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Plötzlich Prinz - Das Schicksal der Feen (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
480 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-12869-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Plötzlich Prinz - Das Schicksal der Feen -  Julie Kagawa
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Die große Fortsetzung der Bestsellersaga
Einfach so wie die anderen sein - das hat sich der siebzehnjährige Ethan Chase immer gewünscht. Ein Ding der Unmöglichkeit mit einer älteren Schwester, die eine der mächtigsten Herrscherinnen im Feenreich Nimmernie ist. Immer wieder kreuzen sich Ethans Wege mit denen der Feen. Als Ethans Neffe Keirran spurlos verschwindet, hat Ethan eine böse Vorahnung, die sich schon bald bewahrheitet: Keirran, der sich ausgerechnet in eine Fee des Sommerhofs verliebt hat, erregt den Zorn einer uralten Kreatur, die selbst die Feen fürchten. Ethan bleibt nichts anderes übrig, als nach Nimmernie zu reisen, um Keirran zu retten. Begleitet wird er von Kenzie, dem Mädchen, das er mehr liebt, als er je zugeben würde. Ein Abenteuer mit unbekanntem Ausgang erwartet sie ...

Schon in ihrer Kindheit galt Julie Kagawas große Leidenschaft dem Schreiben. Nach Stationen als Buchhändlerin und Hundetrainerin machte sie ihr Interesse zum Beruf. Mit ihren Fantasy-Serien »Plötzlich Fee« und »Plötzlich Prinz« wurde sie rasch zur internationalen Bestsellerautorin. In ihrer neuesten Erfolgsserie »Plötzlich Rebell« erzählt sie von einer magischen Liebe, die nicht sein darf. Julie Kagawa lebt mit ihrem Mann in Louisville, Kentucky.

 

1 – Zurück zur »Normalität«

Mein Name ist Ethan Chase.

Vor knapp einer Woche wurde ich ins Land der Feen verschleppt.

Schon wieder.

Beim ersten Mal war ich vier. Ja, genau, vier Jahre alt, als ich von Feen entführt und ins Nimmernie, wie sich ihre Heimat nennt, gezerrt wurde. Lange Rede, kurzer Sinn: Meine große Schwester hat mich gerettet und nach Hause gebracht, wurde dann aber selbst zur Feenkönigin und herrscht nun über einen Teil des Nimmernie, über das Eiserne Reich.

Dreizehn Jahre später ist es wieder passiert, trotz aller Sicherheitsvorkehrungen, die ich zur Abwehr gegen das magische Volk getroffen hatte. Ich fand mich mitten im Nimmernie wieder, und diesmal war ich nicht allein. Eine Klassenkameradin, Mackenzie St.James, schaffte es ebenfalls, in die Sache verwickelt zu werden. In den Tagen danach passierten jede Menge abgedrehte Sachen: Wir folgten einem sprechenden Kater quer durch das Nimmernie, trafen meine Schwester in ihrem Eisernen Reich, schlichen uns heimlich aus dem Eisernen Reich davon, um uns mit der Königin der Exilanten zu treffen, und nicht zu vergessen, ich entdeckte, dass meine Schwester einen Sohn hat. Richtig gehört, ich habe einen Neffen. Einen Neffen, der zum Teil ein Feenwesen ist, den meine Eltern noch nie zu Gesicht bekommen haben und der aufgrund des völlig unberechenbaren Zeitgefüges im Feenreich ungefähr genauso alt ist wie ich.

Außerdem haben wir noch etwas Wichtiges herausgefunden, nämlich dass gerade eine neue, tödliche Feenart auf dem Vormarsch ist. Man nennt sie die Vergessenen, Feen, deren Existenz so gut wie beendet ist, weil sich seit langer Zeit niemand mehr an sie erinnert. Um zu über­leben müssen sie normalen Feen den Schein stehlen, ihre magische Kraft, was ihre Opfer jedoch umbringt. Für mich war allerdings die Sache mit dem Neffen die Krönung. Zwar habe ich meine Familie vorher schon für verkorkst gehalten, aber jetzt sprengt sie jede Skala. Ich dachte, ich hätte schon alles gesehen. Doch als ich ins Nimmernie gezogen wurde, hat mich diese Sache mit Keirran das eiskalt erwischt.

Als Keirran schließlich ins Nimmernie zurückkehrte, wusste ich, dass wir uns nicht zum letzten Mal begegnet waren. Trotzdem hatte ich keine Ahnung, wie eng unsere beiden Leben schon bald miteinander verknüpft sein würden, und dass er der Auslöser sein würde … für das Ende.

