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Eringus - Sturm, Nebel und Sirenen (eBook)

Unglück kommt immer dreifach
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
409 Seiten
neobooks Self-Publishing (Verlag)
978-3-7549-8534-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Eringus  - Sturm, Nebel und Sirenen -  Rainer Seuring
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Auch im fünften Band müssen sich die Bewohner des Kinzigtals mit den Alben, bzw. ihrem Gezücht herumschlagen. Nach einem unglaublichen Sturm wird das Tal verwüstet. Ein ganzes Dorf der Halben wird förmlich dem Erdboden gleich gemacht. Die Bewohner sind ihrem Schutzkeller eingeschlossen. Die folgende Flut, ausgelöst von sintflutartigem Regen droht, in den Keller einzudringen und alle zu ersäufen. Das Wasser der Kinzig ist nicht mehr sicher. Sirenen dringen in den Fluß und töten alles, was sich dem Gewässer nähert. Ihr Ziel sind aber die Quellnymphen. Wenn es ihnen gelingt sie zu töten, wird die Heimat der Menschen, Zwerge und Halblinge in eine trockene Wüste verwandelt. Damit nicht genug treibt ein uraltes Nebelwesen die Zwerge aus ihrer Festung. Nur durch einen dummen Zufall wird es aus seiner Gefangenschaft befreit. Nach einer uralten Prophezeiung kann ein Riese Hilfe bringen. Leider weiß der arme Kerl aber nicht, wie er helfen soll. Da ist guter Rat teuer.

Ich bin Baujahr 1957. Zum Schreiben kam ich eigentlich nur durch Zufall oder sagen wir göttliche Fügung. In einem Chorkonzert überkam es mich unvermittelt, auf ein Lied einen neuen Text zu dichten. Es entstand das Lied der Sirenen. Als dann noch auf eine alte irische Weise die Zwergenhymne Zwergenstolz aus mir hervor brach, musste einfach eine Geschichte drumherum geschrieben werden. Dass daraus inzwischen eine Serie wurde, an deren siebten Teil ich gerade arbeite, war nicht vorhersehbar.

Ich bin Baujahr 1957. Zum Schreiben kam ich eigentlich nur durch Zufall oder sagen wir göttliche Fügung. In einem Chorkonzert überkam es mich unvermittelt, auf ein Lied einen neuen Text zu dichten. Es entstand das Lied der Sirenen. Als dann noch auf eine alte irische Weise die Zwergenhymne Zwergenstolz aus mir hervor brach, musste einfach eine Geschichte drumherum geschrieben werden. Dass daraus inzwischen eine Serie wurde, an deren siebten Teil ich gerade arbeite, war nicht vorhersehbar.

Göttliche Wunder



Am nächsten Morgen kriecht der Drache über den angesammelten Dreck aus seiner Höhle. Mit ein paar starken Schlägen seines Schwanzes räumt er alles ein wenig zur Seite. Der starke Regen hat nachgelassen. Es ist kühl geworden und in den Nieselregen mischen sich nasse kleine Flocken. Es bietet sich ein unbeschreibliches Bild der Verwüstung.


Bernstein ist aus dem Felsspalt hervorgekommen. Furchtsam blickt er um sich.

„Kann man guten Morgen sagen, Eringus?“, fragt er, ohne zum Drachen zu fliegen. Er misstraut der friedlichen Windstille.


„Das kann man. Man kann es auch wünschen, aber es ist bestimmt keiner.“ Mit einer Kopfbewegung fordert Eringus den jungen Traumfeer auf, näher zu kommen.


Langsam schwebt Jades Sohn nach vorne. „Ihr Götter, sieht das schlimm aus. All die Bäume! Und die Dächer sind fort. Die armen Halblinge. Hoffentlich ist keiner von ihnen zu Schaden gekommen. Wie mag es erst bei den Menschen aussehen?

Ich sag meinen Eltern Bescheid. Da müssen wir in den nächsten Tagen viele gute Träume verteilen. Da wird rundum viel Leid zu trösten sein.“, stellt er betrübt fest und schwebt nachdenklich wieder nach hinten. Der Drache bezweifelt, dass hier ein paar Träume ausreichend sind.


Unten im Dorf rührt man sich inzwischen auch schon. Das Bild eines Kleeblattes, das einem Halblingsdorf grob zugrunde liegt, ist nur noch mit Mühe erkennbar. Die Zugänge in die Höhle sind offenbar frei geblieben, auch wenn das Gebäude selbst einige Schäden aufweist. Doch ein Lob an die Baumeister: Das Grundkonstrukt hat gehalten.


