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Eine Frage der Chemie

Spiegel-Bestseller
Roman

***** 19 Bewertungen

(Autor)

Buch | Hardcover
461 Seiten
2022 | 1. Auflage
Piper (Verlag)
978-3-492-07109-3 (ISBN)
CHF 33,90 inkl. MwSt
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»In Elizabeth Zott verliebt man sich total. Sie ist so toll und natürlich dargestellt, dass ich sie sogar gegoogelt habe: Die muss es doch wirklich geben, habe ich gedacht! Lange habe ich nicht ein so unterhaltendes, witziges und kluges Buch gelesen wie dieses.« Elke Heidenreich


Elizabeth Zott ist eine Frau mit dem unverkennbaren Auftreten eines Menschen, der nicht durchschnittlich ist und es nie sein wird. Doch es ist 1961, und die Frauen tragen Hemdblusenkleider und treten Gartenvereinen bei. Niemand traut ihnen zu, Chemikerin zu werden.

Außer Calvin Evans, dem einsamen, brillanten Nobelpreiskandidaten, der sich ausgerechnet in Elizabeths Verstand verliebt. Aber auch 1961 geht das Leben eigene Wege.

Und so findet sich eine alleinerziehende Elizabeth Zott bald in der TV-Show »Essen um sechs« wieder. Doch für sie ist Kochen Chemie. Und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände ...
Spiegel-Bestseller

Bonnie Garmus war als Kreativdirektorin international vor allem in den Bereichen Medizin, Erziehung und Technologie tätig. Privat bevorzugt sie das Schwimmen im offenen Meer, wobei sie sich darauf konzentrieren muss, nicht darüber nachzudenken, was alles sonst noch unter ihr schwimmt. Gebürtig aus Kalifornien lebte sie lange in Seattle, wo sie sich ausgiebig dem Wettkampfrudern widmete. Sie ist außerdem Mutter zweier erwachsener Töchter und lebt aktuell mit ihrem Mann in London. Dies ist ihr erster Roman.

Elizabeth Zott wird Ihr Herz erobern, ganz sicher! Zwischen Küche und Labor - die Emanzipation einer unzeitgemäßen Frau: Es sind die 60er und Elizabeth Zott zu klug, um zu kapitulieren. So smart wie »Damengambit«, so amüsant wie »Mrs. Maisel«. Für LeserInnen von Mariana Leky und Delia Owens.

Erscheinungsdatum
Übersetzer Ulrike Wasel, Klaus Timmermann
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Lessons in Chemistry
Maße 138 x 220 mm
Gewicht 558 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 50er • 60er • aktuelle Bestsellerliste • alleinerziehend • Amerikanische Literatur • apple+ • Bestseller • Brie Larsen • Brie Larson • Buchempfehlungen • Bücher • Bücher Geschenke Belletristik • buch frauen • Buch Frauen Roman Bestsller • Buch zum Film • Chemie • Chemikerin • College • Delia Owens • Dörte Hansen • Eheroman • Elizabeth Zott • Elke Heidenreich • Emanzipation • Englische Romane • Fernsehen • Flusskrebse • Förderer von Kunst und Wissenschaft • Forschung • Frauenroman • Frauen-Roman • Frauenunterhaltung • Fünfzigerjahre • Fünfziger Jahre • gebundenes Buch • Gehobene Unterhaltung • Geschenke für Mama Buch • geschenk mama buch • Historischer Roman • Kochen • Kochsendung • Kochshow • Kulinarischer Roman • Labor • Lesson Chemistry • Liebesgeschichte • Lieblingsbuch • Lieblingsbuch der Unabhängigen • Literatur • Mariana Leky • metoo • MINT-Fächer • Romane • Roman Frauen • Roman für Frauen • Rudern • Sechzigerjahre • Spiegelbestseller • SPIEGEL-Bestseller • Spiegel-Bestseller platz 1 • Starke Frau • Tochter • Tod • Trauer • TV-Serie • TV-Show • übersetzte Romane • Universität • Verlust • Was man von hier aus sehen kann • weihnachtsgeschenke für mama • Weihnachtsgeschenk Mama • Weihnachtsgeschenk Roman • zott
ISBN-10 3-492-07109-0 / 3492071090
ISBN-13 978-3-492-07109-3 / 9783492071093
Zustand Neuware
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4 Buchhändler-Bewertung

von (Buchhändler, Lehmanns Media Web-Redaktion), am 02.08.2022


Steffen Ille
Buchhändler
Modernes Märchen

Elizabeth Zott scheint auf dem Weg nach oben: Die brillante junge Chemikerin hat eine Promotionsstelle und widmet sich zukunftsträchtiger Forschung.
Als sie sich gegen die Vergewaltigung durch ihren Vorgesetzten wehrt (sie bekommt einen Bleistift zu fassen und rammt ihn in dessen Körper), wird letztlich sie beschuldigt und muss unter erniedrigenden und entwürdigenden Bedingungen die Universität verlassen. Einen Bleistift wird sie aber von nun an immer bei sich tragen.
In dem Forschungsinstitut, in dem sie anschließend unterkommt, wird ihre wegweisende Arbeit gering geschätzt, nichtsdestotrotz aber ausgenutzt - ihre Ergebnisse werden sogar ohne ihr Wissen und ohne sie auch nur zu erwähnen unter dem Namen des Leiters veröffentlicht. Dass sie eine Beziehung mit dem Star des Instituts, dem Nobelpreiskandidaten Calvin Evans beginnt, fügt der Missachtung nun auch noch Missgunst hinzu.

