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Das Leben der Stoiker (eBook)

Lektionen über die Kunst des Lebens von Mark Aurel bis Zenon
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
400 Seiten
FinanzBuch Verlag
978-3-96092-702-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Leben der Stoiker -  Ryan Holiday,  Stephen Hanselman
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
(CHF 15,60)
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Von Epiktet bis Mark Aurel, von Sklaven bis zu Kaisern - Ryan Holiday, dessen Bestseller und die darin enthalten Lebensweisheiten längst Kult sind, zeigt, warum auch 2300 Jahre nach der Entstehung der Stoa ihre Lehren noch immer von universeller Gültigkeit sind: Ihre Lektionen zu Selbstbeherrschung, Tugend und Gleichgültigkeit gegenüber dem, was wir nicht kontrollieren können, sind heute genauso essenziell wie in den stürmischen Zeiten des Römischen Reiches. Holiday enthüllt die zentralen Ideen der Stoa, die Seneca, Cato oder Cicero über die Jahrhunderte hinweg verbinden. Dabei werden die Philosophen stets im Licht ihrer besonderen Bedeutung in der Geschichte der Stoa betrachtet. Mit kurzen, leicht zu lesenden Biografien aller bekannten - und weniger bekannten - Stoiker hilft der Autor dem Leser, die Philosophie im eigenen Leben anzuwenden.

Ryan Holiday ist Werbestratege und Bestsellerautor. Er war viele Jahre Marketingleiter bei American Apparel und berät Weltklasseunternehmen wie Twitter oder Google. Die Lebensweisheiten seiner Bestseller sind unter Sport-Ikonen, Fernsehstars und Politikern längst Kult. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm unter anderem »Der tägliche Stoiker« und »Dein Ego ist dein Feind« erschienen.

Ryan Holiday ist Werbestratege und Bestsellerautor. Er war viele Jahre Marketingleiter bei American Apparel und berät Weltklasseunternehmen wie Twitter oder Google. Die Lebensweisheiten seiner Bestseller sind unter Sport-Ikonen, Fernsehstars und Politikern längst Kult. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm unter anderem »Der tägliche Stoiker« und »Dein Ego ist dein Feind« erschienen.

EINLEITUNG


Der einzige Grund, sich mit Philosophie auseinanderzusetzen, ist der, ein besserer Mensch zu werden. Alles andere ist, wie Nietzsche einmal sagte, lediglich eine »Kritik der Worte über Worte«.

Keine andere Denkschule hat so sehr daran geglaubt, dass Taten mächtiger sind als Absichten, wie der Stoizismus, eine antike Philosophie, die aus Griechenland stammt und auf das dritte Jahrhundert vor Christus zurückgeht. Seneca, ein stoischer Philosoph der römischen Ära – und damit weit weg von der Akademie Platons –, sagte einmal ganz unverblümt, dass es keinen anderen Zweck für das Lesen und das Studieren gebe als den, ein glückliches Leben zu führen.

Doch in der modernen Welt spielt die Philosophie eine andere Rolle. Heutzutage dreht sich alles darum, was kluge Menschen sagen, welche großspurigen Worte sie benutzen, mit welchen Paradoxa und Rätseln sie uns verblüffen können. Kein Wunder, dass wir das als unnütz abtun. Das ist es ja auch!

In diesem Buch wird es um eine andere und weitaus zugänglichere Art von Weisheit gehen, nämlich um die, wie sie von Menschen wie Seneca praktiziert wurde, einem Mann, der seinem Land auf höchster Ebene diente, Exil und Verlust ertragen musste, mit Ehrgeiz und persönlichen Fehlern zu kämpfen hatte und schließlich tragisch und heldenhaft starb, als er versuchte, seine Theorien zu verwirklichen.

Anders als den »Schreibtischphilosophen«, wie diese sogar schon vor zweitausend Jahren spöttisch genannt wurden, ging es den Stoikern vor allem darum, wie man lebte – die Entscheidungen, die man traf, die Anliegen, denen man sich widmete, die Prinzipien, an die man sich in Zeiten der Not hielt. Ihnen war wichtig, was man tat, und nicht das, was man sagte. Ihre Philosophie, die wir heute mehr denn je brauchen, war keine Philosophie der flüchtigen Gedanken, sondern des Handelns. Deren vier Tugenden sind ebenso einfach wie geradlinig: Tapferkeit, Besonnenheit, Gerechtigkeit und Weisheit.

