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Du + ich in Ewigkeit

Wie der Himmel unsere Ehe revolutioniert

, (Autoren)

Buch | Softcover
224 Seiten
2015 | 1. Auflage
Francke-Buch (Verlag)
978-3-86827-547-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Du + ich in Ewigkeit - Francis Chan, Lisa Chan
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Wer eine gute Ehe führen will, darf sich nicht nur auf seine Ehe konzentrieren.Zuerst kommt Gott - und dann lange, lange nichts. Wie sich die eigene Ehe radikal zum Guten verändert, wenn wir Gott die uneingeschränkte Hauptrolle in unserem Leben geben, sagen Francis und Lisa Chan pointiert und unmissverständlich. Und auch wenn viele Ehebücher gute Tipps geben, wie man im Hier und Jetzt besser miteinander klarkommt: Darum geht es den Chans nicht. Es geht ihnen um nicht weniger als ein Eheleben aus der Perspektive der Ewigkeit.Mit großer Ernsthaftigkeit stellen sie eine Ehe in Aussicht, in der Christus im Zentrum und der Himmel im Herzen ist. Ihre Thesen holen uns vom gemütlichen Sofa: Eheprobleme sind im Kern meist Probleme in unserer Gottesbeziehung - und die ist sehr viel größer und wichtiger als die Beziehung zum Partner. Oder: Wer nur sein kurzfristiges irdisches Glück im Sinn hat, der verpasst die guten, aber unbequemen Entscheidungen, die ihn näher zu Gott und zum anderen bringen und die in Ewigkeit zählen.Ehe und Familie konsequent und mutig nach dem Vorbild Jesu und mit einer klaren Vision zu leben, dazu fordern Francis und Lisa Chan auf. Darin liegt der Schlüssel für viele Probleme - und ganz nebenbei gewinnt man sogar mehr Freude am Hier und Jetzt.- vom Autor des Bestsellers "Eine vollkommen verrückte Liebe"- das Thema Ehe aus einer neuen Perspektive- mit praktischen Aufgaben und Fragen am Ende jedes Kapitels- mit einem Kapitel zur Kindererziehung und vielen persönlichen Beispielen

Lernen Sie eine kraftvolle, neue Stimme unter den christlichen Buchautoren kennen: Francis Chan, Pastor der Cornerstone Church in Simi Valley in Kalifornien. Als Urheber des Internet-Videophänomens „JustStopAndThink.com“ fordert Francis Gläubige zu einem radikalen biblischen Lebensstil heraus, der unserem Verständnis von Gottes Liebe entspringt.

Die Ehe ist nicht das Größte Ehe und die Herrlichkeit Gottes Genau jetzt, während Sie das hier lesen, sieht Ihnen jemand zu. Stellen Sie sich das einmal vor! Der Gott, der Ihnen das Leben verliehen hat, sieht jede Ihrer Bewegungen, hört jedes Ihrer Worte und kennt jeden Ihrer Gedanken. Und das ist etwas Gutes. Sie werden von Gott gesehen. Wahrgenommen. Erkannt. Gott sprach und die Welt entstand. Gott sprach und die Welt wurde durch eine Flut vernichtet. Eines Tages wird Gott das einzige Urteil sprechen, das von Bedeutung ist, wenn er über jeden Menschen Gericht hält. Das ist der Gott, der Sie kennt, in exakt diesem Moment. Das ist der Gott, dessen Blick auf Sie gerichtet ist, während Sie diese Zeilen lesen. Ich weiß, das hier soll eigentlich ein Buch über die Ehe sein, aber vergessen Sie einen Moment lang die Menschen. Konzentrieren wir uns auf etwas Größeres: Gott. Konzentrieren wir uns auf etwas Wichtigeres: Ihre Beziehung zu Gott. Diese Beziehung hat viel größere Bedeutung als Ihre Ehe und sie ist von ewiger Dauer. Es wird Sie vielleicht schockieren, aber Jesus lehrte, dass die irdische Ehe im Himmel keinen Bestand mehr hat. In Matthäus 22 wird Jesus zum hypothetischen Fall einer Witwe befragt, die mehrmals erneut heiratet. Die damaligen religiösen Führer wollten von Jesus wissen, mit welchem Mann die Frau im Himmel verheiratet sein wird. Jesus antwortete: ... wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht verheiratet sein. Sie werden sein wie die Engel im Himmel. (Matthäus 22,30) Vielleicht fällt es Ihnen schwer, diese Aussage zu akzeptieren. (Ich hoffe, Sie freuen sich nicht darüber …) Ich kann es mir kaum vorstellen, eines Tages nicht mehr mit Lisa verheiratet zu sein, aber zwei Überlegungen trösten mich. Erstens bedeutet dies nicht, dass Lisa und ich uns im Himmel nicht mehr von Herzen lieben werden. Ich vermute, dass ich Lisa sogar näher sein werde, wenn unser Körper verherrlicht ist und keine Sünde mehr an sich trägt. Zweitens werde ich in einer Gemeinschaft mit Gott leben, die garantiert besser ist als jede menschliche Nähe, die ich jetzt vielleicht kenne. Ich vertraue Gott, dem Erfinder der Ehe, wenn er uns eine bessere Zukunft verspricht. Jeder von uns muss seine ewige Beziehung zu seinem Schöpfer höher bewerten als alles andere. Außerdem gilt: Solange die Beziehung zu Gott nicht in Ordnung ist, kann man anderen Menschen keine große Hilfe sein. Menschen, die selbst kein gutes Leben führen, verschlimmern die Sache noch, wenn sie sich zusammentun. Wenn aber zwei Menschen zusammenkommen, deren Beziehung zu Gott in Ordnung ist, dann wird auch ihre Beziehung untereinander in Ordnung sein. In meinem über 20-jährigen Dienst als Pastor bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Probleme in der Ehe gar keine Eheprobleme sind. Es sind Probleme mit Gott. Sie lassen sich darauf zurückführen, dass einer der Partner – oder beide – ein schlechtes Verhältnis zu Gott oder ein falsches Verständnis von ihm hat. Ein wahrheitsgetreues Gottesbild ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Ehe. Es ist die Grundvoraussetzung für alles. A. W. Tozer schreibt: „Würde man uns auf einen Schlag mit allen Problemen des Himmels und der Erde konfrontieren, so wären diese unerheblich, verglichen mit der alles überragenden Frage nach Gott: seiner Existenz, seinem Wesen und den Aufgaben, die wir als sittliche Wesen ihm gegenüber haben.