Wenden wird sich das Blatt erst, als sie landesweit bekannt wird als Star einer Kochsendung, die so gar nicht in die vorgesehenen Schubladen passen will.

Bonnie Garmus schreibt ein modernes Märchen. Ein Märchen um eine Frau, die zunächst an der Misogynie ihres Zeitalters zu scheitern scheint, sich aber mit unbeirrbarem Vertrauen in die Macht des wissenschaftlichen Arguments aus diesen Zwängen befreit - und damit nicht allein ihre unfassbar kluge Tochter, sondern Frauen im ganzen Land inspiriert. Es ist eine großartige Idee, sie ausgerechnet eine Kochsendung kapern zu lassen. Denn sie zeigt einerseits den Wert der Care-Arbeit von Hausfrauen auf, bleibt damit vordergründig im vorherrschenden Rollen- und Weltbild, unterläuft dieses aber gleichzeitig, indem sie die Anerkennung für die komplexe und wertvolle Arbeit aufzeigt und dabei Frauen wissenschaftliches Wissen und Verständnis vermittelt - sie also intellektuell ernst nimmt. Eine neue und befreiende Erfahrung für ihr Publikum. Sie verändert dabei nicht nur ein Leben.

Es hat Elisabeth Zott nicht gegeben. Und mir scheinen im Roman auch etliche Anachronismen verbaut zu sein. Das ist aber nicht schlimm und verringert die Lesefreude überhaupt nicht, denn letztlich ist es eben ein Märchen. Mit all der Kraft, die Märchen haben können: Inspirierend, aufrüttelnd, stärkend.

5 Elizabeth Zott - eine großartige Protagonistin der etwas anderen Art

von , am 26.06.2022

Das Cover, das in meinen Augen nicht wirklich zum Plot passt, wenn man das gesamte Buch kennt, könnte ansprechender gestaltet werden, Gott sei Dank habe ich mich vom selbigen nicht abhalten lassen. Im Mittelpunkt steht Elizabeth Zott, eine etwas nerdmäßige Chemikerin, die wissenschaftlich arbeiten möchte, doch ist dies in den 60iger Jahren für Frauen nicht unbedingt vorgesehen. Die Möglichkeit zur Promotion wird ihr auch noch genommen, weil sie sich gegen einen Professor, der übergriffig wird, ja die junge Frau quasi sogar vergewaltigt, zur Wehr setzt. In der Geschichte werden ernste brisante Themen wie Emanzipation, Misshandlung und Ausgrenzung von Frauen thematisiert, und doch passiert dies alles mit einer gehörigen Portion subtilem Humor, der mich so manches Mal schmunzeln ließ. Nun mag dies gegensätzlich erscheinen, ich fand es großartig gelungen, warum sich nicht auch ernsten Themen auf diese Art nähern, ich finde, als Leser kommt man dadurch erst rechtcins Grübeln. Doe Charaktere sind für mich durchweg sehr authentisch skizziert, vielleicht hätte ich die Sichtweise des Hundes jetzt nicht unbedingt gebraucht, aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Dass ich nebenbei auch noch etwas über Chemie erfuhr, was mich normalerweise als naturwissenschaftlich desinteressierter Mensch eher nervt oder langweilt, kam noch positiv dazu. Alles in allem für mich perfekte Leseunterhaltung mit einer bezaubernden Protagonistin! Man sollte versuchen, sich auf die Geschichte von Elizabeth Zott einzulassen, für diejenigen gebe ich eine absolute Empfehlung!

5 Manchmal siegt auch Dreistigkeit

von , am 22.05.2022

Ein starkes Cover, eine starke Frau. Elisabeth Zott weiß wie keine andere, was sie will. Forschen und sie selbst sein. Und das in einer Zeit, in der die Frauen nichts ohne Zustimmung ihres Mannes durften. Als Elisabeth schließlich von einem Mann „entdeckt“ wird und die Ikone in der Kochshow „Kochen um Sechs“ wird, ahnt keiner, dass sie damit die Welt aller Frauen auf den Kopf stellt.

Bereist das Cover überzeugt mit einer starken Frau. Und bereits die ersten Seiten lassen darauf schließen, dass auch die Autorin weiß, was sie mit dem Buch erreichen will und weiß, auf welchem Wege sie das am besten schafft. Denn bereits auf den ersten Seiten habe ich mich in das Buch verliebt. Dank einem ausdrucksstarken Schreibstil, gut gewählten Charakteren und einer Story, die zwar vorhersehbar, jedoch sehr witzig und unterhaltsam erzählt wird, bin ich umgehend in der Geschichte selbst aufgegangen. Durch eine Bindung zu den Charakteren ist der Leser direkt in der Geschichte und bekommt Einblick in die Denkweise eines jeden Beteiligten. Zwar bedarf es viel Text, doch gleichzeitig macht es vieles einfacher, kennt der Leser auf diese Weise viele Hintergründe.

