Gehirn&Geist Dossier 5/2025 Die Psychologie des Bösen
Spektrum der Wissenschaft (Verlag)
978-3-95892-967-8 (ISBN)
Warum faszinieren wahre Verbrechen? Vielleicht weil sie zeigen, welche Abgründe in uns schlummern. Der Hype um True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Wir wollen wissen, was Menschen zu Tätern macht und wie Ermittler der Wahrheit auf die Spur kommen. In diesem Dossier geht es um die Beweggründe hinter den Taten. Um die Momente, in denen ein Mensch seine Menschlichkeit verliert – und um die Kräfte, die ihn zurückholen oder weiter in den Abgrund treiben. Zum Beispiel haben wir den forensischen Psychiater Reinhard Haller gefragt, weshalb Vergeltung so verführerisch ist, obwohl sie selten Frieden bringt. Rache, erklärt er, sei ein paradoxes Gefühl, halb Wunde, halb Heilversuch. Sie soll das verletzte Ego retten und setzt doch oft nur einen blutigen Kreislauf in Gang. Der archaische Hunger nach ausgleichender Gerechtigkeit brennt auch heute noch in den meisten. In zivilisierten Gesellschaften sollen ihn Gerichtsurteile stillen, denn Sühne gilt tatsächlich als ein Motiv für staatlich verhängte Strafen. Die Psychologin Gilda Giebel hat mit den gefährlichsten Häftlingen Deutschlands gearbeitet und berichtet im Interview über den Alltag in der Sicherungsverwahrung. Und dann sind da die Opfer, die sich dem Abgrund nähern, statt ihn zu meiden. So wie die Geiseln des Banküberfalls am Norrmalmstorg, der 1973 in der schwedischen Hauptstadt stattfand und dem »Stockholm-Syndrom« seinen Namen gab. Das Phänomen, das Fachleute heute lieber »Stockholm-Reaktion« nennen, zeigt: Eine Allianz mit dem Täter kann eine Überlebensstrategie sein. Wer in der Gewalt eines anderen ist, tut nämlich manchmal das einzig Mögliche – sich mit ihm zu verbünden. Dass die Wirklichkeit kompliziert ist und Gut und Böse nicht immer klar verteilt, lesen Sie in unserem Feature über das Geiseldrama. True Crime erzählt damit nicht nur von einzelnen Kriminalfällen, sondern von der menschlichen Natur an sich. Von Macht und Ohnmacht, Beschwichtigung und Rache, Angst und Verlangen. Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Corinna Hartmann, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.
Warum faszinieren wahre Verbrechen? Vielleicht weil sie zeigen, welche Abgründe in uns schlummern. Der Hype um True Crime ist ein Spiegel unserer psychologischen Neugier: Wir wollen wissen, was Menschen zu Tätern macht und wie Ermittler der Wahrheit auf die Spur kommen. In diesem Dossier geht es um die Beweggründe hinter den Taten. Um die Momente, in denen ein Mensch seine Menschlichkeit verliert - und um die Kräfte, die ihn zurückholen oder weiter in den Abgrund treiben. Zum Beispiel haben wir den forensischen Psychiater Reinhard Haller gefragt, weshalb Vergeltung so verführerisch ist, obwohl sie selten Frieden bringt. Rache, erklärt er, sei ein paradoxes Gefühl, halb Wunde, halb Heilversuch. Sie soll das verletzte Ego retten und setzt doch oft nur einen blutigen Kreislauf in Gang.Der archaische Hunger nach ausgleichender Gerechtigkeit brennt auch heute noch in den meisten. In zivilisierten Gesellschaften sollen ihn Gerichtsurteile stillen, denn Sühne gilt tatsächlich als ein Motiv für staatlich verhängte Strafen. Die Psychologin Gilda Giebel hat mit den gefährlichsten Häftlingen Deutschlands gearbeitet und berichtet im Interview über den Alltag in der Sicherungsverwahrung.Und dann sind da die Opfer, die sich dem Abgrund nähern, statt ihn zu meiden. So wie die Geiseln des Banküberfalls am Norrmalmstorg, der 1973 in der schwedischen Hauptstadt stattfand und dem »Stockholm-Syndrom« seinen Namen gab. Das Phänomen, das Fachleute heute lieber »Stockholm-Reaktion« nennen, zeigt: Eine Allianz mit dem Täter kann eine Überlebensstrategie sein. Wer in der Gewalt eines anderen ist, tut nämlich manchmal das einzig Mögliche - sich mit ihm zu verbünden. Dass die Wirklichkeit kompliziert ist und Gut und Böse nicht immer klar verteilt, lesen Sie in unserem Feature über das Geiseldrama.True Crime erzählt damit nicht nur von einzelnen Kriminalfällen, sondern von der menschlichen Natur an sich. Von Macht und Ohnmacht, Beschwichtigung und Rache, Angst und Verlangen.Eine spannende Lektüre wünscht Ihnen Corinna Hartmann, Redaktion Spektrum der Wissenschaft.
| Erscheinungsdatum | 29.11.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Gehirn&Geist Dossier ; 5/2025 |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 210 x 280 mm |
| Gewicht | 220 g |
| Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Psychologie |
| Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Allgemeines / Lexika | |
| Recht / Steuern ► Strafrecht ► Kriminologie | |
| Schlagworte | Antisoziale Persönlichkeitsstörung • Das Böse • Gewaltverbrechen • Psychopathen • Sexualstraftäter • Sicherheit • Stockholm-Syndrom • Straftat • True Crime • Verbrechen |
| ISBN-10 | 3-95892-967-2 / 3958929672 |
| ISBN-13 | 978-3-95892-967-8 / 9783958929678 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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