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P.I.D. 3 - Entfesselte Schuld (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
460 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7337-8567-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

P.I.D. 3 - Entfesselte Schuld - Andrea Bugla
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Ein neuer Fall für die P.I.D. Mic Thorne kämpft täglich gegen das Böse dieser Welt - und gegen die Bilder seiner Vergangenheit. Vor Jahren fiel seine Frau einem brutalen Serienmörder zum Opfer. Als nun die neue Mandantin Anna Catalano auftaucht und das Team der P.I.D. bittet, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen, stürzt Mics mühsam geflicktes Leben erneut in sich zusammen. Obwohl sein Verstand es anders will, nimmt Mic den Auftrag an. Nicht nur, weil die atemberaubende Anna eine Sehnsucht in ihm auslöst, die er auf ewig verloren glaubte. Ihre Informationen wecken auch tiefe Zweifel in ihm: Was, wenn der Killer noch auf freiem Fuß ist?
Der dritte Teil der P.I.D.-Serie von Andrea Bugla.
P.I.D. 1 - Im Visier der Vergangenheit
P.I.D. 2 - Gefährliche Hingabe

1. KAPITEL

Fünf Jahre später …

Mic lenkte den Audi A5 auf den Parkplatz und schloss das Dach. Da das Thermometer bereits seit Tagen deutlich über die üblichen Januarwerte stieg, würde sich dadurch zwar das Innere binnen einer halben Stunde in einen Hochofen verwandeln, doch das war immer noch besser, als später Möwen- und Pelikanscheiße von den Ledersitzen wischen zu müssen. So nah am Ozean musste man eben Prioritäten setzen.

Während er die ehemalige Feuerwache betrat, die ihnen als Büro diente, dachte er sehnsüchtig an die eigentlichen Pläne für seinen freien Tag zurück. In der Hängematte liegen, Eistee schlürfen und einfach nur das Wetter, das Rauschen der Wellen und den Ausblick genießen. Abends ein Steak auf den Grill werfen und sich vielleicht noch ein Spiel ansehen. Stattdessen durfte er sich nun mit einer potentiellen Auftraggeberin treffen. Normalerweise übernahmen das Derek oder Trevor, doch beide waren heute vor Gericht. Coop und Juliette waren nicht in der Stadt. Genau wie Frog, der sich in West Palm Beach mit einem Freund aus Deutschland traf. Leo fiel aus offensichtlichen Gründen aus. Sie mussten langsam wirklich etwas wegen der Fahndung gegen ihn unternehmen. Blieb also nur er, um das Gespräch zu führen.

Mic schloss schnell die Tür hinter sich, um die Hitze auszusperren, und rieb sich den Schweiß aus dem Nacken. Dank der getönten Scheiben und der Klimaanlage war es im Inneren des Gebäudes herrlich kühl. Oh, er würde sich weiß Gott nicht darüber beklagen, dass hier im Januar gut dreißig Grad herrschten. In Washington lag Schnee, es war glatt und viel zu kalt. Diese Art Winter war noch nie etwas für ihn gewesen.

Mic sah auf die Uhr. Wenn die Frau pünktlich war, dann blieben ihm noch etwa dreißig Minuten. Unter anderen Umständen würde er die Zeit nutzen, um einen Blick in die Notizen zu werfen, nur gab es diesmal noch keine. Die Anfrage war vor nicht mal zwei Stunden gekommen. Derek und Trevor waren schon beim Gericht gewesen und hatten darauf gewartet, ihre Aussage zu machen. Letzterem war gerade noch genug Zeit geblieben, nach dem Namen und der Art der Ermittlungen zu fragen und Mic eine Nachricht zu schicken.

Um sich die Wartezeit zu verkürzen, räumte Mic die Spülmaschine aus, fegte durch, sortierte die Post und füllte den Kühlschrank mit neuen Getränken auf. Zum Schluss hatte immer noch zehn Minuten Zeit, also legte er sich schon mal einen Block und einen Stift bereit und notierte die spärlichen Informationen.

Anna Catalano, Lake Butler/Florida, Unschuld des Vaters beweisen, neue Spuren bzw. unbeachtete Beweise.

