduktionen jährlich unfassbar viele Bücher im Millionenbereich vernichtet werden (bezogen auf Spanien, aber mit Deutschland wird es sich ähnlich verhalten).
Wer sich also gern auf eine Reise ins alte Alexandria begeben mag, Büchermenschen beim heutzutage sehr verschrienen Hamstern begleiten möchte und eine höchst interessante Autorin kennenlernen möchte, die mit Inbrunst, Leidenschaft und sehr viel Expertise erzählt, der ist mit diesem Buch sicher sehr gut beraten.
5 Uneitel und voller Begeisterung für die Welt der Bücher!
von atti79, am 26.05.2022
Der Autorin merkt man jederzeit ihre Begeisterung für die Welt der Bücher an. Ich habe mich tatsächlich an meine Studienzeit erinnert gefühlt, wenn mal eine Vorlesung eben nicht langweiliges Herunterrasseln von Fakten war, sondern der Dozent gebrannt hat und allein damit fesseln konnte. Exakt so ist es mit Papyrus! Und eben wie diese gleichfalls begeisterten und begeisternden Vorlesungen damals begleitet man hier die Autorin durch den einen oder anderen Exkurs. Manchmal mag man sich fragen, ob das noch zum Thema gehört, aber uninteressant wird es auf keiner einzigen Seite. Mich persönlich stört auch nicht, dass der Fokus eher auf der Antike liegt, eine Vorliebe der Autorin.
Ebenfalls ein Punkt, der mir während des Studiums immer wieder im Positiven wie im Negativen begegnet ist: Es gibt keinen Grund, extra kompliziert zu schreiben! So ist der Schreibstil im vorliegenden Buch wunderbar einfach gehalten, ohne dabei beliebig zu werden. Die Autorin schafft es somit, das Wissen unterhaltsam an den Leser zu bringen.
Fazit: Absolute Leseempfehlung für alle, die sich für das Thema interessieren oder auch nur neugierig sind, in die Welt des Buchs abzutauchen.
5 Sinn und Sinnlichkeit rund um die Entwicklung des Buches
von lillywunder, am 22.05.2022
Man muss allerdings gewillt sein, mit dem Buch auf Reisen zu gehen, denn dieses Sachbuch beansprucht mehr als 700 Seiten für sich. Irene Vallejo verfolgt in "Papyrus" die Entwicklung des Buches von den ersten Schriftzeichen an, von der Bibliothek in Alexandria bis zum Untergang des römischen Reichs. Und das ist vielleicht das einzige kleine Manko, denn der deutsche Untertitel ist ein wenig irreführend gewählt. Nicht die "Geschichte der Welt in Büchern" wird hier beschrieben, sondern wie der Untertitel im spanischen Original treffender formuliert "La invención de los libros en el mundo antiguo": die Erfindung des Buches in der Antike. Es geht um den bahnbrechenden Wandel in der Menschheitsgeschichte, Gedanken und Informationen nicht länger nur mündlich weiterzugeben, sondern sie schriftlich festzuhalten, zu vervielfältigen, zu konservieren, teilweise für Jahrtausende.
Dass die Erfindung des Buchs für Vallejo ein Highlight der Weltgeschichte war, wird auf jeder Seite deutlich. "Papyrus" informiert, stellt Zusammenhänge her, sammelt Fakten, zieht Vergleiche zur gegenwärtigen Popkultur und aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen. In erster Linie jedoch ist es seine Absicht zu begeistern, mitzureißen, die Ehrfurcht und Leidenschaft der Autorin gegenüber dem geschrieben Wort auch den Lesenden zu vermitteln und das gelingt ganz wunderbar. Kein Buch, das einen chronologisch von A nach B bringt, sondern eins, dass ein Netz spinnt zwischen den Zeiten und zwischen zahlreichen geschriebenen Seiten, die noch heute überall auf der Welt die Menschen für sich begeistern.