Mit Abwechslung und Unterhaltung kann Bonnie Garmus überzeugen und den Leser oftmals für sich gewinnen. Absolut lesenswert dank einer gekonnten Unterhaltung.

5 Großartiger Roman über eine außergewöhnliche und kämpferische Frau

von , am 21.05.2022

Der Piper Verlag hat mit "Eine Frage der Chemie" den großartigen Debütroman von Bonnie Garmus veröffentlicht.
Es handelt sich um die Geschichte der hochintelligenten und emanzipierten Elizabeth Zott, die eine Vorliebe für die Naturwissenschaften hat und sich in den fünfziger Jahren dazu entschließt, Chemie zu studieren, eine Fachrichtung, die bis dahin weitgehend der Männerwelt vorbehalten war. Am Forschungsinstitut Hastings fällt es ihren Kollegen schwer, in Elizabeth eine gleichberechtigte Kollegin zu sehen, man akzeptiert sie nicht und macht ihr das Leben schwer. Mit 20 Jahren lernt sie am Institut Calvin Evans kennen, einen brillanten und bereits berühmten Wissenschaftler. Die beiden verlieben sich auf den zweiten Blick ineinander. Sie sind Seelenverwandte, ziehen zusammen und sind glücklich in ihrer Zweisamkeit. Kinder wünschen sie sich keine, stattdessen adoptieren sie einen intelligenten Hund, den die nüchterne Elizabeth Halbsieben nennt. 

Anfang der sechziger Jahre ist Elizabeth alleinerziehende Mutter der kleinen und altklugen Madeline und moderiert aufgrund ihrer wirtschaftlichen Notsituation nun die tägliche Fernsehshow "Essen um sechs". Sie bringt die Wissenschaft in ihre Show und macht ihrem vorwiegend weiblichen Publikum klar, dass Kochen Chemie ist. Ihre Rezepte für gesundes Essen verbindet sie mit Lehrstunden in Chemie und ermuntert die Frauen, ihre Träume zu verwirklichen und ihren Weg zu gehen. Hinter den Kulissen kämpft sie nun nicht mehr gegen ihre Vorgesetzten im Institut, sondern gegen ihre Fernsehchefs. Sie kleidet sich so, wie sie es möchte und bringt nicht nur damit die Verantwortlichen zur Verzweiflung. 

Die Geschichte ist ganz wunderbar und unterhaltsam geschrieben, sie ist klug, aber auch sehr berührend. Ich konnte mich sehr gut in die Hauptprotagonistin hineinversetzen und war fasziniert von der guten Ausarbeitung der übrigen, teilweise skurrilen Charaktere. Die Autorin beschreibt Elizabeth als vollkommen humorlose Frau, das Buch hingegen ist mit viel Humor gewürzt. Die vielschichtige Handlung hat mich von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und mir unvergleichliche Lesefreude bereitet.

Absolute Leseempfehlung für das Buch mit der unwiderstehlichen Protagonistin - und wohlverdiente 5 Sterne!

5 Unterhaltung pur

von , am 20.05.2022

Elisabeth Zott ist Wissenschaftlerin. Chemikerin besser gesagt. Doch zu ihren Lebzeiten durften Frauen nichts anderes sein als Sekretärinnen, Telefonistinnen, Mütter und Hausfrauen. Über viele Umwege schließlich wird Elisabeth Vorbild vieler Frauen als Moderatorin einer Kochshow im Fernsehen – und stellt damit das Selbstbild der Frauen in dieser Zeit gründlich auf den Kopf. Denn niemand wollte an sie glauben, niemand hat ihr und allen anderen Frauen etwas zugetraut. Doch Elisabeth hat einen Weg gefunden, es allen Kritikern zu zeigen. Ganz auf ihre Weise.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Mit einer offenen und amüsanten Schreibweise, die abwechslungsreich und schwungvoll ist, konnte die Autorin sofort meine Aufmerksamkeit einfangen. Zwar dauert es das halbe Buch, bis man da angelangt ist, was einem auf der Rückseite des Buches versprochen wird, doch dieses halbe Buch ist jede Seite Wert – Unterhaltung pur. Doch auch die andere Hälfte des Buches, in dem es dann zur Sache geht, so wie es versprochen wurde, ist an Unterhaltung nur schwer zu überbieten. Nicht nur, dass der Leser sehr gut in der Geschichte angekommen ist, auch die Einblicke in nahezu alle Lebenslagen und Charaktere unterstützen den Grad der Unterhaltung lassen den Leser zu einem Teil der Geschichte werden.

