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G. F. Unger Sonder-Edition Collection 7 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6729-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Collection 7 - G. F. Unger
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G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.

Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.


Dieser Sammelband enthält die Folgen 31 bis 35 der G. F. Unger Sonder-Edition:

Folge 31: Ich warte auf dich, McGill!

Folge 32: Die Todgeweihten

Folge 33: Duell mit dem Tod

Folge 34: Die Wolfsfallen

Folge 35: Quincannons Ranch

1

Ich saß im Pinal Saloon beim Poker und hatte eine Gewinnsträhne, als die Skalpjäger hereinkamen, sich an die narbige Bar stellten und lauthals nach Pumaspucke verlangten. Sie meinten Tequila, den sie sich gierig in die Hälse gossen. Denn sie waren Primitive – eben Skalpjäger und eigentlich Mörder.

Aber für die Weißen in diesem Land taten sie Gutes, wenn auch auf böse Weise.

Sie begannen bald schon zu lärmen, sich großspurig ihrer Erfolge zu rühmen. Gerade hatten sie die Prämien für die erbeuteten Skalpe kassiert. Denn die Stadt hier zahlte wie fast alle Städte zu beiden Seiten der Grenze für jeden Kriegerskalp fünfzig Dollar. Die Stadt hieß Tucson.

Für Frauen- oder Kinderskalpe zahlte man weniger.

So war das nun mal.

Die Apachen waren nach dem Krieg zu einer Plage für die Weißen geworden. So sahen es jedenfalls die Weißen. Die Apachen sahen es anders, sehr viel anders.

Aber so ist es ja stets auf dieser Erde. Man kann eine Sache immer von zwei Seiten sehen. Und der Stärkere nimmt das Recht für sich in Anspruch.

Ich verachtete die Skalpjäger. Aber ich vermochte die Welt nicht zu ändern. Und so versuchte ich es auch nicht.

Ich war nur daran interessiert, mit meinem Blatt diese Pokerrunde zu gewinnen. Aber das waren die vier anderen Spieler am Tisch auch. Und so war es ein ziemlich harter Poker, den wir spielten, bei dem das Bluffen immer wieder alles entschied.

Ja, sie blufften gewaltig.

Doch meine Witterung war fast so gut wie die eines erfahrenen Wolfes. Und so gewann ich immer wieder.

Wieder gewann ich einen so genannten »Topf« und zog das Geld von der Tischmitte mit der Hand zu mir herüber. Zwei meiner Mitspieler erhoben sich. Sie waren Frachtfahrer.

Einer sagte: »Es hat keinen Sinn mehr, Mister. Gegen Ihr Glück können wir nichts machen.«

Als sie gingen, wurden zwei Plätze frei.

Und da kamen auch schon zwei von den fünf Skalpjägern von der Bar herüber in unsere Ecke. Einer sagte: »Wir sind die Ablösung. Das Spiel kann weitergehen.«

Bei diesen Worten setzten sie sich auf die frei gewordenen Plätze.

Ich steckte mein Geld ein und erhob mich. Denn mit diesen Burschen wollte ich nicht spielen. Als ich mit meinen Kniekehlen den Stuhl hinter mich stieß, sagte der eine Skalpjäger böse: »Hast du was gegen uns?«

Ich grinste nun auf ihn nieder, denn er saß ja, ich aber stand.

»Nein, mein Freund«, sprach ich freundlich, »ich habe nichts gegen euch.«

Dann ging ich um den halben Tisch herum und wollte hinaus.

Aber als ich an der Bar vorbeiwollte, wo ja noch die drei anderen Kerle standen, sagte einer: »Vielleicht hast du doch etwas gegen unseren Partner. Bist du zu feige, es zu sagen?«

Ich hielt inne und sah ihn an. Sie alle gehörten zur gleichen Sorte. Sie waren Exsoldaten, die während des Krieges das Töten lernten und nichts mehr dabei empfanden. Und weil sie nach dem Krieg als entlassene Soldaten hier im Südwesten keinen Job fanden und nicht als Satteltramps herumziehen wollten, wurden sie Skalpjäger.