Viel war das nicht. Er konnte nur hoffen, dass schnell noch einiges dazu kam. Die Notizen würde er später in eine Akte übertragen.

Er beschäftigte sich gerade mit einer Einkaufsliste, als die Tür aufging. Mic sah von seinem Zettel auf. Im Türrahmen stand eine Frau. Das war allerdings auch schon alles, was er sagen konnte. Die Sonne, die wie ein Leuchten um ihren schlanken Körper lag, ließ genaueres Erkennen nicht zu.

„Sind Sie Mr. Thorne? Von der Phoenix − Investigation and Defense?“

Normalerweise hätte er sofort eine ironische Antwort auf die Frage nach dem Offensichtlichen parat gehabt. Doch im Anbetracht der Stimme, die sich gerade rauchig und samtweich wie alter Scotch über seine Sinne legte, fiel ihm kaum noch sein eigener Name ein. Gut, dass sie ihn schon kannte und er nur noch nicken musste.

Er winkte seinen Gast näher und stöhnte im nächsten Moment beinahe auf. Die Frau, die durch die Tür trat und auf ihn zukam, war nicht etwa hübsch oder sogar schön. Sie war atemberaubend. Kastanienbraunes Haar rahmte das sehr attraktive Gesicht ein und fiel in vollen Wellen über die schmalen Schultern. Das sonnengelbe Kleid verbarg nichts von der wohlgeformten Figur. Und erst diese Augen. Auch wenn ihre Farbe im Moment noch nur zu erahnen war, loderten sie geradezu vor Temperament.

Als Anna Catalano mitten im Raum stehen blieb, stand Mic auf und räusperte sich. „Setzen Sie sich doch, Miss Catalano. Dann können wir gleich anfangen.“ Er dankte Gott dafür, dass sie ihn nicht korrigierte und sich als Misses Catalano vorstellte. Warum ihn das so erleichterte, verstand er selbst nicht.

Ein gewinnendes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht, während sie den Stuhl zurückzog, die Tasche neben sich auf den Boden stellte und Platz nahm. „Danke, zu freundlich. Aber nennen Sie mich bitte Anna.“

Sehr gerne.

„Gut. Dann also Anna. Ähm, kann ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“

„Eine Coke light, wenn Sie haben. Sonst nehme ich auch einfach ein Wasser.“

Mic beeilte sich, ihrem Wunsch nachzukommen, und setzte sich dann wieder auf seinen Platz. Er hatte Mühe, mit den Gedanken bei der Sache zu bleiben. Er verstand nicht, was hier gerade geschah. Seit Jahren hatte er nicht mehr auch nur ansatzweise so auf eine Frau reagiert.

Er nahm den Stift und zog einen Strich unter ihren Namen. „Also dann, erzählen Sie mal, Anna. Was führt Sie zur P.I.D.?“ Sofort verschwand das Lächeln wieder und wurde von tiefem Kummer ersetzt. Mic schalt sich aus unerfindlichen Gründen selbst dafür. Doch hier ging es nicht darum, dass sein Gegenüber gute Laune hatte. Oder dass ihr Lächeln so eine seltsame Wirkung auf seine Libido hatte. Die Frau brauchte ganz offensichtlich dringend Hilfe. Und sie war überaus nervös.

Anna knetete ihre Fingerknöchel und schürzte die Oberlippe. Den rasenden Puls, der die Haut an ihrem Hals in schnellen Intervallen anhob, konnte Mic selbst von seinem Platz auf der anderen Seite des Tisches aus deutlich erkennen.

Schließlich richtete sich Anna auf und atmete tief durch. „Am 17. März soll mein Vater hingerichtet werden. Für Morde, die er gar nicht begangen hat. Er hat Alibis für drei der Morde und wäre rein körperlich gar nicht in der Lage dazu gewesen, die Leichen …“ Sie unterbrach sich und trank hastig einen Schluck. „Aber das interessierte die Ermittler nicht. Der Staatsanwalt und der Richter haben mich erst gar nicht angehört. Nicht mal diesen unfähigen Schnösel von Verteidiger interessiert das. Aber er war es nicht. Bitte, Sie müssen das beweisen!“

Mic hatte längst aufgehört, sich Notizen zu machen. Anna sprach so unzusammenhängend, dass es nichts brachte. „Fangen Sie doch am Anfang an. Und lassen Sie sich Zeit.“