“ Jetzt wo Ihnen klar ist, dass es in diesem Kapitel um Gott und nicht um die Ehe geht, sind Sie vielleicht versucht, bis dahin weiterzublättern, wo es endlich „zur Sache“ geht. Schließlich haben Sie kein Problem mit Gott und wollen nur etwas für Ihre Ehe tun. Aber seien Sie nicht dumm. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass zwischen Ihnen und Gott alles stimmt. Selbstgefälligkeit können wir uns in dieser Beziehung nicht leisten. Fast jeder, der mir begegnet, glaubt, er würde im Himmel landen. Auf jeder Beerdigung, an der ich teilnehme, wird in der Grabrede erklärt, der Verstorbene sei jetzt „an einem besseren Ort“. Aber wenn das stimmt, warum spricht Jesus dann von einem engen Tor und einem schmalen Weg? Ihr könnt das Reich Gottes nur durch das enge Tor betreten. Die Straße zur Hölle ist breit und ihre Tür steht für die vielen weit offen, die sich für den bequemen Weg entscheiden. Das Tor zum Leben dagegen ist eng und der Weg dorthin ist schmal, deshalb finden ihn nur wenige. (Matthäus 7,13-14) Jesus drückt sich klar aus: Nicht jeder ist auf dem Weg zum ewigen Leben. Nur wenige finden ihn. Statt uns also auf die Symptome einer ungesunden Ehe zu stürzen, wollen wir uns auf etwas Grundsätzlicheres konzentrieren. Auf etwas, das im Zentrum unserer Ehe stehen muss, denn es lässt sie wunderbar werden – oder aber zerstörerisch. Fangen wir dort an, wo laut der Bibel der Anfang zu suchen ist: Ehrfurcht vor dem Herrn ist der Anfang wahrer Weisheit. (Psalm 111,10) Die Ehrfurcht vor dem Herrn ist der Anfang der Erkenntnis. (Sprüche 1,7) Die Ehrfurcht vor dem Herrn schenkt Leben. (Sprüche 19,23) Ehrfurcht vor Gott Ich schätze, diese Worte haben Sie in einem Ehebuch nicht erwartet. Aber nichts könnte grundlegender für eine Ehe sein. Ohne gesunde Ehrfurcht vor Gott werden wir das Leben und die Liebe nicht in ihrer ganzen Fülle genießen können. Wenn sie fehlt, werden wir komplett falsche Prioritäten setzen. Doch wenn eine gesunde Ehrfurcht vor Gott die Grundlage unseres Daseins ist, können wir ein herrliches Leben und eine wunderbare Ehe darauf aufbauen. Der Herr hat Gefallen an denen, die ihn fürchten. (Psalm 147,11; Elberfelder) Habt keine Angst vor denen, die euch umbringen wollen. Sie können nur euren Körper töten; eure Seele ist für sie unerreichbar. Fürchtet allein Gott, der Leib und Seele in der Hölle vernichten kann. (Matthäus 10,28) Die meisten Menschen unterschätzen, wie furchterregend es sein wird, Gott zu sehen. Es wird ohne Zweifel der größte Schock Ihres Lebens sein. Und wir dürfen die Tatsache nicht ignorieren, dass dieser Moment jederzeit eintreten kann. Was glauben Sie, wie Sie sich bei dieser Begegnung fühlen werden? Ich kann Ihnen ziemlich sicher garantieren, dass Sie dabei nicht an Ihre Familie denken werden. Wir können zwar nicht mit Gewissheit sagen, wie wir uns fühlen werden, aber die Bibel erzählt uns, wie andere Menschen reagierten, als sie einen kurzen Blick auf Gott erhaschten. Da war zum Beispiel Johannes, der wie tot zu Boden fiel (Offenbarung 1,17). Oder Jesaja, der sich selbst verfluchte und seine eigene Sündhaftigkeit gestand (Jesaja 6,5). Oder Hiob, der im selben Moment erkannte, wie dumm er gewesen war. Er sagt: Bisher kannte ich dich nur vom Hörensagen, doch jetzt habe ich dich mit eigenen Augen gesehen. Darum widerrufe ich, was ich gesagt habe, und bereue in Staub und Asche. (Hiob 42,5-6) Jede Reaktion ist unterschiedlich, doch alle zeichnen sich durch Angst und Ehrfurcht aus. Es wäre töricht zu meinen, bei uns würde es anders. Und das ist nicht nur eine alttestamentliche Sichtweise. Wenn wir Jesaja 2,17-19 mit Offenbarung 6,15-16 vergleichen, wird deutlich, dass Gott im Neuen Testament nicht weniger furchteinflößend ist. Die Überheblichkeit des Menschen wird erniedrigt und der Hochmut der Männer gedemütigt werden. Dann wird der Herr allein erhöht sein! Die Götzen dagegen werden alle verschwinden. Wenn der Herr sich erhebt, um die Erde zu erschüttern, wird man sich vor dem Schrecken des Herrn und der Herrlichkeit seiner Majestät in Felsenhöhlen und Erdlöchern verkriechen. (Jesaja 2,17-19) Da versteckten sich die Könige der Erde, die Herrscher, die Befehlshaber, die Reichen, die Machthaber und auch alle Sklaven und Freien in den Höhlen und zwischen den Felsen der Berge. Und sie riefen den Bergen und den Felsen zu: „Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes. Denn der große Tag ihres Zorns ist gekommen, und wer wird ihn überleben?