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Dunbridge Academy - Anywhere (eBook)

Spiegel-Bestseller

****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
461 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-1635-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dunbridge Academy - Anywhere -  Sarah Sprinz
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Er könnte überall sein, aber er ist hier bei mir ...

Sich zu verlieben, das stand nicht auf Emmas Agenda, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen DUNBRIDGE ACADEMY angenommen wird - dem Internat, an dem sich ihre Eltern kennengelernt haben. Hier will sie Hinweise auf ihren Vater finden, der die Familie vor Jahren verlassen hat. Ablenkung von ihrem Plan kann sie dabei nicht gebrauchen, aber als sie Schulsprecher Henry trifft, weiß Emma sofort, dass sie ein Problem hat. Während geheimer Mitternachtspartys und nächtlicher Spaziergänge durch die alten Gemäuer der Schule wachsen Gefühle zwischen ihnen, gegen die Emma schon bald machtlos ist. Doch Henry hat eine Freundin und Emma kein Bedürfnis, sich das Herz brechen zu lassen ...

'Ich bin hoffnungslos verliebt - in die DUNBRIDGE ACADEMY, aber vor allem in Emma und Henry. Ihre Geschichte ist berührend, echt und geht einem so nah, als wäre man ein Teil ihrer Welt.' LENA KIEFER, SPIEGEL-Bestseller-Autorin

Auftaktband der DUNBRIDGE-ACADEMY-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Sarah Sprinz





Sarah Sprinz wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog, wo sie sich während langer Spaziergänge zu Geschichten inspirieren lässt und von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland träumt.
Spiegel-Bestseller

Sarah Sprinz wurde 1996 in Tettnang geboren. Für ihr Medizinstudium verschlug es sie nach Aachen, bevor sie zurück an den Bodensee zog, wo sie sich während langer Spaziergänge zu Geschichten inspirieren lässt und von ihren nächsten Reisen nach Kanada und Schottland träumt.

3. KAPITEL


EMMA

Von Frankfurt nach Edinburgh sind es zwei Flugstunden, und nach fünfzig Minuten stehe ich auf, um zur Toilette zu gehen. Kann sein, ich bin besessen, aber es reicht nicht mehr, in meinen Sneakern die Zehen auf und ab zu bewegen und nervös mit dem Fuß zu wippen. Normalerweise habe ich kein Problem damit, mehrere Stunden am Stück still zu sitzen, aber normalerweise fliege ich auch nicht nach Schottland, um die Neue an einem Eliteinternat zu sein. Ich frage mich, ob es wirklich so sein wird wie auf dieser unfassbar nobel aussehenden Website der Schule. Lächelnde Schülerinnen und Schüler, die mit ihren Lehrbüchern auf dem Rasen sitzen oder in Uniform über das Gelände laufen. Hochmoderne Geräte, die in den Klassenzimmern uralter Gebäude stehen. Gemeinschaftsgefühl statt Leistungsdruck und Konkurrenz. Nicht dass es das an meiner alten Schule gegeben hätte. Dafür war der Unterricht den meisten ein wenig zu egal, aber wenn ich Mamas Erzählungen Glauben schenken darf, ist das im Internat anders. Dunbridge verpflichtet. Ein seltsamer Spruch, aber irgendwie passt er auch zu meiner Vorstellung von dieser Schule. Und zu Henry. Er ist bestimmt sehr pflichtbewusst, aber ohne dass es streberig wirkt. Ich nehme mir jedenfalls vor, mich wirklich anzustrengen und das Beste aus meiner Zeit in Schottland zu machen, während ich den Mittelgang des Flugzeugs entlanggehe.

Leider gibt es nur einen einzigen. In den großen Maschinen auf längeren Flügen kann man durch die kleinen Bordküchen auf die andere Seite der Sitzreihen huschen und ein paar Runden gehen. Jetzt gibt es nur einen Hin- und Rückweg zur Toilette, aber das ist besser als nichts.

Ich schließe die Tür der kleinen Kabine und starre mir selbst im Spiegel entgegen, während es in meinem Kopf dröhnt. In dem grellen Licht sehen meine blonden Haare beinahe weiß aus. Ich streiche mir eine Strähne meines Bobs hinter das Ohr und drücke die Spülung, obwohl ich nicht auf der Toilette war. Dann wasche ich mir die Hände, trockne sie mit den steifen Papiertüchern, die das Wasser nicht aufsaugen, sondern abweisen, und rüttle an der Tür. Sie öffnet sich mit einem komplizierten Faltmechanismus nach innen, und weil mich das so fasziniert, sehe ich zu spät, dass Henry da draußen steht.