Allen voran tritt Gerbera Liebstöckel ans Tageslicht, das sie schon in der Versammlungshalle begrüßt. Der Rahmenbau wurde stabil gezimmert, aber das Stroh vom Dach ist fort und der Regen tröpfelt ungehindert ins Haus. Vor der Tür erwartet sie das gleiche Bild. Die 28 kleinen Häuschen stehen fast unversehrt da, doch allen wurde das Dach genommen. Bestimmt hat die Hecke einiges abgehalten, schließlich ist sie höher als die Behausungen.


Eine der vier Brücken zu den Weiden hat einen Teil seines Geländers verloren. Baumteile verschiedenster Größe wurden vom Sturm überall hin verteilt. Die Gärtchen rund um die Häuschen bedürfen dringend der fachkundigen Hände der Halben. Die Linde in der Mitte aber steht mächtig und stolz, als sei nichts gewesen. Oder nein, so ganz stimmt das nicht. Es ist nicht üblich, dass sich im Geäst des mächtigen Baumes Stücke anderer Bäume finden. Ein etwas merkwürdiger Schmuck.


Die Dorfmeisterin setzt ihre Mütze auf, stemmt die Hände in die Seiten und ruft laut: „Wir haben zu tun. Beeilt euch. Die beiden Letzten lassen die Tiere heraus und bringen sie auf die Weiden. Sieben laufen auf den vorgeschriebenen Wegen zu den anderen Dörfern. Ich wünsche für unsere Freunde, dass ihr nicht den ganzen Weg laufen müsst. Alle anderen sehen zu, dass vielleicht irgendwo noch ein paar Strohbündel brauchbar zu finden sind. Zehn gehen zurück in die Höhle. Beginnt damit, neue Bündel aus den Vorräten zu binden.“


Emsige Betriebsamkeit erfasst die Halblinge. Ausnahmsweise arbeiten alle ernsthaft. Eile ist geboten, da nimmt sich keiner Zeit zu spielen. Dass die Wege der Boten vorgeschrieben sind sorgt dafür, dass entgegenkommende Läufer auch wirklich getroffen werden. Wer bis zum nächsten Dorf rennen muss, hat dort nichts Gutes zu erwarten. Dann ist von diesem Ort keiner losgelaufen und es muss etwas passiert sein.


Eringus breitet seine Flügel aus und schwingt sich in die Luft. Durch das damit verbundene Geräusch blicken die Halben für einen Moment nach oben, manche winken kurz, dann widmen sie sich wieder ihren Aufgaben.


Der Drache muss nicht hoch fliegen. Was er aus der Luft zu sehen bekommt, ist erschütternd und Ehrfurcht heischend zugleich. Die Natur hat einmal mehr ihre unermessliche Macht gezeigt, allerdings zum Leidwesen aller Lebewesen.


Auf breiter Linie entlang der Chynz sind die Bäume sämtlich entwurzelt oder abgebrochen. Die halbhohen, teils nach Blitzeinschlag verbrannten, Stümpfe zeigen mahnend gen Himmel. Und als habe jemand den Rand des Orkans abgeschnitten stehen gleich, nur ein oder zwei Schritte, daneben alte Riesen völlig unversehrt, als habe es nie diesen verheerend Wirbelsturm gegeben.


Umher fliegende große und kleine Holzstücke haben in weiten Teilen die Felder zerstört, auf denen gestern noch der fleißige Bauer sich um das schossende Wintergetreide gekümmert hat. Starkregen und Hagel haben ein Übriges getan. Ein nicht unerheblicher Teil der Ernte ist vernichtet. Hunger ist mal wieder im Tal angesagt.


Viele Häuser der Menschen sind ohne Dach und nicht wenige sind völlig eingestürzt. Andere haben durch einen darauf fallenden Baum eine Teilung erfahren. Nicht eines, das unbeschädigt blieb. Unter dem einen oder anderen Trümmerhaufen ist ein Mensch begraben, den man unter großen Mühen zu bergen sucht. Vielleicht ist ja noch Leben in ihm. Am sichersten war man vielleicht in den besonders tief eingegrabenen Grubenhäusern. Die boten die geringste Angriffsfläche. Im Vorbeiflug kann Eringus erkennen, dass die Erdmieten auf Unversehrtheit geprüft werden. So wäre wenigstens etwas zu essen vorhanden.


Der Drache folgt der unübersehbaren Spur, die der Sturm zurückgelassen hat. Sie führt etwas südlich an der Festung vorbei. Eine große Anzahl von Rebstöcken der Zwerge hat es davon gewirbelt. Nur noch die aufgerissene Erde liegt grob am Boden. Dass auch hier eine Vielzahl von Bäumen das Opfer des Orkans wurde, war nicht anders zu erwarten. Im Berg selbst ist natürlich nichts geschehen. Manches Seitentor ist versperrt und sei es, dass der Wind beschlossen hat, hier seine Mitbringsel abzulegen.