Ein wahrlich unterhaltsamer wie lehrreicher Roman über die Bewegung der Frauen im Amerika der 50er Jahre.

5 Alles ist Chemie

von , am 18.05.2022

Die Chemikerin Elizabeth Zott muss sich Anfang der 60er Jahre gegen konservative Wert- und Moralvorstellungen behaupten, um ihren Weg in der Wissenschaft gehen zu können. In Calvin Evans findet sie ihren Seelenverwandten. 10 Jahre später ist sie eine bekannte Fernsehköchin und versucht durch ihre abendliche Sendung, ihren Zuschauerinnen Selbstvertrauen und Mut mitzugeben, aus ihren gesellschaftlichen Rollen auszubrechen und ihren eigenen Weg zu gehen.

Unterhaltsam, berührend und scharfsinnig schildert die Autorin das Leben ihrer inspirierenden Protagonistin, mal spürt man die tiefe Liebe von Calvin und Elizabeth, mal erklärt sie ganz rational das alltägliche Leben, mal leidet man unter den Ungerechtigkeiten, die ihr widerfahren. Zwar wird Elizabeth‘s Geschichte erzählt, aber in der Interaktion mit ihren Mitmenschen wird auch deren Perspektive eingebunden, was ihrem Charakter weitere Dimensionen hinzufügt. Außerdem lernt man, wie die Chemie unser tägliches Leben zusammenhält und beschreibt und dass ohne sie nichts funktioniert. Inhaltlich spricht die Autorin mit der Rolle der Frau in der Gesellschaft und in der Wissenschaft auch heute noch ein wichtiges Thema an, wo sich noch viel tun muss.

Immer wieder musste ich über die Situationskomik lachen, war gerührt wegen der Schicksale und durchgängig fasziniert von diesem wundervollen Leseerlebnis. Ich kann das Buch nur jedem ans Herz legen, der Stil ist eingängig zu lesen und Elizabeth eine bewundernswerte und inspirierende Protagonistin.

5 Eine Chemikerin wird TV-Kochstar

von , am 26.04.2022

Die Protagonisten wirken auf ihre Weise authentisch. Nicht nur die Männer sind auf Elisabeth neidisch und können ihr nicht das Wasser reichen. Es gibt wenige Menschen, wie zum Beispiel Calvin, selbst genialer Wissenschaftler, die Elisabeth ernst nehmen und mit denen Elisabeth befreundet ist.
Die Autorin Bonnie Garmus hat ihren ganz eigenen Schreibstil, der mir sehr gut gefallen hat. Einerseits humorvoll und andererseits werden die Schikanen, die Elisabeth erleben muss, schonungslos offenbart. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Ein richtig tolles Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

5 Ein hervorragendes Buch

von , am 20.04.2022

Laut dem Werbetext des Verlages hat Bonnie Garmus mit dem Buch "Eine Frage der Chemie" die Neuerscheinung des Jahres 2022 vorgelegt. Auch wenn dies vielleicht im April ein sehr gewagtes Statement ist, das Buch ist hervorragend und ich habe es mit Freude gelesen. Die Titelheldin ist intelligent, schlagfertig und hat den Mut zur Veränderung der bestehenden Verhältnisse. Anfang der 1960iger Jahre kein leichtes Los für Frauen generell und besonders in der Wissenschaft. Kaum vorstellbar wie sehr sich die Verhältnisse gebessert haben, auch wenn das Ziel von Gleichberechtigung noch immer nicht erreicht werden konnte. Daher ein wichtiges Buch, ein lehrreiches Buch, trotzdem amüsant und leicht zu lesen, mit interessanten Details und neuen Erkenntnissen über die Gelehrigkeit von Hunden und die Kunst des Rudersports. Die selbstbewusst in die Kamera blickende Frau vom Titelbild, genauso stellt man sich die Heldin vor.

5 Ihrer Zeit weit voraus

von , am 08.04.2022

„Eine Frage der Chemie“ spricht die Missstände in der Gesellschaft und Arbeitswelt der 1950er und 60er-Jahre an: Frauenfeindlichkeit, Ungleichheit in der Gesellschaft und der Bezahlung, das Stigma, das unverheirateten Müttern anhaftete, um nur einige zu nennen. Doch Bonnie Garmus hat es geschafft, trotz dieser ernsten Themen einen sehr amüsanten Roman zu schreiben, der durch seine abstrusen Situationen und besonderen Charaktere lebt. Ich habe jede Seite dieses außergewöhnlichen Romans genossen, der für mich das Lesehighlight des bisherigen Jahres darstellt!

