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Späthumanismus und reformierte Konfession

Theologie, Jurisprudenz und Philosophie in Heidelberg an der Wende zum 17. Jahrhundert
Buch | Hardcover
383 Seiten
2006
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-149042-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Späthumanismus und reformierte Konfession -
CHF 130,00 inkl. MwSt
In diesem Sammelband werden die Auswirkungen der reformierten Konfession auf Philosophie und Jurisprudenz an der Universität Heidelberg, dem geistigen Zentrum des reformierten Protestantismus am Ende des 16. Jahrhunderts, untersucht. Während innerprotestantische Abgrenzungen bei Juristen und Philosophen kaum eine Rolle spielen, wendet man sich entschieden gegen vernunftfeindlichen Aberglauben und Machtstreben bei den "Päpstlichen".
Das internationale Symposium, das 2004 in der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden stattfand, ging der Frage nach, ob und in welcher Weise konfessionelle Orientierungen am Ende des 16. Jahrhunderts in der Lehre der Philosophie, Jurisprudenz und Theologie an der Universität Heidelberg einen Niederschlag gefunden haben. Gerade die Vorreiterrolle der Kurpfalz mit der Universität Heidelberg bei den Versuchen einer Calvinisierung des Reiches läßt eine verstärkte Wirkung der Konfessionalisierung in den verschiedenen Lebensbereichen vermuten. Der vorläufige Befund ist jedoch widersprüchlich. Bei den Theologen kann man eine klare konfessionelle Abgrenzung feststellen, die sich gegen die sogenannten Gnesiolutheraner und das Luthertum der Konkordienformel, nicht jedoch gegen das melanchthonianisch gesinnte Luthertum richtet. Bei den Philosophen ist das kaum greifbar, wie gerade die ambivalente Haltung zur ramistischen Methode zeigt. Bei den Juristen, die sich in der großen Mehrheit der reformierten Konfession verbunden wissen, lassen sich Aspekte herausarbeiten, die eine scharfe Abgrenzung gegenüber dem "Papismus" deutlich machen. Hingegen wird auf innerprotestantische Abgrenzungen fast völlig verzichtet und vielmehr durchgängig Kritik an dem ärgerlichen "Theologengezänk" formuliert. Insgesamt wird deutlich, wie wenig aussagekräftig die Etiketten "calvinistisch" oder "reformiert" sind. Nicht weniger charakteristisch für das damalige Heidelberger Gelehrtenmilieu ist die tiefe Verbundenheit mit humanistischem Gedankengut sowie die starke Präsenz westeuropäischer Beziehungen und Erfahrungshorizonte.

Geboren 1958; 1978-83 Studium der Ev. Theologie und Geschichte; 1987 Dr. theol.; 1995 Habilitation; o. Professor für Kirchengeschichte an der Universität Heidelberg, o. Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und Leiter der Forschungsstelle "Theologenbriefwechsel im deutschen Südwesten 1550-1620" der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.

Geboren 1961; Studium der Ev. Theologie in Apeldoorn; seit 1997 Professor für Kirchengeschichte und Kirchenrecht an der Theologischen Universität Apeldoorn, Direktor von Refo500 und Wissenschaftlicher Kurator der Johannes a Lasco Bibliothek.

Associate Professor of Library Media an der Alabama State University.

Erscheint lt. Verlag 23.10.2006
Reihe/Serie Spätmittelalter, Humanismus, Reformation / Studies in the Late Middle Ages, Humanism, and the Reformation
Verlagsort Tübingen
Sprache deutsch
Maße 163 x 242 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Religion / Theologie Christentum Kirchengeschichte
Schlagworte der • Glaube und Naturwissenschaft • HC/Religion/Theologie/Christentum • Heidelberg • Konfessionalisierung • Konfessionalisierung der Wissenschaften • Reformation • Späthumanismus • Universität • Universität Heidelberg • Wissenschaften
ISBN-10 3-16-149042-8 / 3161490428
ISBN-13 978-3-16-149042-2 / 9783161490422
Zustand Neuware
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