Sie trank einen weiteren Schluck und nickte dann. Wieder brauchte sie einen Moment. „Es gab vor ein paar Jahren in DC und Umgebung eine Reihe von Morden. Furchtbare Morde.“ Sie stockte erneut. „Also, nicht, dass Morde nicht sowieso furchtbar sind. Auf jeden Fall geriet mein Vater irgendwie ins Visier der Ermittlungen. Dabei hatte er wie gesagt für drei der Morde ein Alibi. Außerdem hat er nach einem Unfall eine irreversible Muskelschädigung in der Schulter und kann mit dem einen Arm kaum mehr als fünf Kilo heben. Wie hätte er die Leichen also derart herrichten können? All das hat jedoch weder den Richter noch die Geschworenen von seiner Unschuld überzeugen können. Mal ganz davon abgesehen, dass die Verhandlung eher einer Show als einem fairen Prozess geglichen hat. Hauptsache, die Sensationslust der Leute ist befriedigt. Er wurde … Er wurde zum Tode verurteilt. Eigentlich sollte das Urteil später vollstreckt werden. Aber jetzt haben sie es plötzlich vorgezogen.“ Anna hielt erneut inne. Ihre Flasche war längst leer, und doch wollte sie sie an ihre Lippen führen. Zerstreut stellte sie das Glasgefäß ab und begann erneut, ihre bereits stark geröteten Fingerknöchel zu malträtieren.

Mic stand auf und holte eine neue Coke light. Dankbar nickend nahm Anna das eiskalte Getränk zwar entgegen, machte jetzt aber keinerlei Anstalten, etwas zu trinken.

„Wir können eine Pause machen.“ Mic hatte sich längst dazu entschlossen, den freien Tag abzuschreiben. Er wollte unbedingt wissen, wie er Anna Catalano helfen konnte. Doch er durfte sie nicht drängen. Auch wenn sie erst wenig erzählt hatte, war sie bereits sichtlich blasser geworden.

„Nein, es geht schon, danke. Ich muss das jetzt hinter mich bringen. Meinem Vater läuft die Zeit weg, und ich weiß einfach nicht weiter.“ Endlich ließ sie von ihren Knöcheln ab und begann stattdessen an einer ihrer Strähnen zu spielen. Das kontinuierliche Zwirbeln schien sie ein wenig zu beruhigen.

„Erzählen Sie mir von den Alibis. Und wie es dazu kam, dass Ihr Vater zum Hauptverdächtigen wurde. Wie viele Morde werden ihm angelastet?“

Anna hob langsam die Schultern und beugte sich zu ihrer Tasche hinab. Einen Moment später schob sie eine Akte über den Tisch. Mic ignorierte den Stapel Unterlagen allerdings vorerst. Er wollte sich erst ein genaues Bild von der Frau und ihren Eindrücken machen. Papier konnte bekanntermaßen sehr geduldig sein.

„Er war bei meiner Mutter. Einmal war ich mit ihm zusammen da. Also, ich war öfter mit ihm zusammen da. Eben zum Teil auch, während die Morde begangen wurden. Sie erlitt bei dem Unfall, bei dem auch mein Vater an der Schulter verletzt wurde, schwere Hirnschäden. Seitdem lebt sie in einem Pflegeheim. Die Ermittler sagten, sie hätten das nachgeprüft. Aber sie kamen zu dem Schluss, dass mein Vater unbeobachtet hätte verschwinden und zurückkommen können. Und da ich seine Tochter bin, ist meine Aussage in deren Augen wertlos.“ Anna stand auf und lief zum Fenster. Sie lehnte sich seitlich gegen die Scheibe und sah eine Zeitlang einfach nur schweigend auf die Straße hinaus.

Mic legte den Stift beiseite und wartete geduldig, bis sie sich gerade weit genug...

Erscheint lt. Verlag 30.4.2016
Reihe/Serie P.I.D.
P.I.D.
P.I.D.
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Army • Gefährlich • Romantic Crime • Seal • sexy Beschützer • Soldat
ISBN-10 3-7337-8567-3 / 3733785673
ISBN-13 978-3-7337-8567-3 / 9783733785673
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