“ (Offenbarung 6,15-17) Es ist merkwürdig, aber mir begegnen selten Menschen, die über diesen Augenblick nachdenken. Liegt es daran, dass wir nicht wirklich glauben, dass das geschehen wird? Wir beschäftigen uns mit dem Urlaub, der vor uns liegt, und stellen uns vor, wie viel Spaß uns das machen wird. Wir denken an bevorstehende Herausforderungen und machen uns Sorgen, wie wir die Schwierigkeiten bewältigen können. Warum denken wir nicht darüber nach, wie es sein wird, Gott das erste Mal zu sehen? Ich versuche mir diesen Moment oft vor Augen zu halten, denn das hilft mir, mich auf das Wesentliche auszurichten. Aus diesem Grund stelle ich mir auch vor, wie es sein wird, wenn Lisa Gott das erste Mal sieht. Ich liebe sie und darum möchte ich, dass sie darauf vorbereitet ist. Die meisten von uns werden schon in der Gegenwart bestimmter Leute nervös. Wie um alles in der Welt kann es da gelingen, sich auf die Begegnung mit dem vorzubereiten, der „in einem Licht wohnt, zu dem niemand kommen kann“ (1. Timotheus 6,16)? Zum Glück wurde die Bibel genau zu diesem Zweck geschrieben. Den Blick auf Gott heften Als ich mich Lisa bei unserer ersten Begegnung vorstellte, war ich völlig eingeschüchtert. Zwanzig Jahre später hat sich das vollkommen geändert. Jetzt fühle ich mich in ihrer Gegenwart wohler als mit irgendjemand anderem auf der Welt. Die Zeit, die man mit einer Person zusammen verbringt, verändert alles. Eine Beziehung verändert alles. In Offenbarung 4 spricht die Bibel von vier mächtigen Engeln, die vor Gott stehen. Es heißt in Vers 8: „Tag für Tag und Nacht für Nacht hören sie nicht auf zu rufen: ‚Heilig, heilig, heilig ist der Herr, Gott, der Allmächtige, der immer war, der ist und der noch kommen wird.‘“ Sie tun nichts weiter als Gott anzusehen und seine Heiligkeit auszurufen. Sie tun es in diesem Augenblick. Sie werden es tun, wenn Sie dieses Buch zur Seite legen, wenn Sie heute Abend ins Bett gehen und wenn Sie morgen aufwachen. In Gottes Gegenwart zu stehen und seine Herrlichkeit zu rühmen, ist jeden Moment ihrer Zeit wert. Erscheint es Ihnen da nicht sinnvoll, wenigstens einen kleinen Teil Ihrer Zeit lang das Gleiche zu tun? Haben Sie das heute schon getan? Gott will, dass wir ihn anbeten und ihm den ganzen Tag lang danken (Epheser 5,18-20). Wenn wir unseren Blick nicht auf Gott heften, dann verbringen wir unsere Zeit damit, Geringeres anzustarren, nämlich uns selbst. Diesen Fehler machen viele Paare. Sie verbringen viel Zeit damit, auf sich selbst und den Partner zu sehen, aber sie nehmen sich wenig Zeit, um unverwandt auf Gott zu schauen. Wenn sie darauf also ihr Augenmerk legen, fangen sie natürlich an, jeden Aspekt ihres Lebens auf die wenigen Jahre auszurichten, die sie gemeinsam auf der Erde haben, anstatt sich auf die Millionen Jahre zu konzentrieren, die sie in Gottes Gegenwart verbringen werden. Oder außerhalb seiner Gegenwart. Diese Menschen leben, als würden sie nie sterben. Sie leben, als würde der König nie zurückkehren. David wünschte sich nur eins: Eine einzige Bitte habe ich an den Herrn. Ich sehne mich danach, solange ich lebe, im Haus des Herrn zu sein, um seine Freundlichkeit zu sehen und in seinem Tempel still zu werden. (Psalm 27,4) Das war’s. Das war alles, was er von Gott wollte. Er wusste, dass das für jedes seiner Probleme die Lösung war. Stellen Sie sich einen Moment lang vor, Sie würden vor Gottes Thron stehen. Einen Augenblick in seiner Gegenwart und alles andere wird klein und unbedeutend. Die Belanglosigkeit der Dinge, die unsere Aufmerksamkeit und unsere Emotionen in Beschlag genommen haben, wird entlarvt. Darum sagt David Gott, dass er nichts weiter will, als ihn jeden Tag zu sehen und seinen Blick fest auf ihn zu richten. Wenn ich eine Abschrift Ihrer Gebete des vergangenen Monats sehen könnte, was würde als „das Eine“ hervortreten, um das Sie immer wieder bitten? Überlegen Sie sich das einmal. Unsere Gebete verraten sehr viel über uns. Unsere Bitten zeigen, worauf wir Wert legen, und unser Ton verrät, wie wir über Gott denken. ... Gott ist im Himmel und du bist hier auf der Erde. Deshalb geh sparsam mit deinen Worten um! (Prediger 5,1) Sie müssen nicht nach Gott suchen. Er ist jetzt, in diesem Moment, bei Ihnen. Nehmen Sie sich jetzt Zeit, bei ihm zu sein. Ihn anzuschauen. Ihn zu loben. Das ist vielleicht eine völlig neue Erfahrung für Sie. Gehen Sie dorthin, wo Sie allein mit ihm sind, und bitten Sie um nichts. Lesen Sie die Beschreibung Gottes in Offenbarung 4 und 5 und führen Sie sich Gott vor Augen, wenn Sie im Gebet in seine Gegenwart treten. Reden Sie nicht zu viel und erbitten Sie nicht zu viel. Denken Sie nur über ihn nach und sagen Sie ihm, wie sehr Sie ihn verehren. Schließen Sie die Augen und tun Sie das genau jetzt. Haben Sie das gerade gemacht? Wenn ja, gehe ich davon aus, dass Sie einsehen, wie wichtig es ist, sich in erster Linie auf Gott zu konzentrieren. Wenn jeder verheiratete Mensch das regelmäßig täte, würden sich viele Probleme in Luft auflösen. Denn, ich wiederhole, unsere Eheprobleme sind nicht wirklich Probleme mit der Ehe. Es sind Probleme des Herzens. Probleme mit Gott. Unser Mangel an Vertrautheit mit Gott schafft eine Leere, die wir mit den allerschwächsten Ersatzmitteln zu füllen versuchen – wie Reichtum oder Vergnügen. Wie Ruhm oder Anerkennung. Wie Menschen. Wie die Ehe. Kaum jemand wird bestreiten, dass Ehen durch Selbstsucht zerstört werden. Es kommt immer wieder vor, dass wir unsere eigenen Ziele überbewerten und nicht darauf achten, was Gott und was andere wollen. Aber wir können unsere Ichbezogenheit nicht dadurch ablegen, dass wir versuchen uns selbst zu ignorieren. Die Lösung ist, fest auf Gott zu sehen. Wenn unser Blick wirklich auf ihn gerichtet ist, verliert alles andere an Gewicht und jede Sache rückt an ihren angemessenen Platz. Sich auf Gott auszurichten schafft nicht nur Nähe zu ihm, sondern weckt auch neu unsere Ehrfurcht vor ihm. Manchmal ist das eine gesunde