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Was bleibt, wenn wir sterben

Erfahrungen einer Trauerrednerin

**** 18 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
256 Seiten
2021 | 2. Auflage
Diogenes (Verlag)
978-3-257-07176-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was bleibt, wenn wir sterben - Louise Brown
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Nach dem Tod ihrer Eltern versucht die Journalistin Louise Brown der Endlichkeit des Lebens etwas Sinnstiftendes abzugewinnen. Sie wird Trauerrednerin und Zeugin dessen, was von uns bleibt. Dies verändert nicht nur ihre Einstellung zum Tod, sondern auch ihre Haltung zum Leben. Louise Brown schenkt uns unvergessliche Bilder, die daran erinnern, was uns als Menschen ausmacht. Ein tröstendes und befreiendes Buch, das Mut macht, das Leben auf die Dinge auszurichten, die von Bedeutung sind.

lt;p>Louise Brown, geboren 1975 in London, zog als Jugendliche mit ihrer Familie ins norddeutsche Ostholstein. Sie studierte Politikwissenschaft in Nordengland, Kiel und Berlin. Sie ist Journalistin und seit fünf Jahren auch als Trauerrednerin in Hamburg tätig. Dort moderiert sie auch das erste 'Death Café'. In ihrem Podcast 'Meine perfekte Beerdigung' spricht sie mit Menschen darüber, wie sie einmal verabschiedet werden wollen. Louise Brown lebt mit ihrem Partner, zwei Kindern und Hund in Hamburg.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Zürich
Sprache deutsch
Original-Titel Was bleibt, wenn wir sterben
Maße 116 x 184 mm
Gewicht 292 g
Einbandart Leinen
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Psychologie
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Beerdigung • Erinnerung • Journalistin • Lebensmut • Musik • Natur • Podcast • Schreiben • Tod • Trauer • Trauerarbeit • Trauerbewältigung • Trauerrede • Trauerrednerin • Verlust • Werte
ISBN-10 3-257-07176-0 / 3257071760
ISBN-13 978-3-257-07176-4 / 9783257071764
Zustand Neuware
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4 Einfühlsames Buch über das Tabuthema Tod

von , am 28.12.2021

Zugegebenermaßen hatte ich eigentlich eine Art eher trockenes Sachbuch erwartet und war deshalb sehr überrascht über die Leichtigkeit, mit der sich Louise Brown hier dem doch schweren Tabuthema Tod nähert. Die Autorin, selbst Journalistin, kam später zu ihrer wahren Berufung, der Tätigkeit als Trauerrednerin. Erstaunlicherweise oder vielleicht gerade auch nicht, fand sie zu diesem Job kurz nach dem Tod ihrer Eltern, der sie, obwohl theoretisch vorhersehbar, trotzdem unvorbereitet traf. Dies geschah, weil wie sie schreibt, der Tod von lieben Menschen, Angehörigen oder Freunden, die einem am Herzen liegen, eigentlich nie zur rechten Zeit kommt, sondern natürlich immer zu früh. Und auch wenn einen dies verständlicherweise komplett aus der Bahn werfen kann, versucht Louise Brown ihren Lesern auf eine unglaublich einfühlsame Art die Möglichkeit zu vermitteln, es als Chance zu begreifen, als Anfang zu etwas Neuem und nicht als Ende. Sie tut dies mit vielen kleinen Episoden aus den Trauergeschichten, die ihr Berufsalltag mit sich bringt, und die sie von den Hinterbliebenen erfährt. Mich hat dabei jede einzelne Geschichte dabei auf ihre eigene Art und Weise angesprochen und mitgenommen und vor allem tief berührt! Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben, und ich werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen. Ich glaube, dass es seine Leser in vielen Lebensstadien bereichern kann, nicht nur diejenigen, die gerade einen lieben Menschen verloren haben. Deshalb eine absolute und unbedingte Leseempfehlung und mindestens fünf Sterne!

