Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Broken Like Me (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
310 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0813-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Broken Like Me - Aly Martinez
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
(CHF 6,80)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Herzzerreißend, emotional und unfassbar romantisch

Vor zehn Jahren ist Charlotte das Schlimmste passiert, was einer Mutter passieren kann: Sie hat ihr Kind verloren, weil sie eine Sekunde lang nicht aufmerksam war. Noch heute wird die junge Ärztin von ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen erdrückt. Die Gegenwart von Kindern erträgt sie kaum, weshalb sie in ihrer Praxis für Pneumologie nur Erwachsene behandelt. Als sie eines Tages Porter Reese kennenlernt, geschieht etwas, mit dem sie nicht mehr gerechnet hätte: Sie fühlt. Etwas Aufregendes, Kribbelndes. Hoffnung. Doch was er ihr verschweigt: Porter ist alleinerziehender Vater von zwei Kindern, und sein Sohn ist dringend auf ihre Hilfe angewiesen ...

'Mit Abstand der beste Roman, den ich 2017 gelesen habe!' Brittainy C. Cherry



<p>Aly Martinez wurde in Savannah, Georgia geboren. Sie ist Mutter von vier Kindern im Alter von Null bis Fünf (von denen zwei Zwillinge sind) und lebt inzwischen in South Caroline. Wenn sie mal Freizeit hat, verbringt sie die mit Lesen - am liebsten mit einem Glas Wein in der Hand. Weitere Informationen unter: www.alymartinez.com<br></p>

Aly Martinez wurde in Savannah, Georgia geboren. Sie ist Mutter von vier Kindern im Alter von Null bis Fünf (von denen zwei Zwillinge sind) und lebt inzwischen in South Caroline. Wenn sie mal Freizeit hat, verbringt sie die mit Lesen - am liebsten mit einem Glas Wein in der Hand. Weitere Informationen unter: www.alymartinez.com

Prolog


Charlotte

Stock und Stein bricht das Bein, nur Worte bringen niemals Pein.

Wer immer diesen Spruch geprägt hat, ist ein schamloser Lügner. Worte sind oft die schärfsten Waffen und können die mächtigsten Emotionen auslösen, die ein Mensch nur empfinden kann.

»Sie sind schwanger«, waren nicht die Worte, die ich hören wollte, als ich meine Stelle an der Uniklinik antrat.

Natürlich war mir bekannt, wie die Fortpflanzung funktioniert, aber ein One-Night-Stand in betrunkenem Zustand mit einem Mann, den ich genau eine Stunde zuvor kennengelernt hatte, sollte nicht mit einem zerrissenen Kondom enden und einem Kind in meinem Bauch.

»Es ist ein Junge«, verkündete der Arzt, als er mir neun Monate später dieses blutverschmierte wunderschöne Bündel auf die Brust legte.

Ich bezweifelte, dass sein gegurgeltes Heulen überhaupt als ein Wort durchgehen konnte, aber dieser Laut veränderte mein ganzes Leben. Ein einziger Blick in diese grauen unsteten Augen, und ich war keine Frau mehr, die widerwillig ein Baby bekommen hatte. Ich war Mutter im wahrsten Sinne des Wortes.

Mit Leib und Seele. Auf immer und ewig.

»Lucas«, flüsterte ich, als ich die ganzen siebeneinhalb Pfund dieses kleinen Jungen im Arm hielt. Ihn würde ich von nun an für immer beschützen. Ich wusste bis ins tiefste Innere, dass es nichts gab, was ich nicht für ihn tun würde. Aber im Laufe der Jahre sollte ich noch häufig die Erfahrung machen, dass ich nicht alles unter Kontrolle hatte.

»Ihr Sohn wird irgendwann eine Herztransplantation benötigen«, sagte der Arzt, als wir nach einer langen Nacht voller Sorge in der Notaufnahme im Sprechzimmer des Kardiologen saßen. In dem Moment hätte ich Lucas meins geben können, denn nach diesen Worten fühlte es sich so an, als sei mir das Herz direkt aus der Brust gerissen worden. Ich war mir vollends darüber im Klaren, dass nicht jedes Kind vollkommen gesund sein konnte. Aber er war mein Kind. Er war in meinem Körper gewachsen aus nicht mehr als einer Ansammlung sich teilender Zellen, und er war zu einem unglaublichen winzigen Menschen herangereift, der eines Tages seinen eigenen Weg durch diese verrückte Welt gehen würde.