Furcht, die unsere Ehe schützt, wenn das Gefühl der Nähe zum Partner fehlt. Die eigene Ehe schützen Heutzutage ist vieles anders. Die Sünde ist leichter zugänglich und gesellschaftsfähiger geworden. Ich denke da an zwei bestimmte Bereiche, die beide tödlich sind für die Ehe: Pornografie und Flirten. Als ich ein Kind war, musste ein Mann zur Theke gehen, um den Playboy zu kaufen und so wusste jeder im Laden, wie verdorben er war. Heute können Menschen auf ihren Smartphones unablässig Pornografie konsumieren, ohne dass jemand etwas davon merkt. Und viele halten das überhaupt nicht für krank, sondern für normal! Als ich ein Kind war, konnte eine Frau mit einem Mann nur von Angesicht zu Angesicht flirten, in einem normalen gesellschaftlichen Rahmen. Auch hier standen dem Schamgefühle entgegen, denn man konnte von anderen beobachtet und als Flittchen oder Schlampe abgestempelt werden. Per Facebook und SMS können Frauen und Männer sich heute heimlich näherkommen, um die Lage zu sondieren. Und sowohl die Affären, die dadurch entstehen, als auch die Scheidungen, die daraus resultieren, gelten kaum mehr als anstößig. Auch nicht in der Gemeinde. Manches jedoch ändert sich nie. Gott sieht immer noch, was geschieht. Und Gott hasst es immer noch – so sehr, wie zu allen Zeiten. Man mag heute die Mehrheit der Menschen auf seiner Seite haben, doch das gilt nicht für Gott. Ausreden wie „mein Mann schenkt mir keine Beachtung“ oder „meine Frau befriedigt meine Bedürfnisse nicht“ finden bei Gott immer noch kein Gehör. Nach wie vor ist der Satan Ursprung dieser Stimmen, die einem sagen, es sei in Ordnung – auch wenn es Freunde, Seelsorger oder Pastoren sind, denen diese Stimmen gehören. Und die Antwort auf die Sünde ist immer noch dieselbe: Fürchten Sie Gott. Die Liebe zu Ihrer Familie reicht nicht immer aus, um Ihre Familie vor Ihrer eigenen Sündhaftigkeit zu schützen. Doch die tief verwurzelte Gewissheit, dass ein heiliger Gott auf Sie blickt, wird Sie in den verlockendsten Versuchungen vom Bösen abhalten. Täuscht euch nicht! Macht euch klar, dass ihr Gott nicht einfach missachten könnt, ohne die Folgen zu tragen. Denn was ein Mensch sät, wird er auch ernten. Wer nur nach seinen sündigen Neigungen lebt, wird sich damit selbst zu Grunde richten und schließlich den Tod ernten. Aber wer lebt, um dem Geist zu gefallen, wird vom Geist das ewige Leben erhalten. (Galater 6,7-8) Meine lieben Freunde! Ihr habt immer befolgt, was ich euch geraten habe. Hört aber nicht nur auf mich, wenn ich bei euch bin, sondern erst recht während meiner Abwesenheit. Arbeitet mit Furcht und Zittern an eurer Rettung. (Philipper 2,12; Hoffnung für alle) Vergessen Sie nicht, dass es einen Feind gibt, der Ihre Ehe zerstören will. Wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut (Epheser 6,12), darum können wir unsere Ehen nicht durch mehr Eheabende, Urlaube oder Beratungsgespräche absichern. Das alles ist nicht schlecht, aber wir müssen sehen, dass hier noch mehr vor sich geht. Ernsthaftes, konzentriertes Gebet wird für eine glückliche Ehe unendlich mehr bewirken als jede menschliche Strategie. „Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken“ (Jakobus 5,16). Die andere Kraftquelle, die wir nicht vernachlässigen dürfen, ist die Bibel. Ist das für Sie jetzt, als ob Sie ständig dieselbe alte Platte hören? Wenn Sie seit Ihrer Kindheit in eine Gemeinde gehen, mag das so sein. Ich hoffe aber, Sie schalten trotzdem nicht ab. Die Verse in der Bibel enthalten nicht nur gute Lehre, sondern sie besitzen Macht. Sie sind nicht nur eindrucksvolle Argumente – sie sind das lebendige Wort, ausgesprochen durch denselben Gott, der durch seine Worte das Weltall erschuf. Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam. Es ist schärfer als das schärfste Schwert und durchdringt unsere innersten Gedanken und Wünsche. Es deckt auf, wer wir wirklich sind, und macht unser Herz vor Gott offenbar. (Hebräer 4,12) Die Worte in Ihrer Bibel besitzen die einzigartige Macht, bis in den Kern Ihres Wesens durchzudringen. Sie gehen tiefer als Ihr Selbstbetrug, Ihre Heuchelei und Ihre falschen Motive und sie offenbaren Ihr Herz. Sie setzen sich hin, um dieses Buch zu lesen, und es tut Gottes Werk in Ihrem Herzen und in Ihrem Verstand, es bricht Sie von innen her auf. Hochmütige Menschen sagen uns Tag für Tag laut und unmissverständlich ihre Meinung. Wir müssen unseren Verstand davon befreien, indem wir uns jeden Tag gegenseitig daran erinnern, was Gott wirklich sagt. Lesen Sie diese Abschnitte langsam und ehrfürchtig. Lesen Sie sie laut vor, sich selbst oder gegenseitig: Geh nicht gedankenlos zum Haus Gottes. Es ist besser, wenn du nur hineingehst, um auf Gott zu hören, als wenn die Unverständigen Schlachtopfer bringen. Denn sie bleiben weiter unwissend und merken nicht, wenn sie Böses tun. Lass dir keine unüberlegten Worte entschlüpfen, rede nicht unbedacht im Überschwang deiner Gefühle, wenn du zu Gott betest; denn Gott ist im Himmel und du bist hier auf der Erde. Deshalb geh sparsam mit deinen Worten um! Man sagt doch: „Wer zu viel arbeitet, kann nicht mehr ruhig schlafen, und wer zu viel plappert, gibt oft unsinniges Gerede von sich.