Manchmal wünschte ich mir, die Leute würden mich etwas weniger beachten. Manchmal wünschte ich mir, ich hätte Feenblut in den Adern, denn dann würden die Menschen, wenn irgendetwas Seltsames passiert, das alles wieder vergessen, sobald ich den Raum verlasse. Bei ­Robin Goodfellow, dem berüchtigtsten Feenwesen überhaupt, funktioniert das einwandfrei. Und bis zu einem gewissen Grad sogar bei meiner Schwester. Aber in der richtigen Welt, bei uns einfachen Menschen, fällt es den Leuten irgendwann auf, wenn man fast eine Woche lang spurlos verschwunden ist. Und wenn gleichzeitig eine sehr reiche, unglaublich beliebte Klassenkameradin verschwindet, bemerken sie es erst recht.

Was schätzungsweise der Grund dafür war, warum ich am Montagmorgen nach meiner Rückkehr aus dem Nimmernie wieder einmal im Büro des Direktors saß. Diesmal ragten vor meinem Stuhl allerdings zwei Polizisten auf und musterten mich finster. Immer wieder kamen Schüler vorbei, spähten durch die Scheibe in der Tür her­ein und liefen dann hastig und wild tuschelnd weiter. Großartig. Ich hatte sowieso schon den Ruf weg, ein Delinquent und Unruhestifter zu sein. Das würde es wohl kaum besser machen.

»Wissen Sie, warum man Sie hergebracht hat, Mr. Chase?«, fragte der Direktor und spitzte die schmalen Lippen. Ich zuckte nur mit den Schultern. Bereits an meinem ersten Tag an dieser Schule hatte ich in seinem Büro gesessen, denn der Direktor hielt mich für einen hoffnungslosen Fall. Wozu sollte ich noch versuchen, seine Meinung zu ändern? Außerdem machten mir die beiden Polizisten wesentlich mehr Sorgen.

»Wir würden Ihnen gerne ein paar Fragen zu Todd Wyndham stellen«, erklärte nun einer von ihnen. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen. »Wie Sie vielleicht wissen, ist er letzten Freitag verschwunden. Als er nach der Schule nicht nach Hause kam, hat seine Mutter ihn als vermisst gemeldet. Laut ihrer Aussage hat er noch mit jemandem gesprochen, bevor er verschwand – und zwar mit Ihnen.«

Ich schluckte schwer. Todd Wyndham war in meinem Jahrgang, und ich wusste sehr genau, was in jener Nacht mit ihm passiert war. Aber ich konnte den Polizisten auf keinen Fall sagen, dass Todd zum Teil eine Fee war, ein Halbblut, das von den Vergessenen entführt und dem der Schein ausgesaugt worden war. Tragischerweise hatte er mit dem Schein auch fast seine gesamte Erinnerung, seine Gefühle und das Bewusstsein seiner selbst verloren. Als Kenzie und ich ihn fanden, war sein Schein bereits weg, und zurück blieb ein benommener, völlig passiver, total magieloser Mensch.

Möglichst gelassen wandte ich mich an den Polizisten, der mich angesprochen hatte: »Ja, ich habe ihn an dem Tag in der Schule gesehen. Wie alle anderen auch. Wo liegt das Problem?«

»Das Problem«, fuhr der Polizist fort und runzelte noch bedrohlicher die Stirn, »liegt darin, dass Todd Wynd­ham letzte Woche völlig verstört zu Hause aufgetaucht ist. An viel kann er sich nicht erinnern, aber er hat uns erzählt, er sei entführt worden und es gebe noch mehr Opfer. Seine Symptome entsprechen denen, die Zeugen schwerer Gewaltverbrechen aufweisen, und wir befürchten, dass der Kidnapper bald wieder zuschlagen könnte. Deshalb hoffen wir, dass Sie uns Todds Zustand erklären können.«

»Warum ausgerechnet ich?«

Der Polizist kniff die Augen zusammen. »Weil Mrs. St.James genau einen Tag nach Todds Verschwinden ihre Tochter ebenfalls als vermisst gemeldet hat. Sie wurde zuletzt bei einem Kampfsportturnier gesehen, wo sie sich mit Ihnen unterhalten hat. Uns liegen Zeugenaussagen vor, laut denen Sie das Mädchen aus dem Gebäude und auf den Parkplatz gezerrt haben, wo Sie dann beide spurlos verschwanden. Würden Sie mir vielleicht verraten, was da passiert ist, Ethan?«