Daher ist es nicht überraschend, dass wir aus den gelebten Erfahrungen der Stoiker (ihrem Wirken) ebenso viel lernen können wie aus ihren philosophischen Schriften (ihren Worten). Die Weisheit, die die veröffentlichten Werke von Cato dem Jüngeren bieten, ist dürftig – ein Leben im Staatsdienst als Senator und Truppenbefehlshaber bedeutete, dass er zu beschäftigt war, um mehr als ein paar Sätze aufzuschreiben. Aber wie er sich während des Niedergangs und Falls der Republik verhielt – nämlich indem er absolute Integrität und Selbstlosigkeit zeigte –, lehrt mehr über Philosophie als jeder Aufsatz. Von den Theorien des Diotimos, eines Stoikers zu Beginn des ersten Jahrhunderts vor Christus, ist uns nur wenig erhalten geblieben, aber die Legende von seinem literarischen Betrug zeigt uns, wie leicht selbst rechtschaffene Menschen auf Abwege geraten können. Das Gleiche gilt für das Leben von Seneca, dessen sprachgewandte Briefe und Bücher uns in großem Umfang erhalten geblieben sind, und doch muss man sie den Kompromissen gegenüberstellen, die seine Arbeit in Neros Regierung erforderte.

Und nicht nur das Leben der Stoiker kann uns vieles lehren, sondern auch ihr Tod. Jedem Stoiker war stets bewusst, dass er irgendwann sterben musste, sei es durch ein Attentat, durch Selbstmord oder – höchst einzigartig – durch Lachen, wie es bei Chrysipp der Fall war. Cicero sagte einmal, Philosophieren heißt sterben lernen. Die Stoiker lehren uns also in ihrer weisen Art nicht nur, wie man leben sollte, sondern auch, wie man sich dem angsteinflößendsten Teil des Lebens stellen sollte: dem Ende. Sie zeigen uns anhand ihrer eigenen Beispiele die Kunst, gut aus dem Leben zu scheiden.

Die hier porträtierten Stoiker sind überwiegend Männer, denn die Antike war eine Männerwelt. Dennoch waren sie vielfältig. Die Philosophen in diesem Buch stammten aus den entlegensten Winkeln der bekannten Welt, aus Zypern, der Türkei, Ägypten, Libyen, Syrien und dem Irak. Und obwohl ihre Philosophie in Athen Wurzeln schlagen sollte, sahen die Stoiker die gesamte Erde als ihr Land an. Der Begründer des Stoizismus, Zenon von Kition, ein Phönizier, lehnte die athenische Staatsbürgerschaft bekanntlich ab, weil sie im Widerspruch zu seinem aufrichtigen Glauben an den Kosmopolitismus stand. Der Stoizismus fand schließlich seinen Weg nach Rom, wo er im öffentlichen Leben eine große Rolle spielte und den Kurs eines der größten und multikulturellsten Imperien der Geschichte lenkte.

In den ersten fünfhundert Jahren der stoischen Geschichte bilden seine Anhänger ein erstaunliches Spektrum von Lebensstationen ab. Es reicht von Marcus Aurelius, dem allmächtigen Kaiser, bis zu Epiktet, einem niederen Sklaven, der in Gefangenschaft verkrüppelt wurde, dessen Schriften und Leben aber viele, darunter auch Marcus Aurelius, inspirierten. Einige ihrer Namen sind Ihnen vielleicht bereits bekannt, andere (Ariston, Diogenes von Babylon, Porcia, Antipatros, Panaitios, Poseidonios, Areios und Musonius Rufus) wahrscheinlich nicht. Aber es lohnt sich bei ihnen allen, mehr über sie zu erfahren, ob sie nun Kaufleute oder Generäle, Schriftsteller oder Sportler, Eltern oder Professoren, Töchter oder Diplomaten waren. Jeder von ihnen kann uns etwas Wichtiges beibringen. Jeder ist den Weg der Tugend auf eine Weise gegangen, von der wir lernen können.

