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Das Zentrale (eBook)

Alles steht auf dem Kopf. Muss aber nicht sein.
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
487 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-59177-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Zentrale -  Rainer Pervöltz
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Dieses Buch hilft Ihnen, sich auf fundamentale und doch konzentriert schlichte Weise kennenzulernen. Sie können es einfach lesen oder Sie können sich darauf einlassen. Sie werden mithilfe zahlreicher 'Exerzitien' immer wieder eingeladen, sich unter zwei Aspekten zu beobachten und zu erleben. Da ist auf der einen Seite Ihre gelernte Geschichte, die früh in Ihrem Leben begonnen hat und mit der Sie anfingen sich anzupassen, um geliebt oder zumindest geduldet zu werden. Sie hat so etwas wie eine innere Grundatmosphäre, die Ihnen zur Gewohnheit geworden ist und die Ihr alltägliches Leben auf mehr oder weniger mechanische Weise bestimmt und ständig wiederholt. Sie hat Ihnen als Kind geholfen, Ihren Platz in der Familie zu halten, aber je älter Sie werden, um so mehr wird sie Ihnen zum Hindernis, Ihre andere Seite zu leben, nämlich Ihr Leuchten, Ihre Essenz, Ihr eigentliches individuelles Wesen. Wann immer Sie das Gefühl haben, 'das kann doch nicht alles sein', erinnert sich etwas in Ihnen an diese vergessene und vergrabene erotische Kraft. Solche Zweiteilung findet sich in vielen psychologischen und spirituellen Lehren. Die Besonderheit des Buches liegt darin, dass hier beide Seiten auf einen zentralen Nenner gebracht werden. Sowohl durch Ihre gelernete Geschichte als auch durch Ihre 'Essenz' geht ein simpler roter Faden, der auf beiden Seiten Ihre unverwechselbare Individualität ausmacht. Sie haben nicht gelernt, ihn wahrzunehmen, da Kompliziertheit und Verwirrung fast immer eine erhaltende und stabilisierende Funktion in der alten Geschichte haben. Das Buch lädt ein zu einer Reise, die Sie zunehmend mit der einfachen, sich stets wiederholenden Grundformel in Berührung bringen kann, wie Sie Schmerz, Angst und Leid in Ihrem Leben herstellen. Gleichzeitig wird vielleicht die Fähigkeit, sich an Ihren Glanz, Ihre Strahlkraft zu 'erinnern', immer stärker in Ihnen werden und damit die Türen öffnen zu einer anderen Perspektive, in der eine unvertraute Leichtigkeit und Freude die Basis Ihres Lebens bilden. All das wird allerdings nur geschehen, wenn das Verlangen, zu sich nach Hause zu kommen, in Ihnen heftiger ist als die mechanische Nötigung, Ihren gängigen Alltag und Ihre Routine beizubehalten. Das Buch ist eine Einladung, aber kein Versprechen.

Rainer Pervöltz wurde 1944 geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Nach dem Abschluss des Studiums in Germanistik und Romanistik ging er auf eine Einladung hin nach Kalifornien und entdeckte da seinen eigentlichen Beruf: Er fand etliche Lehrer, von denen er Formen der Gestalt- und der Körpertherapie lernte, besonders Jack Lee Rosenberg und Eric Marcus. Hier kam er auch zum ersten Mal in Kontakt mit unterschiedlichen buddhistischen und taoistischen Lehren. Andrew DaPassano wurde sein erster spiritueller Lehrer. In London lernte er von Gerda Boyesen die Biodynamische Körpertherapie, war längere Zeit Ausbilder für Biodynamik und gründete 1983 mit Freunden zusammen das Chiron Centre, ein Therapie- und Ausbildungszentrum. Er lebte zwölf Jahre in London, dann zog es ihn zurück nach Deutschland. Freiburg i. Br. wurde nach Paris, Los Angeles und London seine Wahlheimat. Auch hier entstand mit Freunden ein Ausbildungszentrum, die "Transpersonale Schule für Psychologie und Psychotherapie" und später, 2011, das "Internationale Institut für Bewusstseinserforschung", ein Psychotherapie- und Ausbildungszentrum mit zwölf erfahrenen Ausbildern aus verschiedenen Ländern Europas und den USA. Er hat viel gelernt von Mantak Chia auf dem Gebiet der taoistischen Energielehre, und Arnold Mindell war einer seiner wichtigsten Lehrer in dem großen Feld der Traumkörperarbeit. Als Therapeut, Supervisor und Lehrer arbeitet Rainer Pervöltz in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Er lebt jetzt meistens fröhlich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Freiburg. Rainer Pervöltz bietet Ausbildungen und Seminare zur Thematik des "Zentralen" an. Falls Sie sich dafür interessieren, finden Sie Informationen unter www.bewusstseinserforschung.de und www.pervoeltz.de.

