Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de
"... unsere Kunst ist eine Religion..." - Dieter Steil

"... unsere Kunst ist eine Religion..."

Der Briefwechsel Cosima Wagner - Herman Levi

(Autor)

Buch | Softcover
874 Seiten
2018
Koerner, Valentin (Verlag)
978-3-87320-601-4 (ISBN)
CHF 78,40 inkl. MwSt
  • Versand in 10-15 Tagen
  • Versandkostenfrei
  • Auch auf Rechnung
  • Artikel merken
Mit der Edition des Briefwechsels zwischen Cosima Wagner und Hermann Levi legt der Historiker Dieter Steil erstmals den musik- und kulturgeschichtlich bedeutenden Gedankenaustausch vollständig vor. Levi, ein in die deutsche Kultur hineingewachsener Sohn eines Rabbiners und erster Dirigent der Münchener Hofoper, war Richard Wagner von König Ludwig II. von Bayern mitsamt des Münchener Hoforchesters für die Uraufführung des Parsifal zur Verfügung gestellt worden.
Zu dieser Zeit war Levi nicht nur schon ein bedeutender Wagner–Dirigent, sondern hatte sich bereits ganz in den Dienst dieses antisemitischen Dichter–Komponisten gestellt. Nun aber musste er sich fragen, ob er sich wegen des künstlerischen Triumphs, den christlich konnotierten Parsifal dirigieren zu können, taufen lassen sollte.
Der vorliegende Briefwechsel lässt deutlich erkennen, wie sehr Cosima Wagner, noch vor ihrem Mann, Levi mit missionarischem Eifer zu einem Religionswechsel drängt. Nur so könne er in das »Kloster Bayreuth« aufgenommen werden, als dessen Priorin sie auftritt. Ausgestattet mit solcher Autorität bedrängt sie den Parsifal-Dirigenten, der entscheidend zur Sicherung der Festspiele beigetragen hatte. Levis Einfluss hingegen geht in dem Maße zurück, in dem Cosima Wagner sich zielstrebig mit ergebeneren Mitarbeitern umgibt.
Die Briefedition gibt Einblicke in Cosima Wagners Strategie, ihre Bayreuther Inszenierungen als neuen Maßstab des von ihr verachteten Opernbetriebs zu setzen und ihre Bemühungen, die kunsttheoretischen wie gesellschaftskritischen Schriften ihres Mannes in die aka­demische Lehre einzuführen. Dass Levi als Bayreuther Parsifal–Dirigent und als international anerkannter Wagner–Dirigent der Münchener Hofoper immer wieder in Loyalitätskonflikte zwischen den rivalisierenden oder streitenden Parteien Bayreuth und München gerät, spiegelt sich in vielfältiger Form in den Briefen. Und sie zeigen die Briefpartner im Gespräch über die Aufführungspraxis nicht nur von Wagners Werken, sondern auch über Levis hohen Anspruch an die Operninszenierung an sich.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Sammlung musikwissenschaftlicher Abhandlungen ; 101
Zusatzinfo Abbildungen
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Themenwelt Kunst / Musik / Theater Musik Musikgeschichte
Schlagworte Antisemitismus • Bayreuth • Neuere Geschichte
ISBN-10 3-87320-601-3 / 3873206013
ISBN-13 978-3-87320-601-4 / 9783873206014
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
Mehr entdecken
aus dem Bereich