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REAP - Bis aufs Blut (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
350 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0378-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

REAP - Bis aufs Blut - Tillie Cole
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Abgeschirmt von der Welt, ohne Namen und Vergangenheit kennt 221 nichts anderes als den Kampf auf Leben und Tod. Als Eigentum der georgischen Mafia wird er Nacht für Nacht in den Ring geschickt, um seine Gegner auszulöschen. Doch dann fällt er in die Hände seiner Feinde und muss im Dungeon, der Untergrund-Arena der mächtigen russischen Bratwa-Familie, kämpfen. Nur Talia, die Tochter seines verhassten Entführers, behandelt ihn wie einen Menschen und löst Gefühle in ihm aus, die er nie zuvor gespürt hat. Hin- und hergerissen zwischen dem Hass auf seine Feinde und dem Verlangen nach der schönen Frau, die sein Herz schneller schlagen lässt, muss 221 entscheiden, ob er Monster oder Mann sein will ... (ca. 350 Seiten)



<p>Tillie Cole wuchs in einer Kleinstadt im Nordosten Englands auf und folgte ihrem Ehemann, einem Profi-Rugby-Spieler, viele Jahre um die Welt, bevor sie in Kanada sesshaft wurden und Tillie mit dem Schreiben begann. Sie hat eine Vorliebe für Alpha-Männer und starke Heldinnen, und wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Tanzen, Singen, Lesen, Reiten, Musik hören oder mit Familie und Freunden.</p>

Tillie Cole wuchs in einer Kleinstadt im Nordosten Englands auf und folgte ihrem Ehemann, einem Profi-Rugby-Spieler, viele Jahre um die Welt, bevor sie in Kanada sesshaft wurden und Tillie mit dem Schreiben begann. Sie hat eine Vorliebe für Alpha-Männer und starke Heldinnen, und wenn sie nicht gerade schreibt, verbringt sie ihre Zeit am liebsten mit Tanzen, Singen, Lesen, Reiten, Musik hören oder mit Familie und Freunden.

1


LUKA

The Dungeon

Saisonstart

Brooklyn, New York

Ich blinzelte … blinzelte noch mal. Es wirkte nicht, verdammt. Ich bekam die Bilder nicht aus dem Kopf.

Ich zerrte an der Seidenkrawatte, die ich tragen musste, und lockerte den Knoten. Das verdammte Ding schnürte mir die Luft ab.

Jeder Muskel in mir war angespannt, während ich in dieser erstickenden Privatloge saß und auf den Käfig des Dungeon hinuntersah. Das breite Fenster bescherte mir einen scheißperfekten Blick auf die beiden Kämpfer, die sich da unten gegenseitig in Stücke rissen.

Der Lärm der Menge war ohrenbetäubend. Schreiend und brüllend verlangten sie nach Blut, als der erste Kampf der Saison begann.

So sehr ich auch wegsehen wollte, mein Blick haftete wie gebannt an den beiden Männern im Käfig. Mein Herz raste, meine Hände ballten sich zu Fäusten, und meine Zähne waren so fest zusammengebissen, dass mir der Kiefer wehtat.

Bei jedem Schlag, den die Kämpfer austeilten, zuckte es mir in den Beinen. Bei jedem Spritzen von Blut auf den Betonboden, jedes Mal, wenn ein Körper in den Drahtzaun um den Käfig prallte, jagte stechender Neid durch die Eingeweide.

Ich wollte da rein, ich wollte diese Wichser in Stücke reißen. Ich wollte wieder den kalten Stahl meiner Schlagringe an den Händen spüren, wollte spüren, wie meine Klingen sich langsam durch die Haut des Gegners bohrten, und ich wollte zusehen, wie das Leben langsam aus seinen Augen wich. Ich wollte Tod bringen; ich wollte irgendwem die gottverfluchte Seele aus dem Leib reißen.

Das Monster in mir wollte raus, und allmählich verlor ich den Kampf, es in Schach zu halten. Sechs Monate … sechs Monate war ich jetzt nicht mehr im Käfig gewesen, aber jeder Instinkt in mir befahl mir, dorthin zurückzukehren. Dass ich dorthin gehörte, dass ich es verdiente, wieder zu kämpfen. Meine Albträume wurden schlimmer … mehr Erinnerungen an getötete Gegner kamen zurück … die Schuldgefühle und der Kampf, sich in diese gottverlassene Welt einzufügen. Es war ein Kampf gegen Windmühlen, und es wurde immer schwieriger, Teil dieser Welt zu sein.