5 Nimm dein Leben selbst in die Hand

von , am 08.04.2022

Nach diesem Motto lebt Elizabeth Zott Anfang der 60er Jahre den letzten Jahnhunderts. Die studierte Chemikerin gestaltet ihr Leben als alleinerziehende Mutter mit viel Kraft und ist überzeugt, dass das auch anderen Frauen gelingt. Durch einige persönliche Schicksalsschläge wird sie eher widerwillig zum Star einer der beliebtesten Kochshows im amerikanischen Fernsehen. Doch das Kochen ist für sie mehr als nur das Zubereiten der Nahrung. Sie möchte den Frauen zeigen, dass es mehr als nur Kinder, Küche, Kirche gibt. Der Autorin singt mit ihrem Roman ein Hoch auf mutige, selbstbestimmende Frauen, denen es gelingt, in einer dominierenden Männerwelt ihren Weg zu machen. Mir gefallen ihre Figuren, Elizabeth natürlich und besonders ihre hochbegabte Tochter. Das Buch ist ein Aufruf an alle Frauen, die Arme in die Hüften zu stemmen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen, wie schon das wunderschöne Cover zeigt.

5 Für das Richtige kämpfen

von , am 01.04.2022

Elizabeth Zott ist Chemikerin. Aber 1961 wird Frauen nicht zugetraut, dass sie Wissenschaftlerinnen sein können. Und so muss sich auch Elizabeth vielen Widrigkeiten und Anfeindungen entgegen stellen. Letztendliche wird sie aus der Wissenschaft gedrängt und sie landet bei der Koch-Show „Essen um sechs“. Für Elizabeth ist aber auch Kochen Chemie.

Die Autorin kann wirklich sehr gut auf emotionaler Ebene schreiben. Vieles, was Elizabeth widerfährt und gegen das sie ankämpfen muss, macht einen wütend. Allen voran das engstirnige Denken der Menschen zu dieser Zeit. Und dann macht es einen noch wütender, wenn man daran denkt, dass es heutzutage oft immer noch so ist.

Elizabeth ist keine typische Protagonistin, die man sofort ins Herz schließt. Sie hat definitiv ihre Ecken und Kanten, aber auf jeden Fall hat sie Charakter. Sie will die Welt, wie sie ist, nicht akzeptieren, vor allem die Rolle, die ihr darin zugeteilt wird. Sie spricht aus, was sie denkt, lässt sich nicht verbiegen und verstellt sich für niemanden. Sie ist eine sehr starke Person.

Die Zeit bei der Koch-Show „Essen um sechs“ wird erst später im Buch aufgegriffen. Zuerst begleitet man Elizabeth bei ihrem Job als Chemikerin und wie sie Calvin Evans kennen lernt. Man versteht schon, warum sich die beiden ineinander verlieben, aber genau in diesem Punkt konnte die Autorin für mich die Gefühle nicht so gut übermitteln. Die Liebesbeziehung blieb für mich immer etwas entfernt.

Es gibt einige tolle Nebencharaktere, die man schnell liebgewinnt und die Elizabeth auf ihrem Weg begleiten und ihr helfen, auch wenn sie anfangs Zweifel ihr gegenüber haben.

Der einzige große negative Punkt am Buch sind für mich die plötzlichen Perspektivwechsel, die häufiger vorkommen und manchmal auch mit Zeitsprüngen einhergehen. Das fand ich hin und wieder störend. Ansonsten ist es eine spannende Geschichte über eine interessante Frau, die zwar hinfällt, aber immer wieder aufsteht.

3 Alles ist Chemie

von , am 15.03.2022

Eigentlich ist Elizabeth Zott Wissenschaftlerin, präziser gesagt: Chemikerin, doch Anfang der 60er Jahre ist es für Frauen nicht leicht, als eigenständige intelligente Personen wahrgenommen und nicht einfach nur auf Haushalt und Kindererziehung reduziert zu werden. Doch Elizabeth ist eine Kämpferin und geht ihren Weg; allerdings geht auch das Leben manchmal seine eigenen Wege. Und so findet sich Elizabeth alleinerziehend und als Moderatorin einer Kochshow wieder. Doch auch Kochen ist Chemie und für die Frauen, die Elizabeths Sendung ansehen wird sie zur Inspiration…

Der Sprachstil ist wirklich besonders, und ich habe mich (trotz der teilweise schlimmen Vorkommnisse) gerade zu Beginn sehr oft beim Schmunzeln ertappt und hätte mir bestimmte Sätze am liebsten markiert, was bei mir nicht allzu häufig vorkommt.

Die Passagen, in denen Elizabeth von Männern (aber auch von ihren Geschlechtsgenossinnen) ungerecht und schlecht behandelt wird, haben mich wirklich teilweise erschüttert, teilweise aufgeregt (und davon gibt es viele), ansonsten kam ich aber insbesondere gerade Elizabeth nicht wirklich nah, es war immer eine gewisse Distanz da. Auch das lag möglicherweise am Sprachstil, dessen „Fluffigkeit“ mir mit zunehmender Lektüre leider auch etwas auf die Nerven ging.

Für mich gab es einen richtigen Bruch so in der Mitte des Buchs. Die erste Hälfte fand ich toll, die zweite Hälfte hat mich dann aber irgendwie verloren.
Obwohl ich einige Charaktere wirklich mochte, waren mir andere dann wiederum irgendwie zu (bemüht) skurril (was auch auf manche Begebenheiten zutrifft) und gerade am Ende hatte ich das Gefühl, die Autorin möchte auf Teufel komm raus alles noch irgendwie aufklären oder einer Erklärung zuführen. Das war mir dann ein bisschen zu viel.

