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Annähernd Alex (eBook)

Eine romantische Verwechslungskomödie mit frischem Witz und viel Gefühl

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
432 Seiten
Carlsen Verlag Gmbh
978-3-646-92926-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Annähernd Alex -  Jenn Bennett
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Eine Sommerliebe mit Witz und Herz von Jenn Bennett, Autorin des Romantik-Highlights »Unter dem Zelt der Sterne« Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Bailey erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Ferienjob in der Touristenfalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb totschwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider mit Herz, der dort mit ihr arbeitet. Als Bailey und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Damit wird die Sache allerdings kompliziert ... »Eine unwiderstehliche Hommage an die klassische romantische Screwball-Komödie, die gekonnt das ... Gefühl des Verliebtseins einfängt.« Kirkus Reviews

Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie schreibt historische Liebesgeschichten und Fantasy für Erwachsene, doch vor allem ihre romantischen Jugendbücher wie »Unter dem Zelt der Sterne« haben ihr eine große Fangemeinde beschert. Wenn sie nicht reist - z.B. nach Europa oder Südostasien -, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia.

Jenn Bennett wurde in Deutschland geboren, zog dann aber in die USA. Sie schreibt historische Liebesgeschichten und Fantasy für Erwachsene, doch vor allem ihre romantischen Jugendbücher wie »Unter dem Zelt der Sterne« haben ihr eine große Fangemeinde beschert. Wenn sie nicht reist – z.B. nach Europa oder Südostasien –, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Hunden in Georgia.

»Darf ich Sie noch mal fragen, wie Ihr Name war?«
CARY GRANT, DER UNSICHTBARE DRITTE (1959)

1

Er könnte irgendeiner von den Leuten hier sein.

Schließlich habe ich keine Ahnung, wie Alex aussieht. Ich weiß nicht mal seinen richtigen Namen. Na ja, wir chatten seit Monaten, ein paar wichtige Sachen weiß ich. Er ist klug und lieb und lustig, und wir haben beide gerade die Elfte abgeschlossen. Wir haben dieselbe Leidenschaft – alte Filme. Und wir sind beide gern allein.

Wären das unsere einzigen Gemeinsamkeiten, würde ich hier allerdings gerade nicht wie ein kopfloses Huhn herumlaufen. Aber Alex lebt in derselben Stadt wie mein Vater und das macht die Sache … kompliziert.

Denn indem ich gerade in einem kalifornischen Flughafen die Rolltreppe hinunterfahre und Fremde beobachte, die in die entgegengesetzte Richtung schweben, begebe ich mich prinzipiell in die Nähe von Alex und in meinem Kopf fechten endlose Möglichkeiten gegeneinander. Ist Alex klein? Groß? Schmatzt er oder hat er irgendeinen nervigen Lieblingsspruch? Popelt er in der Öffentlichkeit in der Nase? Hat er statt Armen bionische Tentakel? (Merken: Kein Ausschlusskriterium.)

Tja. Den nicht virtuellen Alex zu treffen könnte super sein, aber ebenso gut eine fette peinliche Enttäuschung. Und genau aus diesem Grund bin ich nicht sicher, ob ich wirklich mehr über ihn erfahren will.

Ihr müsst nämlich wissen, eigentlich gehe ich prinzipiell jeder Konfrontation aus dem Weg. Schon immer. Dass ich jetzt, eine Woche nach meinem siebzehnten Geburtstag, auf die andere Seite des Landes fliege, um zu meinem Vater zu ziehen, hat nichts mit Mut zu tun. Es ist eine Meisterleistung an Vermeidung. Ich heiße Bailey Rydell und bin eine notorische Ausweicherin.

Als meine Mutter meinen Vater gegen Nate Catlin von Catlin & Partner ausgetauscht hat – ich schwör’s, so stellt er sich ernsthaft vor –, bin ich nicht wegen ihrer Versprechungen bei ihr geblieben: neue Klamotten, ein eigenes Auto, eine Reise nach Europa. Alles ganz nett, klar, aber nichts davon war mir wirklich wichtig. (Oder ist tatsächlich eingetreten. Aber das nur am Rande.) Sondern weil ich nicht wusste, wie ich mich meinem Vater gegenüber verhalten sollte, während er sich an sein neues Leben als sitzengelassener Ehemann gewöhnte. Es hatte auch nichts damit zu tun, dass er mir nichts bedeuten würde. Eher im Gegenteil.