Verdammt! Ich kriegte keine Luft mehr!

Ich lehnte mich etwas vor, fuhr mir mit den Händen durchs Haar und kämpfte gegen die Gedanken in meinem Kopf und den Trieb an. Ich wollte die Dämonen in mir umarmen, gleichzeitig wollte ich dieses Dreckloch von einem Todesring hinter mir lassen und nicht die aufkommende Vorahnung von Tod spüren, die die Luft schwer machte. Ich wollte verdammt noch mal weg von dem Käfig. In so einem Käfig hatte ich über sechshundert Gegner geschlachtet. In so einem Käfig hatte ich meinen einzigen Freund getötet.

Ich zuckte zusammen, als das Gesicht von 362 in meinem Kopf aufblitzte: sein Grinsen, als er mir als Kind im Gulag begegnete; wie er mir beigebracht hatte, zu überleben; und sein Gesicht, als ich ihm das Leben nahm und damit die Chance auf Rache an denen, die ihn zu einem Leben als ein verdammtes Monster verurteilt hatten.

Ich sah nur noch rot, als ich rittlings auf seiner Taille landete und ihm die erste klingenbewehrte Faust in den Hals rammte. Ich fühlte nichts als rasende Wut, als meine zweite Klingenfaust sich in seine Schläfe spießte. Und ich fühlte nichts als Entschlossenheit, Durow abzuschlachten, als ich beide Fäuste hob und sie, Klingen nach unten, in die Brust meines Gegners jagte. Das Röcheln seiner letzten Atemzüge traf meine Ohren und riss mich aus meiner Raserei.

Ich hatte ihn umgebracht. Ich hatte zugesehen, wie die Kälte des Todes seine Augen überzog. Ich hatte zugesehen, wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich, und ich hatte seinen letzten Herzschlag gehört, bis es nichts mehr gab als ohrenbetäubende Stille.

»Rache …«, hatte 362 geflüstert, an dem Blut erstickend, das ihm in die Kehle lief.

Ich hatte ihm das Versprechen gegeben, Rache an denen zu üben, die ihn in die Zellen des Gulags gebracht hatten; Rache an denen, die ich immer noch nicht gefunden und immer noch nicht kaltblütig getötet hatte.

Ich ließ 362 im Stich, meinen einzigen Freund. Und damit konnte ich verflucht noch mal nicht leben.

Ich zuckte auf meinem Stuhl zusammen, als die Erinnerungen überfallartig über mich hereinbrachen. Mein Herz schlug viel zu schnell, und das Blut rauschte laut in meinen Ohren. In dieser Sekunde der Panik fiel mein Blick auf die Mitte des Käfigs, wo gerade ein Kämpfer seine Waffe packte – ein gezacktes Jagdmesser – und es seinem Gegner direkt ins Auge rammte, zum aufbrandenden Gebrüll der Menge.

Mein Vater und der Pakhan standen auf und applaudierten; so demonstrierten sie ihre Überlegenheit gegenüber der blutrünstigen Menge unten, in der bereits Geldscheine von Hand zu Hand gingen und auf den nächsten Kampf gewettet wurde. All diese hoffnungslosen und sadistischen Wichser, die den russischen Mafiakönigen dankbar waren für diesen verfluchten Todesdungeon.

Mein Vater sah zu mir herab und machte eine energische Kopfbewegung. Er befahl mir aufzustehen, zu applaudieren, wie ein majestätischer Scheißgott am Fenster zu stehen und den Wichsern unten zu zeigen, dass ich der knjaz der Bratwa war, der Prinz der Russenmafia. Der alleinige Erbe, der, der einmal das Kommando übernehmen würde. Wir mussten ständig Stärke demonstrieren.

Aber ich konnte mich nicht rühren. Der Anzug, den ich tragen musste, drohte mich zu ersticken. Auch gelockert fühlte sich diese Seidenkrawatte wie eine verdammte Hundeleine an, die mich an meine Rolle in der Bratwa fesselte und die ich einfach nicht akzeptieren konnte.

Ich wollte mich bewegen, aber ich konnte mich nicht dazu bringen, von diesem Stuhl aufzustehen. Erinnerungen an 362, wie er unter mir verblutete, bohrten sich immer heftiger in mein Gehirn und nahmen mir die Luft zum Atmen.

Ich kniff die Augen zu, Schweiß lief mir übers Gesicht. Ich würde gleich durchdrehen, und, verdammt, ich verlor die Beherrschung.