Ich sagte: »Ja, ich bin verdammt feige und möchte deshalb keinen Streit. Bist du zufrieden?«

Sie grinsten alle drei. Und einer der beiden Burschen am Pokertisch rief herüber »Lasst ihn abhauen, diese Pfeife. Der sieht nur wie ein harter Bursche aus. Mit dem lohnt es sich nicht. Der ist ein Weichei.«

Ich nickte. »Ja, so ist es wohl. Nicht alle Männer auf dieser Erde sind so hart wie ihr.«

Ich ging hinaus, und sie ließen mich gehen. Ja, sie waren auf Streit aus, und sie fühlten sich stark. Denn sie hatten mit Apachen gekämpft und Skalpe erbeutet.

Sie fühlten sich gewaltig und wollten respektiert werden. Nur ein Narr, der so eitel und dumm war wie sie, würde sich mit ihnen eingelassen haben. Ich hätte welche von ihnen abschießen oder gar töten müssen.

Da war es mir schon lieber, dass sie mich für einen Feigling hielten.

Ich trat hinaus in die Arizonanacht. Es musste bald Mitternacht sein. Hinter mir kamen die beiden anderen Männer heraus, mit denen ich am Spieltisch gesessen hatte. Einer sagte: »Die sind so verrückt wie tollwütige Hunde.«

Sie gingen davon. Ich stand noch da, sah zu den Sternen empor und drehte mir eine Zigarette. Dabei dachte ich: Die Narren halten mich tatsächlich für einen Feigling. Oha, was sind die dämlich in ihrer Selbstüberschätzung. Vielleicht werden sie bald den ganzen Saloon auseinandernehmen, die Ärsche.

Ich ging weiter.

Die Mitternachtskutsche kam hereingerollt, und obwohl sie jetzt im Schritt fuhr, wallte der Staub in den Lichtbarrieren, welche von einer Straßenseite zur anderen reichten. In diesen gelben Lichtbarrieren wirkte der Staub wie Goldpuder.

Aber es gab ja so sehr viel Bluff auf dieser Erde, und nicht alles, was man sah, war so, wie es den Anschein hatte.

Ich fragte mich, ob die Kutsche ohne Eskorte gefahren war, aber dann sah ich auch schon die Kavalleristen. Sie folgten ihr ein Stück weiter zurück, damit sie nicht so viel Staub schlucken mussten. Und dort, wo eine Gasse zur kleinen Garnison von Tucson führte, bogen sie ein und verließen die Hauptstraße.

Sie waren gewiss völlig erschöpft mitsamt ihren Pferden. Denn die Kutsche hatte alle dreißig Meilen ein frisches Gespann bekommen. Die Soldaten aber saßen jetzt sechzig Meilen in den Sätteln. Sie waren fertig mit ihren Tieren.

Ich ging nun etwas schneller, denn ich wollte dabei sein, wenn die Kutsche vor der Posthalterei neben dem Tucson Hotel hielt und die Passagiere aus dem Kasten herauskamen. Es war eine neunsitzige Abbot-&-Downing-Expresskutsche.

Ich sah dann, dass Lieutenant Arch Bennet aus dem Hotel trat. Er hatte dort gewartet und die Kutsche kommen gehört. Denn das Geräusch war unverkennbar. Bennet und ich, wir waren nicht nur keine Freunde, nein, wir mochten uns ganz einfach nicht. Und das hatte viele Gründe.

Dennoch respektierte ich ihn als Soldat und Offizier. Er war die totale Verkörperung soldatischer Zuverlässigkeit.

Und er sah gut aus, war prächtig gewachsen und proportioniert. Doch er hielt sich als Offizier für einen Angehörigen der Auserlesenen und somit einer besonderen Kaste. Nun sah ich, wie er einer jungen Frau aus der Kutsche half. Sie fiel ihm um den Hals, und dann küssten sie sich, als wären sie allein.

