Nachlass Schirmacher
Die Dr.-Käthe-Schirmacher-Schenkung an der Universitätsbibliothek Rostock
2000
Fischer, Harald (Hersteller)
978-3-89131-142-4 (ISBN)
Fischer, Harald (Hersteller)
978-3-89131-142-4 (ISBN)
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Als 1899 der Verband fortschrittlicher Frauenvereine gegründet wurde, gehörte neben Minna Cauer, Anita Augspurg und anderen auch Käthe Schirmacher zu dessen Initiatorinnen.
Am 6. August 1865 in Danzig geboren, wuchs Käthe Schirmacher in der liberalen politischen Atmosphäre einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Es erschien ihr als junge Frau selbstverständlich, das eigene Streben nach Selbständigkeit, Wissen und beruflicher Bildung praktisch umzusetzen. Dabei sah sie sich jedoch nicht nur massiven Hindernissen aufgrund der gesellschaftlichen Vorstellungen über die Geschlechterrollen gegenüber, sondern traf auch auf Unverständnis in der eigenen Familie.
In den achziger Jahren des 19. Jahrhunderts kam Käthe Schirmacher in Kontakt mit der bürgerlichen Frauenbewegung und fand sich bald in deren linkem Flügel wieder. Nach ersten Kontakten zur internationalen Frauenbewegung gehörte sie schließlich zur organisatorischen Führung des internationalen Frauenkongresses.
Dem frühen Engagement im linken Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung folgte ab etwa 1904 eine deutliche Hinwendung zu einem konservativen Nationalismus, was nach bereits länger andauernden Meinungsverschiedenheiten und angesichts zunehmend divergierender politischer Auffassungen 1913 zum Bruch mit der deutschen und internationalen Frauenbewegung führte. Das national-konservative politische Lager, aber auch national eingestellte Frauengruppen, wurden in den folgenden Jahren ihre wichtigsten Bezugspunkte. 1918 gehörte Käthe Schirmacher zu den Gründerinnen der Deutschnationalen Volkspartei und zog 1919 als deren Abgeordnete in die Nationalversammlung ein.
Ihre letzten Jahre (sie starb 1930 im Alter von 65 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Meran) waren gekennzeichnet von gesundheitlichen Problemen und einem wachsenden Gefühl der Verbitterung und des Verkanntwerdens.
Lida Gustav Heymann, Weggefährtin Käthe Schirmachers in deren frühen Jahren des Engagements in der Frauenbewegung, widmete ihr einen Nachruf, in dem sie den für die Frauenrechtlerinnen schmerzlichen und kaum nachvollziehbaren Wandel in den Anschauungen der Verstorbenen nicht verschwieg: "Bei ihrem Tode gedenken wir der jungen Käthe Schirmacher in warmer Freundschaft und Dankbarkeit. Der Kampf um die Befreiung der Frauen war ihr tiefinnerstes Erlebnis, hier war sie unverrückbar konsequent, kannte keine Konzessionen. (.) Der alte Mensch hielt nicht, was der junge herrlich versprach. Aus der begeisterten, frohen, frischen arbeitsfreudigen Kämpferin war eine chauvinistische, von preußischem Militärgeist erfüllte, verbitterte, ungütige Frau geworden, uns wesensfremd."
Mehr als 450 Werkmanuskripte, 55 Notiz- und Tagebücher, etwa 500 Fotografien, 5.500 Sammelstücke (davon 3.800 Zeitungsartikel) und 600 Druckwerke, vor allem aber eine ca. 14.000 Stücke umfassende Briefesammlung, eröffnen mit dem Blick von innen eine neue Perspektive nicht nur auf die Entwicklung der Frauenbewegung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, sondern auf das gesamte politische und gesellschaftliche Geschehen zwischen 1890 und 1930.
Der Nachlaß umfaßt 1.076 Akten mit ca. 22.000 Stücken. Er wird durch einen Katalog auf CD-ROM erschlossen. Auf Anfrage sind auch Teilbestände des Nachlasses erhältlich.