Rainer Pervöltz wurde 1944 geboren und ist in Berlin aufgewachsen. Nach dem Abschluss des Studiums in Germanistik und Romanistik ging er auf eine Einladung hin nach Kalifornien und entdeckte da seinen eigentlichen Beruf: Er fand etliche Lehrer, von denen er Formen der Gestalt- und der Körpertherapie lernte, besonders Jack Lee Rosenberg und Eric Marcus. Hier kam er auch zum ersten Mal in Kontakt mit unterschiedlichen buddhistischen und taoistischen Lehren. Andrew DaPassano wurde sein erster spiritueller Lehrer. In London lernte er von Gerda Boyesen die Biodynamische Körpertherapie, war längere Zeit Ausbilder für Biodynamik und gründete 1983 mit Freunden zusammen das Chiron Centre, ein Therapie- und Ausbildungszentrum. Er lebte zwölf Jahre in London, dann zog es ihn zurück nach Deutschland. Freiburg i. Br. wurde nach Paris, Los Angeles und London seine Wahlheimat. Auch hier entstand mit Freunden ein Ausbildungszentrum, die "Transpersonale Schule für Psychologie und Psychotherapie" und später, 2011, das "Internationale Institut für Bewusstseinserforschung", ein Psychotherapie- und Ausbildungszentrum mit zwölf erfahrenen Ausbildern aus verschiedenen Ländern Europas und den USA. Er hat viel gelernt von Mantak Chia auf dem Gebiet der taoistischen Energielehre, und Arnold Mindell war einer seiner wichtigsten Lehrer in dem großen Feld der Traumkörperarbeit. Als Therapeut, Supervisor und Lehrer arbeitet Rainer Pervöltz in Deutschland und anderen europäischen Ländern. Er lebt jetzt meistens fröhlich in einem kleinen Dorf in der Nähe von Freiburg. Rainer Pervöltz bietet Ausbildungen und Seminare zur Thematik des "Zentralen" an. Falls Sie sich dafür interessieren, finden Sie Informationen unter www.bewusstseinserforschung.de und www.pervoeltz.de.

Anfängliche Gedanken

Dieses Buch soll davon handeln, wie ein Mensch seinen Glanz verliert und wie er ihn wiederfinden kann. Ohne jeden Zweifel sind wir alle leuchtende Wesen und können dieses Licht sicherlich auch nie gänzlich verlieren. Aber wir können glauben, dass wir es verloren haben, und dann leuchten wir meistens weniger sichtbar.

Denn leider (oder glücklicherweise) geht es bei allem, was wir lieben, denken und ablehnen, nie um das, was ist, sondern um das, was wir glauben.

Auch dieses Buch, und was drinstehen wird, ist nicht etwas an sich, sondern nur etwas, was Sie, lieber Leser, und Sie, liebe Leserin, auf eine Ihnen besondere Weise wahrnehmen werden. Und was Sie erleben, ist immer nur, was Sie wahrnehmen. Wie Sie wahrnehmen, so wird Ihre Welt. (Selbst das müssen Sie hinterfragen und sehen, ob Sie es glauben wollen.)

Wissen Sie, ich muss Ihnen gleich zu Anfang eingestehen, dass ich als Autor dieses Buches in einem beträchtlichen Dilemma stecke. Denn seit zehn, vielleicht auch schon zwanzig Jahren kann ich Bücher nicht mehr leiden, in denen einer den Anderen nahelegt, die Welt so zu sehen, wie er sie selbst sieht. Oft ist das anschaulich getarnt, indem da zum Beispiel ein junger Naiver eine merkwürdige Frau oder einen kauzigen Alten trifft, die so tun, als ob sie ihn auf die Probe stellen und ihn erst mal schroff zurückweisen. Das wird damit begründet, dass der Junge wirklich sicher sein muss, ob er würdig ist, die Weisheit aufzunehmen. Als Leserin weiß man aber natürlich, dass die Sache früher oder später in Gang kommen wird; denn eigentlich will ja nur der Autor seine Weisheit in die Welt bringen, und dann wäre es doch dappig, wenn der junge Naive schon im zweiten Kapitel nicht mehr auftauchen würde. Und so stellt sich schließlich immer heraus, dass nach kurzem oder längerem Gerangel der tumbe Thor begreift, dass er bei jemandem gelandet ist, der oder die unfehlbar darüber im Bilde ist, wo es langgeht.

