Marias Lied in Luthers Deutung
Der Kommentar zum Magnifikat (Lk 1, 46b-55) aus den Jahren 1520/21
2020
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-158548-7 (ISBN)
Mohr Siebeck (Hersteller)
978-3-16-158548-7 (ISBN)
Christoph Burger erschließt Aufbau und Inhalt von Luthers Übersetzung und Deutung des Magnifikat als ein Beispiel der Bemühungen spätmittelalterlicher und frühneuzeitlicher Theologen, für einen breiteren Leserkreis in der Volkssprache zu schreiben. Luther legt den Akzent darauf, daß Marias Lobgesang preist, wie Gott Niedrige rettend ansieht. Hochmütige dagegen verweigern Gott Glauben und Lob.
Martin Luthers Übersetzung und Deutung des Magnifikat ist ein hervorragendes Beispiel der Bemühungen von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theologen, Ergebnisse der akademischen Arbeit für ein breiteres Publikum darzustellen. Im Vergleich mit Auslegungen von Lukas 1 bei Müntzer und Zwingli arbeitet Christoph Burger die Akzentsetzung Luthers deutlich heraus. Für Luther steht im Zentrum von Marias Lobgesang die Polemik gegen menschlichen Selbstruhm, vor dem ja auch Jeremia 9, 23 und 24 (Zählung der Vulgata) warnt. Maria legt in ihrem Lobgesang auf vorbildliche Weise Zeugnis dafür ab, wie Gott als der Allerhöchste wirkungsvoll 'in die Tiefe' sehe und erhöhe. Maria spricht über Gottes Handeln an ihr selbst (Lk 1, 46b-49), über seine Art, zugunsten der Niedrigen gegen Hochmütige, Mächtige und Reiche zu wirken (Lk 1, 50-53), und darüber, daß er dasjenige Volk Israel, das ihm wirklich dient, annehme (Lk 1, 54-55). Gottes Wirken mit seiner 'rechten Hand' sehe freilich nur, wer Gott vertraue. Wer sich hochmütig selbst zuschreibt, was Gottes Gabe ist, verweigert Gott Glauben und Lob. Maria gilt es nicht als eine vorbildlich Demütige es zu ehren, sondern als Beispiel für die Zuwendung Gottes zu einem unansehnlichen Menschen. Als Fürstenspiegel gelesen, prägt das Magnifikat die Bedeutung der Ehrfurcht vor Gott ein. The translation and interpretation of the Song of Mary, the Magnificat, by Martin Luther (1520/21) emphasizes God's manner to regard the humble and his rejection of the proud, the mighty and the rich. In this text, Luther explains the central ideas of his lectures on the Psalms for a wide range of readers. Luther's work functions additionally as a 'mirror' for the young prince to whom it is dedicated, since according to Luther princes in particular should fear God.
Martin Luthers Übersetzung und Deutung des Magnifikat ist ein hervorragendes Beispiel der Bemühungen von spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Theologen, Ergebnisse der akademischen Arbeit für ein breiteres Publikum darzustellen. Im Vergleich mit Auslegungen von Lukas 1 bei Müntzer und Zwingli arbeitet Christoph Burger die Akzentsetzung Luthers deutlich heraus. Für Luther steht im Zentrum von Marias Lobgesang die Polemik gegen menschlichen Selbstruhm, vor dem ja auch Jeremia 9, 23 und 24 (Zählung der Vulgata) warnt. Maria legt in ihrem Lobgesang auf vorbildliche Weise Zeugnis dafür ab, wie Gott als der Allerhöchste wirkungsvoll 'in die Tiefe' sehe und erhöhe. Maria spricht über Gottes Handeln an ihr selbst (Lk 1, 46b-49), über seine Art, zugunsten der Niedrigen gegen Hochmütige, Mächtige und Reiche zu wirken (Lk 1, 50-53), und darüber, daß er dasjenige Volk Israel, das ihm wirklich dient, annehme (Lk 1, 54-55). Gottes Wirken mit seiner 'rechten Hand' sehe freilich nur, wer Gott vertraue. Wer sich hochmütig selbst zuschreibt, was Gottes Gabe ist, verweigert Gott Glauben und Lob. Maria gilt es nicht als eine vorbildlich Demütige es zu ehren, sondern als Beispiel für die Zuwendung Gottes zu einem unansehnlichen Menschen. Als Fürstenspiegel gelesen, prägt das Magnifikat die Bedeutung der Ehrfurcht vor Gott ein. The translation and interpretation of the Song of Mary, the Magnificat, by Martin Luther (1520/21) emphasizes God's manner to regard the humble and his rejection of the proud, the mighty and the rich. In this text, Luther explains the central ideas of his lectures on the Psalms for a wide range of readers. Luther's work functions additionally as a 'mirror' for the young prince to whom it is dedicated, since according to Luther princes in particular should fear God.
Geboren 1945; Studium in Heidelberg, Mainz, Tübingen; 1971 Promotion; Studenten- und Gemeindepfarrer; 1985 Habilitation; 1990-2010 Professor für Kirchengeschichte an der Vrije Universiteit Amsterdam; 2010 emeritiert.
| Erscheint lt. Verlag | 31.8.2020 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Spätmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism, and the Reformation |
| Verlagsort | Tübingen |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Religion / Theologie ► Christentum |
| Schlagworte | Luther, Martin • Magnifikat • Mariologie |
| ISBN-10 | 3-16-158548-8 / 3161585488 |
| ISBN-13 | 978-3-16-158548-7 / 9783161585487 |
| Zustand | Neuware |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
Mehr entdecken
aus dem Bereich
aus dem Bereich
Weltweites polyzentrisch-plurales Christentum als Bildungsreligion
Online Resource (2025)
Mohr Siebeck (Hersteller)
CHF 124,60
Grundfragen - Kontexte - Themenfelder
Online Resource (2023)
Mohr Siebeck (Hersteller)
CHF 75,60
Berliner Dogmatikvorlesung
Online Resource (2023)
Mohr Siebeck (Hersteller)
CHF 68,60