5 Einfühlsames Buch zum Tabuthema Tod mit einem Schuss hilfreicher Leichtigkeit

von , am 26.12.2021

Zugegebenermaßen hatte ich eigentlich eine Art eher trockenes Sachbuch erwartet und war deshalb sehr überrascht über die Leichtigkeit, mit der sich Louise Brown hier dem doch schweren Tabuthema Tod nähert. Die Autorin, selbst Journalistin, kam später zu ihrer wahren Berufung, der Tätigkeit als Trauerrednerin. Erstaunlicherweise oder vielleicht gerade auch nicht, fand sie zu diesem Job kurz nach dem Tod ihrer Eltern, der sie, obwohl theoretisch vorhersehbar, trotzdem unvorbereitet traf. Dies geschah, weil wie sie schreibt, der Tod von lieben Menschen, Angehörigen oder Freunden, die einem am Herzen liegen, eigentlich nie zur rechten Zeit kommt, sondern natürlich immer zu früh. Und auch wenn einen dies verständlicherweise komplett aus der Bahn werfen kann, versucht Louise Brown ihren Lesern auf eine unglaublich einfühlsame Art die Möglichkeit zu vermitteln, es als Chance zu begreifen, als Anfang zu etwas Neuem und nicht als Ende. Sie tut dies mit vielen kleinen Episoden aus den Trauergeschichten, die ihr Berufsalltag mit sich bringt, und die sie von den Hinterbliebenen erfährt. Mich hat dabei jede einzelne Geschichte dabei auf ihre eigene Art und Weise angesprochen und mitgenommen und vor allem tief berührt! Mir hat dieses Buch sehr viel gegeben, und ich werde es mit Sicherheit noch öfter zur Hand nehmen. Ich glaube, dass es seine Leser in vielen Lebensstadien bereichern kann, nicht nur diejenigen, die gerade einen lieben Menschen verloren haben. Deshalb eine absolute und unbedingte Leseempfehlung und mindestens fünf Sterne!

4 Ein schwieriges Thema aus der Tabuzone geholt

von , am 25.12.2021

Der Tod, das Sterben, die Trauer – all das sind Teile es Lebens und noch wird viel zu selten darüber gesprochen. Das war auch bei der Autorin der Fall, bis sie binnen dreier Monate, erst die Mutter, dann den Vater verlor. Mit ihrer Trauer kam sie weniger gut zurecht, aber sie beschloss einen offensiven Weg. Die Journalistin wurde zur Trauerrednerin und setzt sich ganz bewusst mit dem Thema auseinander. Nun lässt sie ihre Leser an Persönlichem, Geschichten Verstorbener und den Umgang mit der Trauer teilhaben.
Mir gefiel, dass das Buch von seiner Grundlage her positiv ist – trotz des schwierigen Themas. Es kommt auch kein mahnender Zeigefinger, der gemäß Ratgeber sagt, wann welche Trauerphase ist, wie man zu trauern hat und dergleichen. Im Gegenteil, die Autorin wendet sich dem Thema sehr sensibel zu – deutlich sensibler, als es ihre Mitmenschen teilweise nach ihrem schweren Verlust waren. Es gibt entsprechend auch keine harte Abfolge der Themen, vielmehr gleiten die kurzen Kapitel ineinander über – den roten Faden jedoch nie verlierend.

Fand ich viel Neues in dem Buch? Bis auf die Death Cafes, deren Existenz mir bis zum Lesen unbekannt war – eigentlich gar nichts Neues und trotzdem hat mir das Buch in kleinen Häppchen gelesen, gut gefallen und neue Perspektiven aufgezeigt. Mir gefiel auch ausgesprochen gut, wie offen die Autorin war bezüglich ihrer eigenen Trauer. Wie die Arbeit einer Trauerredner abläuft, wusste ich bereits, sonst wären das bestimmt Einblicke gewesen, die hier vielleicht lobend Anerkennung gefunden hätten. Nicht neu, aber dennoch gut, dass die Autorin sich dafür einsetzt, dass sich Menschen schon im Vorfeld Gedanken machen, wie sie gerne bestattet würden, welche Musik sie sich wünschen würden und dergleichen. Das sind Dinge, die es den Angehörigen leichter machen in einer Phase, die so schon schwierig genug ist. Und allgemein finde ich es sehr gut, dass sie den Tod und die Trauer mit dem Buch aus der einer Tabuzone zu holen versucht.