Und da zeigt sich mein Dilemma (das leicht mit Koketterie verwechselt werden könnte). Ich werde Dinge sagen, die für einige von Ihnen so klingen können, als ob sie wahr sind. Meine Absicht ist aber lediglich, sie anzubieten, als Spielformen sozusagen, als Anstöße. Derart müssen Sie das bitte unbedingt verstehen: die Angebote als Gelegenheiten aufgreifen und daraus Ihre eigene Wahrheit machen.

Das gilt fast für jeden Satz in diesem Buch. Ich habe lange gezögert, ob ich es schreiben soll. Es ist gleichsam die (vorläufige) Ernte meiner therapeutischen Arbeit und meines gelebten Lebens, die Frucht der späten Jahre. Vorläufig deshalb, da ich mich trotz meines relativ fortgeschrittenen Alters noch immer selbst als ganz und gar unfertig erlebe und in einigen Jahren mit absoluter Sicherheit vieles anders sehen und sagen werde, als ich es jetzt tue. Sie denken vielleicht (nicht ganz zu Unrecht), na, wenn er nichts vorzubringen hat, was Hand und Fuß hat, dann soll er die Finger davonlassen, es gibt ja genug Bücher auf der Welt.

Eben. Da stimme ich eigentlich mit Ihnen überein. Es gibt nur diese leise Stimme in mir, die sagt, da ist aber schon was dran an der Sache mit dem Zentralen. Du hast so viel Zeit damit verbracht, es klarzukriegen, und bist mit so vielen Menschen durch den Prozess ihrer Wahrheitsfindung gegangen, dass es doch schade wäre, wenn das überhaupt nicht vermerkt und dokumentiert wird. Und dann vielleicht eines Tages ganz und gar verschwunden ist. Und auch da können Sie wieder sagen, schön und gut, aber die Welt wird’s schon verwinden.

Ja. Das sehen Sie sicherlich richtig. Sie merken, dass ich meinen Narzissmus nicht ganz aus dem Spiel lassen kann. Narzissmus hat eben immer ein Oben und ein Unten, ein „Oh, wie herrlich und einzigartig“ und ein „Meine Güte, musste das auch noch sein?“. Deswegen ist für mich die einzig authentische Rechtfertigung das sehr ernst gemeinte Angebot, dass Sie, wenn Sie dieses Buch überhaupt lesen, es als Spielform, als Anstoß benutzen sollten. Meine Wahrheit steht da als Impetus, als Werkzeug, als Verkehrsmittel. Worum es nur geht, ist, dass Sie über diesen Weg Ihre eigene Wahrheit finden.

Das sage ich auch deswegen mit solchem Nachdruck, weil Ihnen, wenn Sie sich tatsächlich auf die ganze Sache einlassen wollen (auf die heikle Sache, Ihr eigenes Zentrales kennenzulernen), durchaus eine Reihe von schmerzlichen, schambesetzten, traurigen Momenten (oder Perioden) bevorstehen könnten. Die Freude, sich selbst zu finden, ist zwar letztlich gemeinhin größer als die Mühsal und die peinigende Plackerei, aber sofern Sie sich nicht selbst etwas vormachen wollen, kommen Sie nicht wirklich voran, wenn Sie Schmerzen vermeiden wollen.

Niemand kann Ihnen sagen, was Ihren eigenen Glanz ausmacht. Aber, verstehen Sie bitte, deshalb sind Sie hier, deshalb leben Sie überhaupt: um sich zu erinnern, wer Sie wirklich sind. Wie könnte jemand anderes sich an Ihrer statt erinnern?

***

Halten Sie es für möglich, Ihre eigene Geschichte hinter sich zu lassen? Dass Sie sich aus jahrzehntealten, lebenslangen Angewohnheiten lösen könnten? (Ich bezeichne es hier ein bisschen provokant als Angewohnheiten, man könnte es auch das Drama des Lebens nennen.) Sagen wir, aus Ihrer Art, wie Sie sich schmollend zurückziehen, wenn man Sie gekränkt hat oder die Dinge nicht so laufen, wie Sie es gern hätten? Oder Ihre ganz individuelle Art, wie Sie sich selber immer wieder fertig machen? Wie Sie allzu leicht verletzt sind, wenn jemand anderes etwas an Ihnen bekrittelt, oder wie Sie in die Luft gehen, wenn jemand Sie an Ihrem wunden Punkt trifft? Dass Sie in gewissen Fragen unendlich halsstarrig, eng und unnachgiebig sein können? Und dass also all das aufhören könnte, allmählich, aber spürbar, verebben, ausklingen, vorbei sein (bevor Sie diese Erde verlassen): Halten Sie das für möglich?