Ich war dann nahe genug, um sie sagen zu hören: »Oh, Arch, was war das für eine schreckliche Reise. Aber jetzt bin ich endlich wieder daheim bei der Armee. Wie geht es meinem Vater? Nach ihm habe ich mich ebenso gesehnt wie nach dir. Oh, Arch, wann geht es weiter nach Fort Catalina?«

»Nach dem Frühstück«, erwiderte er. »Wir warten hier schon zwei Tage auf dich. Gab es unterwegs Schwierigkeiten? Es war eine lange Reise für dich, Louise.«

»Hitze, Staub und einige Apachen, die wir nur aus der Ferne sahen«, hörte ich sie fast geringschätzig sagen. »Aber du weißt ja, Arch, ich bin ein Soldatenkind.«

Er deutete zum Hoteleingang. »Ich habe ein hübsches Zimmer für dich reservieren lassen. Dein Gepäck wird der Bursche hochbringen. Gehen wir hinein.«

Sie wollten ins Hotel, in dem schon einige der Passagiere verschwunden waren. Andere hatten sich irgendwohin getrollt, steif und müde von der Fahrt.

Ein Soldat war aufgetaucht. Es war der junge Rube, den sich der Lieutenant als Bursche ausgesucht hatte und der ihm in Fort Catalina sogar die Socken stopfen musste.

Aber vielleicht würde das nun die schöne Louise besorgen. Sie wollten also ins Hotel. Doch dann entdeckte er mich und hielt noch einmal inne. Auch Louise, die sich bei ihm eingehakt hatte, verharrte.

Ich hörte Arch Bennet sagen: »Der da, Louise, ist mein Scout. He, Whitehorn, kommen Sie her, damit ich Sie meiner Verlobten vorstellen kann.«

Es war seine Art, barsch mit Zivilisten umzugehen.

Ich trat also näher und griff nach meinem Hut, verbeugte mich leicht, so wie Texaner es gegenüber von Ladys taten.

»Miss, ich bin John Whitehorn«, sagte ich, »Ihr Vater bat mich, die Patrouille zu begleiten, damit Sie auch sicher nach Fort Catalina kommen. Es wird mir eine besondere Ehre sein.«

Ich griff wieder nach dem Hut und wollte dem Paar den Vortritt lassen. Denn auch ich hatte in diesem Hotel ein Zimmer und schlief nicht bei der kleinen Truppe von Tucson in den primitiven Baracken.

Arch Bennet ließ ein kehliges Lachen hören. »Whitehorn ist ein Texaner, Louise«, hörte ich ihn sagen, indes sie vor mir ins Hotel gingen. »Und während des Krieges, den der Süden gegen uns verlor, war er ein verdammter Rebellenoffizier. Dennoch ist er ein guter Scout, den ich allerdings gar nicht benötigt hätte. Es war nur der Wunsch deines Vaters.«

Ich hörte das also noch und dachte: Arch Bennet, für mich bist du ein arrogantes Arschloch.

Aber zugleich gab ich vor mir zu, dass er zwar arrogant, doch gewiss kein Arschloch war, sondern ein harter Bursche wie ich – nur unerfahren, was dieses Land und die Apachen betraf. In dem Punkt war ich ihm über.

Ich ging auf mein Zimmer und legte mich lang.

Vor dem Einschlafen dachte ich nochmals an diese Louise. Sie war mehr als schön, denn Schönheit alleine wäre zu kalt gewesen. Sie war reizvoll. Und selbst nach der langen Reise war sie voller Energie und Tatendrang.

Und als Soldatenkind hatte sie sich bezeichnet.

Verdammt, wie kam dieser Lieutenant Arch Bennet, der während des Krieges Captain auf Kriegszeit gewesen war, zu solch einem Mädchen? Sie war die Tochter des...

Erscheint lt. Verlag 14.8.2018
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-6729-X / 373256729X
ISBN-13 978-3-7325-6729-4 / 9783732567294
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