“ Wenn du Gott etwas versprochen hast, zögere nicht, dein Versprechen einzulösen; denn Gott hat keine Freude an Dummköpfen, die leichtfertig etwas versprechen. Was du versprichst, sollst du auch halten! Es ist besser, gar nichts zu sagen, als etwas zu versprechen und es nicht zu halten. Werde nicht durch ein voreilig gegebenes Versprechen schuldig. Versuche dich auch nicht herauszureden, indem du vor dem Priester erklärst, bei deinem Versprechen handle es sich um ein Missverständnis. Oder willst du den Zorn Gottes über dich bringen, sodass er alles, was du erreicht hast, zunichte macht? Denn wer sinnlosen Fantasien nachhängt, neigt zu unnützem Gerede. Du aber sollst Gott fürchten! (Prediger 4,17-5,6) Doch der Tag des Herrn wird so unerwartet kommen wie ein Dieb. Dann wird der Himmel unter schrecklichem Lärm vergehen, und alles wird sich in Flammen auflösen; und die Erde wird mit allem, was auf ihr ist, dem Gericht ausgeliefert werden. Wenn aber alles um uns her sich auf diese Weise auflösen wird, wie viel mehr solltet ihr dann ein Leben führen, das heilig ist und Gott ehrt! Ihr solltet diesen Tag erwarten und ihn herbeisehnen – den Tag, an dem Gott den Himmel in Brand setzt und die Elemente in den Flammen zerschmelzen. (2. Petrus 3,10-12) Solche Verse muss man nicht groß erklären. Je öfter wir sie lesen, desto kraftvoller wird unser Leben sein. Je mehr wir sie einander sagen, desto stärker wird unsere Ehe sein. Schützen Sie Ihre Ehe, indem Sie sich gegenseitig daran erinnern, dass Gott heilig ist und dass Jesus wiederkommen wird – und dies kann jeden Moment geschehen. Wir neigen alle dazu, die Wahrheit in uns selbst zu suchen. In unserem Hochmut meinen wir, wir könnten Probleme lösen, indem wir intensiv darüber nachdenken. Aber die Bibel sagt uns, dass selbst unsere besten Gedanken dem Vergleich mit Gottes Gedanken nicht standhalten können. Wenn es also um die Ehe geht oder um irgendeine andere Angelegenheit, sollten wir uns nicht auf unsere eigene Weisheit verlassen. Es gibt für uns keinen besseren Weg, als auf Gottes Worte zu hören. „Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken“, sagt der Herr, „und meine Wege sind nicht eure Wege. Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so viel höher stehen meine Wege über euren Wegen und meine Gedanken über euren Gedanken.“ (Jesaja 55,8-9) Wenn diese Verse wahr sind, sollten wir unsere Zeit nicht länger damit vergeuden, uns den Kopf zu zerbrechen. Wir sollten sie vielmehr nutzen und uns mit Gottes Gedanken beschäftigen. Gott verehren, nicht die Ehe Wenn mein Computer mal ein paar Minuten Pause hat, zeigt der Bildschirmschoner ein Foto von unserer Familie, wie sie am Strand entlangrennt. Wenn ich es ansehe, führt es mich oft in die Anbetung. Wie hat sich Gott das nur ausgedacht? Die Vorstellungskraft und die Macht, die nötig sind, um Menschen zu formen und die Ehe zu erfinden, sind im wahrsten Sinne unfassbar. Die Familie zu erschaffen war einfach brillant. Nicht als Einzelwesen durchs Leben zu gehen, sondern in Gruppen, in denen man sich gegenseitig liebt und unterstützt, einander in schweren Zeiten trägt und in guten Zeiten zusammen lacht, in denen man gemeinsam betet und Gott lobt und weint und leidet und Freude erlebt – wer außer Gott hätte sich etwas so Wunderbares ausdenken können? Dennoch müssen wir vorsichtig sein. Es ist gut und richtig, das zu genießen, was Gott geschaffen hat, doch kann die Liebe zur Familie auch schnell alles andere in den Schatten stellen. Als Jesus nach dem wichtigsten Gebot gefragt wird, antwortet er: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken! Das ist das erste und wichtigste Gebot“ (Matthäus 22,37-38). Jesus geht sogar so weit zu sagen: „Wer seinen Sohn oder seine Tochter mehr liebt als mich, der ist es nicht wert, zu mir zu gehören“ (Matthäus 10,37). Jesus macht deutlich, dass er den ersten Platz in unserem Leben einnehmen will. Er sagt sogar auch: „Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und die Mutter und die Frau und die Kinder und die Brüder und die Schwestern, dazu aber auch sein eigenes Leben, so kann er nicht mein Jünger sein “ (Lukas 14,26; Elberfelder). Es ist nicht so, dass wir ihn ein wenig mehr lieben sollen als unsere Familie; nein, unsere Liebe für ihn soll einer ganz anderen Kategorie angehören. Er steht weit über uns und deshalb soll auch unsere Liebe zu ihm weit über unserer Liebe zu anderen stehen. Zwischen unserer Liebe zu Gott und unserer Liebe zu unserem Ehepartner sollte es eine breite Kluft geben. Das eine darf mit dem anderen nicht zu vergleichen sein. Normalerweise bringen wir unsere Zuneigung in eine Rangfolge, wie sie in der linken Spalte zu sehen ist, doch das biblische Gebot verlangt eine Anordnung wie in der rechten Spalte: 1. Gott1. Gott 2. Familie 3. Freunde 4. Arbeit 5. Besitz2. Familie. Freunde. Arbeit. Besitz Zu viele Menschen sind mit einer Rangfolge zufrieden, wie wir sie auf der linken Seite sehen. Aber das stimmt nicht mit der Bibel überein. Tatsächlich steht es im Gegensatz zu dem, was die Bibel lehrt. Gott verlangt, dass er für uns heilig ist, und das bedeutet „abgesondert“, „unantastbar“. Wenn wir Gott so lieben würden, wie wir sollen, dann gäbe es nichts, was „dicht dahinter“ kommt. Wieder ergibt sich in dieser Hinsicht vieles von selbst, wenn Sie fest den Blick auf Gott richten. Prüfen Sie jetzt Ihr Herz. Wen oder was lieben Sie am meisten? Wofür beten Sie? Worum kreisen Ihre Gedanken? Wir wurden durch ihn und zu seiner Ehre geschaffen. Durch ihn hat Gott alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist. Er machte alles, was wir sehen, und das, was wir nicht sehen können, ob Könige, Reiche, Herrscher oder Gewalten. Alles ist durch ihn und für ihn erschaffen. (Kolosser 1,16) Ob ihr nun esst oder trinkt oder sonst etwas tut, tut alles zur Ehre Gottes! (1. Korinther 10,31; Elberfelder) Es steht zu viel auf dem Spiel – Lisa In Philipper 3 spricht Paulus von der Gerechtigkeit, die durch unseren Glauben an Christus kommt. Er sagt in Vers 12: „Ich will nicht behaupten, ich hätte dies alles schon erreicht oder wäre schon vollkommen! Aber ich arbeite auf den Tag hin, an dem ich endlich alles sein werde, wozu Christus Jesus mich errettet und wofür er mich bestimmt hat.