Aber in einem Jahr kann sich vieles ändern, und da sich Mom und Nate mittlerweile ununterbrochen angiften, ist es für mich an der Zeit, den Abflug zu machen. Das ist schließlich die Grundregel einer Ausweicherin. Man muss flexibel sein und wissen, wann der Zeitpunkt zum Verschwinden gekommen ist. Sonst ist am Ende alles zu verfahren. Und es ist für alle Beteiligten angenehmer, wirklich. Ich will schließlich für jeden nur das Beste.

Nachdem ich mein Gepäck vom Laufband genommen habe, spähe ich durch die automatischen Türen, hinter denen mein Vater mich erwartet. Ich ducke mich hinter einen sonnigen California Dreamers!-Aufsteller. Das Wichtigste, um unangenehme Situationen zu vermeiden, ist nämlich der Präventivschlag: Sorgt immer dafür, dass ihr die anderen als Erste seht. Und bevor ihr mich der Feigheit bezichtigt, lasst es euch noch mal durch den Kopf gehen. Es ist nicht einfach, so neurotisch zu sein. Es erfordert Planung und gute Reflexe. Einen undurchsichtigen, verschlagenen Charakter. Meine Mutter sagt immer, ich würde eine 1a-Taschendiebin abgeben, denn bevor jemand auch nur »Wo ist meine Brieftasche?« rufen kann, bin ich schon weg. Wie der Artful Dodger, der Meisterdieb aus Oliver Twist, der sich aus jeder Schwierigkeit herauslaviert. Das bin ich.

Und da drüben ist mein Vater, der alte Schlawiner. Der Artful Dodger senior. Wie gesagt, ich habe ihn vor einem Jahr das letzte Mal getroffen und der dunkelhaarige Mann, der im schrägen Strahl der frühen Nachmittagssonne steht, ist anders, als ich ihn in Erinnerung habe. Dass Dad schlanker und durchtrainierter ist, überrascht mich nicht. Ich habe seinem fitnessstudiogestählten Körper jeden Sonntag Beifall gezollt, wenn er beim Skypen stolz seine Arme präsentiert hat. Die dunkleren Haare sind auch nichts Neues; ich habe ihn wirklich oft genug damit aufgezogen, dass er versucht, die letzten paar Jahre seiner Vierziger ungeschehen zu machen, indem er das Grau wegfärben lässt.

Aber während ich ihn heimlich und gründlich aus meinem Versteck beobachte, wird mir bewusst, dass ich nicht erwartet hatte, dass mein Vater so … glücklich aussehen würde.

Vielleicht wird es doch nicht so kompliziert. Tief Luft holen.

Als ich aus meinem Versteck herauskomme, grinst er von einem Ohr zum anderen.

»Mink«, sagt er, das ist mein alberner pubertärer Spitzname.

Es stört mich nicht, er ist der Einzige, der mich so nennt (abgesehen von Chatfreunden), und alle anderen in der Ankunftshalle sind sowieso zu sehr damit beschäftigt, ihre eigenen verwandten Fremden zu begrüßen, um sich um uns zu kümmern. Bevor ich etwas dagegen tun kann, nimmt mich mein Vater in die Arme und drückt mich so fest, dass meine Rippen knacken. Wir sind beide ein bisschen gerührt. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter und zwinge mich, Haltung zu bewahren.

»Bailey.« Er mustert mich scheu. »Du bist ja richtig erwachsen geworden.«

»Du kannst mich als deine jüngere Schwester ausgeben, falls du sonst vor deinem Science-Fiction-Altherrenclub zu alt aussiehst«, spotte ich, um der Situation die Verlegenheit zu nehmen, und tippe auf den Roboter auf seinem Alarm im Weltall-Shirt.

»Niemals. Du bist das Beste, was ich je getan habe.«

Argh. Es ist mir peinlich, wie geschmeichelt ich mich fühle, und mir fällt keine schlagfertige Antwort ein. Es endet damit, dass ich ein paarmal seufze.

Als er mir einige platinblond gefärbte Strähnen meiner langen Lana-Turner-Wellen hinters Ohr schiebt, zittern seine Finger. »Ich freu mich so, dass du hier bist. Du bleibst doch, oder? Du hast während des Flugs nicht deine Meinung geändert?«

»Wenn du glaubst, dass ich freiwillig in diese Schlammschlacht zurückkehre, die sie Ehe nennen, kennst du mich echt schlecht.«

Er kann seine Schadenfreude nur schwer verbergen und ich muss unwillkürlich zurücklächeln. Er umarmt mich noch einmal, aber jetzt ist das in Ordnung. Der schlimmste Teil der krampfigen Begrüßungsszene ist vorbei.