4 Ein Buch über Bücher
von Katrin, am 18.05.2022
Das Cover ist in dem Fall mal nicht "Typisch Diogenes", dennoch mag ich es sehr. In den zurückhaltenden Farben hat es meine Aufmerksamkeit geweckt und die Inhaltsangabe hat mich dann dazu gebracht es lesen zu wollen. Eine Reise durch die Geschichte anhand von Büchern. Klang spannend und los ging das lesen eines Buches über Bücher.
Und alles in allem ist ein schönes und für mich interessantes Buch. Es werden die Antike und die Frühgeschichte behandelt und wie auch schon geschrieben, nicht die allgemeine Geschichte, sondern die der Bücher behandelt. Die Sprache ist auch für den Laien gut verständlich und ich hatte keine Probleme mit zu viel Fremdworten. Es regt sicher auch zum nachdenken und weiter recherchieren an, doch war es für mich etwas zu "wild" aufgebaut. Oft gab es Gedankensprünge und Abschweifungen die mich in meinem Lesefluss gestört haben.
Daher auch "nur" 4 Sterne.
5 Die Geschichte der Bücher
von Gavroche, am 11.05.2022
5 Empfehlung
von Lieli, am 05.05.2022
“los libros y la lectura, las palabras en general, son parte de la salud del mundo, junto con la medicina y la ciencia”
Bücher sind Lebenselixir!
Mein erster Eindruck: Was für ein schönes Buch! Das minimalistische Cover ist ein Statement, die Papyruspflanze mit den goldenen Einlagen sind ein Hingucker. Einfach nur schön!
Zur Autorin: Die Autorin aus Saragossa in Spanien hat mit diesem Buch schon in ihrer Heimat einen Bestseller gelandet (El infinito en un junco: La invención de los libros en el mundo antiguo).
''Eines heißen Julinachmittags, nach all den quälenden
Zweifeln, den aufgebrauchten Vorwänden und Alibis, stelle
ich mich der Einsamkeit des leeren Blattes.''
Die Autorin (Jahrgang 1979) legt hier in diesem Buch (für ihr Alter) einen soliden und fundierten Wissensschatz an den Tag - das wissenschaftliche Niveau und die Recherche sind hier unglaublich gut gelungen.
Diese Essays sind wahrhaftig eine Ode an das Sujet: Buch. So nahm man doch in der Vorzeit Tafeln aus Stein, in die Schriften gemeißelt wurden, gravierte ins Holz, zeichnete auf wertvollem Papyrus, bis hin zum heutigen gedruckten Buch - und letztlich die Erfindung des E-books und des Internets.
Manchmal erscheint mir das Buch jedoch ein wenig zu ausschweifend (mit persönlichen Anekdoten), so sind es doch knapp 750 Seiten (man bemerke das A5 Format). Jedoch glaube ich - ist dies dem Thema geschuldet, denn über die ''Erfindung'' der Buchs gibt es einfach viel angereichertes (und wissenswertes) Wissen.
Das Buch regt zum Nachdenken an und bietet lange Lesestunden zum Verweilen in den Gedanken und nimmt einem mit auf eine Reise durch die Geschichte der Menschheit. So erstreckt sich die Geschichte doch über Jahrhunderte und hat vielerlei historische Fakten und Querverweise, zu beispielsweise der Kunst und Musik. Es ist eben auch ein Querschnitt durch die Kultur im antiken Rom, sowie zu Griechenland, in die Zeit der Denker, Philosophen und Schriftsteller - für die das geschriebene Wort unerlässlich war, ist und bleibt bis heute! Erwähnt werden beispielsweise Alexander der Große, der Krieger, dessen Leben (sowie Biografie) viel umstritten ist und jener heute noch Platz in der Popkultur findet, nämlich auf Merchandising-Artikeln wie Handyhüllen oder T-Shirts.
''Bücher sind vor allem Gefäße, in denen die Zeit zur Ruhe
kommt. Ein wundersamer Trick, durch den die menschliche
Intelligenz und Sensibilität die vergänglichen, fließenden
Zustände überwunden haben, die die Erfahrung des Lebens ins
Nichts des Vergessens sinken ließen.''