“ Darum geht es: Viele Menschen vergessen, dass auf den Augenblick der Rettung eine lebenslange Zeit der Heiligung folgt (das ist der Prozess des Heiligwerdens). Ihre Stellung, dass Sie vor Gott gerecht sind, wird in einem Moment des wahren Glaubens gewonnen, doch Ihre Gerechtigkeit – Ihre Christusähnlichkeit – vertieft sich im Lauf eines Lebens, wenn Sie sich auf Gott und seinen Willen ausrichten. Darum sehnt sich Paulus danach, all das zu ergreifen, was Christus anbietet. Wir dürfen nicht aufhören, diesem Ziel in jedem Bereich unseres Lebens nachzujagen. Und gerade in unserer Ehe ist die Christusähnlichkeit vielleicht besonders wichtig, weil die Ehe ein so kraftvolles Instrument ist, um das Evangelium und die Herrlichkeit Gottes sichtbar zu machen. Unsere Ehe ist das Erste, auf das die Menschen schauen, wenn sie herausfinden wollen, ob wir das, was wir sagen, auch wirklich glauben. Vielleicht hat jemand die Gabe, mit Autorität zu sprechen, oder er gibt großzügig an Bedürftige oder scheint große Bibelkenntnis zu besitzen, doch wenn die Ehe nicht in Ordnung ist, wirft das Fragen auf. „Wie kann er seine Frau so behandeln? Warum hat sie so wenig Respekt vor ihrem Mann? Offensichtlich glauben sie nicht wirklich, was sie zu glauben behaupten.“ Es sollte uns sehr belasten, dass viele unserer Ehen das Evangelium in ein schlechtes Licht rücken. Können Sie sich vorstellen, wie es wäre, wenn die Scheidungsrate unter Christen gegen null ginge? Was für eine unglaubliche Möglichkeit, der Welt laut zuzurufen, dass wir wirklich anders sind! Wir haben die Gesinnung Christi, wir haben die Kraft des Heiligen Geistes, wir entscheiden uns, uns selbst zu verleugnen und zu lieben und zu vergeben, wenn es schwierig wird. Das würde Aufmerksamkeit erregen. Und genau das will Gott von uns, seinem Volk. Was ihr auch tut, tut es ohne zu klagen und zu zweifeln, damit niemand euch irgendetwas vorwerfen kann. Als Kinder Gottes sollt ihr ein reines, vorbildliches Leben führen in einer dunklen Welt voller verdorbener und verirrter Menschen, unter denen euer Leben wie ein helles Licht leuchtet. (Philipper 2,14-15) Ist Ihre Ehe inmitten dieser Generation ein leuchtendes Beispiel? Die Ehebeziehung hat den Zweck, Gottes Herrlichkeit widerzuspiegeln. Entweder wir scheinen als helles Licht, durch das zu erkennen ist, dass wir Gottes Kinder sind, oder wir sind Teil der Verdorbenheit und Verirrung der Welt, die uns umgibt. Gewissermaßen gilt: Wenn es um unsere eheliche Beziehung schlecht bestellt ist, wird es nicht wirklich von Bedeutung sein, wie gut wir ansonsten leben. So betrachtet ist die Ehe eine große Sache. Durch diese eine Beziehung arbeitet Gott dermaßen an unserem Verstand und an unserem Herzen. Kaum ein anderer Weg, den Sie gehen, lässt Sie so demütig werden und trägt so sehr zu Ihrer Heiligung bei wie die Ehe. Sie zwingt uns, unseren Egoismus und unseren Stolz zu bekämpfen. Aber sie gibt uns auch eine Plattform, um Liebe und Hingabe zu zeigen. Vor Kurzem hörte ich ein Zitat: „Gott will durch uns glaubhaft machen, dass er gut, liebevoll und wahrhaftig ist.“ Gott hat es schon immer gefallen, sich durch Menschen zu offenbaren. Er hat das Volk Israel gebraucht, um der Welt zu zeigen, wer der eine wahre Gott ist, und genauso beruft er uns, damit wir ihn in der Welt um uns herum repräsentieren. Unser Leben soll glaubhaft machen, dass es einen Gott gibt. Die Art, wie wir unseren Partner lieben, soll die Liebe Christi glaubhaft und real machen. Wäre es nicht unfassbar schön zu erfahren, dass Ihre Ehe tatsächlich jemanden in eine Beziehung mit Christus hineingeführt hat? Die Menschen sollen Gott in Ihnen sehen, wenn Sie miterleben, wie Sie Ihren Ehepartner lieben. Die Welt hat es dringend nötig, ein genaues Spiegelbild von Christus und der Gemeinde in unseren Ehen zu sehen, denn hier geht es um Gottes Herrlichkeit! Unser Denken muss sich hier grundlegend ändern: Wir müssen erkennen, um was es bei unserer Art zu leben und unsere Ehe zu gestalten wirklich geht! Ich las ein großartiges Zitat unserer lieben Freundin Joni Eareckson Tada. Ihre Worte weisen über ihren eigenen Kampf mit der Querschnittslähmung und chronischen Schmerzen hinaus und gelten für jeden Umstand unseres Lebens – egal ob schmerzhaft oder erfreulich. Sie sagt: Mir wurde bewusst, dass es um weit mehr, um weit größere und kosmische Ausmaße ging als nur meine Zufriedenheit mit einem Rollstuhl und seinem unangenehmen Gepäck. Ich richtete meine Aufmerksamkeit auf Gott. Seine Herrlichkeit stand auf dem Spiel und das machte meine Zufriedenheit in ihm (nicht die Zufriedenheit damit, „wie die Dinge waren“) zum eigentlichen Thema. Es