»Oh, hi«, sagt er, und seine Stimme klingt bei dem Dröhnen des Flugzeugs irgendwie anders. Er lächelt, aber er sieht auch müde aus. Gerade erst aufgewacht, mit leicht verquollenen Augen und wirren Haaren, die unter der Kapuze seines Pullis hervorschauen.

»Gut geschlafen?«, frage ich und bereue es auf der Stelle, weil er jetzt weiß, dass ich ihn beobachtet habe.

Henry zögert, dann verändert sich sein Lächeln. Er zuckt mit den Schultern und weicht einen Schritt zur Seite, als sich eine andere Passagierin an ihm vorbeischiebt. Ich verstehe nicht, was sie sagt, es ist schnelles, undeutliches Englisch, auf das Henry mit noch schnellerem undeutlichem Englisch antwortet. Mir fällt plötzlich wieder ein, dass ich die nächsten zehn Monate in einem fremden Land leben werde. Einem fremden Land, das zwar irgendwie auch meine Heimat ist, aber machen wir uns nichts vor. Ich bin noch nie dort gewesen.

Du bist Muttersprachlerin, du kannst es doch schon so perfekt. Isis Stimme in meinem Kopf, und mein Magen krampft sich zusammen. Ich habe den englischen Nachnamen meines Vaters und einen deutschen Akzent, weil ich nicht mehr regelmäßig spreche, seit ich elf bin. So alt war ich, als er gegangen ist. Kann sein, dass ich im Englischunterricht einer deutschen Schule immer noch hervorragend bin, aber die Frage, woher ich so gut Englisch kann, ist trotzdem jedes Mal ein Schlag in die Magengrube.

»Wolltest du nicht …?«, frage ich, um mich von meinen Gedanken abzulenken. Ich deute zur Toilettentür, die gerade von der Frau zugezogen wird.

Henrys Blick geht wieder zu mir. »Nein, ich … ich wollte mir nur etwas die Beine vertreten.«

»Ach so.« Ich schlucke.

»Bist du aufgeregt?«

Er will sich unterhalten. In dieser kleinen Bordküche am hinteren Ende einer Flugzeugkabine, und ich bin damit einverstanden. Ich habe gelesen, dass die Wahrscheinlichkeit, einen Flugzeugabsturz zu überleben, am größten ist, wenn man ganz hinten sitzt. Ja, sitzt … Wir stehen. Wir sind nicht mal angeschnallt. Ich muss aufhören zu denken.

»Nein«, sage ich und will eigentlich Ja sagen.

Henry nickt, als wüsste er das. »Es wird super«, meint er. Er darf nicht so lächeln. Es ist unfair. »Alle sind total nett.« Er dreht sich leicht zur Seite und hält sich eine Hand vor den Mund, weil er gähnen muss. »Sorry …«

»Jetlag?«, frage ich, und Henry nickt. Dann schüttelt er den Kopf.

»Nein, eigentlich nicht. Es gibt ja keine Zeitverschiebung.«

»Wo warst du denn?«

»Nairobi«, erklärt er. »Das sind nur drei Stunden Unterschied. Aber es war ein Nachtflug.«

»Konntest du nicht schlafen?«

Er schüttelt den Kopf. »Neben mir saß eine Frau mit ’nem Baby auf dem Arm und, na ja, es war ein bisschen anstrengend.«

»Was hast du in Nairobi gemacht?«, frage ich und fahre mit den Fingerspitzen über die Metallschubladen neben mir. Sie sind erstaunlich kalt. Henrys Blick folgt meiner Hand, und für einen Moment bin ich mir nicht sicher, ob er meine Frage gehört hat. Dann reißt er den Blick los und schaut mich wieder an.

»Ich habe meine Eltern besucht. Sie arbeiten für Ärzte ohne Grenzen.« Er sagt es, so wie man Sätze sagt, die man Hunderte Male gesagt hat. So wie ich sage, dass ich meinen Vater kaum kenne, weil er weg ist, seit ich elf bin.

»Oh, krass.«

Henry nickt und lächelt. »Was machen deine Eltern?«

»Meine Mutter ist Anwältin«, erwidere ich. Henry fragt nicht nach meinem Vater. Im Stillen danke ich ihm dafür. Er betrachtet mich einen kurzen Moment lang, als hätte er etwas verstanden, das sonst niemand versteht.

»Wolltest du nicht, dass sie dich bringt?«, fragt er stattdessen.