Im königlichen Garten haben sich ein paar Zwerge versammelt und betrachtet die traurigen Überreste. Die, die Gespräche begleitende, Gestik lässt auf große Diskussionen schließen. Wahrscheinlich sind einige von Hemmas mühsam gezogenen und gepflegten Pflanzen dahin. Sie und Czepan besprechen, was zu tun sei. Der junge Zwerg zeigt auf verschiedene Stellen und seine Oma nickt oder schüttelt dazu den Kopf.


„Ich darf doch davon ausgehen, dass dies eure einzigen Schäden sind.“, stellt der Drache fest.

Unmittelbar in der Nähe der Zwerge landet er. Der Nieselregen hat aufgehört.


„So ist es.“, bestätigt Gernhelm, der es sich nicht hat nehmen lassen, selbst nach dem Rechten zu sehen. „Es hat drinnen halt ganz ordentlich gepfiffen, obwohl alle Schächte verschlossen waren. Der Druck war aber zu groß. Ich nehme an, dass einige Klappen ausgebessert werden müssen. Ich lasse gerade die Weiden prüfen, damit das Vieh wieder raus kann. Die schreien vor Sehnsucht nach der Sonne. Wie sieht es denn sonst so aus?“


Der junge König schaut mit grauen Augen zum Drachen hoch. Der sehr dunkle, aber nicht schwarze, Zopf, in den die vordersten Haarsträhnen eingeflochten sind, baumelt mit jeder Kopfbewegung zwischen den Schultern. Der kurz gehaltene Vollbart mündet am Kinn in einen langen Spitzbart, der nun auf der breiten Brust ruht.


„Ganz fürchterlich. Wo der Wirbel durchgezogen ist, ist absolut nichts mehr ganz. Auch die Halben dürfen vieles wiederherstellen. Alle Dächer sind dahin. Ich bin gespannt, wie es in den anderen Dörfern aussieht. Hier hat man ja noch nicht einmal die ganze Gewalt abbekommen.“


„Eigentlich wollte ich jetzt scherzen, dass ein steinernes Haus noch immer das Beste und Sicherste sei. Aber das verkneife ich mir. Wir haben gut Lachen, in unserem Berg.

Ich werde gleich mal Leute zu ihnen schicken, damit sie mir berichten können. Bestimmt kann man unsere Hilfe gebrauchen.“


„Tu das. Ihr werdet sicher auch bei den Menschen herzlich willkommen sein. Die haben das Meiste abgekriegt. Viele haben bestimmt alles verloren.“, bestätigt Eringus. „Ich sehe mich weiter um und werde mich dann noch einmal sehen lassen. Gibt es Nachricht aus dem Habichtswald?“


„Noch nicht, aber ich bin sicher, auch dort ist alles in Ordnung. Ich erwarte ihre Taube.“


„Was ist eigentlich dort drüben los? Haben Hemma und Czepan Streit?“


„Nein. Dem jungen Mann wird endlich beigebracht, dass das Leben anspruchsvoller ist, als er es sich vorstellt.“, grinst Gernhelm. „Er bekommt nun Aufgaben und muss seinen Kopf anstrengen, diese zu lösen.“


„Dann ist ja alles gut.“, findet Eringus.

Als der Drache seine Schwingen öffnet, wendet sich Sigurds Sohn ab. Die lose Erde wird heftig aufgewirbelt, als Eringus sich wieder in die Luft erhebt.



* * * * *



Während noch Gernhelm und Eringus sich unterhalten, wird die Bodenklappe im Haus in der Bule geöffnet. Irgendwann in der Nacht sind die zwei Frauen trotz Spinnen und anderen Krabbeltieren eingeschlafen. Der Gang gab ihnen die nötige Sicherheit, Ruhe zu finden. Wahrscheinlich waren sie außer den Zwergen die Einzigen, die überhaupt schlafen konnten.


Beata und Guda schätzen sich glücklich, alles unbeschadet überstanden zu haben. Die Hütte hat keinen Schaden genommen. Der dichte Wald hat hier für guten Schutz gesorgt. Auch der mit einer Steinmauer umfasste Kräutergarten ist fast unversehrt. Irgendwie haben sie eine große Portion Glück gehabt. Rundherum werden Bäume von...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2022
Reihe/Serie Der Drache Eringus
Der Drache Eringus
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Drachen • Eringus • Halblinge • Hanau • Kinzigtal • Mittelalter • Zwerge
ISBN-10 3-7549-8534-5 / 3754985345
ISBN-13 978-3-7549-8534-2 / 9783754985342
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