war nicht mehr die Frage, ob ich mit seinem Plan für mein Leben zufrieden war, sondern ob er für mich die äußerste und absolute Ursache aller Zufriedenheit war. Sehr zu meiner Freude war es das, was ihn am meisten ehrte. Was für eine unglaubliche Sichtweise! Ganz gleich, wie zufrieden Sie gerade mit Ihrer Ehe sind: Die eigentliche Frage ist vielmehr, wie sehr Sie Ihre Zufriedenheit in Gott finden. Ob Ihre Ehe nun voller Freude oder Kummer ist – Gottes Herrlichkeit steht auf dem Spiel. Müssen Sie Ihren Blick wieder neu auf ihn richten? Für mich fasst dieser Gedanke zusammen, warum wir dieses Buch schreiben. Es gibt sehr, sehr viele Christen, die nur mit ihrer persönlichen Befriedigung beschäftigt sind und keinen Gedanken daran verschwenden, auf welche Weise ihr Leben von einer tiefen Zufriedenheit in Gott zeugt. Wo ist die Bereitschaft, zugunsten von Gottes Herrlichkeit auf ein Glücksgefühl in der Ehe zu verzichten? Nein, wir kämpfen um unsere Rechte und vergessen, dass hier etwas vor sich geht, das weit größere und kosmische Bedeutung hat. ... lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen. (Matthäus 5,16) Es ist immer um Gottes Herrlichkeit gegangen. Unser Leben und unsere Ehe können Menschen dazu bringen, Gott zu preisen! Vor allem jetzt, inmitten von so viel Selbstsucht, Dunkelheit und Stolz. Auch wenn es früher in euch finster war, seid ihr jetzt vom Licht des Herrn erfüllt; deshalb lebt nun auch als Kinder des Lichts! (Epheser 5,8) Fazit Die Bibel hilft uns zwar die Bedeutung der Ehe zu verstehen und wie sie funktioniert, aber sie ist kein Buch über die Ehe. Sie ist ein Buch über Gott. Sie lehrt uns viel über unseren Schöpfer, indem sie sein Wesen offenbart, seine Taten in der Vergangenheit beschreibt und uns von seinen Plänen für die Zukunft berichtet. Wenn wir die biblische Geschichte im Zusammenhang betrachten, wirkt unsere Überbetonung menschlicher Beziehungen absurd. Die Bibel fängt mit einem Wesen an, das so mächtig ist, dass seine Worte das Nichtexistente ins Leben rufen, und es gehorcht. Sie zeigt uns einen Gott, der so heilig und gerecht ist, dass er einst die gesamte Menschheit ertrinken ließ und nur die acht Menschen verschonte, die ihr Vertrauen noch immer auf ihn setzten. Dieses Buch ist voller Beispiele, wie Gott die Hochmütigen straft und die Demütigen segnet. Und die Bibel schließt mit Visionen eines schrecklichen zukünftigen Gerichts, wo jede Person auf ewig entweder an einen Ort der Gemeinschaft mit Gott und der vollkommenen Freude gelangt oder an einen Ort, an dem sie getrennt von Gott höchsten Qualen ausgesetzt ist. In jeder Geschichte der Heiligen Schrift steht Gott im Mittelpunkt. Er ist der Schöpfer des Lebens, der Richter und der Heiland. Darum wollen wir, auch wenn die Bibel von der Ehe spricht, uns davor hüten, sie nur für hilfreiche Ehetipps heranzuziehen. Das Bild, das sie zeichnet, ist viel, viel größer. Suchen Sie Gottes Nähe und erleben Sie, wie sich das auf Ihre Ehe auswirkt. Wenn Sie mit Gott im Reinen sind, kann Ihre Ehe tatsächlich das werden, was sie sein soll. Friede tritt immer dann ein, wenn beide Seiten zu einer Einigung kommen. Werden Sie eins in Ihrer Sicht von Gott – seiner Heiligkeit und darin, dass er den höchsten Rang in Ihrem Leben verdient. Zur Tat schreiten Wichtig ist, dass Sie auf die Wahrheit in diesem Kapitel reagieren. Unten finden Sie einige Vorschläge, die Ihnen dabei helfen können. Wenn sie dazu beitragen, dass Sie Ehrfurcht vor Gott bekommen und ihm den angemessenen Platz in Ihrem Leben und in Ihrer Ehe einräumen, dann setzen Sie sie in die Tat um! Wenn Sie etwas Besseres oder Konkreteres wissen, das Sie auf diesen Weg bringt, dann handeln Sie entsprechend. Es kommt vor allem darauf an, dass Sie überhaupt etwas tun. Schreiben Sie eine Chronik Ihrer Beziehung. Zuerst beschreiben Sie sich beide: Wie waren Sie, als Sie sich kennenlernten? Beschreiben Sie auch, wie Sie beide jetzt sind. Inwiefern sind Sie im Lauf Ihrer Beziehung gereift oder haben sich zurückentwickelt? Schauen Sie dann zehn Jahre nach vorn. Wenn Ihre Ehe in zehn Jahren genau so wäre, wie Sie es gern hätten, wie würde sie dann aussehen? Wenn Sie jetzt Punkt A (an dem Ihre Beziehung begann) und Punkt B (wo Sie jetzt gerade stehen) betrachten, welche Schritte werden dann nötig sein, um Punkt C (wo Sie in zehn Jahren sein wollen) zu erreichen? Welche Opfer werden Sie bringen müssen? Welche Gewohnheiten werden Sie entwickeln und was werden Sie anstreben müssen? Womit müssen Sie aufhören? Wie können Sie sich gegenseitig auf diesem Weg unterstützen? Wie groß ist Ihre Ehrfurcht vor dem Herrn? Beschreiben Sie, wie sehr Sie beide den Herrn fürchten – genau jetzt, in diesem Moment. Inwiefern ist Ihre Ehrfurcht vor dem Herrn stark und Gott gemäß und wo fürchten Sie den Herrn nicht so, wie Sie sollten? Helfen Sie sich gegenseitig bei dieser Beschreibung. Vergewissern Sie sich, dass Ihre Einschätzung zutrifft, indem Sie Ihre Notizen austauschen und kommentieren. Entwerfen Sie einen Plan, wie Sie sich gegenseitig dabei helfen können, Ehrfurcht vor dem Herrn zu entwickeln. Welche Texte aus der Bibel können Sie zusammen lesen, um diese Entwicklung zu fördern? Wie können Sie füreinander beten? Was können Anhaltspunkte dafür sein, dass Sie beide tatsächlich in Ihrer Ehrfurcht vor Gott wachsen? Behalten Sie diese Indikatoren im Blick.