Sechs Monate lang diese verfluchte Qual. Sechs verdammte Monate, in denen ich langsam irrsinnig wurde, durch zu viele schmerzvolle Erinnerungen und Flashbacks, die meinem Verstand die Hölle heiß machten.

Ich kam abrupt auf die Füße, und der Pakhan warf mir einen Blick zu. »Luka?«

Der Raum drehte sich um mich, und die verdammten Wände kamen immer näher.

Mein Vater trat einen Schritt vor. »Sohn? Was ist los?«

Aber ich konnte ihnen keine Antwort geben. Ich musste hier weg, raus aus dieser verfluchten Loge.

Ich taumelte zu der Stahltür, die uns hier drin einschloss, und warf sie mit aller Kraft auf, sodass es das obere Scharnier aus dem Rahmen riss.

»Luka! Komm zurück!«, hörte ich meinen Vater rufen, als ich im finsteren Korridor verschwand. Ich ignorierte ihn und stürmte die steile Treppe hinunter, die in die dicht gedrängte Menge führte.

»Mr Tolstoj?«, rief einer der Byki fragend, als ich an ihm vorbeistürmte. Köpfe drehten sich, als ich mich durch die Masse Abschaum drängte, um zum Käfig zu kommen und das Blutbad drinnen zu sehen. Aber die Wichser wichen mir alle aus. Sie spürten, dass ich sie in der Luft zerreißen würde, wenn sie sich mir in den Weg stellten.

Ich steuerte auf den Korridor zu, den vertrauten Korridor, durch den ich gegangen war, als ich noch Raze war, der Todeskämpfer, zu dem ich seit meiner Kindheit gedrillt worden war. Die Korridore, in denen ich als Kämpfer gelebt, wo ich jede Nacht geschlafen hatte, nur auf einen Gedanken konzentriert: Rache an Alik Durow, meinem Freund aus Kindertagen, der mich, zusammen mit seinem Vater, zu einem Leben als Killer verdammt hatte.

Ich ignorierte die Trainer und Kämpfer, die sich hier befanden, und steuerte auf meinen damaligen Aufenthaltsraum zu. Ich rammte die Schulter gegen die Tür, sodass die aufflog, schlug sie mit einem harten Fußtritt wieder zu und ließ die Welt hinter mir.

Hier drin war es ruhig. Keine Geräusche, die meinen Kopf attackierten. Dieser Aufenthaltsraum gab mir ein Gefühl von Sicherheit.

Ich stellte mich in die Mitte, kickte die Lederschuhe von den Füßen und fühlte den kalten Asphaltboden. Dann legte ich den Kopf in den Nacken, blieb in dem schmalen Streifen Mondlicht stehen, der durch einen Riss in der Wand hereinfiel, und zerrte mir die Krawatte vom Hals. Meine Hände zitterten, und ich schrie auf, als ich die Hemdknöpfe nicht aufbekam. Ich krallte die Finger in den teuren Stoff, riss das Hemd mit einem Ruck entzwei und ließ die Fetzen zu Boden fallen.

Mit nacktem Oberkörper, schwer atmend, versuchte ich, wieder ruhiger zu werden … an mein jetziges Leben zu denken, weg von der ganzen Gulag-Scheiße – aber es hatte keinen Sinn.

Ich ging zur Wand, stützte die Handflächen gegen den kalten, harten Stein, schloss die Augen und versuchte einfach nur, Luft zu bekommen. Aber in diesem Raum fühlte ich mich wieder wie mein altes Ich. Ich fühlte mich wie er, wie Raze. Wie der Todeskämpfer 818. Ich fühlte mich wie der Todesbringer des georgischen Gulags. Luka Scheiß-Tolstoj war ein Fremder für mich. Der knjaz der russischen Bratwa von New York war ein absolut Fremder für mich.

Dieselben Gefühle drehten Kreise in meinem Kopf: wie man tötete, wie ich meine Klingenfäuste ausrichten musste, um größtmöglichen Schmerz zu verursachen. Es war vertraut … es fühlte sich an wie … ich.

Plötzlich packte...

Erscheint lt. Verlag 3.8.2016
Reihe/Serie Scarred Souls
Scarred Souls
Scarred Souls
Übersetzer Silvia Gleißner
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel REAP - A scarred Souls novel
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Dark Contemporary • Dark Romance • Fight Club • Frauenunterhaltung • für Frauen • Liebe • Liebesroman • Mafia • mafia romance • New York • Raze • Russische Mafia • Tortured Hero
ISBN-10 3-7363-0378-5 / 3736303785
ISBN-13 978-3-7363-0378-2 / 9783736303782
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