1946 von Schlesien ins Münsterland vertrieben
Zeitzeugen berichten
2018
LWL-Medienzentrum für Westfalen (Hersteller)
978-3-939974-66-6 (ISBN)
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Als Folge des verlorenen Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Menschen aus den
vormals deutschen Ostgebieten vertrieben und gen Westen deportiert. In völliger Ungewissheit,
wo ihr Zug enden würde, gelangten allein von März bis September 1946
Zehntausende Ostvertriebene aus Schlesien ins Münsterland. Im Kreis Coesfeld erfolgte
ihre Verteilung auf den kriegsbedingt äußerst knappen Wohnraum über das Bezirksdurchgangslager
Maria Veen und das Kreisdurchgangslager Lette bei Coesfeld. Ende
1948 lebten in Westfalen 736.000 Vertriebene und Flüchtlinge, was zwölf Prozent der
Bevölkerung entsprach. Die Neuankömmlinge waren ungleich verteilt. In manchen Landkreisen
machte ihre Zahl über 30 Prozent der Bevölkerung aus, im Kreis Coesfeld
betrug ihr Anteil 1951 rund 15 Prozent. Sie mussten sich in der fremden Umgebung
eine Existenzgrundlage verschaffen und gemeinsam mit den Alteingesessenen die Wiederaufbauanstrengungen
bewältigen.
Das Durchgangslager in Lette, von dem der Film handelt, hinterließ bei den Neuankömmlingen
einen prägenden Eindruck. Gleich nach ihrer Ankunft wurden sie hier kurzzeitig
untergebracht, registriert, desinfiziert und medizinisch untersucht. Dieses Lager hatte der
Kreis Coesfeld in schon bestehenden älteren Holzbaracken eingerichtet. An deren abgelegene
Lage und Kargheit, aber auch Naturnähe erinnern sich die Zeitzeugen bis heute
lebhaft und berichten darüber im Film.
Im Juli 2014 und August 2015 wurde in Coesfeld auf Initiative des Vereins „Denkmal
Barackenlager Lette e.V.“ ein umfangreiches Interviewprojekt durchgeführt, das mit der
Filmkamera aufgezeichnet wurde. Ziel war, neben der eigentlichen Lagergeschichte auch
die persönlichen Vertreibungs- und Integrations-Erinnerungen der kleiner werdenden
Erlebnisgeneration zu dokumentieren. Aus diesem Fundus ist dieser Film entstanden. Er
schildert die Vertreibung, die großen Gruppentransporte mit der Eisenbahn ins Münsterland,
die Ankunft im Lager Lette, die Verteilung auf die zumeist ländlich gelegenen,
einfachen Quartiere und die Erfahrungen mit den Einheimischen in neuer Umgebung.
Mit dem Abstand von Jahrzehnten blicken die Zeitzeugen auf ihre Erlebnisse zurück und
gewähren dabei Zugang zu ihren damaligen wie heutigen Gedanken und Gefühlen.
Der Film thematisiert das Thema Flucht und Vertreibung anhand von eigenem Erleben
vieler Menschen in unserer Gesellschaft. Die Schilderungen der Protagonisten machen
deutlich, wie nachhaltig Flucht und Vertreibung auch nach vielen Jahrzehnten im persönlichen
Leben nachwirken. So kann der Film auch dazu beitragen, mehr Verständnis für
Situation und Gefühle heutiger Migranten in Deutschland und Europa zu entwickeln.
vormals deutschen Ostgebieten vertrieben und gen Westen deportiert. In völliger Ungewissheit,
wo ihr Zug enden würde, gelangten allein von März bis September 1946
Zehntausende Ostvertriebene aus Schlesien ins Münsterland. Im Kreis Coesfeld erfolgte
ihre Verteilung auf den kriegsbedingt äußerst knappen Wohnraum über das Bezirksdurchgangslager
Maria Veen und das Kreisdurchgangslager Lette bei Coesfeld. Ende
1948 lebten in Westfalen 736.000 Vertriebene und Flüchtlinge, was zwölf Prozent der
Bevölkerung entsprach. Die Neuankömmlinge waren ungleich verteilt. In manchen Landkreisen
machte ihre Zahl über 30 Prozent der Bevölkerung aus, im Kreis Coesfeld
betrug ihr Anteil 1951 rund 15 Prozent. Sie mussten sich in der fremden Umgebung
eine Existenzgrundlage verschaffen und gemeinsam mit den Alteingesessenen die Wiederaufbauanstrengungen
bewältigen.
Das Durchgangslager in Lette, von dem der Film handelt, hinterließ bei den Neuankömmlingen
einen prägenden Eindruck. Gleich nach ihrer Ankunft wurden sie hier kurzzeitig
untergebracht, registriert, desinfiziert und medizinisch untersucht. Dieses Lager hatte der
Kreis Coesfeld in schon bestehenden älteren Holzbaracken eingerichtet. An deren abgelegene
Lage und Kargheit, aber auch Naturnähe erinnern sich die Zeitzeugen bis heute
lebhaft und berichten darüber im Film.
Im Juli 2014 und August 2015 wurde in Coesfeld auf Initiative des Vereins „Denkmal
Barackenlager Lette e.V.“ ein umfangreiches Interviewprojekt durchgeführt, das mit der
Filmkamera aufgezeichnet wurde. Ziel war, neben der eigentlichen Lagergeschichte auch
die persönlichen Vertreibungs- und Integrations-Erinnerungen der kleiner werdenden
Erlebnisgeneration zu dokumentieren. Aus diesem Fundus ist dieser Film entstanden. Er
schildert die Vertreibung, die großen Gruppentransporte mit der Eisenbahn ins Münsterland,
die Ankunft im Lager Lette, die Verteilung auf die zumeist ländlich gelegenen,
einfachen Quartiere und die Erfahrungen mit den Einheimischen in neuer Umgebung.
Mit dem Abstand von Jahrzehnten blicken die Zeitzeugen auf ihre Erlebnisse zurück und
gewähren dabei Zugang zu ihren damaligen wie heutigen Gedanken und Gefühlen.
Der Film thematisiert das Thema Flucht und Vertreibung anhand von eigenem Erleben
vieler Menschen in unserer Gesellschaft. Die Schilderungen der Protagonisten machen
deutlich, wie nachhaltig Flucht und Vertreibung auch nach vielen Jahrzehnten im persönlichen
Leben nachwirken. So kann der Film auch dazu beitragen, mehr Verständnis für
Situation und Gefühle heutiger Migranten in Deutschland und Europa zu entwickeln.
Erscheint lt. Verlag | 12.10.2018 |
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Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 190 mm |
Gewicht | 250 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Durchgangslager Lette • Flüchtlinge • Migranten • Ostgebiete • Ostvertriebene • Schlesien • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-939974-66-8 / 3939974668 |
ISBN-13 | 978-3-939974-66-6 / 9783939974666 |
Zustand | Neuware |
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