Die Ehe ist nicht das Größte Ehe und die Herrlichkeit GottesGenau jetzt, während Sie das hier lesen, sieht Ihnen jemand zu. Stellen Sie sich das einmal vor! Der Gott, der Ihnen das Leben verliehen hat, sieht jede Ihrer Bewegungen, hört jedes Ihrer Worte und kennt jeden Ihrer Gedanken. Und das ist etwas Gutes. Sie werden von Gott gesehen. Wahrgenommen. Erkannt.Gott sprach und die Welt entstand. Gott sprach und die Welt wurde durch eine Flut vernichtet. Eines Tages wird Gott das einzige Urteil sprechen, das von Bedeutung ist, wenn er über jeden Menschen Gericht hält. Das ist der Gott, der Sie kennt, in exakt diesem Moment. Das ist der Gott, dessen Blick auf Sie gerichtet ist, während Sie diese Zeilen lesen.Ich weiß, das hier soll eigentlich ein Buch über die Ehe sein, aber vergessen Sie einen Moment lang die Menschen. Konzentrieren wir uns auf etwas Größeres: Gott. Konzentrieren wir uns auf etwas Wichtigeres: Ihre Beziehung zu Gott. Diese Beziehung hat viel größere Bedeutung als Ihre Ehe und sie ist von ewiger Dauer.Es wird Sie vielleicht schockieren, aber Jesus lehrte, dass die irdische Ehe im Himmel keinen Bestand mehr hat. In Matthäus 22 wird Jesus zum hypothetischen Fall einer Witwe befragt, die mehrmals erneut heiratet. Die damaligen religiösen Führer wollten von Jesus wissen, mit welchem Mann die Frau im Himmel verheiratet sein wird. Jesus antwortete:... wenn die Toten auferstehen, werden sie nicht verheiratet sein. Sie werden sein wie die Engel im Himmel. (Matthäus 22,30)Vielleicht fällt es Ihnen schwer, diese Aussage zu akzeptieren. (Ich hoffe, Sie freuen sich nicht darüber ...) Ich kann es mir kaum vorstellen, eines Tages nicht mehr mit Lisa verheiratet zu sein, aber zwei Überlegungen trösten mich. Erstens bedeutet dies nicht, dass Lisa und ich uns im Himmel nicht mehr von Herzen lieben werden. Ich vermute, dass ich Lisa sogar näher sein werde, wenn unser Körper verherrlicht ist und keine Sünde mehr an sich trägt. Zweitens werde ich in einer Gemeinschaft mit Gott leben, die garantiert besser ist als jede menschliche Nähe, die ich jetzt vielleicht kenne. Ich vertraue Gott, dem Erfinder der Ehe, wenn er uns eine bessere Zukunft verspricht.Jeder von uns muss seine ewige Beziehung zu seinem Schöpfer höher bewerten als alles andere. Außerdem gilt: Solange die Beziehung zu Gott nicht in Ordnung ist, kann man anderen Menschen keine große Hilfe sein. Menschen, die selbst kein gutes Leben führen, verschlimmern die Sache noch, wenn sie sich zusammentun.Wenn aber zwei Menschen zusammenkommen, deren Beziehung zu Gott in Ordnung ist, dann wird auch ihre Beziehung untereinander in Ordnung sein. In meinem über 20-jährigen Dienst als Pastor bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Probleme in der Ehe gar keine Eheprobleme sind. Es sind Probleme mit Gott. Sie lassen sich darauf zurückführen, dass einer der Partner - oder beide - ein schlechtes Verhältnis zu Gott oder ein falsches Verständnis von ihm hat. Ein wahrheitsgetreues Gottesbild ist eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Ehe. Es ist die Grundvoraussetzung für alles. A. W. Tozer schreibt: "Würde man uns auf einen Schlag mit allen Problemen des Himmels und der Erde konfrontieren, so wären diese unerheblich, verglichen mit der alles überragenden Frage nach Gott: seiner Existenz, seinem Wesen und den Aufgaben, die wir als sittliche Wesen ihm gegenüber haben."Jetzt wo Ihnen klar ist, dass es in diesem Kapitel um Gott und nicht um die Ehe geht, sind Sie vielleicht versucht, bis dahin weiterzublättern, wo es endlich "zur Sache" geht. Schließlich haben Sie kein Problem mit Gott und wollen nur etwas für Ihre Ehe tun. Aber seien Sie nicht dumm. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass zwischen Ihnen und Gott alles stimmt. Selbstgefälligkeit können wir uns in dieser Beziehung nicht leisten. Fast jeder, der mir begegnet, glaubt, er würde im Himmel landen. Auf jeder Beerdigung, an der ich teilnehme, wird in der Grabrede erklärt, der Verstorbene sei jetzt "an einem bes

Erscheinungsdatum
Übersetzer Ulrike Chuchra
Sprache deutsch
Original-Titel You an me Forever
Maße 205 x 135 mm
Gewicht 232 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Familie / Erziehung
Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte Christentum • Christliche Lebensführung; Ratgeber • Ehe • Ehe; Ratgeber • Familie • Geistliches Leben • Ratgeber: Familie und Partnerschaft • Ratgeber: Partnerschaft und Ehe
ISBN-10 3-86827-547-9 / 3868275479
ISBN-13 978-3-86827-547-6 / 9783868275476
Zustand Neuware
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