Mich hat das Buch zum Nachdenken angeregt und bestärkt in einiges Dingen – zum Beispiel sich dafür stark zu machen, dass Trauernde das tun dürfen, wie sie es wollen und brauchen und nicht, wie es die Gesellschaft so erwartet. Zudem spendet das Buch aus Hoffnung und Trost, wenn man sich entsprechend von der Autorin eine Weile durch das Buch tragen lässt.

Ich empfehle das Buch gerne weiter und vergebe 4 Sterne.

5 Persönlich, tröstend und ermutigend

von , am 20.11.2021

Nachdem die Journalistin Louise Brown ihre Eltern kurz nacheinander beerdigen muss, beschließt sie eine berufliche Veränderung. Sie wagt den Schritt als Trauerrednerin, setzt sich mit ihrer eigenen Trauer, der Trauer von Angehörigen und den richtigen Worten für die individuelle Beerdigung auseinander. Als Leser:in begleiten wir sie auf ihrem ganz persönlichen Weg durch die Trauer, erfahren von erschütternden, traurigen und auch glücklichen Momenten. Klar wird: Jede:r muss sich früher oder später mit dem Thema Tod auseinandersetzen. Und je früher wir das tun, desto bewusster können wir sowohl mit dem Tod als auch mit dem Leben umgehen.

Neben dem sehr nahbaren und offenen Ton hat mir der stark persönliche Bezug sehr gefallen. Brown wertet nicht, gibt keinen richtigen oder falschen Weg an die Hand, sondern erzählt von ihren Erfahrungen - sowohl in privater als auch in beruflicher Hinsicht. In vielem konnte ich mich mit meiner Trauer wiedererkennen, habe Situationen ähnlich durchlebt und ähnliche Erkenntnisse, Rückschlüsse und Gedanken gefunden.

Für mich eine absolute Empfehlung an alle, die sich mit dem Leben und dem Tod auseinandersetzen möchten - entweder aufgrund eigener Trauerprozesse, Neugier oder der Enttabuisierung des Themas.

5 Das Sein zum Tode

von , am 23.10.2021

Im Bereich der philosophischen Anthropologie wird nahezu unangefochten die These vertreten, dass sich der Mensch im Gegensatz zum Tiere durch ein fundamentales Merkmal auszeichnet: Sein Mortalitäts- und Zeitlichkeitsbewusstsein. Der Mensch scheint das einzige Wesen zu sein, welches sich seiner eigenen Sterblichkeit, der Begrenzung seiner Lebensspanne wie seiner Zeitlichkeit bewusst ist. Unter Martin Heideggers bekanntem Diktum "Sein zum Tode" kann somit basaler auch ein "Sein zur Zeitlichkeit" verstanden werden, welches unser Dasein durchzieht und unser tun durchwirkt; um es in den Worten des Philosophen Sebastian Knell zu sagen, ist es der Fall, "dass wir uns [...] im praktischen Vollzug unserer Existenz zur Dauer unserer Existenz verhalten. Wir entwerfen uns in unserem Handeln stets auf eine endliche Zukunft hin [...]."

Diese Eigenschaft der Orientierung am Tode spiegelt den Inhalt von Louise Browns im Herbst 2021 im Diogenes erschienenen Buch "Was bleibt wenn wir sterben. Erfahrungen einer Trauerrednerin". Nach der Erfahrung des Todes der eigenen Eltern entschließt sich Brown, studierte Politikwissenschaftlerin und lange Jahre als Journalistin tätig, umzusatteln und fortan der Tätigkeit des Trauerredens nachzugehen. In ihrem Buch nimmt sie die Lesenden mit auf eine Reise zur Auseinandersetzung mit dem Sterben und dem Tode - aus ihrer Perspektive wie auch bezogen auf die Sterbenden und die hinterbliebenen Trauernden. Eine Ansammlung wertvoller Gedanken und Erfahrungen im Umgang mit dem, was uns als sterblichen Organismen zu irgendeinem Zeitpunkt unseres Lebens allen bevorsteht.

Ein hervorragendes Buch, welches neue Perspektiven aufzeigt und vor Augen führen kann, was wir am Leben haben. Eine deutliche Empfehlung!