Zehn Finger, zehn Zehen. Mein rabenschwarzes Haar. Das Kinn mit dem Grübchen seines Vaters. Dieses Baby war von etwas, was ich niemals wollte, zu dem Einzigen geworden, das ich brauchte. Ich weigerte mich zu akzeptieren, dass er krank sein könnte.

Nachdem der Arzt gegangen war, sah Brady mich durch den Raum hinweg an, unser Sohn geborgen an seiner Brust, und bestürmte mich mit weiteren Worten.

»Sie können ihn gesund machen, nicht wahr?«

Aber es war meine Antwort, die mich am tiefsten verletzte.

»Nein.«

Ich wusste zu viel über Lucas’ Diagnose, um zu glauben, dass irgendjemand ihn gesund machen konnte. Eines Tages, wahrscheinlich noch vor seinem achtzehnten Geburtstag, würde sein schwaches Herz versagen und ich hilflos zusehen müssen, wie der einzige Sinn meines Lebens ums Überleben kämpfte. Man würde ihn auf eine meilenlange Warteliste setzen, und für uns würde die qualvolle – und moralisch fragwürdige – Aufgabe beginnen, darauf zu warten, dass irgendjemand starb, damit unser Kind leben konnte.

Wissen war in dieser Situation nicht Macht. Ich hätte alles darum gegeben, nicht zu wissen, was die Worte des Arztes in ihrer vollen Tragweite bedeuteten.

Hunderte von Menschen auf dieser Warteliste würden sterben, bevor sie jemals ein passendes Organ fanden. Und dabei waren nicht einmal diejenigen mitgerechnet, die auf dem OP-Tisch oder aber nur Stunden nach erfolgreicher Operation sterben würden, weil ihr Körper das verpflanzte Organ abgestoßen hatte. An der Uniklinik waren wir stolz auf die Anzahl der Menschen, die wir retteten. Aber dies war mein Sohn. Er hatte nur ein einziges Leben. Ich konnte nicht riskieren, dass er es verlor.

Dass ich ihn verlor.

Trotz meiner tiefen Bekümmerung versuchte ich, mich optimistisch zu geben. Ich täuschte ein Lächeln vor, tat so, als akzeptierte ich die ermutigenden Worte unserer Freunde und Verwandten, und es gelang mir sogar, ein paar aufmunternde Worte an Brady zu richten. Er hingegen machte sich nicht die Mühe, mich zu ermuntern. Eine solche Beziehung hatten wir nicht. Tatsächlich hatten wir, in bekleidetem Zustand, wenig gemeinsam. Doch nach Lucas’ Geburt hatte sich zwischen uns eine Art Freundschaft entwickelt. Und mit der Aussicht auf eine Zukunft, in der wir die Hälfte der Zeit in Krankenhäusern verbringen würden, wuchs diese Bindung.

Das heißt, bis eines Tages, sechs Monate später, ein einziges, harmloses Wort uns alle zerstörte.

Stock und Stein bricht das Bein, nur Worte bringen niemals Pein.

Alles Lüge.

Silben und Buchstaben mögen nicht greifbar sein, aber sie können dein ganzes Leben schneller zerstören als die Kugel aus einer Waffe.

Ein einziges Wort.

Das war alles, was es brauchte, um meinen Himmel zu verdunkeln.

»Scht«, gurrte ich und griff in den Kindersportwagen, um ihm den Schnuller, der an einem blau-weiß gepunkteten Band mit seinem Monogramm hing, wieder in den Mund zu stecken.

Er hatte eine schlechte Nacht gehabt. Das Leben im Alter von sechs Monaten schien unerträglich zu sein. Ich konnte mir nicht vorstellen, was für eine Qual eine All-you-can-eat-Milchbar und eine Schar von Leuten darstellten, die auf jede deiner Launen reagierten – auch wenn besagte Launen lediglich darin bestanden, ebenjene Leute vollzukötzeln oder vollzupinkeln.

Es war der erste Herbstmorgen, aber über Atlanta hing immer noch die drückende Sommerluft. Zwischen klinischen Kontrolluntersuchungen und Lucas’ nicht vorhandenem Schlafrhythmus blieb ich nur mit Mühe bei Bewusstsein. Mein Sohn liebte es, sich im Freien aufzuhalten, und ich freute mich, dass es ihn schläfrig machte, auch wenn er noch so sehr dagegen ankämpfte. Also hatte ich ihn in den unverschämt teuren Sportkinderwagen gesetzt, den Bradys Mutter mir zur Babyparty geschenkt hatte, und in der Hoffnung auf ein Morgennickerchen mit ihm einen Spaziergang durch den heimischen Park gemacht.