»Wollen wir los? Dann kannst du vergleichen, ob es draußen auch so aussieht«, sagt er und schaut vielsagend zu dem California Dreamers!-Aufsteller.

Ups. Hätte ich mir ja denken können. Einen listigen Artful Dodger kann man nicht überlisten.

Nach einer Kindheit an der Ostküste, während der eine Klassenfahrt nach Chicago meine bisher weiteste Reise in den Westen war, ist es merkwürdig, ins helle Sonnenlicht hinauszutreten und diesen riesigen, so was von blauen Himmel zu sehen. Es wirkt flacher hier ohne all die dichten Baumkronen der nördlichen Ostküste, die den Horizont verdecken – so flach, dass ich rings um das Silicon Valley die Ausläufer der Berge erkennen kann. Da ich nach San José geflogen bin, die einzige große Stadt in der Nähe, haben wir zum neuen Haus meines Vaters an der Küste noch eine Dreiviertelstunde Fahrt vor uns. Nicht gerade eine Strafe, vor allem nicht, als ich sehe, dass wir in einem glänzenden blauen Cabrio mit heruntergeklapptem Verdeck fahren werden.

Mein Vater ist Wirtschaftsprüfer. Früher fuhr er eine brave Familienkutsche. Kalifornien scheint das geändert zu haben. Was wohl noch?

»Ist das dein Flitzer für die Midlife-Crisis?«, frage ich, als er den Kofferraum aufschließt, damit ich mein Gepäck verstauen kann.

Er kichert. Klarer Fall. »Steig ein«, sagt er und wirft einen Blick auf sein Handy. »Und bitte schreib deiner Mutter eine Nachricht, dass du nicht bei einem Flugzeugabsturz im Flammeninferno umgekommen bist, sonst nervt sie mich endlos weiter.«

»Zu Befehl, Captain Pete.«

»Dumme Nuss.«

»Spinner.«

Er rempelt mich mit der Schulter an und ich remple zurück und von einem Moment auf den anderen ist wieder alles wie früher. Zum Glück. Sein neuer (alter) Wagen riecht nach dem Zeug, mit dem irgendwelche Pedanten Leder einsprühen, auf dem Boden stapeln sich ausnahmsweise keine Buchhaltungsunterlagen, offenbar werde ich bevorzugt behandelt. Als er den abartig lauten Motor aufheulen lässt, schalte ich zum ersten Mal seit der Landung mein Telefon ein.

Nachrichten von Mom: vier. Während wir aus dem Flughafenparkhaus fahren, antworte ich das Allernotwendigste. Allmählich lässt der Schock über das, was ich getan habe, nach – verdammte Scheiße, ich bin gerade auf die andere Seite des Landes gezogen. Ich versuche mir einzureden, das sei keine große Sache. Immerhin habe ich, als wir dank Nate & Partner und Mom von New Jersey nach Washington, D. C., gezogen sind, schon vor ein paar Monaten die Schule gewechselt. Und musste deshalb keine Freundschaften dort zurücklassen, in die ich nennenswert investiert hätte. Auch in einen Freund hatte ich nicht investiert. Doch als ich die Nicht-Notfall-Nachrichten auf meinem Telefon durchgehe, sehe ich eine von Alex auf der Film-Community-Seite und werde wieder nervös, weil ich nun in derselben Stadt bin.

alex: Darf man seinen ehemals besten Freund hassen? Bitte rede mir aus, seine Beerdigung zu planen. Wieder mal.

Ich schicke eine kurze Antwort:

mink: Du solltest die Stadt verlassen und dir neue Freunde suchen. Musst du...

Erscheint lt. Verlag 29.9.2016
Übersetzer Claudia Max
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Kunst / Musik / Theater Film / TV
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Belletristik • Buch für Filmfans • Ein Herz und eine Krone • E-Mail für dich • Erste Liebe • Filme • Haie • Kaleidoskop • Kalifornien • Kino • Liebe • Museum • Palme • PS: Ich mag dich • Roman • Romantische Komödie • romcom • Surfen • Unter dem Zelt der Sterne • Urlaub • Verwechslung • Verwechslungskomödie • Vespa • Vintage • witzige Dialoge
ISBN-10 3-646-92926-X / 364692926X
ISBN-13 978-3-646-92926-3 / 9783646929263
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