5 Enttabuisierung des Redens über das Sterben

von , am 20.10.2021

Die studierte Politikwissenschaftlerin Louise Brown, die nach langer journalistischer Arbeit nun als Trauerrednerin tätig ist, gibt uns in ihrem im Herbst 2021 bei Diogenes erschienenen Buch "Was bleibt wenn wir Sterben. Erfahrungen einer Trauerrednerin" wertvolle und gewinnbringende Erfahrungen und Einsichten rund um die Themen Tod und Trauer sowie den Umgang damit an die Hand. Auf rund 340 Seiten dürfen wir durch ihre erzählende Stimme in ihr eigenes Leben blicken, in die Leben der Menschen, deren Tod sie begleitet hat und in die Leben der trauernden Hinterbliebenden. Dabei gefällt mir besonders gut, wie persönlich der gesamte Aufbau des Buches ist; wie ihre Arbeit als Trauerrednerin aus schmerzlichen Erfahrungen ihres eigenen Lebens resultiert, dem Tode der eigenen Eltern.
Das Reden über den Tod ist in gewisser Hinsicht bzw. bei vielen Menschen immernoch tabusiert, aber Brown führt uns in ihrem Buch vor Augen, wie wichtig und richtig es ist, sich mit dieser Thematik, die uns alle früher oder später und zudem in verschiedenen Rollen betrifft, überhaupt und auch bewusst auseinanderzusetzen.
Die Lektüre hat mir ob dieser schwermütigen Thematik große Freude bereitet und einige neue Perspektiven an die Hand gegeben. Eine klare Emfehlung.

5 Interessante Einblicke in ein wichtiges Thema

von , am 18.10.2021

Das Buch "Was bleibt wenn wir sterben" beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Tod. Das finde ich per se schon interessant und wichtig, da es häufig noch als Tabuthema angesehen und so behandelt wird und in unserer Gesellschaft oft unter den Tisch gekehrt wird.

Besonders interessant fand ich hier den persönlichen Hintergrund der Autorin. Nach einem Trauerfall in ihrer Familie krempelt sie ihr (berufliches) Leben um und wird Trauerrednerin. So lernt sie nicht nur viele trauernde Menschen kennen, sondern auch verschiedene Arten und Weisen mit Verlust umzugehen.

Während des Lesens schweift man hin und wieder mal mit den Gedanken ab und denkt an Situationen aus dem eigenen Leben, in denen man mit dem Thema Tod konfrontiert wurde und wie man damit umgegangen ist.

Dazu passend ist das Buch auch aufgeteilt. Die Grundstruktur ist in mehrere übersichtliche Kapitel gegliedert, die einem erlauben, auch mal "Pause" zu machen und über das Gelesene nachzudenken.

4 Auseinandersetzung mit Tod und Trauer

von , am 13.10.2021

Louise Brown war Journalistin, aber nach dem Tod der Eltern hat sie ihr Leben verändert. Sie setzte sich mit den Themen Tod und Trauer auseinander und veränderte ihre Einstellung grundlegend. Seither arbeitet sie als Trauerrednerin, es gelingt ihr den Hinterbliebenen zarte Bilder zu schenken, die trösten und auf den Weg bringen.
In diesem Buch schreibt Brown über ihr eigenes Leben und ihre Erfahrungen in dem neuen Beruf. Anekdoten scheinen einfach aus ihr heraus zu fließen, sie erzählt nicht einfach chronologisch, sondern springt von Ereignis zu Ereignis wie es ihr in den Sinn kommt. Sie schildert, wie verschieden die Menschen mit diesem Thema umgehen und rät dazu sich bereits im Vorfeld mit dem nahenden Tod von Angehörigen auseinanderzusetzen. Sie macht Mut über den Tod zu sprechen und auch Anteilnahme auszusprechen.
Sie plädiert gegen das Totschweigen, denn der Tod gehört zum Leben dazu.