Mein Herz raste wie verrückt, doch äußerlich blieb ich cool und hielt mich an die Geschichte, die Kenzie und ich uns ausgedacht hatten: »Kenzie wollte nach New York City«, antwortete ich gelassen. »Ihr Dad hat ihr nicht erlaubt hinzufahren. Aber sie wollte die Stadt unbedingt einmal sehen, bevor … Sie wissen schon, bevor sie stirbt.« Die Männer blinzelten irritiert, wahrscheinlich waren sie nicht sicher, ob ich das ernst meinte oder nur einen auf Drama machte. Wieder zuckte ich mit den Schultern. »Sie hat mich gefragt, ob ich sie hinbringe, also habe ich es getan. Sie hatte nie erwähnt, dass ihr Dad keine Ahnung davon hatte.«

Ganz schön lahme Ausrede, aber den wahren Grund konnte ich ihnen natürlich nicht sagen – dass eine Horde mörderischer Feen uns bei dem Turnier aufgespürt und bis auf den Parkplatz hinausgejagt hatte, sodass mir nichts anderes übrig blieb, als uns ins Nimmernie zu befördern.

Der eine Polizist kniff die Lippen zusammen, woraufhin ich abwehrend die Arme vor der Brust verschränkte. »Wenn Sie mir nicht glauben, fragen Sie doch Kenzie«, erklärte ich ihm. »Sie wird Ihnen dasselbe sagen.«

»Das werden wir tun.« Die Männer richteten sich auf und gaben mir durch Gesten zu verstehen, dass wir hier fertig waren. »Sie können jetzt in den Unterricht zurückgehen, aber wir werden Sie im Auge behalten, Ethan. Immer schön sauber bleiben, klar?«

Erleichtert stand ich auf und ging zur Tür. Während ich hinausging, spürte ich den durchdringenden Blick des Direktors im Rücken. Wahrscheinlich hatte er gehofft, man würde mich verhaften und in den Jugend­arrest stecken. Dann müsste er sich mit einem Problemfall weniger herumschlagen. Äußerlich entsprach ich ganz dem Bild des störrischen, aufsässigen Unruhestifters: zerfetzte Jeans, das Shirt auf links gedreht, diverse Ohrringe und immer ein trotziges Grinsen im Gesicht. Auch egal. Ich war nicht hier, um den perfekten Schüler zu mimen oder irgendwelche Pokale zu gewinnen. Ich wollte einfach nur das Schuljahr überstehen und zwar ohne größere Katastrophen. Ohne noch mehr größere Kata­strophen.

Mit einem erleichterten Seufzer verließ ich das Büro des Direktors. Das war ja noch mal gut gegangen. Ich war inzwischen ein Experte darin, mit Lügengeschichten eine Wahrheit zu verschleiern, die sowieso niemand sehen konnte: dass es dort draußen Feenwesen gab, die mich anscheinend einfach nicht in Frieden lassen konnten. Damit niemand in meinem Umfeld in Gefahr geriet, war ich zu einem Menschen geworden, den niemand um sich haben wollte. Mögliche Freundschaften hatte ich im Keim erstickt, hatte mich abgeschottet und mich gegenüber jedem, der mir zu nah kam, wie ein Riesenarsch aufgeführt.

Normalerweise funktionierte das ganz gut. Sobald ich ihnen klargemacht hatte, dass sie mich in Ruhe lassen sollten, taten die Leute genau das. Niemand wollte sich mit einem feindseligen Vollidioten abgeben.

Bis auf dieses eine Mädchen.

Verdammt, hoffentlich ist bei ihr alles okay. Wo steckst du, Kenzie? Ich hoffe, du hast meinetwegen keinen Ärger gekriegt.

Dabei hatten wir noch Glück gehabt, dass wir nur eine Woche weg waren. Im Nimmernie vergeht die Zeit anders als in der richtigen Welt. Es gibt Geschichten von Leuten, die für ein Jahr ins Feenland verschwanden, und als sie zurückkamen, waren hundert Jahre vergangen, und nichts war mehr so, wie sie es...

Erscheint lt. Verlag 10.11.2014
Reihe/Serie Plötzlich Prinz
Übersetzer Charlotte Lungstrass-Kapfer
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Iron Fey, Book 2: N.N.
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 14 • Abenteuer • eBooks • Erste Liebe • Fantasy • Feen • Feen, Abenteuer, erste Liebe, Romantik, Magie, Fantasy • Jugendbuch • Magie • Romantik • Young Adult
ISBN-10 3-641-12869-2 / 3641128692
ISBN-13 978-3-641-12869-2 / 9783641128692
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