Am 6. August 1865 in Danzig geboren, wuchs Käthe Schirmacher in der liberalen politischen Atmosphäre einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie auf. Es erschien ihr als junge Frau selbstverständlich, das eigene Streben nach Selbständigkeit, Wissen und beruflicher Bildung praktisch umzusetzen. Dabei sah sie sich jedoch nicht nur massiven Hindernissen aufgrund der gesellschaftlichen Vorstellungen über die Geschlechterrollen gegenüber, sondern traf auch auf Unverständnis in der eigenen Familie.
In den achziger Jahren des 19. Jahrhunderts kam Käthe Schirmacher in Kontakt mit der bürgerlichen Frauenbewegung und fand sich bald in deren linkem Flügel wieder. Nach ersten Kontakten zur internationalen Frauenbewegung gehörte sie schließlich zur organisatorischen Führung des internationalen Frauenkongresses.
Dem frühen Engagement im linken Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung folgte ab etwa 1904 eine deutliche Hinwendung zu einem konservativen Nationalismus, was nach bereits länger andauernden Meinungsverschiedenheiten und angesichts zunehmend divergierender politischer Auffassungen 1913 zum Bruch mit der deutschen und internationalen Frauenbewegung führte. Das national-konservative politische Lager, aber auch national eingestellte Frauengruppen, wurden in den folgenden Jahren ihre wichtigsten Bezugspunkte. 1918 gehörte Käthe Schirmacher zu den Gründerinnen der Deutschnationalen Volkspartei und zog 1919 als deren Abgeordnete in die Nationalversammlung ein.
Ihre letzten Jahre (sie starb 1930 im Alter von 65 Jahren während eines Kuraufenthaltes in Meran) waren gekennzeichnet von gesundheitlichen Problemen und einem wachsenden Gefühl der Verbitterung und des Verkanntwerdens.
Lida Gustav Heymann, Weggefährtin Käthe Schirmachers in deren frühen Jahren des Engagements in der Frauenbewegung, widmete ihr einen Nachruf, in dem sie den für die Frauenrechtlerinnen schmerzlichen und kaum nachvollziehbaren Wandel in den Anschauungen der Verstorbenen nicht verschwieg: "Bei ihrem Tode gedenken wir der jungen Käthe Schirmacher in warmer Freundschaft und Dankbarkeit. Der Kampf um die Befreiung der Frauen war ihr tiefinnerstes Erlebnis, hier war sie unverrückbar konsequent, kannte keine Konzessionen. (.) Der alte Mensch hielt nicht, was der junge herrlich versprach. Aus der begeisterten, frohen, frischen arbeitsfreudigen Kämpferin war eine chauvinistische, von preußischem Militärgeist erfüllte, verbitterte, ungütige Frau geworden, uns wesensfremd."
Mehr als 450 Werkmanuskripte, 55 Notiz- und Tagebücher, etwa 500 Fotografien, 5.500 Sammelstücke (davon 3.800 Zeitungsartikel) und 600 Druckwerke, vor allem aber eine ca. 14.000 Stücke umfassende Briefesammlung, eröffnen mit dem Blick von innen eine neue Perspektive nicht nur auf die Entwicklung der Frauenbewegung im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, sondern auf das gesamte politische und gesellschaftliche Geschehen zwischen 1890 und 1930.
Der Nachlaß umfaßt 1.076 Akten mit ca. 22.000 Stücken. Er wird durch einen Katalog auf CD-ROM erschlossen. Auf Anfrage sind auch Teilbestände des Nachlasses erhältlich.
| Reihe/Serie | Historische Quellen zur Frauenbewegung und Geschlechterproblematik ; 30 |
|---|---|
| Zusatzinfo | 63.000 S. auf 2.271 Mikrofiches (Diazo positiv) |
| Themenwelt | Sozialwissenschaften ► Soziologie ► Spezielle Soziologien |
| Schlagworte | Nachlaß • Schirmacher, Käthe |
| ISBN-10 | 3-89131-142-7 / 3891311427 |
| ISBN-13 | 978-3-89131-142-4 / 9783891311424 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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