5 Offene Worte über ein leidvolles Thema

von (Penzberg), am 10.10.2021

Nachdem ihre Eltern kurz hintereinander verstarben, musste sich Louise Brown mit ihrem Leid und ihrem Verlust auseinandersetzen. Und wurde kurzerhand zur Trauerrednerin, die den Angehörigen Verstorbener in ihren schwersten Stunden zur Seite steht. Was sie erlebt, welche zwiespältigen Gefühle der Tod auslösen kann, das erzählt sie hier sehr sensibel und einfühlsam.
Dabei wechselt Louise Brown die Sichtweisen. Sie berichtet abwechselnd von ihren Erfahrungen mit Trauernden, wie auch von ihren eigenen Gefühlen und Erkenntnissen und vermittelt dem Leser klar und schnörkellos, wie schwer der Umgang mit dem Sterben und dem Tod ist. Insbesondere in einer schnelllebigen Zeit, in der die Endlichkeit des Menschen weitgehendst verdrängt wird. Gehörte der Tod früher zum Leben, ist er jetzt eher ein Tabuthema, und so suchen Hinterbliebene oft vergeblich nach Trost und verständnisvollen Gesprächen. Sinngemäß sagt Louise Brown: Nur wer das Leid und den Verlust selbst erfahren hat, versteht, was in den Menschen vorgeht.
Das Buch ist ungemein sanft und feinfühlig geschrieben. Ich habe mich in vielen Gedanken und Szenen wieder gefunden, wurde an die Verwirrung und die Trauer erinnert, die mich nach dem Tod meiner eigenen Eltern ergriffen hatte, und die mich auch nie ganz loslassen wird. Es ist ein warmherziges Buch, aufwühlend, aber auch tröstlich. Und es beschreibt, dass jeder anders mit der Trauer umgeht, sein Leid auf seine Weise bewältigt. Wer dabei ein bisschen Hilfe und Unterstützung braucht, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.

3 sehr persönlicher Bericht

von , am 04.10.2021

Louise Brown führt ein erfolgreiches Leben als Journalistin, dass sie nach dem Tod ihrer Eltern grundlegend ändert. Zuvor hat sie sich mit dem Thema Tod und dem damit einhergehenden Verlustgefühl der Zurückbleibenden nicht auseinandergesetzt. Mich wunderte, dass sie so lange in ihrem Leben nicht mit diesen Gefühlen konfrontiert wurde. Die Familie hat da viel ausgeklammert. Das Nachholen, Verarbeiten und dem Wandel in ihrem Leben kann man hier nachlesen. Sie erzählt sehr eingängig und persönlich, es ist wirkt wie ein Gespräch, bei dem mitunter auch thematisch etwas hin und her gesprungen wird. Durch diesen Erzählstil und ihre positive Art kommt keine übermäßige Schwermut auf und man kann die Lektüre flüssig und schnell lesen.
Die Lektüre war kurzweilig, hat mir aber keine wesentlichen neuen Erkenntnisse beschert, da ich mich in meinem Leben - leider - schon des öfteren mit der Bewältigung von Verlusten beschäftigen musste.

5 Traurig zugleich Trost spendend

von , am 29.09.2021

Nach dem Tod ihrer geliebten Eltern wird die Autorin Louise Brown als Trauerrednerin tätig. In ihrem Schaffen verarbeitet sie sowohl den Tod der eigenen Eltern und verändert ihr Verhältnis zu Tod und Trauer. Im vorliegenden Buch thematisiert sie dies. Gespickt mit Erinnerungen sowohl an ihre Eltern, als auch an einige ihrer „Kunden“ verstorbene, wie Angehörige, versucht sie im Buch dem Kern der Trauer, und vor allem dem, was „bleibt“ auf die Spur zu kommen. Traurig, philosophisch und doch ein Thema, das viel zu oft an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird.
Mit dem Buch anzufangen war für mich eine echte Herausforderung, weil ich selbst keine Mutter, viel zu jung, erst vor wenigen Jahren verloren habe. Ein klein wenig Hoffnung, und Angst, mich der Trauer zu stellen, haben mich dazu bewegt, das Buch zu lesen. Einerseits war es mir sehr viel Trost zu sehen, wie ähnlich die Trauer Anderer (sowohl die Autorin als auch die im Buch beschriebenen Angehörigen) der meinen ist, andererseits braucht es Kraft sich dem zu stellen.
Auch, wenn sie sich Trauerrednerin vornehmlich mit den Toten beschäftigt, so gilt ihr tun doch den trauernden Angehörigen mehr, die in ihren Erinnerungen an den geliebten Menschen Trost suchen.
Ein tolles buch, schwer aber auch unglaublich Trost spendend.

