KrimiBestenliste: Die 10 besten Krimis im Januar 2024
Weitere KrimiBestenlisten
Rund 1500 neue Kriminalromane erscheinen pro Jahr im deutschen Sprachraum. Orientierung bietet die KrimiBestenliste, die im Auftrag der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und dem Deutschlandfunk Kultur von einer Jury aus 19 Spezialist_innen für Kriminalliteratur aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erstellt wird.
Die Jury meint:
London, Norfolk. Detektivin Robin ermittelt undercover in einer Psycho-Sekte.
Ein Horrortrip: Gewalt und Gehirnwäsche, Geisteranbetung und erzwungener
Geschlechtsverkehr halten die wie Sklaven schuftenden Gläubigen auf Linie. Joanne K. Rowling alias Robert Galbraith dreht kunstvoll an der Angstschraube.
Die Jury meint:
Stuttgart. Traumatherapeutin Nuria Haas leidet darunter, ein Findelkind zu sein. Als eine Elevin in Not sie um Hilfe bittet, stößt Nuria im Ballettmilieu auf ihre leibliche Mutter, tot. Wer hat sie erschlagen? Ein dunkler Hallraum tut sich auf: Erziehung und Gewalt, verquere Liebe aus den Beziehungslöchern des Kalten Kriegs.
Die Jury meint:
Hamburg 1923. Inflation, Arbeitslosigkeit, Hunger: So kann es nicht weitergehen. Freiheit, proletarische Revolution will Klara Schindler, 19, erkämpfen. Und Schreiben. Beim Aufstand der Arbeiter hat sie Fieber, die KPD-Genossen mögen Lesben nicht, und zu alldem geht ein Frauenmörder um. Hautnah, zum Mitbeben.
Die Jury meint:
Berlin. Steigende Hitze, Corona, da brennen leicht Sicherungen durch.
Erpresserin Isabel versucht ein riskantes Spiel mit ihrem Opfer. Toni versteckt sich in einer vermüllten Wohnung vor Vater und Arbeit. Oliver macht Schulden und kommt von Mutter nicht los. Wie werden aus kaputten Beziehungen Verbrechen?
Die Jury meint: Charon, Virginia. Titus Crown ist als Schwarzer Sheriff, Weiße Rednecks geben den Ton an. Ein junger Dealer tötet einen angesehenen weißen Lehrer. Beide waren Mitglied eines Kinderschändertrios. Titus muss den letzten der Drei fangen, bevor das County vollends in Brand gerät. Porträt eines guten Mannes in übler Gesellschaft.
Die Jury meint:
Paris, Planay. Fabien, 45, verliert Gattin Sylvie durch Autounfall, ihr Liebhaber fuhr mit. Weil Fabien sonst nichts zu tun hat, stalkt er dessen Witwe und ihre Freundin. Ein Beziehungstrio infernal, das in Mord endet. Leere Seelen, Noir, schwarzgründiger Humor: Auch posthum ist Pascal Garnier die Entdeckung wert.
Die Jury meint:
Rheinland-Pfalz. Mutterkorn – ein Gift, das man sich nur fein dosiert auf der Zunge zergehen lassen sollte. Geier serviert es häppchenweise in rasendem Tempo, schleudernd zwischen Dämonen und Exorzismus, Jesus-Schwärzung, Wahn und heilig-nüchterner Ermittlung. Verdiente den Perutz-Nachfolgerinnen-Preis und alle anderen.
Die Jury meint:
Rom. Am 4. März 2016 folterten und ermordeten die Bürgersöhne Manuel Foffo und Marco Prato den Handwerker Luca Varani. Anscheinend ohne Grund, aus Lust, um zu sehen, wie einer totgemacht wird, über mehrere Tage. Tatsachenroman über das Unerklärbare, das Das Böse genannt wird. Ungeheuer.
Die Jury meint:
Edinburgh. Dorothy, Jenny, Hannah – Großmutter, Mutter und Tochter Skelf –
betreiben ein Bestattungsinstitut und eine Detektei: Täglich provoziert Tod den Sinn ihres Lebens. Psychopath und Ex-Familienmitglied Craig bedroht sie. Ein Professor bringt sich um, eine Tochter sucht ihren Vater. Das Universum dehnt sich weiter aus.
Die Jury meint:
Mailand. Ex-Staatsanwältin Spada soll herausfinden, ob der Institutsmonarch Professor Leonardi von einer Erbschleicherin ermordet wurde. Motto: Die Wahrheit schmerzt nur, wenn man lügt. Vertrackte Erzählung über Verdacht, Macht, Angst, Selbsttäuschung und Offenheit. Rohdiamant, bei der Lektüre zu schleifen.