Der idyllische Spielplatz, der weniger als eine halbe Meile von unserem Haus entfernt lag, war einer meiner Lieblingsplätze. Deshalb machte ich jeden Tag einen fünfzehnminütigen Umweg dorthin, wenn ich zur Uni ging. Es machte mir Freude, den Kindern beim Spielen zuzusehen, und ich stellte mir vor, wie es sein würde, wenn Lucas alt genug dafür war. Bilder von ihm, wie er über das Klettergerüst flitzte, um einer Horde kichernder kleiner Mädchen zu entfliehen, huschten durch meinen Kopf und brachten mich zum Lächeln. Würde er gesellig sein wie ich? Oder still und zurückhaltend wie Brady? Oder krank in einem Klinikbett, wo er auf ein Herz wartete, das vielleicht niemals kam? Ich verdrängte alle diese Gedanken, als mich der verzweifelte Schrei einer Frau wie angewurzelt zum Stehen brachte.

»Hilfe!«

Ein einziges Wort.

Ich trat auf die Bremse des Kinderwagens und wirbelte zu ihr herum. Es schnürte mir die Kehle zu, als sie ein schlaffes Kleinkind vom Boden hochhob.

Adrenalin schoss durch meine Adern, und instinktiv rannte ich die letzten Meter zu ihr hin.

»Er atmet nicht!«, rief sie und drückte mir verzweifelt ihr lebloses Kind in die Arme.

»Wählen Sie den Notruf«, befahl ich. Mein Puls beschleunigte sich, während ich den kleinen Körper auf einen Picknicktisch legte und Jahre der Ausbildung wild durcheinander durch meinen Kopf fluteten. »Was ist passiert?«, fragte ich und drückte seinen Kopf nach hinten, um seine Atemwege zu überprüfen. Sie waren frei, aber es gab keinen Luftstrom hindurch. Das Kind atmete nicht.

»Ich … ich weiß es nicht«, stammelte sie. »Er ist einfach hingefallen … Oh Gott! Er atmet nicht!«

»Beruhigen Sie sich«, fuhr ich Sie an. Wenngleich ich mir nicht ganz sicher war, wem die Aufforderung eigentlich galt. Es war mein erster Notfall, und obwohl ich in Erster Hilfe verdammt viel besser war als jeder andere in diesem Park, hätte ich in ihrer Situation jemand Qualifizierteren gewollt, wenn es um Lucas gegangen wäre.

Aber von den Müttern, die sich um uns scharten, bot keine einzige Hilfe an, daher war ich auf mich allein gestellt. Also machte ich mich mit dem Herz in der Hose an die Arbeit und betete, dass es reichen würde.

Nach wenigen Minuten entfuhr ein schwacher Schrei den blauen Lippen des Jungen.

Das erleichterte Schluchzen seiner Mutter würde ich nie mehr vergessen. Es kam aus tiefster Seele.

»Oh Gott!«, schrie sie, und ihre Hände zitterten, als sie sich über seinen Körper beugte, um sein Gesicht an ihren Hals zu drücken.

Er schrie lauter, und ich rückte ein Stück von ihm ab, damit er Platz hatte. Ich konnte den Blick nicht losreißen von dem Wunder dieses Kindes, das Minuten zuvor nichts als ein scheinbar lebloser Körper gewesen war. Jetzt klammerte er sich seiner Mutter an den Hals.

Mit bebendem Kinn und brennenden Tränen in den Augen lächelte ich vor mich hin. Ich hatte meine liebe Not gehabt. Es war schwer genug, die Balance zwischen der anstrengenden Ausbildung an der Klinik und den Selbstzweifeln als ledige Mutter zu wahren. Die Zwölfstundentage, nach denen ich zu Hause noch sechs Stunden lang weiter lernen musste, brachten mich rasch ans Ende meiner Kräfte. Ich hatte...

Erscheint lt. Verlag 3.5.2018
Reihe/Serie The Darkest Sunrise
The Darkest Sunrise
The Darkest Sunrise
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Darkest Sunrise
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • alleinerziehend • Beziehung • Charlotte Mills • Charlotte Mills, verschwundenes Baby • Freundschaft • Gefühle • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Liebesroman (modern) • Nähe • Porter Reese • Porter Reese, alleinerziehend, Single Dad • Romantik • Schicksal • single Dad • single parent • Slow Burn • Trennung • USA • verschwundenes Baby • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7363-0813-2 / 3736308132
ISBN-13 978-3-7363-0813-8 / 9783736308138
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Wolf Haas

eBook Download (2025)
Carl Hanser (Verlag)
CHF 18,55

von Takis Würger

eBook Download (2025)
Diogenes Verlag AG
CHF 22,45