4 Tod. Trauer und was kommt dann?

von , am 21.09.2021

Louise Brown beschreibt in diesem Buch sowohl ihre ganz eigenen Erfahrungen von Tod und Trauer als auch die als Trauerrednerin. Sie schreibt über die Zeit nach dem Tod ihrer Eltern und wie sie ihren Beruf als Journalistin aufgegeben und den Quereinstieg als Trauerrednerin gewagt hat.
Für diesen Beruf muss man viel Empathie und Feingefühl mitbringen, muss teilweise bei den Angehörigen die richtigen Fragen stellen und zwischen den Zeilen lesen, um mehr über das Leben, die Eigenheiten, Anekdoten oder den Charakter des Verstorbenen zu erfahren.
Die Autorin beschreibt ihre Erlebnisse und die Begebenheiten, die sie mit Hinterbliebenen beim Gespräch und bei Beerdigungen erfährt. Sie erzählt von sehr traurigen Momenten aber auch von schönen und unerklärlichen Augenblicken, wie z.B. als die Sonne, die zu Beginn der Abschiedsfeier durch das runde Fenster genau auf die Urne einer Sonnenanbeterin scheint.

Viel Raum hat sie der Zeit ihrer eigenen Trauer und Trauerbewältigung gewidmet. Berichtet über Gefühle der Hilflosigkeit am Sterbebett der Mutter oder prägende Momente beim Regeln des Nachlasses.
Für jeden ist der Verlust eines geliebten Menschen ein ganz individuelles Erlebnis. Keiner kann sich darauf richtig vorbereiten, welche Gefühle und welche Ängste damit verbunden sein können. Das Buch gibt Einblicke in die Welt des Verabschiedens, der Trauer und dass man für sich das Leben bewusster erleben kann.
Jedes Leben hat seine Endlichkeit und jeder sollte sich dieser Endlichkeit bewusst sein und für die Angehörigen schon vorsorglich einige Dinge besprechen oder schriftlich festhalten, wie z.B. Lieblingsmusik, Dekoration, Blumen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und einfühlsam. An der einen oder anderen Stelle hätte ich mir ausführlichere Schilderungen über ihre Arbeit gewünscht.

Das Cover gefällt mir besonders gut. Die Vögel verkörpern für mich die Seele, die nach dem Tod den Körper verlässt und gen Himmel steigt.

Ein empfehlenswertes Buch, für alle, die sich näher mit der Thematik auseinandersetzen wollen!

4 Sehr persönlich

von , am 14.09.2021

Louise Brown wird nach dem Tod ihrer Eltern Trauerrednerin. In ihrem Buch beschreibt sie auf sehr persönliche Weise ihre Erlebnisse mit dem Tod.

Ihr Buch ist kein Sachbuch oder Ratgeber, sondern vielmehr ein Erlebnisbericht.
Thematisch wird dieses Buch eher trauernde Menschen ansprechen und solche, die sich mit Verlust beschäftigen wollen. Obwohl Louise Brown unaufdringlich mit ihren Erfahrungen umgeht, ist das Thema von sich aus sehr konfrontierend. Der Gedanke an den Tod nahestehender Menschen mit allen Herausforderungen um die Beerdigung ist beklemmend. Es gelingt Frau Brown aufmerksam zu machen. Der Gedanke sich gemeinsam frühzeitig mit diesen Themen auseinandersetzen wird im Laufe des Buches zunehmend vertraut. Gut finde ich, dass sie auf schwierige Beziehungen zu nahestehenden Verstorbenen eingeht, wenn auch sehr kurz. Dabei sind zerrüttete Beziehungen gerade zwischen Eltern und Kindern nicht ungewöhnlich. Zeitweise wirkt ihre Sichtweise etwas verklärt, besonders wenn sie von den "lieben Verstorbenen" spricht. Im Laufe des Buches wird mir immer deutlicher, dass es mit Blick auf schwierige Beziehungen und Familienverhältnisse ein Buch dieser Art bräuchte. Eines mit der hoffnungsvollen und einfühlsamen Erzählweise Louise Browns.