Fazit: Das Buch ist definitiv ein wunderbare Lektüre, die man auch in der Bibliothek lesen kann, denn die Autorin widmet diesen Kulturorten ebenso viel Aufmerksamkeit - besonders Hervorgehoben durch diejenigen Menschen, die Bücher lieben und den Fortbestand dieser Häuser sichern. Dieses Buch sollte ein Pflichtlektüre für jeden sein, der sich gerne an Geschichten, Büchern und Kunst& Kultur erfreut.
Ich empfehle das Buch!
4 mich hat es überzeugt
von abookatnight, am 03.05.2022
Grundsätzlich geht es um Bücher, um die Entstehung und die Geschichte des Buches.
Hier zu meinem "Kritikpunkt" vom Anfang:
Hauptsächlich nimmt die Autorin hierbei Bezug zu dem antiken Griechenland, zu Alexander dem Großen und so weiter...
Das sollte man nur wissen, da man über die 600-700 Seiten dann schon auch daran interessiert sein sollte. Wenn einen Geschichtliches und Fakten in diese Richtung schnell langweilen, dann ist das Buch vielleicht zu langatmig.
Wenn man sich dafür aber interessiert und sich auf die Reise einlässt, ist das Buch ein Traum. Der Schreibstil erinnert mich daran, wie es ist, wenn einem ein Opa (oder eine Oma) eine Geschichte erzählt. Es ist sehr atmosphärisch und einfach zum abtauchen!
Die Infos die man erhält, sind mehr als spannend und interessant.
Für mich als Bücherwurm und Geschichtsinteressierte war es sehr angenehm und schön.
Auch die Aufmachung ist der Wahnsinn!
5 Eine Hommage an die Welt der Bücher
von Barbara (Remscheid), am 30.04.2022
Dabei schlägt Vallejo immer wieder einen Bogen zu zeitnahen Geschehnissen, zu Büchern wie Tolkiens "Der Herr der Ringe" oder Umberto Ecos "Der Name der Rose", zu Kinofilmen, oder zur umstrittenen Verleihung des Nobelpreises für Literatur an Bob Dylan. Auch Berichte über funktionalen Analphabetismus, die Schwierigkeiten der ersten weiblichen Autorinnen und die politische Korrektheit von Märchen zeigen, wie breit gefächert Vallejo in diesem Buch ihre Liebe zu Büchern zum Ausdruck bringt.
Nie liest sich dieses Sachbuch trocken oder langweilig, denn spannende, teils exotische Geschichten informieren und unterhalten dabei hervorragend. Dazu tragen auch der lockere Schreibstil und die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart hervorragend bei.
Schon der wunderschöne Einband dieses erstaunlichen Sachbuches lässt einen mit Freuden die erste Seite von Papyrus aufschlagen und gibt den Leser nach 660 Seiten aus der Welt der Bücher gut informiert und ebenso gut unterhalten wieder frei.
5 Informativ, lehrreich und trotzdem unterhaltsam
von Lymon, am 29.04.2022
Die vermeintlich trockene Geschichte der Entstehung wird erstaunlich anschaulich, phasenweise spannend wie ein Krimi, teils nachdenklich, oft auch sehr lustig vermittelt. Auch wenn man das Buch auf Grund seines Umfangs erst als Herausforderung empfinden kann, wird einen die Lektüre doch schnell in seinen Bann ziehen. Es zeugt von Zeiten, in denen dem Buch eine unschätzbar große Bedeutung zugeschrieben wurde, wenn Männer in der Mission unterwegs waren, aus allen Ecken der Welt Bücher herbeizuschaffen, um die weltgrößte Bibliothek in Alexandria zu bereichern.
Sehr ansprechen ist der essayistische Erzählstil, der es dem Leser erleichtert, dies Buch nicht mehr aus der Hand legen zu wollen. Interessant und frappierend sind die Querverbindungen zu Lesestoffen der Neuzeit und der jüngsten Vergangenheit, ebenso wie die Bezüge zu Filmen und aktuellen Persönlichkeiten. Eine gleichermaßen lehrreiche wie unterhaltsame, bereichernde Lektüre!
3 Informativ
von Leserin, am 27.04.2022
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