Denn es sind doch alles nur Haltungen, Gedanken, Bewegungen, Gefühle, die Sie sich angewöhnt haben. Auch wie Sie Sex haben, wie und was Sie essen, wie Sie auf Menschen zugehen, wie Sie sich auf Partys fühlen, wie Sie über Gott denken und wie Sie in vielen Angelegenheiten pingelig sind – alles Formen, mit dem Leben umzugehen, mit denen Sie nicht auf die Welt gekommen sind, sondern die Sie sich angewöhnt haben. Haben Sie sich das jemals ausgesucht? Es kann ja gut sein, dass Sie als erwachsene Person mit sich experimentiert, dass Sie sich erforscht und ausprobiert haben, und glauben deshalb, einen gewissen Einfluss auf sich selbst nehmen zu können – aber als Kind, haben Sie da entschieden, ob Sie so oder so am Tisch sitzen wollen? Ob Sie Angst beim Einschlafen haben? Wie Sie darauf reagieren sollen, wenn Vater Ihnen Vorhaltungen macht oder wenn er Sie ignoriert?

Also – da sind wir uns hoffentlich einig: Nie und nimmer haben Sie da so etwas wie eine Wahl gehabt (obwohl Sie als Kind sicher meinten, eine zu haben – und vielleicht meinen Sie’s ja rückblickend heute noch). Sie haben vielmehr reagiert, Sie sind drauf eingegangen – auf das, was man mit Ihnen gemacht hat, und zwar immer so, dass Sie einigermaßen sicher sein konnten, dass man Sie noch lieb hatte (oder dass man Sie nicht verstieß – je nach häuslichen Verhältnissen).

Und jetzt haben Sie sie am Hals, Ihre Angewohnheiten, beziehungsweise laufen damit durch Ihr geordnetes Leben, jeden Tag, jede Woche. Vielleicht haben Sie sich’s so zurechtgelegt, dass Sie relativ überzeugt sind, eine ansprechende Persönlichkeit zu sein. Vielleicht freuen Sie sich über Leute, die verkünden, sie würden ihr Leben noch mal ganz und gar genauso leben, wenn sie die Wahl hätten, und die glauben, mit dieser eher leichtfertigen und etwas gehaltlos-flachen Aussage etwas Freundliches über sich gesagt zu haben.

Jedenfalls haben Sie’s da nun. Und ziehen vielleicht niemals in Erwägung, dass all das, das ganze Sammelsurium (Ihre Geschichte), nichts weiter ist als ein Wust von Angewohnheiten. Aufgeschnapptes Zeug nur, gelernte Mechanismen. Vielleicht denken Sie – ganz tief unterhalb der Mitteilungsebene – dass all die Kriege, die ganze korrupte Maßlosigkeit, der Dreck, die ausgebeutete Erde, die Gewalt und Unterdrückung, der Terror, dass all das nicht wirklich was mit Ihnen zu tun hat, schließlich sind Sie doch (wenn Sie ehrlich sind), was man einen mehr oder weniger guten Menschen nennen würde.

Mir geht es da nicht anders.

Aber das ist – sage ich zu Ihnen und zu mir – das ist, mit Verlaub, ein erheblicher Patzer. Wir haben das alle zusammen gemacht, die einen im Größeren, die andern auf scheinbar privatere Weise. Denken Sie doch nur, wie viel sogenannten Kleinkrieg Sie im letzten Monat geführt haben – mit diesen Menschen in Ihrer Umgebung, die’s einfach nicht kapieren wollen. Oder der ganze Kleinkrieg zunächst auch und vor allem mit sich selbst. Das reicht ja eigentlich schon.

Denn wissen Sie, so wie Sie mit sich selbst umgehen, so gehen Sie auch – ohne jede Frage – mit der Welt um. Das ist eine Art kosmisches Gesetz, es geht gar nicht anders. Wenn Sie schlecht drauf sind, dann sind Sie...

Erscheint lt. Verlag 14.6.2022
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Esoterik / Spiritualität
Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Bewusstseinserweiterung • Beziehungsgestaltung • das innere Kind • Das Zentrale • Essenz • Leuchten • Nach Hause kommen • Persönliche Geschichte • Selbsterforschung • Spiritualität • Transpersonale Psychotherapie • Traumkörper
ISBN-10 3-347-59177-1 / 3347591771
ISBN-13 978-3-347-59177-6 / 9783347591776
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