Gelungener persönlicher Erfahrungsbericht, der berührt und zum Nachdenken anregt.

4 Sterben und Tod als Teil des Lebens

von , am 14.09.2021

Louise Brown ist Trauerredernin. In ihrem Buch schreibt sie zum einen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen mit Sterben, Tod und Trauer nach dem Tod ihrer Eltern, aber auch von den Geschichten der Menschen auf deren Beerdigungen sie gesprochen hat und deren Angehörigen.
In vielem habe ich mich wiedererkannt. Im Interview zum Schluss schreibt sie, dass sie hofft, dass sich der ein oder andere Leser in seiner Trauer weniger alleine fühlt. Und ich denke, das hat sie sicher geschafft.

Andererseits gab es ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen haben: Die Übergänge zwischen den Kapiteln fand ich oft holprig. Mir war nicht immer klar, worum es geht und warum z.B. einige Lebensgeschichten angerissen wurden. Auch schwierige Themen - wie zB in Corona Zeiten alleine sterben zu müssen, oder schwierige Verhältnisse zur verstorbenen Personen werden nur sehr kurz und oberflächlich angerissen. Dazwischen sind immer wieder lange, poetische Passagen z.B. über ihre Spaziergänge in der Natur.

Ich könnte mir vorstellen, dass das ganze fast wie eine Art persönliches Tagebuch anfing, zumindest liest es sich zum Teil so.

Trotz alledem ziehe ich nur einen Punkt ab, da es ein so wichtiges Thema ist über das wir mehr reden sollen.

2 Eine sehr persönliche Betrachtung, die mir leider nichts Neues bieten konnte

von , am 13.09.2021

Der Tod ist eine fundamentale Sache, die unser Leben bestimmt. Und dennoch wird versucht, ihn aus dem Leben zu verbannen, zumindest gedanklich. Dabei ist er unausweichlich und hat das Potenzial das Leben unserer Liebsten komplett auf den Kopf zu stellen. Wäre es da nicht viel ratsamer, ihn nicht als unseren Endgegner zu betrachten, sondern ihn willkommen zu heißen und auch den Trost anzuerkennen, den er mit sich bringen kann?

Louise Brown meint: Ja! Und diese Erkenntnis schöpft sie aus zweierlei: Zum einen aus ihrer Erfahrung als Trauerrednerin, zum anderen als Kind von Eltern, die diesen letzten Schritt bereits gegangen sind. Es handelt sich hier also um ein sehr persönliches Buch, emotional und wertend geschrieben, die Gedanken einer Frau, die für sich beschlossen hat, den Tod zu akzeptieren und gleichzeitig das Leben zu zelebrieren. Auch das ihrer Klienten und deren Verstorbenen.

Wenn man sich auf die dunklen Pfade des Lebens begibt und sich gleichzeitig konfrontieren, aber auch trösten lassen will, dann ist das Buch vermutlich geeignet. Für mich als jemanden, der sich schon sehr intensiv mit den Themen Tod/alternativen Bestattungsmöglichkeiten/Trauerarbeit befasst hat, bot mir dieses Buch leider nichts Neues und gestaltete sich somit als wenig interessant. Ich kann mir aber dennoch vorstellen, dass es als eher oberflächliche und persönlich-emotionale Betrachtung und Erfahrungsbericht durchaus reizvoll sein kann, wenn man nicht gerade selbst in der Trauer versunken ist und sich hierauf einlassen kann.

4 Trauer hat viele Gesichter

von , am 12.09.2021

Die Autorin Louise Brown hat innerhalb von drei Monaten beide Eltern nach Krankheit verloren. Sie fühlte sich wie durch eine Falltür im Boden in die Tiefe gerissen.
Sie gibt tiefe Einblick in ihre Gefühle bezüglich ihres eigenen Erleben mit dem Tod der Eltern und allein der Satz, dass es keine festen, zeitlich begrenzten Trauerphasen gibt, beruhigt mich. Wie wichtigt der Abschied bzw. die Gestaltung der Trauerfeier ist, erzählt sie einmal am Beispiel von der ihrer Mutter, wo sie ihrer Mutter nicht in der Trauerrede wiedergefunden hat und sie erklärt, woran das lag. Es kommt darauf an, was im Gespräch zwischen Hinterbliebenen und dem Trauerredner erwähnt bzw. erzählt wird.
Ihre Berufung hat Louise Brown selber nun als Trauerrednerin gefunden und ihre Reden bzw. die Trauerfeiern versucht sie so zu gestalten, dass sie den Verstorbenen gerecht werden und Bilder von ihm wachgerufen werden.
Sie beschreibt mit dem Einverständnis der Hinterbliebenen spezielle Details von Trauerfeiern, die sie mitgestaltet hat bzw. erzählt von den Verstorben, wie sie im Leben waren.
Sie erzählt auch, wie es ist das Heim der Eltern auszuräumen und wie emotional das sie mitgenommen hat.