»Ins Internat?« Ich zögere. »Doch«, gebe ich dann zu. »Aber sie konnte nicht kommen. Sie ist wegen ihres Jobs gerade in Nizza, und in Frankreich streikt das Bodenpersonal.«

»Schade«, sagt er, und ich zucke schnell mit den Schultern.

»Nicht schlimm.« Ich lächle, aber Henry schaut mich dabei so an, als würde er mir nicht recht glauben. »Okay, vielleicht ein bisschen schlimm, aber es macht nichts.«

»Eigentlich ist es besser, dann musst du dich nachher auch von niemandem verabschieden.« Er lehnt sich mit der Schulter gegen die Wand neben uns.

»Stimmt.« So habe ich mich von gar niemandem verabschiedet. Auch nicht von Isi, die nicht vorgeschlagen hat, mit zum Flughafen zu kommen, was ich irgendwie seltsam finde, denn wenn meine beste Freundin für ein Jahr weggehen würde, hätte ich das getan. Aber ich wollte keinen Streit anfangen, und der Flug ging ja auch sehr früh.

»Das fand ich immer am schlimmsten«, meint Henry. »Wenn Mum und Dad uns früher ins Internat gebracht haben und wieder gefahren sind. Diese halbe Stunde danach … nicht so schön. Bis man dann sein Zimmer bezieht und seine Freunde trifft und vergisst, dass man eigentlich traurig ist.«

Ich nicke, auch wenn ich keine Freunde habe, die ich treffen kann. An der Dunbridge Academy ist niemand, der mich in Empfang nehmen wird, und plötzlich sorgt diese Vorstellung für ein enges Gefühl in meiner Brust. Vielleicht kann Henry Gedanken lesen, denn er spricht gleich weiter.

»Ich kann dir nachher alles zeigen, wenn wir da sind.« Er lächelt. »Manchmal würde ich auch gerne noch mal zum ersten Mal ins Internat kommen. Es ist alles so aufregend. Es ist so, als würdest du nach Hause kommen, auch wenn du das noch nicht weißt.«

Ich habe da so meine Zweifel, und selbst wenn er recht behalten sollte, ich werde nur ein Jahr bleiben. Eigentlich sollte ich ihm das noch mal sagen, aber etwas in mir wehrt sich dagegen. Vielleicht weil ich Angst habe, dass er dann nicht mehr so mit mir spricht, als wären wir irgendwie im gleichen Team.

»Ich zeige dir alles«, wiederholt Henry.

Ich kann nichts mehr erwidern, denn eine Flugbegleiterin kommt auf uns zu.

»Bitte nehmen Sie wieder Ihre Plätze ein, wir beginnen gleich mit dem Landeanflug.«

Henry nickt sofort. Sein Blick streift mich, und ich folge ihm durch den Gang zu unseren Sitzen.

Während sich das Flugzeug im Sinkflug befindet, spüre ich langsam, aber sicher die Nervosität. Wenn wir gleich auf dem Rollfeld aufsetzen, bin ich in einer fremden Stadt. Dann ist es wirklich wahr. Meine neue Realität.

Alle Passagiere springen auf, sobald das Flugzeug die Parkposition eingenommen hat. Stehende Menschen im Mittelgang verstellen mir den Blick auf Henry, und als ich endlich ebenfalls aufstehe und meinen Rucksack aus dem Gepäckfach nehme, ist er weg. Natürlich ist er weg. Was dachte ich denn? Dass er jetzt den Babysitter für mich spielt und wartet? Andererseits wollte er mir im Internat alles zeigen, wir haben denselben Weg dorthin, da könnte man schon erwarten, dass er bei mir bleibt, oder etwa nicht?

Ich laufe durch den Gang nach vorne und mache im Kopf eine To-do-Liste. Es ist ganz einfach. Zum Gepäckband gehen, dann durch die Passkontrolle und nach draußen. Diesen Shuttlebus finden, der Schülerinnen und Schüler am Flughafen...

Erscheint lt. Verlag 26.1.2022
Reihe/Serie Dunbridge Academy
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Aktion Kulturpass • Auslandsjahr • Austauschstudentin • Bookstagram • Booktok • dark academia • dramatisch • Dunbridge Academy • Edinburgh • Emma • Emotional • Große Gefühle • Henry • Instagram • Internat • Junge Liebe • kulturpass • Leidenschaft • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Mona Kasten • Nähe • New Adult • Romance • Romantik • romantisch • sarah spinz • Save me • save us • save you • Schottland • TikTok • What if we drown • what if we stay • what if we trust
ISBN-10 3-7363-1635-6 / 3736316356
ISBN-13 978-3-7363-1635-5 / 9783736316355
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