Alles in allem hat mich „Eine Frage der Chemie“ nicht so recht überzeugen können, vielleicht hatte ich mir auch einfach etwas anderes vorgestellt. Meinen Geschmack hat es leider nicht ganz getroffen.

5 Chemie bedeutet Veränderung

von (Berlin), am 13.03.2022

Die Autorin Bonnie Garmus, hat mit ihrem beeindruckenden Debütroman "Eine Frage der Chemie" eine unglaublich tolle Geschichte über Frauen in den 50er/60er Jahren des letzten Jahrhunderts und deren Welt, die aus heutiger Sicht damals eindeutig nicht in Ordnung war, geschrieben.

Im Mittelpunkt der Geschichte, steht Elizabeth Zott, eine selbstbewusste junge Frau, die in den 60er Jahren den Wunsch hegt, eine anerkannte Chemikerin zu werden. Viele Steine werden ihr in den Weg gelegt, denn es herrscht die Meinung, Frauen gehören an den Herd und sollen sich um ihre Männer und Kinder kümmern. Aber nicht mit Elizabeth Zott …

Erstaunlich stark werden hier Elizabeths Ziele und ihre Vorstellung als anerkannte Chemikerin, bis ins Kleinste, witzig und humorvoll dargestellt. Sie lässt sich kein Stück von ihrem Ziel ablenken selbst als Calvin Evans, den sie über alles liebt, ihr einen Heiratsantrag macht und sie ablehnt. Elizabeth will mit ihrem eigenen Namen als anerkannte Chemikerin dastehen und nicht im Schatten von Calvin stehen. Und plötzlich steht sie alleine da, bis ihre Schwangerschaft sich bemerkbar macht.

Der Produzent Walter Pine ist von Elizabeth so begeistert, dass er ein neues TV-Format „Essen um sechs“ nur für sie zum Leben erweckt. Obwohl sie davon nicht begeistert ist aber kein anderer Job in Aussicht zu sein scheint, nimmt sie an, denn sie muss ja sich und ihr Kind versorgen. Elizabeth bietet den Zuschauern herrliche Szenen, denn für sie ist Kochen Chemie und Chemie bedeutet Veränderung der Zustände.

Fazit: Die Autorin konnte mich mit ihrem flüssigen und herrlichen Schreibstil total begeistern. Was für eine tolle Geschichte, die einfach nur ein Lesegenuss hoch drei für mich war. Neben einer ausgezeichneten Recherche mit welchen Konsequenzen Frauen in den 50er/60er Jahren zu kämpfen hatten, besticht das Buch durch berührende und herrlich witzige Handlungen, die mich bis zum Ende mitgenommen haben. Die Charaktere werden mit ihren Stärken aber auch mit ihren Schwächen, bildlich und lebendig dargestellt.
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

5 Als Frauen noch nicht dazu gehörten

von (Niedersachsen), am 06.03.2022

Das Buch spielt zu einer Zeit, als alles noch ganz anders war und Frauen noch nicht dazu gehörten. Die Chemikerin Elizabeth Zott arbeitet im Hastings Forschungsinstitut und musste täglich Demütigungen über sich ergehen lassen. In Calvin Evans, ein Chemiker und Nobelpreiskandidat, hatte sie jemand getroffen mit dem sie reden konnte und der sich in ihren Verstand verliebt hatte. Calvin gab ihr den Rat, nicht gegen das System anzukämpfen, sondern es zu überlisten. Als ihr dann eine TV-Kochshow angeboten wurde, griff sie zögernd zu, aber die Stelle wurde besser bezahlt, als ihre Arbeit im Labor.

Bonnie Garmus gibt in ihren Roman wunderbare Einblick in die gesellschaftliche Stellung der Frauen Ende der 50er – Anfang der 60er Jahre. Als Frau hatte man es zu der Zeit viel schwerer, für sie galten die 3 K’s – Küche – Kinder – Kirche. Die Arbeitgeber hatten kein Interesse an Frauen in der Wissenschaft, sie wurden nur auf ihre Weiblichkeit reduziert. Elizabeth ist eine starke Persönlichkeit, die sich nicht so leicht unterkriegen lässt und sagt, was sie denkt. Jeder Mensch hat eine Grenze, was er oder sie ertragen kann und so nimmt Elizabeth die Stelle in der Kochsendung an. Neben Elizabeth gefiel mir auch der Charakter der Nachbarin Harriet. Sie unterstützt Elizabeth und da diese nun beim Fernsehen gut bezahlt wird, bekommt Harriet einen Lohn. Es war ihr erstes selbst verdientes Geld und dies tat ihrem Selbstbewusstsein gut.

Der ganze Roman liest sich flüssig, spannend und interessant mit einem besonderen Humor gewürzt. Bonnie Garmus jongliert mit den Worten. Es gibt wunderbare Satzperlen, die ich mir am liebsten notieren oder anstreichen möchte. Oft hatte ich beim Lesen ein Lächeln im Gesicht. Die Autorin hat mich mit einem außergewöhnlichen Roman beschenkt, der für mich ein Highlight dieses Jahres ist.