Das Wort »stoisch« bedeutet im Deutschen gleichmütig, gelassen, und wird oft verwendet, wenn es darum geht, Unangenehmes ohne große Emotionen zu ertragen. Doch selbst ein flüchtiger Blick auf die Geschichten dieser Menschen beweist einen enormen Unterschied zwischen den Erwartungen, die mit diesem Adjektiv einhergehen, und den Realitäten der Philosophie namens Stoizismus. Der Stoizismus ist eine lebendige, umfangreiche Philosophie, voller Menschen, die liebten, die trauerten, die sich mühten, die in den großen Schlachten der Geschichte tapfer kämpften, die Kinder aufzogen, die wichtige Werke schrieben, die selbstbewusst auftraten, die glaubten und die lebten. Zu ihrer Zeit widersetzten sich diese Philosophen dem Klischee eines Stoizismus, laut dem sie gefühllose Lasttiere seien, die das Leben durchlitten und in sich gekehrt waren.

Die Stoiker haben sich nie einfach mit dem Status quo abgefunden und die Ungerechtigkeiten in der Welt widerspruchslos hingenommen. Vielmehr bildeten sie den glühendsten »Widerstand« gegen die Tyrannei von Julius Caesar, Nero und anderen in der Antike und beeinflussten sogar demokratische Volksreformen. So, wie der Stoizismus das »strenge Kindermädchen der Helden im ersten Jahrhundert des Reiches« war, um den Ausdruck des Historikers Richard Gummere zu entlehnen, sollte er noch viele Jahrhunderte danach eine ähnliche Rolle spielen, einschließlich der Inspiration der Führer der Amerikanischen Revolution sowie von Patrioten wie Thomas Wentworth Higginson, der im Bürgerkrieg ein Schwarzen-Regiment für die Sache der Union führte (und ein Übersetzer von Epiktet war). Die Stoiker sind immer Menschen gewesen, die für Veränderungen geblutet haben und für sie gestorben sind, ob dieser Einsatz nun geschätzt wurde oder erfolgreich war oder nicht.

»Ich weiß«, schrieb Seneca 55 nach Christus in einem Buch über die Barmherzigkeit, das für den jungen Kaiser Nero geschrieben wurde, »dass die Stoiker unter den Uninformierten den schlechten Ruf haben, zu gefühllos zu sein und deshalb Königen und Fürsten wohl kaum gute Ratschläge geben zu können: Man wirft ihnen vor, zu behaupten, der Weise empfinde kein Mitleid und vergebe nicht … Tatsächlich ist keine philosophische Schule gütiger und sanftmütiger, keine andere ist menschenfreundlicher und mehr auf das Gemeinwohl bedacht, in dem Maße, dass ihr eigentlicher Zweck darin besteht, nützlich zu sein, Hilfe zu leisten und nicht nur die eigenen Interessen als Schule, sondern die aller Menschen, ob als Individuen oder als Gemeinschaft, zu berücksichtigen«.

Struktur und Stil des vorliegenden Buches sind von Plutarch inspiriert, einem der großen Biografen der Geschichte, der zufälligerweise sowohl Chronist als auch Kritiker des Stoizismus war.[1] Wir werden Ihnen einander überlappende, aber unabhängige Biografien aller stoischen Persönlichkeiten vorstellen, mit dem Ziel, Ihnen eine reichhaltige Quelle zu bieten, die Sie sich immer wieder vornehmen können – so, wie es Millionen von Lesern von Der tägliche Stoiker und Dein Hindernis ist Dein Weg seit Jahren tun.

Wir haben jeden der Stoiker durch die Linse eines bestimmten Merkmals oder einer bestimmten Rolle betrachtet, die sie in der Geschichte ihrer Philosophie gespielt haben. Sie treffen auf Porcia, die stoische eiserne Frau, auf Diogenes den Diplomaten, Antipatros den Ethiker, und Zenon den Propheten. Wir möchten Ihnen nicht nur einige Fakten über diese Menschen vermitteln, sondern auch ein tieferes Verständnis für ihr Wesen und die Teile ihres Lebens, die uns das meiste über die Kunst des Lebens lehren.

Mit diesem Werk...

Erscheint lt. Verlag 11.10.2020
Übersetzer Kerstin Brömer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Achtsamkeit • Antike Philosophie • Ausgeglichenheit • Balance • Biografie • Buch • Cato • Cicero • Epiktet • FBV • Glück • Glücklich sein • Innerer Frieden • innere Ruhe • Mark Aurel • Philosophie • Ratgeber • Römisches Reich • Selbstbeherrschung • Seneca • Stoa • Stoiker • Stoizismus • Tugend • unerschütterlich • Zufriedenheit
ISBN-10 3-96092-702-9 / 3960927029
ISBN-13 978-3-96092-702-0 / 9783960927020
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