Mich hat das Buch sehr berührt und sehr nachdenklich gemacht, denn die Autorin liegt richtig, wenn sie sagt wie wir andere Ereignisse planen, aber auf den Tod uns nicht vorbereiten.

5 Trauer gehört zum Leben

von (Hamburg), am 11.09.2021

Die Journalistin Brown erlebt nach dem Tod ihrer Eltern innerhalb von drei Monaten eine tiefe Krise. Tod wurde in ihrer Familie - wie in den meisten - nicht thematisiert und so war sie nicht darauf vorbereitet, was Trauer über den Verlust in ihr anrichtete. Die Konsequenz letztendlich war, dass sie ihren Beruf aufgab und zur Trauerrednerin wurde. In diesem Buch beschreibt sie, wie das Thema Tod in das Leben integriert werden kann und sollte. Die Konfrontation mit dem Tod ermöglicht es, das Leben bewußter zu leben und es zu genießen. Brown erzählt von den vielen Begegnungen mit Hinterbliebenen, zitiert aus ihren Trauerreden und beschreibt, wie sinnerfüllend sie ihren Beruf erlebt. Jeder Tod und jeder Verlust ist ein individuelles Erlebnis, aber durch diese Schilderungen kann man sich vielleicht ein wenig darauf vorbereiten und akzeptieren, dass Leben und Tod zusammengehört. Wer sich dem Thema Tod und Trauer stellen will, findet hier eine fundierte Hilfestellung. Sehr empfehlenswert.

5 Der Tod gehört zum Leben

von , am 05.09.2021

Das Cover gefällt mir gut, es passt zum Buch und steht für mich für Loslassen, Freiheit, Aufbruch in noch unbekannte Gefilde. Der Schreibstil ist flüssig, sehr angenehm zu lesen und hat mich mit seinen klaren und doch einfühlsamen Worten von Anfang an mitgenommen.
Das Buch besteht aus vielen kurzen Kapiteln, in denen Louise Brown unterschiedliche Aspekte der Trauer anschaulich beschreibt.

Der Tod beider Eltern innerhalb weniger Monate konfrontierte die Journalistin Louise Brown mit einer tiefen Trauer. Bis dahin hatte sie sich kaum mit dem Tod geliebter Menschen auseinandersetzen müssen und sie empfand die Trauerfeiern bei den Beerdigungen der Eltern als unbefriedigend und den geliebten Menschen nicht gerecht werdend. Ihr eigener langer Trauerprozess, die Auseinandersetzung mit dem Tod und unserer Endlichkeit und die Begegnung mit einer Trauerbegleiterin führten dazu, dass sie als Trauerrednerin zu arbeiten begann.

Das Buch will kein Ratgeber sein, sondern erzählt von zahlreichen Begegnungen und persönlichen Gesprächen mit Trauernden, in denen die Verstorbenen durch Erinnerungen und Gefühle bei den Hinterbliebenen lebendig bleiben. Diese Erinnerungen spenden Trost und die immer individuelle Erfahrung der Trauer macht den Menschen verletzlicher und empathischer, die Sicht auf das Leben und darauf, was wichtig ist, kann sich ändern.
Die Autorin ermuntert uns, unsere Trauer zu leben und sie nicht zu verstecken, und uns mit dem Tod zu beschäftigen, darüber zu reden, denn dadurch wird er weniger groß und erschreckend.

Ich empfehle das Buch jedem, der bereit ist, sich mit dem Tod und der eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. Dieses Thema geht früher oder später jeden an.
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