5 Eine besondere Frau

von (Dresden), am 02.03.2022

Das Buch ist für mich eine der Überraschungen des noch jungen Jahres 2022. Zum einen das tolle Cover, das eine attraktive selbstbewusste Frau zeigt, der man aber ansieht, dass sie ihren eigenen Weg gehen wird. Zum anderen der Schreibstil. Beim Lesen hatte ich immer Elisabeth vor Augen, eine ganz konkrete Vorstellung über eine Frau, die man als Feministin bezeichnen kann und die so viel erleiden muss, um ihren Wert als Mensch und Frau anerkannt zu bekommen. Dabei ist das Buch auch noch wunderbar unterhaltsam und herrlich unkonventionell. Elisabeth ist auch als Romanfigur ihrer Zeit weit voraus. Ein Buch, das auch heute noch sehr wichtig ist. Es herrscht immer noch genug Ungleichbehandlung. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

5 Klare Botschaft gut verpackt

von , am 28.02.2022

Der März gehört den Frauenrechten. Am 7. März macht der Equal Pay Day auf ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern aufmerksam. Am 8. März setzt der Weltfrauentag ein Zeichen für mehr Gleichberechtigung. Und am 31. März erscheint Bonnie Garmus‘ Roman „Eine Frage der Chemie“.
Ohne Zweifel ein feministisches Buch, aber kein rechthaberisches, belehrendes oder larmoyantes. Stattdessen präsentiert es selbstbewusst seine Haltung und macht das Buch mit nüchternem Humor, bemerkenswerten Menschen, einem altklugen Hund und einer optimistischen Leidensgeschichte sehr lesenswert.
Dabei dreht sich in dem Buch alles um Fehler. Fehler im System, in der Gesellschaft, im Schicksal. Es zeigt auf, wie ungerecht und engstirnig die Welt ist. Frauen werden von Männern an ihren Platz verwiesen, das Leben spielt grausame Spielchen und Lügen behindern das Glück. In diesem Zusammenhang passt die Wissenschaft als roter Faden im Buch perfekt. Diese akzeptiert Fehler als unausweichlich. Die Protagonistin, Elizabeth Zott, appelliert an die Gesellschaft ein ähnliches Verhalten zu Fehlern zu entwickeln wie Thomas Edison: „Ich bin nicht gescheitert - ich habe 10.000 Wege entdeckt, die nicht funktioniert haben. Unsere größte Schwäche liegt im Aufgeben.“
Trotz alle Politik und Wissenschaft ist die Geschichte emotional. Sie ist traurig und tragisch, aber auch lebensfroh und hoffnungsvoll. Ich verstehe Elizabeth Zott und kann nachvollziehen, wie sie unter den Fehlern des Systems, der Gesellschaft des Schicksals leidet. Gleichzeitig stimmt sie mich optimistisch. Sie lässt sich nicht einschüchtern, in Konventionen zwängen und ausbremsen. Sie ist eine beeindruckende Person in einem beeindruckenden Buch.
Die Handlung ist interessant, wenn auch immer wieder einigermaßen vorhersehbar. Doch das fällt gar nicht so sehr auf, weil sie von beeindruckenden Figuren, urkomischen Szenen, emotionalen Momenten, gewitzten Dialogen und einer eindrücklichen, klaren Botschaft überstrahlt wird. Das macht das Buch auch nach dem März noch zu einer lesenswerten Lektüre.

5 herrliche Geschichte

von , am 27.02.2022

Was für ein wunderbares Buch. Ich bin schockverliebt in Elizabeth Zott. Was für eine herrliche ungewöhnliche Hauptdarstellerin. Ihr bewundernswerter Elan, ihre über jeden Zweifel erhabene Sachlichkeit, ihre herausragende Intelligenz und ihre unabdingbare Ehrlichkeit machen sie zu einer unbezwingbaren Heldin des Alltags. Mit feinfühligem Humor beschreibt die Autorin Bonnie Garmus wie Elizabeth sich gegen alle Vorurteile und Stolpersteine, die man Frauen vor 60 Jahren in den Weg legte, durchsetzt und behauptet. Sie braucht keinen Mann, um ihre Tochter groß zu ziehen, sie lässt sich von einer ungerechtfertigen Kündigung nicht aufhalten.

Das Buch lebt aber nicht nur von Elizabeth sondern ist voller herrlicher Charaktere. Angefangen mit der ebenfalls hochbegabten Tochter, dem eigenwilligen Hund und vielen anderen Menschen, die dem Buch Leben, Farbe und Tiefe einhauchen.

Dabei ist das Tempo der Geschichte unglaublich hoch. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch, weil es einfach gute Laune und Freude bereitet und ich am Ende gerne noch viel mehr über Elizabeth und die ihren gelesen hätte.

Genialer Erstling.

5 It’s (not only) a man’s world

von , am 25.02.2022

Bonnie Garmus' „Eine Frage der Chemie“ ist mein bisheriges Highlight in diesem noch kurzen Lesejahr – allerdings wird es für weitere Bücher schwierig sein, da noch ranzureichen.

Ich könnte nun hingehen und versuchen, die Geschichte im Stile eines chemischen Versuchs zu beschreiben, was gut passte. Doch dabei würde ich mir vermutlich so sehr einen abbrechen, dass es dem Buch nicht gerecht würde. Versuchen wir es daher mit einer Skizze der Geschichte und den Gründen für die Begeisterung: Die Handlung ist im Kalifornien der frühen 1960er Jahre angesiedelt, Protagonistin ist Elizabeth Zott. Sie ist so ganz anders als die meisten Frauen um sie herum, nämlich forsch, schlau, manchmal auch ein wenig kratzbürstig – vor allem aber will sie sich nicht damit abfinden, was man ihr als ihr „naturgegebenes Habitat“ zuweisen will, sondern sie will Chemikerin sein. Ein Ding der Unmöglichkeit, außer für Calvin Evans, der sich in sie verliebt und dessentwegen sie ihr Leben dann umgestalten muss. Doch weil Elizabeth sich nicht dauerhaft beirren lässt, bekommt sie auch das hin – denn letztlich ist für sie das gesamte Leben Chemie, also auch Kochen und sie drückt einer Kochsendung ihren Stempel auf …

Was macht das Buch so besonders? Nun, auf den ersten Blick klar erkennbar seine Protagonistin. Sicher, außergewöhnliche, auch kämpferische Frauen sind in der Literatur nicht selten, doch Elizabeth ist in ihrer Andersartigkeit auch so pragmatisch – und damit vermutlich sehr nah an der damaligen Realität. Es kommen einige weitere bestimmende Figuren dazu, die der Geschichte zusätzliche Themen hinzufügen: Da wäre allen voran natürlich Calvin, Elizabeth‘ große und zu früh gestorbene 2. Hälfte, sodass das Thema „Wenn du glaubst, es wird besser, versetzt dir das Schicksal noch ein paar weitere Schläge“ hinzukommt und auch den Kampf nimmt Elizabeth auf. Flankiert werden die beiden von einigen mehr oder weniger wichtigen Figuren, die Garmus teilweise durchaus (überspitzt) plakativ gestaltet und die letzten Endes als Leinwand für Elizabeth bzw. für die Themen, die Garmus vermitteln will (unbedingte Liebe zu jemandem oder etwas, Emanzipation, Kämpfen um das, was einem wichtig ist gegen alle Widerstände usw.), fungieren. Vor allem mit den Herren der Schöpfung geht Garmus wenig zimperlich vor … Die zweite Zutat, die das Buch so besonders macht, ist Garmus‘ Stil: Man will kaum glauben, dass dies ein Erstlingsroman ist. Denn Garmus erzählt in lockerem Plauderton, dabei aber geistreich und witzig, gewürzt mit einem lakonischen Tonfall, den sie allen voran Elizabeth anschlagen lässt. Natürlich könnte man Garmus vorwerfen, dass sie bei Figuren und Setting (Forschung in den 1960er Jahren, Kalifornien) holzschnittartig vorgeht, doch wenn man ehrlich ist, wird man sehen, dass wir heute in vielen Punkten trotz allen Fortschritts nicht viel weiter sind. „Eine Frage der Chemie“ ist ein Buch, das mich für die Lesedauer brillant unterhalten hat und dem ich (nicht wie anderen zu schwachen Büchern) eine Verfilmung wünschte, am liebsten mit einer der „üblichen Verdächtigen“ aus der alten Hollywoodriege (Katherine Hepburn oder die vielfach unterschätzte Doris Day).

5 Elizabeth Zott, eine Wissenschaftlerin

von , am 20.02.2022

Bonnie Garmus ist mit ihrem Debütroman ein wunderbar unterhaltsames Buch gelungen, bei dem man lacht, weint, wütend ist und dann auch wieder froh und manchmal auch ein bisschen schadenfroh ist.
Elizabeth Zott ist eine überdurchschnittlich intelligente Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist. In ihrem Leben war sie immer etwas anders als die anderen. Es gab tragische Momente, mit denen sie fertig werden musste. Sie hat gelernt zu kämpfen.
Ihre große Liebe findet sie in dem doch recht eigenen Wissenschaftler Calvin Evens. Doch letztlich bleibt ihr nur die gemeinsame Tochter Mad.
In den frühen Sechzigern ringt sie um Gleichberechtigung in einer Welt, die von Männern dominiert wird. Ihr Weg führt sie von einem Forschungsinstitut in eine Kochshow, die sie etwas anders gestaltet als es sich die männlichen TV-Macher vorstellen.
Neben vielen tollen und auch weniger tollen Charakteren in diesem Buch gibt es den fantastischen Familienhund Halbsieben, der mein Herz sofort gewonnen hat.
Fazit: Unbedingt lesen !
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